Dienstag, 15 November 2016 09:26

Das Tierwohl

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s18 7918Fürstenburg/Vinschgau - Beim Vinschger Berglandwirtschaftstag 2016 ging es am 11. November in der Fürstenburg bei mehreren Impulsreferaten vor allem um das Tierwohl - genauer um das Wohl trockenstehender Kühe. Mehr als 100 Bäuerinnen und Bauern verfolgten die Vorträge mit Interesse.

von Erwin Bernhart

Nur eine Kuh, der es gut geht, wird entsprechende Leistung erbringen“, sagte LR Arnold Schuler in seiner Begrüßung. Und fasste damit schon die Impulsreferate in einem Satz zusammen.

Die Vorträge von Josef Gräber (Berater Bauwesen BRING) und Walter Peinkopf (Tierarzt), die Betriebsvorstellung durch Stefan Höllrigl (Melsmühl, Plaus) hatten eines gemeinsam: Der trockenstehenden Kuh sei vertiefte Beachtung zu schenken. Die trächtige Kuh sei nicht in Urlaub, sondern bedürfe besonderer Pflege. Mit Frischluft, Licht, genügend Raum zum Liegen und entsprechende Vorrichtungen für ein bequemes Aufstehen (eine Nackenriegelanbindung sei gut, so Gräber) könne das Tierwohl durch bauliche Maßnahmen gefördert werden. Werde die Kuh gesund gehalten, bringe das dem Landwirt Geld. Stressvermeidung könne durch Sichtkontakt, durch genügend Platz und bei der Kalbung durch einen entsprechend austgestattete Abkalbungsplatz erfolgen. Rutschfeste Unterlagen helfen Verletzungen und Stresssituationen vermeiden. Eine Fütterung nach Kuhkondition riet Peinkopf. Der Energiebedarf sei in der Trockenphase und kurz vor der Abkalbung unterschiedlich, dem gelte es Rechnung zu tragen. Zu einem guten Management in der Trockenstehzeit gehöre auch eine fachgerechte Klauenpflege, eine Stärkung des Immunsystems durch Zugabe von Spurenelementen und Vitaminen, größtmögliche Stressvermeidung, etwa auch durch wenig Umstallung.
Dass durch entsprechende Einrichtungen der Kuhkomfort steigt und vor allem auch die Anwesenheit eines Tierarztes bei der Kalbung vermieden werden kann, zeigte Stefan Hölligl am Beispiel seines Betriebes in Plaus.
Erfreut über die rege Teilnahme zeigte sich der Initiator der Berglandwirtschaftstage und Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl. Er sieht die Etnwicklung der Berglandwirtschaft im unabhängigen Nebenerwerb, wie etwa den Urlaub auf dem Bauernhof, die Herstellung hofeigener Produkte und vor allem die Synergie mit dem Tourismus. Die Bauern sollen Netzwerke aufbauen und echte Partnerschaften eingehen.
Der Direktor vom Beratungsring Berglandwirtschaft BRING, Christian Plitzner, der den Landwirtschaftstag moderierte, ortet in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung der Höfe noch großen Aufholbedarf in Südtirol.

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