Plaus/Vinschgau/Bozen - In den letzten Tagen hat es teils heftige Diskussionen um meine Person und vor allem Gegenwind von Seiten des Bauernbundes gegeben. Um einen Schaden der Partei sowie eine Spaltung innerhalb der Landwirtschaft abzuwenden, habe ich mich entschlossen, meine Bereitschaft als Landesrat auch für die künftige Landesregierung zur Verfügung zu stehen, zurückzuziehen. Ich habe meine Entscheidung dem Landeshauptmann und dem Parteiobmann bereits mitgeteilt“, das teilt unter anderem Arnold Schuler (Bild) den Medien am vergangenen Sonntag Abend mit und lässt diese Zeilen als SVP-Mitteilung schicken. Schuler nimmt sich damit selbst aus dem höchst umstrittenen Rennen um die Ernennung des Landesrates für die Landwirtschaft.
Nachdem Arno Kompatscher in der vergangenen Woche mit der Mehrheit von 19 Stimmen im Landtag wiederum zum Landeshauptmann gewählt worden war und nachdem feststeht, dass die Landesregierung aus 11 Mitgliedern bestehen soll, hatte es für Schuler die Möglichkeit eines Weitermachens gegeben. Daraus wird nichts. Der Bozner Bauer Luis Walcher hatte mehr Vorzugsstimmen und vor allem und im Gegensatz zu Schuler die Unterstützung des Südtiroler Bauernbundes. Mit Schuler verliert LH Kompatscher einen loyalen Mitstreiter und vor allem der Zivilschutz einen Innovator.
Nun sitzt Schuler mit Sepp Noggler „wieder“ in der zweiten Reihe. Ob daraus eine Erneuerung einer politischen Freundschaft erwachsen kann, wird sich zeigen. (eb)
Vinschgau - Für den bisherigen Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Prugger aus Tschengls, in der Krisensituation rund um den Malser Pestizidaufstand ausgleichend, in den Forderungen der Bauern gegenüber Bozen immer klar und deutlich in seinen Worten, wird es am kommenden Montag die letzte Bezirksversammlung sein, in die er einführen und die er leiten wird. „Zehn Jahre sind genug, jetzt sollen andere und jüngere Kräfte ran“, sagt Raimund Prugger in der Neuen Südtiroler Tageszeitung. Vorgesehen ist, dass sich mit dem Latscher Bioobstbauern Joachim Weiss der neue Bezirksobmann den Vinschger Bauern vorstellen wird. Die Vinschger Ortsbauernräte haben Weiss zu Pruggers Nachfolger gewählt. Joachim Weiss, Sohn des ehemaligen BM und 2013 verstorbenen Karl Weiss, ist Biobauer in Latsch und vertritt Bäuerliches im Gemeinderat von Latsch und im Bezirksrat der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. (eb)
Vom Wind gefunden - Ein „Tiny House“ ist ein „winziges Haus“ mit einer Wohnnutzfläche zwischen 15 und 45 m². Kleinere Häuser sind attraktiv für Singles, kinderlose Paare oder Eltern, deren Kinder bereits aus dem Haus sind. Es gibt sie als mobile oder als fest verankerte Einrichtungen. Es wird genutzt als Wohn-, Ferien- oder Wochenendhaus. Jedes Tiny Haus ist aber mit allem ausgestattet: Schlafbereich, Küche und Badezimmer. Die Tiny-House-Bewegung entstand Ende der 90er in den USA als Gegenentwurf zu großen Einfamilienhäusern. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Menschen, auch aufgrund der Wirtschaftskrise dazu, auf kleinerem Raum zu leben. Viele Menschen, auch in Europa, setzen mehr auf Qualität statt auf Quantität. Durch Platzreduzierung und Neuorganisation können die Abfallmenge und der Energieaufwand reduziert und mehr Freiheit und Naturverbundenheit gewonnen werden. Ein kleineres Haus hat zwangsläufig niedrigere Kosten, sowohl in Bezug auf den Kauf als auch was die Betriebskosten anbelangt. Die Tiny-House-Community begeisterte sich fürs Reduzierte, für weniger Konsum bei mehr Lebensqualität und für Ungebundenheit. Die meisten Minihäuser sind mobil, haben entweder ein Fahrgestell und eine Anhängerkupplung oder können wie Container transportiert werden. Sie bieten auf der ersten Ebene Dusche, WC, Wohn-, Ess- und Kochbereich, auf oberen Ebenen Schlafbereich und Stauraum. Je nach Größe und technischer Ausstattung kostet ein Tiny House zwischen 35.000 und 120.000 Euro. (hzg)
Schon auf der Einladung für die heurige Bauernbund-Bezirksversammlung im Vinschgau wird klar, wie hoch man den derzeit noch amtierenden Landesrat schätzt. Während für den Vortrag „Europäische Agrarpolitik zwischen Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit“ noch der Referent mit „Dr. Herbert Dorfmann, EU-Parlametarier“ angekündigt ist (die EU-Wahlen stehen kurz bevor), bleibt für den namentlich nicht genannten Arnold Schuler ein lapidares „Grußworte des Landesrates für Land- und Forstwirtschaft“.
LAC Vinschgau - Das vergangene Jahr war für den Leichtathletikclub Vinschgau Raiffeisen eine aufregende Reise voller Training, Wettkämpfe und besonderer Ereignisse. Mit 178 Trainingseinheiten in Naturns, Latsch, Schlanders und Mals sowie über 100 Einheiten mit beeinträchtigten Athleten hat der Verein nicht nur seine sportlichen Ziele verfolgt, sondern auch ein starkes soziales Engagement unter Beweis gestellt.
Die Wettkampfsaison führte die Athleten des LAC Vinschgau zu 22 Veranstaltungen, nicht nur in Italien, sondern auch in internationale Städte, wie Innsbruck und München. Von provinzialen bis hin zu internationalen Wettkämpfen haben die Sportler des Vereins ihr Können auf verschiedenen Ebenen gezeigt.
Herausragend war die Leistung von Kaserer Hannes, der beim internationalen Arge Alp Meeting mit einer beeindruckenden Zeit von 22,83 Sekunden über 200 Meter brillierte und damit eine persönliche Bestzeit aufstellte. Diese herausragende Leistung unterstreicht die Qualität der Athleten des LAC Vinschgau. Die U16 Italienmeisterschaften waren ein weiterer Höhepunkt, bei dem Jakob Niederfriniger und Jan Moriggl erfolgreich teilnahmen. Die jungen Talente des Vereins haben gezeigt, dass sie nicht nur lokal, sondern auch national auf höchstem Niveau konkurrenzfähig sind. Bei provinzialen und regionalen Wettkämpfen sammelte der LAC Vinschgau eine beeindruckende Anzahl von Medaillen, darunter sogar 11 Medaillen bei einem einzigen Wettkampf. Diese Erfolge spiegeln die harte Arbeit und das Engagement der Athleten sowie ihrer Trainer wider. Bei den Masters heimste Thomas Niederegger einen Berglauf-Sieg nach dem anderen für den LAC Vinschgau ein.
Ein weiteres Highlight im Vereinskalender war die 50-Jahr-Feier am 22. April 2023, bei der über 100 ehemalige Mitglieder zusammenkamen, um die Erfolge und Erinnerungen zu teilen. Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Meilenstein für den Verein selbst, sondern auch ein Beweis für die langjährige Bindung zwischen den Mitgliedern.
Das 20-jährige Stabhochspringen in Schlanders war ein weiteres Spektakel, das mit beeindruckenden Leistungen aufwartete. Piotr Lisek siegte bei den Herren mit einer Höhe von 5,73 Metern, während Giada Pozzato bei den Frauen mit 4,25 Metern triumphierte. Dieses Event, das vom LAC organisiert wurde, zog nicht nur lokale Zuschauer an, sondern auch begeisterte Leichtathletikfans aus der Region.
Abgerundet wurde das Jahr mit zwei Leichtathletikcamps in Latsch und Mals, bei denen etwa 100 junge Teilnehmer die einzigartige Gelegenheit erhielten, ihre ersten Schritte in die Welt der Leichtathletik zu unternehmen. Diese Camps waren nicht nur eine Einführung in die verschiedenen Disziplinen, sondern boten auch eine Plattform für die Kinder, ihre Fähigkeiten zu entdecken, zu verbessern und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Insgesamt war das Jahr für den LAC Vinschgau geprägt von sportlichen Erfolgen, gemeinschaftlichem Zusammenhalt und der kontinuierlichen Förderung von Talenten. Der Verein beweist damit einmal mehr, dass er nicht nur ein Ort des sportlichen Wettbewerbs, sondern auch ein Zentrum für Gemeinschaft und Zusammenhalt ist.
Ein weiteres Mal hat sich Schlinig als Austragungsort einer nationalen Langlaufveranstaltung mehr als bewährt. 220 AthletInnen aus ganz Italien haben am 13. und 14. Jänner an den Italienmeisterschaften im Sprint/Skating über 1,4 km und an den 10 km/Klassisch-Rennen in den Kategorien U18 und U20 teilgenommen. Auf der gleichen Streckenführung fand zudem ein „Coppa-Italia“ Rennen für Senioren männlich und weiblich statt.
Von Ludwig Fabi
Der gesamte Langlaufnachwuchs Italiens fand sich daher auf den bestens präparierten Loipen in Schlinig ein, welche vom Schwierigkeitsgrad her, einem Weltcup-Rennen gleichgestellt werden können. Das Organisationskomitee und die viele HelferInnen sorgten für perfekte Rahmenbedungen und das Wetter meinte es auch gut. Erfreulich ist es, dass auch Vinschger AthletInnen, besonders die weiblichen mit Spitzenplatzierungen aufhorchen ließen. Im Sprint und im Klassik-Rennen in der Kategorie U20 konnte Marit Folie aus St. Valentin a.d.H. jeweils den hervorragenden 4 Platz und in ihrem Jahrgang sogar den zweiten Platz belegen. In der gleichen Kategorie ließ der Wahl-Burgeiser Aaron Gallmetzer mit einem 14 Platz im Klassik-Rennen aufhorchen und wurde in seinem Jahrgang Fünfbester. Gleich zwei Silbermedaillen konnte die Laaserin Sara Hutter im „Coppa-Italia“ Rennen erringen, wobei sie sich mit Weltcup-erprobten LäuferInnen wie Federica Sanfilippo messen musste. Gut hielt sich auch Ylvie Folie, die bei den „Coppa Italia“ Rennen der Frauen als jüngste Teilnehmerin den sechsten und siebten Platz erreichte. Im Mittelfeld konnten sich die Latscher Zwillinge David und Hannes Oberhofer behaupten. Zufriedene Gesichter gab es daher beim Abschluss im Vereinshaus bei den Organisatoren, Funktionären, politischen Verantwortlichen, HelferInnen und Sponsoren.
Tarsch/Naturbahnrodeln - Erstmals seit 2018 wurde auf der Gumpfrei-Bahn in Tarsch ein internationales Rennen im Naturbahnrodeln ausgetragen. Zu Gast waren die besten Junioren-Naturbahnrodler. Für die Nachwuchstalente war es die dritte Etappe des FIL-Juniorenweltcups. Unter den Teilnehmern waren auch Athleten des ASV Latsch Raiffeisen sowie des ASC Laas Raiffeisen. Sowohl bei den Damen als auch im Herrenrennen ging der Sieg in den Vinschgau. Das Damenrennen war an Spannung kaum zu überbieten. Jenny Castiglioni, die zu den großen Favoritinnen gehörte, hielt den Druck stand und feierte einen knappen Sieg. Im ersten Lauf lag Castiglioni noch 7/100 hinter der Halbzeitführenden Österreicherin Riccarda Ruetz. Im zweiten Lauf stellte Castiglioni die Tagesbestzeit auf, konnte ihre Konkurrentin noch überholen und feierte am Ende mit hauchdünnen 3/100 Vorsprung ihren ersten Saisonsieg. In der Gesamtwertung liegt Castiglioni mit 255 Punkten auf Position zwei, auf die Führende Ruetz fehlen ihr 30 Zähler. Ihre Schwester Nina Castiglioni beendete das Heimrennen auf dem siebten Platz, Elisabeth Maria Tinzl belegte am Ende Rang 8.
Eine klare Angelegenheit war das Herrenrennen. Alex Oberhofer aus Laas erzielte in beiden Wertungsläufen die Bestzeit und siegte am Ende souverän vor dem Slowenen Ziga Kralj, Platz 3 ging an Hannes Unterholzner. Für Oberhofer war es der zweite Saisonsieg. In der Gesamtwertung teilt er sich mit Kralj die Spitzenposition, beide Athleten haben bisher 270 Punkte auf dem Konto. Michael Noah Tinzl belegte in Tarsch Platz 15 und Matthias Telser Position 18.
Den Sieg im Doppelsitzer-Rennen sicherte sich das Duo Tobias Paur und Andreas Hofer, das damit vorzeitig den Gesamtweltcupsieg feiern konnte.
Für die Junioren geht es nun in den Saisonendspurt. Ende Januar findet in Umhausen das Saisonfinale statt, ehe im Februar schließlich die Juniorenweltmeisterschaften in Winterleiten ausgetragen werden. Und dort möchten auch die Vinschger ein Wörtchen
Schnals - Auf sehr großes Interesse stieß kürzlich der Athesia Cup in Schnals, in dessen Rahmen zwei Riesentorläufe und zwei Parallel-Slaloms ausgetragen wurden.
Auf der Lazaun Piste wurde im Rahmen des Athesia Cups ein Riesentorlauf ausgetragen, an dem über 350 junge Rennläuferinnen und Rennläufer teilnahmen. In der Altersklasse U16 (Allievi) setzte sich bei den jungen Frauen Victoria Klotz (Ritten Sport) mit einer Gesamtzeit von 1.55,12 Minuten durch. Sie verwies die Grödnerin Arianna Putzer (1.56,04) und Sophie Schweigl (Kronplatz Skiteam/1.57,91) auf die Ehrenplätze.
Bei den gleichaltrigen Burschen setzte sich mit großem Vorsprung Christian Kostner (Skiclub Gröden/1.55,27) vor Giacomo Ploner (Ski Team Alta Badia/1.57,04) und Dylan Pirini (Seiser Alm/1.57,98) durch. In der Altersklasse U14 (Ragazzi) ging der Tagessieg an Amy Happacher (Drei Zinnen Dolomites/2.10,49). Das Podium komplettierten Francesca Miribung (Ski Team Alta Badia/2.10,81) und Nika Kerschbaumer (Seiser Alm/2.12,26). Der Grödner Pascal Kostner erzielte bei den jungen Burschen die Tagesbestzeit (2.06,48) und gewann vor Simon Kaser (Seiser Alm/2.07,19) und dem Ultner Samuel Prantl (2.08,56).
Zudem wurden am Glockenlift auch zwei Parallel-Slaloms ausgetragen, die an Spannung kaum zu überbieten waren. Hier war in der U16-Kategorie wieder Victoria Klotz nicht zu biegen, die Nicole Piccolruaz (Skiclub Gröden) im Finale besiegte. Sophie Schweigl holte sich den dritten Rang, in dem sie im „kleinen Finale“ Petra Dander (TZ Jochtal-Gitschberg) das Nachsehen gab. Nicola Zampedri gewann bei den jungen Männern das Finale und verwies Giacomo Ploner (Alta Badia) auf Rang zwei. David Angerer (Seiser Alm) konnte sich im Duell um Platz drei gegen Leon Schöpf (Vinschger Oberland) behaupten. In der Altersklasse U14 entschied Nika Kerschbaumer das Finale gegen Denise Demetz (Skiclub Gröden) für sich, während Magdalena Stofner (ASV Welschnofen) das „kleine Finale“ gegen Benedetta Sardi (ASV Alta Badia) gewann. Der Sarner Michael Thaler trug bei den jungen Männern der U14 den Tagessieg davon, in dem er sich im Finale gegen Samuel Gruber (Seiser Alm) behauptete. Im rein grödnerischen Fight um Rang drei hatte Mattia Vinatzer gegen Laurin Delucca das bessere Ende für sich.