Schluderns/Matsch - Das Hohe Kreuzjoch ist ein prächtiger Aussichtsberg im langen Matscher Bergkamm, welcher sich bereits in der Katastralgemeinde Matsch befindet. Es ist der heimliche Hausberg der Schludernser. Da das alte Kreuz in die Jahre gekommen war, entstand im AVS Schluderns die Idee, ein neues Kreuz zu errichten. Nach der schnellen Zustimmung des Bürgermeisters von Mals und in hervorragender Zusammenarbeit mit dem AVS Matsch entstand aus einem Ideenwettbewerb eine Zeichnung. Mit Eifer und ohne Scheu von Mühen und Überstunden wurden die Edelstahl- sowie pulverbeschichteten Elemente für das neue Kreuz in der Schlosserei der HOPPE AG hergestellt. Mit dem Hubschrauber wurde ein Fundamentsockel, welcher mit großzügiger Unterstützung der Firma MARSEILER BAU vorbereitet wurde, auf den Gipfel geflogen. Am Samstag, den 25. Juni 2022 trugen viele junge, motivierte Freiwillige aus Schluderns und Matsch die schweren Elemente des Kreuzes von Promasil auf das Kreuzjoch. Ein geselliges Beisammensein bei Speis und Trank auf der Außeren Alm war die Belohnung für die schweißtreibende Arbeit und rundete die gemeinsame Aktion ab. Am Tag darauf glühte das erste Mal das Herz-Jesu-Feuer vor dem neuen Kreuz.
Beim diesjährigen Herz-Jesu-Sonntag wurden Erinnerungen geweckt. Mit Stolz denken wir an die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zurück, die geholfen haben, unsere Pläne in kurzer Zeit umzusetzen. Es bleibt ein großer Dank an alle Freiwilligen und die Genugtuung, dass es möglich ist, übergemeindlich auf unkomplizierte Weise etwas Verbindendes zu schaffen. Das glänzende Kreuz in der Abendsonne erinnert uns immer daran.
AVS Schluderns
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 3
Arad Dabiri:
Drama.
Septime Verlag, 2023.
Arad Dabiri erschreibt Wien und seiner Generation mit seinem Debütroman „Drama“ ein unrühmliches Denkmal. „Der erste Bezirk, er schimmert. […] Auf den ersten Blick: Die schöne Fassade. […] Aus der Zeit gefallen. Junger Geist in altem Gewand.“ Der Inhalt des Romans spielt eine eher untergeordnete Rolle, es geht um ein Lebensgefühl, um Wien, um ein anderes Wien. Der Ich-Erzähler kommt für 24 Stunden nach Wien zurück. „Ich möchte heute nicht in Wien sein, doch diese Stadt will mich. Zieht mich zu sich. Und am Ende ist es wie eine toxische Beziehung.“ Vor einigen Jahren ist er erfolgreich nach Berlin geflohen. Hat sich von niemanden verabschiedet und nun kehrt er für eine Dinner Einladung eines Freundes nach Wien zurück. In diesen 24 Stunden trifft er auf alte Weggefährten, Orte und Gewohnheiten. Als Leser*in folgt man den Protagonisten – wie in einem Rausch – durch die Wiener Subkultur, streift das Kunst- und Kulturleben und rast rasant auf das Ende – das hier natürlich nicht verraten wird – zu. Eingeflochten in den Text werden immer wieder Erinnerungen des Protagonisten und so erfährt man als Leser*in bruchstückhaft von Ausflügen der alten Clique, alten Freunden und Bekannten. Die Figuren des Romans sind überspitzte Prototypen, Abziehbilder, sie stehen für eine Generation, für ein Lebensgefühl.
Katrin Klotz
Über die Autorin
Arad Dabiri (*1997 in Wien) studiert Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien und schreibt Prosa, schreibt Theater, schreibt über das junge Leben in der Großstadt, über Rausch, Liebe, Identität, über alles, was uns bewegt. Mit viel Hoffnung, vielen Wünschen für die neue, junge Literaturszene. Mehr Mut, mehr Angst; mehr Überheblichkeit, mehr Bodenständigkeit; einfach mehr Dreck, und den Willen, genauer hinzusehen.
Bisherige Texte wurden in Literaturzeitschriften/-magazinen sowie Anthologien im deutschsprachigen Raum veröffentlicht.
Die erfahrenen Fest-macher:innen rund um den m&m-Koordinator Dietmar Spechtenhauser haben sich die drei Schlagworte Markt – Kultur – Fest auf die Fahnen geschrieben. So gab es am ersten Augustwochenende entlang der Vinschgaustraße und weiter über die Marmorstraße an die 40 Marktstände und somit vielerlei zu beschauen und zu erstehen. Marmor und Marille gaben in allen Variationen den Ton an, Platz gab es auch für Kunsthandwerk und bäuerliche Erzeugnisse. Trotz der Regenfälle der letzten Wochen standen genügend Qualitätsfrüchte der Sorte Vinschger Marille im Angebot. Das Fest an sich und die Begegnungen zeugten bereits von Kultur, allerdings bot Laas noch einiges mehr: Musik lud an mehreren Plätzen im Dorf zum Verweilen ein, die Landschaftsmalerei von Ernst Müller brachte Farbenfreude in die Marx Kirche, ein Dorfstadel war Galerie für junge Kunstschaffende und die Fachschule für Steinbearbeitung sowie eine Marmor-Werkstatt zeigten Steinmetzkunst. Die Größeren lernten das Dorf und Gutes aus Laas bei Führungen und Verkostungen kennen, während die Kleineren sich beim Kinderprogramm vergnügten. Herzhaftes und Süßes erwartete die Besucher:innen in den Gasthäusern und an den Vereinsständen der Musikkapelle, der Schützenkompanie und des ASC Laas. Das große Festgelände erstreckte sich von der Laaser Marmorwelt über das Santl bis hinauf ins Oberdorf, wo der soeben fertig gestellte Peernstadel ein beliebter Treffpunkt war. „Marmor & Marillen“, das Kulturfest im Vinschgau, hat zum 23. Mal das kontrastreiche Paar des widerstandsfähigen Gesteins und der empfindlichen Sommerfrucht hochleben lassen.
Maria Raffeiner
Schlanders - Bereits zum sechsten Mal organisierte der Musikverein Venusta Musica einen Kammermusik-Workshop in Schlanders. Die drei Dozenten und Musikpädagogen Marcello Defant (Violine), Renzo Sbrissa (Violoncello) und Giacomo Battarino (Klavier) erarbeiteten mit jungen Musiker:innen aus Südtirol und verschiedenen Regionen Italiens vom 3. bis 8. August im Workshop ein umfangreiches Musikprogramm. Bei mehreren Konzerten in Schlanders, einem Konzert in Prad und einer musikalischen Aufführung in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan zeigten die Dozenten und die teilnehmenden Musiker:innen ihr Können und ihre Freude beim Musizieren. Ein Höhepunkt der verschiedenen musikalischen Auftritte war das Konzert am 5. August im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Unter dem Programmtitel „Junge Talente auf der Bühne“ spielte Flora Stecher Alonso Lilo aus Schluderns am Klavier und Niccoló Ampezzan aus Belluno auf der Geige. Die 22-jährige Flora Stecher Alonso Lilo studiert im dritten Jahr Medizin in Innsbruck und außerdem Klavier am Konservatorium. Mit großer Leichtigkeit und Sicherheit spielte sie vor dem aufmerksamen Publikum den 1. und 2. Satz der Sonate Es-Dur Hob XVI 49 von Joseph Haydn und später 4-händig zusammen mit dem Dozenten Giacomo Battarino „Valse Brillante“ aus der Faust Oper von Ch. Gounod. Niccoló Ampezzan spielte sehr ausdrucksstark zusammen mit Giacomo Battarino zuerst „Romanza Andaluza“ und anschließend „Zapateado“ von Pablo de Sarasate. Nach der Pause spielte die beiden „Scherzo-Tarantella“ von Henry Wieniawski und „Perpetum mobile“ von Otokar Novacek. Zum Abschluss des Konzertabends spielte Lisa Burger, eine junge Musikerin aus dem Sarntal auf der Bratsche zusammen mit den drei Dozenten von Mozart das Klavier Quartett Nr. 2 in Es-Dur. Sabina Mair, die Präsidentin von Venusta Musica, bedankte sich am Ende bei den Musiker:innen, beim Publikum und den Sponsoren. (hzg)
Kortsch/Schottland - Es war ein Abenteuer, das es nicht alle Tage gibt. Eine Vinschger Delegation startete kürzlich die aufwändige Suche nach einem kleine Flecken Land im Naturreservat Clencoe in den Highlands von Schottland. Angeführt wurde die Gruppe vom Besitzer des Landes, den Präsidenten der Vinschger Eisbärengesellschaft Martin Trafoier aus Kortsch. Zu seinem 60. Geburtstag hatte er das Land geschenkt bekommen - ein Stück in Glencoe und eines in den Bergen von Kinais. Als Grundbesitzer in Schottland darf er sich nun „Lord of Kilnaish and Glencoe“nennen. Es war ihm ein Bedürfnis zu seinen Ländereien hinzureisen. Da das Land auf Kinaish steil und unzugänglich ist, peilte Trafoier sein Land im Naturreservat in Clencoe an. Dort begann er am Montag, den 24. August 2023, beobachtet von drei Begleiterinnen, anhand der Koordinaten auf seinem Handy, mit der Suche. Es war kein leichtes Unterfangen. Bedächtig, ja fast andächtig schritt er durch das unebene, sumpfige Gelände und durch kniehohe Farngewächse. Er drehte sich mehrmals im Kreis, fast eine halbe Stunde lang. Doch aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Schließlich konnte er jubeln und sein Land punktgenau lokalisieren. Freudestrahlend platzierte er dort seine Fähnchen und den Stein mit einer Botschaft zum Schutz der Eisbären.
Der Verkauf der Highland Titel Lord und Lady ist eine Initiative, die dem Natur- und Umweltschutz und der Wiederansiedlung ausgerotteter Tierarten in den Highlands dient. Übrigens: Neben Trafoier suchten noch weitere Landbesitzer nach ihrem Fleckchen Erde in Schottland. (mds)
Ausstellung „Benny, Sven und die Künstlermenschen“ im Bunker 23 in Tartsch
von Maria Raffeiner
Zwar hätte der Bunker 23 als Teil des Alpenwalls die Grenze sichern und Soldaten als Rückzugsort dienen sollen, doch der schlafende Riese fand zu einer sonnigeren Bestimmung. Mit Benny von Spinn zogen Licht und Künste in die meterdicken Betonmauern ein. Aus einem Rückzugsort wurde ein Raum der Freimütigkeit. Einer seiner Freunde, der Künstler Othmar Prenner, hat den Bunker um zwei weitum sichtbare Attribute ergänzt: Aus der Fassade ragt ein Wohnwagen, er war Bennys Schlafraum in der Freiheit. Nach Prenners Idee formen auf der Plattform Holzlatten die Schallwelle von John Lennons Friedenshymne „Give Peace a Chance“. Weg war sie also nie, die Kunst im und am Bunker. Das faschistische Kriegsobjekt – zum Friedensmonument uminterpretiert. Benny von Spinn hat es wieder verlassen, er ist 2019 verstorben. Ihm und dem Künstler Sven Sachsalber aus Laatsch, er ist 2020 erst 33jährig an Herzversagen verstorben, ist nun im Bunker eine Ausstellung gewidmet. „Benny, Sven und die Künstlermenschen“ vereint Exponate von 26 zeitgenössischen Künstler:innen. Installationen, Gemälde, Skulpturen, Möbel, Textilobjekte, Fotografie, Audio- und Videokunst, unzählige Verfahren, Stile und Bearbeitungstechniker fügen sich ein in die leicht tropfenden Gänge und schummrigen Nischen, die den Kriegswahn schon ausgeatmet haben. Sie funktionieren als Metapher des Auf- und Ausbruchs. Bennys Katze liegt, davon unbeeindruckt, zusammengerollt im Wohnwagen. Mittagsschlaf. Leise ist es im Bunker, der Dialog mit der Kunst ist ein stiller. Bei aller Ambivalenz der Arbeiten lassen sie Kontakt zu. Es wartet ein ästhetisches Erlebnis, Formung und Farbe im ungewöhnlichen Ambiente, auch außerhalb des Gebäudes. Da die Kunstwerke bis auf wenige Ausnahmen nicht signiert oder durch Täfelchen zuordenbar sind, rückt die Gesamtschau in den Vordergrund. Sie kontrastiert in ihrer bedingungslosen Offenheit mit der einschränkenden Enge des Baus und seiner Geschichte.
Othmar Prenner, Kurator der Ausstellung und der neue Besitzer des Bunkers 23, hat die Arbeiten bewusst ineinander gehängt. Um ein Miteinander aufzuzeigen. Dadurch werden die Besucher:innen zum genaueren Hinschauen angeregt, auch zum Nachfragen gereizt. Über Kunst, Gestaltung und Hintergrund ins Gespräch zu kommen, nennt Prenner als Ziel. Am Eingang liegt ein Plan auf, der etwas Orientierung verschafft. Viele der ausstellenden Künstlermenschen haben Bezug zum Vinschgau oder zur BASIS in Schlanders. Prenner hat auf eine Auswahl verzichtet, im Sinne der Zitate „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ (J. Beuys) und „Jeder Künstler ist ein Mensch.“ (M. Kippenberger). Sven Sachsalber hat sie miteinander verschmolzen (siehe Foto und Titel der Ausstellung), sein Werk ist schon länger im Bunker angebracht. Die Erinnerung an Svens Performancekunst belegt die Schießstände. In einem verkeilt: Sein selbst konstruiertes Boot, ein Sarg, mit dem er um den Kirchturm im Reschen-Stausee gerudert war.
Für Othmar Prenner sei es überraschend gekommen, einmal einen Bunker zu besitzen. Nun wolle er ihn als Ort der Begegnung gestalten. Diese erste Gemeinschaftsausstellung lade dazu ein, ihn als Treffpunkt wahrzunehmen. Zukünftig möchte er Kunstausstellungen, Workshops, Musik oder Lesungen Raum geben. „Kreative Geschichten und gute Ideen passen hier her“, findet er und schaut von der Friedensterrasse aus weit übers Land. Väter schieben das Karussell an, das einst im „Pa Sui“ eine Attraktion gewesen war. Es setzt sich quietschend in Bewegung, die Kinder juchzen. Nichts soll mehr statisch bleiben im Betonkoloss. An der Fahnenstange, ein Galerieraum für wechselnde Installationen, spielt der Wind mit Hanfseilen (Ariel Trettel). „Flagge zeigen“ ist eine eigene Wanderausstellung, im Juli wurde schon ein neues Objekt gehisst. Prenner verweist auf seine Partner:innen. Etwa Hannelore Grassl, die den terrassenförmigen Gärten vor und hinter dem grauen Giganten zu blühendem Leben verhilft. Für das Musikprogramm ist er mit Norbert Pleifer (Treibhaus Innsbruck) im Gespräch. Unterstützung kommt vom Tourismusverein Obervinschgau, er besetzt zu den Öffnungszeiten die Kasse. Noch ist kein Euro an Steuergeldern in den Bunker geflossen, weshalb die Aktion auf Sponsoring angewiesen ist. Ivo Barth konnte dafür gewonnen werden.
Bis zum 15. Oktober können Bunker und Ausstellung sonntags von 14–19 Uhr besichtigt werden. Eintritt: 6 Euro, mit Führung um 16 Uhr: 9 Euro. Für Kinder kostenlos. Es gibt Getränke. Parkmöglichkeit: Am öffentlichen Parkplatz in Tartsch. Spaziergang zum Bunker: 10 Minuten.
Aus dem Rezepte Kalender vom fResch Reschen:
Zubereitungszeit: 30min
Ruhezeit: 8h
Schwierigkeit: mittel
Für ca. 4 Portionen brauchen wir:
• 2 große reife Bananen
• 150g Naturjoghurt
• 30ml Zitronensaft
• 70g Traubenzucker
• ½ Päckchen Vanillezucker
oder 2 Prisen Vanillemark
• 2 Teelöffel blaue
Lebensmittelfarbe
• 150ml Schlagsahne
Anleitung
Die Bananen schälen und in ein hohes Gefäß schneiden. Dazu kommt der Joghurt, der Traubenzucker, der Zitronensaft und der Vanillezucker. Alles gut durchmixen. Danach die blaue Lebensmittelfarbe dazu geben und nochmals mixen.
Wer keine Eismaschine hat: die Sahne aufschlagen und unter die Grundmasse heben. Danach für mindestens 3 Stunden gefrieren. Sollte das Eis im Gefrierschrank zu fest werden, dann im Kühlschrank noch etwa 20 bis 30 Minuten temperieren.
Mit Eismaschine: die Sahne einfach dazu geben, nochmals mixen und in der Eismaschine gefrieren lassen. Schon ist das Schlumpfeis fertig!
Guten Appetit!