Einen wichtigen Akzent für die politische Meinungsbildung hat das JuZe Naturns mit dem Diskussionsabend zu den Europawahlen gesetzt, bei dem die Südtiroler Kandidaten für das Europäische Parlament die Gelegenheit hatten, ihre Positionen darzulegen.
Ein Zeichen setzen wollte man auch mit dem Datum der Veranstaltung. Der 09. Mai ist Europatag! Vor genau 69 Jahren wurde an diesem Tag der Grundstein für die Europäische Union gelegt. Und dieser Tag sollte heute vor allem daran erinnern, dass Europa seit dieser Zeit in Frieden und Einheit lebt. Mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick eröffnete der Präsident des Vereins Zeno Christanell und Moderator den interessanten Abend. Er zeichnete den Weg von der EGKS hin zur heutigen Union, um einen Einblick, des manchmal auch schwierigen Pfades, auf gesamteuropäischer Ebene zu geben. Mittlerweile bilden 28 Mitgliedsstaaten mit unterschiedlichen Sprachen, eigenen Kulturen und Traditionen die Union.
Zum Einstieg stellten Zeno Christanell und seine Mitmoderatorin Jana Unterholzner den überraschend zahlreich erschienenen Zuhörern die Gäste des Abends vor. Herbert Dorfmann, Kandidat der Südtiroler Volkspartei und auf Europäischer Ebene in der Fraktion der EVP, ist bereits seit zwei Legislaturperioden Europaparlamentarier und bekräftigte bei seinem Einstiegsstatement, dass er gerne weiterhin an den notwendigen Maßnahmen zur Stärkung der Europäischen Union mitarbeiten und mitgestalten wolle. Die Triebfeder für seine Kandidatur sei ein Umdenken in der Klimapolitik, so der zweite Gast Energie-und Klimaexperte Norbert Lantschner, der als Kandidat der Südtiroler Grünen und für die europäische Fraktion der Grünen am 26. Mai antritt. Als letzte brachte die Rechtsanwältin und Steuerberaterin Renate Holzeisen, die, früher bei den Grünen, nun für das Team Köllensperger auf der Liste +Europa in Verbindung mit der EU-Fraktion ALDE antritt, ihr wichtigstes Steckenpferd ein, nämlich die Forderung nach „mehr Transparenz“ auf europäischer Ebene. Beim Thema „Carbon Tax“ im Hinblick auf die CO²-Emissionen und die klimatischen Auswirkungen, sprach sich Lantschner ganz klar für die Einführung einer solchen Steuer aus und vertrat die Meinung, dass über zwanzig Klimagipfel nur schwache Ergebnisse hervorgebracht hätten. Er unterstrich, dass Klimaschutz nicht zum Null-Tarif zu haben sei und daher der Kohlestoff dringend besteuert werden müsse. Auch Holzeisen sprach sich für diese Steuer aus. Für sie höre die Freiheit dort auf, wo Natur und die Gesundheit verletzt werden. In ihren Augen würde eine solche Steuer, wenn sie kommen würde, der Industrie nicht schaden – die Einführung dieser Besteuerung könnte durch wirtschaftspolitische Steuerungsmittel wie Zölle und Abkommen mit anderen Ländern geregelt werden. Auch der SVP Kandidat und EU-Parlamentarier Dorfmann sah die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Besteuerung des CO² und betonte die Wichtigkeit internationaler Übereinkommen wie das Pariser Abkommen für eine wirkungsvolle Klimapolitik. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Europäische Unioin das Ziel der Zwei-Grad-Erwärmung in den letzten fünf Jahren erreicht habe und die großen CO²-Werte in den Bereichen Industrie, Gebäude (Kühlung und Erwärmung), sowie bei Verkehr und in der Landwirtschaft sänken – die einzige Ausnahme und somit das große aktuelle Problem, so Dorfmann sei vor allem der Transport. Ein Einwurf aus dem Publikum war dann der Einstieg in das Thema „soziale Gerechtigkeit“. Die Frage, die der Zuhörer gestellt hatte, bezog sich auf die Erfolge von Salvini, den Gelbwesten und anderen Bewegungen in ganz Europa; den Grund hierfür schrieb der Zuhörer dem Umstand zu, dass es den „Menschen ganz unten“ nicht gut gehe. Um dem Nationalismus und den um sich greifendem Populismus entgegenzuwirken, benötige es konkrete Maßnahmen, um das Leben der Menschen in Europa zu verbessern, darin waren sich alle Kandidaten einig. Lantschner kritisierte, dass die großen Konzerne zu großen Einfluss hätten und plädierte für ein Europa der Menschen und nicht der Banken und dass die bestehenden Systemfehler dahingehend korrigiert werden müssten. Auch Holzeisen sprach sich dafür aus, dass man es ermöglichen müsse, dass die Menschen mehr Netto vom Brutto haben, aber dafür sei es notwendig, den Steuerdruck zu senken und dass alle Länder die Vereinbarungen einhalten und ihre Hausaufgaben machen (Geldwäscheverordnung). Dorfmann sah ebenso das große Problem in der Steuerpolitik. Obwohl die Kosten für die Arbeitgeber immer mehr steigen, ändere sich nichts am Lohn der Arbeitnehmer. Am Beispiel Italiens sehe man die außer Kontrolle geratene Verschuldung durch den immer steigenden Finanzbedarf, so Dorfmann. Um dem entgegenzuwirken müsse man die Staaten mit diesen Problemen durch die sogenannte „Austerità“ (Sparpolitik) reformieren und effizienter machen. Ein weiteres behandeltes Thema war die Migration. Hier, so Lantschner, hätte sich Europa in den letzten Jahren schlecht präsentiert. Es müsse solidarischer werden und die Möglichkeit legaler Einwanderung sei notwendig, so der Grünenpolitiker. Auch wenn die Wahrheit unbequem sei, wies Dorfmann darauf hin, dass Europa in Zukunft Migration brauchen werde. Jedoch solle jeder Staat das Recht haben, zu sagen wer und wie viele in das jeweilige Land kommen. Holzeisens Wunsch in dieser Thematik wäre die Feststellung der Fluchtursachen und eine Landkarte der Fluchtgebiete und der Gründe dafür. Die Demokratie sei, so Holzeisen, ein sehr sensibles Konstrukt, deren Werte respektiert werden müssten.
Zum Abschluss brachte der Moderator Zeno Christanell die Frage eines Zuhörers ein, wie die Vision der Kandidaten für die Union in zwanzig Jahren sei. Lantschner wünscht sich ein Europa, welches human ist und sich nicht abschottet, sowie eine gemeinsame Sicherheits-und Verteidigungspolitik. Europa 2040 soll vor allem ein Europa der Menschen sein. Die Kandidatin vom Team Köllensperger erhofft sich für die Zukunft ein vereinigtes Europa und dass insbesondere die Grenzen in den Köpfen der Menschen abgebaut werden. Vor allem sollten Sprachkenntnisse gefördert werden und für Südtirol wünscht sie sich eine multilinguale Schule. Dorfmann wünscht sich für die mittelfristige Zukunft, die stark von Veränderungen geprägt sein wird (Aufschwung der asiatischen Länder), dass Europa ein starker Akteur bleibt und im Spiel der Mächte neue Chancen für die hier lebenden Menschen schafft. Frieden und Freiheit sollen auch in Zukunft bewahrt und geschützt werden.
Kürzlich haben sich die SVP-Frauen im Bezirk Vinschgau getroffen um die Bezirksfrauenleitung neu zu wählen. An der Spitze stehen nun Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende der ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin.
Im Landtagswahlkampf, welcher für den Bezirk Vinschgau kein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht hat, ist die damalige Bezirksfrauenreferentin Heidi Gamper aus Martell zurückgetreten. Interimistisch ist deren Stellvertreterin Elfi Kirmaier aus Laas eingesprungen, die nun zusammen mit der SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordneten Renate Gebhard die Neuwahlen vorbereitet hat. Es haben sich wieder Kandidatinnen gefunden, denen Frauenpolitik am Herzen liegt und die Chance ergreifen, die ihnen die Mutterpartei bietet, Bezirks- und Frauenpolitik im Vinschgau zu machen.
Aus familiären Gründen konnte SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard kurzfristig nicht an der Versammlung teilnehmen, daher wurde die Wahl vom SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger durchgeführt. Die Kandidatinnen, die sich zur Verfügung gestellt haben, wurden einstimmig gewählt. Die neue Bezirksfrauenleitung Vinschgau besteht somit aus: Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin. Die drei weiteren zu bestimmenden Mitgliedern sind: Andrea Frank Patscheider, Vize.-Bürgermeisterin von Graun und SVP-Ortsobfrau aus St. Valentin auf der Heide, Lydia Helga Schötzer, Mitglied vom Gemeindefrauenausschusses Schlanders und Andrea Martha Kofler, Gemeindereferentin aus Latsch. Gemäß der Geschäftsordnung der SVP-Frauen besteht das neue Gremium zusätzlich noch aus Vertreterinnen aus allen Gemeinden. Somit sollte ein schneller Informationsaustausch garantiert sein.
Bezirksobmann und Kammerabgeordneter Albrecht Plangger berichtete über die anstehenden Europawahlen, sowie die Verfassungsreform und die bevorstehende Anpassung des Wahlgesetzes. In den weiteren Ausführungen ging er auf die Situation bei der Sanität und der Post ein und erläuterte die schwierige Erstellung des Nationalparkplanes. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit der Bezirksfrauenleitung und ein gemeinsames konstruktives Arbeiten“, so der Bezirksobmann Albrecht Plangger. Er überreichte der frisch gewählten Referentin Christina Hanni Bernhard und ihrer Stellvertreterin Kunhilde von Marsoner Holzner einen Blumenstrauß. Die neugewählte Bezirksfrauenreferentin zeigt sich erfreut über die Begeisterung und die Bereitschaft der Frauen politische Verantwortung zu übernehmen und mitzuarbeiten. Sie bedankt sich für den Vertrauensvorschuss und zeigt sich überzeugt, dass das Engagement und die Stimme der Frauen einen Mehrwert für die Gesellschaft im Allgemeinen und für die SVP im Besonderen darstellt.
Auch im Namen der Frauen bedankte der Bezirksobmann den scheidenden Mitgliedern, besonders der ehemaligen Bezirksfrauenreferentin Heidi Gamper. Dieser wird bei der nächsten Gelegenheit der Dank des Bezirkes für ihre wertvolle Arbeit ausgedrückt.
Mit bis zu 10.000 Euro wird der Kauf von Elektroautos unterstützt, 6000 Euro kommen vom Staat, 4000 Euro von Land und Händlern. Die Landesregierung hat die Förderkriterien dahingehend angepasst.
Das Land setzt in der Mobilität weitere Maßnahmen, die Lärm und Emissionen eindämmen und fördert somit leise und abgasfreie Autos. "Für den Kauf von Elektrofahrzeugen hat die Landesregierung die Förderkriterien so angepasst, dass die Landeszuschüsse mit jenen des Staats kombiniert werden können", erklärte der Landeshauptmann nach der Sitzung der Landesregierung. Die Vereinbarkeit gelte bei der Anschaffung von Elektroautos sowohl für private als auch für betriebliche Zwecke. "Das dürfte es interessant machen, beim Autokauf auf ein Elektrofahrzeug zu setzen."
Saubere und smarte alpine Mobilität
"Wer ein Elektrofahrzeug kauft, kann nun eine Prämie von bis zu 10.000 Euro bekommen, womit E-Autos so erschwinglich sind wie nie zuvor", unterstreicht der Mobilitätslandesrat, der auch in Rom für die Kumulierbarkeit der Zuschüsse eingetreten ist. "Die Zuschüsse des Landes für den Kauf von Elektrofahrzeugen für Private und auch jene für Betriebe und für öffentliche Körperschaften, die kürzlich genehmigt wurden, sind richtig und wichtig, um lärm- und abgasfreie Fahrzeuge auf den Weg zu bringen und weiter in Richtung einer neuen sauberen und smarten alpinen Mobilität für Südtirol zu fahren", unterstreicht Mobilitätslandesrat.
Zuschüsse beim Händler
Aktuell bekommen in Südtirol alle, die ein Elektrofahrzeug kaufen, ob für den Betrieb oder für den Privatgebrauch, einen Preisnachlass von 4000 Euro, und zwar 2000 Euro Landesbeitrag plus 2000 Euro Preisnachlass des Händlers. Ab Mitte kommender Woche, nach Veröffentlichung des Beschlusses der Landesregierung, kann auch um die staatliche Förderung für E-Autos angesucht werden, die bis zu 6000 Euro beträgt. Auch Unternehmen können die Zuschüsse von Land und Staat kombiniert nutzen. Dazu hat die Landesregierung bereits vor zwei Wochen die Förderkriterien angepasst. Wer ein E-Auto kauft, bekommt die Zuschüsse des Landes und des Staates ganz bequem automatisch beim Autohändler.
Das Land bezuschusst zudem Heimladestationen für Elektroautos. Pro Ladestation ist ein Zuschuss von bis zu 80 Prozent der zugelassenen Ausgaben und bis maximal 1000 Euro vorgesehen. Gefördert werden sowohl Ladesysteme für Elektrofahrzeuge als auch für Steckdosenhybride.
Förderungen für leise, abgasfreie Autos
Neben Kaufanreizen fasse das Land, so der Mobilitätslandesrat, noch weitere Maßnahmen ins Auge, um neue nachhaltige Mobilität in Südtirol zur Selbstverständlichkeit zu machen, beispielsweise Ausnahmen bei Fahrverboten, günstigere Parkplätze sowie höhere Steuerabsatzbeträge für Elektrofahrzeuge und andere lärm- und emissionsfreie Fahrzeuge.
Infos: www.greenmobility.bz.it
Auf Ausgleich und Solidarität zielen drei Finanzmaßnahmen ab, die der Landeshauptmann heute der Landesregierung vorgeschlagen hat.
Das Land will seinen Gestaltungsspielraum im Bereich der Besteuerung nutzen, um den sozialen Ausgleich zu vergrößern. Dabei soll gleich an drei Schrauben gedreht werden. "Wir wollen die Gemeindeimmobiliensteuer GIS auf all jene Wohnungen senken, die freiwillig zum Landesmietzins an Ansässige vermietet werden und gleichzeitig leer stehende Immobilien und solche, die an nicht Ansässige vermietet werden, höher besteuern", kündigte der Landeshauptmann und Finanzlandesrat die erste der drei Maßnahmen an. Dadurch wolle man dazu beitragen, dass Einheimischen leistbarer Wohnraum zur Verfügung stehe.
Aber auch beim regionalen Zuschlag auf die Einkommenssteuer IRPEF will die Landesregierung ansetzen: "Wir wollen den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und die niedrigen und mittleren Einkommen weiter entlasten. Im Gegenzug sollen höhere Einkommen ab 85.000 Euro im Jahr stärker in die Verantwortung genommen werden."
Schließlich soll ein Teil der geltenden Reduzierung der regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP an eine angemessene Entlohnung der Arbeiter und Angestellten des jeweiligen Betriebs oder Unternehmens geknüpft werden. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen drei Maßnahmen niedrige und mittlere Einkommensklassen entlasten und dazu beitragen, dass günstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt wird", erklärte der Landeshauptmann.
"Über die verschiedenen Maßnahmen werden wir nun mit den Sozialpartnern diskutieren, um die Umsetzung im Detail festzulegen", informierte der Landeshauptmann. Die Landesregierung wolle die Maßnahmen im Haushaltsgesetz für 2020 verankern und gesetzlich festzulegen.
Von 17. bis 19. Mai 2019 finden die Tage der Architektur statt. Dabei stehen Touren und Besichtigung von vielen verschiedenen Bauwerken Südtirols an. Partner der Initiative ist auch das Südtiroler Handwerk.
Dieses Jahr geht die Initiative der Architekturstiftung vor allem zwei Fragen auf den Grund: Wie wirkt sich der Ort auf die Gebäude aus und Welches sind die Anforderungen eines Ortes, an denen sich Bauprojekte orientieren sollten? Die Antworten sollen im Rahmen von Besichtigungen von modernen Wohngebäuden, sanierten Höfen sowie von öffentlichen und privaten Räumen in ihrem kulturellen und geografischen Kontext erfolgen. Der lvh ist überzeugter Partner der Tage der Architektur, vor allem weil die Handwerker direkte Akteure von Bauprojekten sind.
„Wir möchten dem Fachpublikum als auch interessierten Privatpersonen das bedeutende Zusammenspiel zwischen Architekten, Bauherren und Handwerkern aufzeigen. Dieses wird oftmals unterschätzt, hat aber eine fundamentale Bedeutung für die Entstehung des Endproduktes“, unterstreicht lvh-Präsident Martin Haller.
„Mit der Teilnahme an der Initiative verfolgen wir zwei Ziele: zum einen um die Zusammenarbeit mit den Architekten zu verstärken und zum anderen das Know-how der Südtiroler Fachhandwerker aufzuzeigen“, kommentiert der Verbandschef.
Tischler-Lehrlinge haben vor kurzem ihr Können beim Lehrlingswettbewerb in Meran unter Beweis gestellt. Die Berufsgemeinschaft der Tischler ist auf die Leistung der Teilnehmer sehr stolz.
35 Lehrlinge haben vor kurzem beim Lehrlingswettbewerb gezeigt, was sie können. Als Austragungsort diente die Berufsfachschule für Holztechnik „Luis Zuegg“ in Meran. Die Aufgaben sowie die Bewertungen wurden nach Lehrjahr differenziert. Angetreten sind alle vier Lehrjahre. Dabei hatten die Teilnehmer aus dem ersten Lehrjahr die Aufgabe ein „Tatl in Fichte“, jene aus dem zweiten Lehrjahr ein „Tragl in Fichte“, jene aus dem dritten Lehrjahr ein „Kistl in Lärche“ und die Lehrlinge aus dem vierten Lehrjahr ein „Kastl in Lärche“ innerhalb einer vorgegebenen Zeit fertigzustellen.
Als Ehrengäste waren beim Wettbewerb Martin Haller, Präsident des lvh Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister, Landtagsabgeordneter Gert Lanz und Cäcilia Baumgartner, Amtsdirektorin vom Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, anwesend.
Die Familienagentur des Landes ruft 2019 die vierte Familienwoche aus: 90 Veranstaltungen in ganz Südtirol bieten Spaß, Unterhaltung und Information für Familien.
Rund um den internationalen Tag der Familie am 15. Mai erwartet die Südtiroler Familienein buntes Programm in über 25 Gemeinden des Landes. Zum vierten Mal findet vom 11. bis 19. Mai die landesweite Familienwoche statt. Dabei werden 90 Veranstaltungen im ganzen Land organisiert, bei denen die Familie im Fokus steht. "Die Familienwoche will sowohl die Anliegen der Familien ins Zentrum rücken, soll aber den Familien selbst auch Spaß, Unterhaltung und Informationen bieten", betont die für Familien zuständige Landesrätin. 2016 war diese Initiative, basierend auf einem entsprechenden Vorschlag des Familienbeirates, erstmals von der Familienagentur des Landes koordiniert worden. Durch die Familienwoche würden Begegnungsorte für Familien geschaffen oder bekannt gemacht, an denen sich Eltern und Kinder kennenlernen, austauschen und netzwerken könnten. "Vor allem dank vieler ehrenamtlich Engagierten werden Aktionen wie die Familienwoche erst ermöglicht. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Südtirol immer mehr zu einem Familienland werden, in dem Familien gut und gerne leben", sagt die Familienlandesrätin.
Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht in diesem Jahr von Familienerlebnistagen über Bastelspaß und Spielenachmittagen hin zu Vorträgen zum Umgang mit digitalen Medien oder Pubertät. Die Termine richten sich an Familien mit Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen, aber zum Teil auch speziell an die Eltern. In überwiegendem Ausmaß handelt es sich dabei um kostenlose Veranstaltungen, die von ehrenamtlich aktiven Vereinen, Organisationen und Gemeinden organisiert werden.
Alle Informationen zur Familienwoche 2019 finden sich auf der Familienwebseite des Landes unter www.provinz.bz.it/familienwoche.
ck
In einer Pressekonferenz am Donnerstag, 09.05.2019 hat das Versuchszentrum Laimburg die bisherigen Ergebnisse seiner Forschung zur Apfeltriebsucht vorgestellt und erläutert, worauf der Fokus künftiger Untersuchungen liegen wird.
Bei der Apfeltriebsucht, dem sogenannten „Besenwuchs“, handelt es sich um eine Infektionskrankheit des Apfelbaums, die große wirtschaftliche Schäden verursachen kann, da sie zu Kleinfrüchtigkeit und damit Ertragsminderung führt und infizierte Bäume sofort gerodet werden müssen. Ausgelöst wird die Krankheit durch Bakterien, den Phytoplasmen, die von bestimmten Insekten – nämlich dem Sommerapfelblattsauger (Cacopsylla picta) und dem Weißdornblattsauger (Cacopsylla melanoneura) – verbreitet werden. In der Vergangenheit ist der Befall in Südtirol wellenförmig aufgetreten, wobei die letzte große Befallswelle im Jahr 2013 ihren Höhepunkt hatte. „Die Apfeltriebsucht ist die bedrohlichste Krankheit für die Südtiroler Landwirtschaft“, betonte der Direktor des Versuchszentrums Laimburg Michael Oberhuber. „Darum ist es Ziel unserer Forschung, eine erneute Welle frühzeitig zu erkennen und mit wirksamen Strategien zu verhindern.“ Am Versuchszentrum Laimburg sind inzwischen zwei Projekte zur Apfeltriebsucht abgeschlossen worden. „Als damals die ersten Symptome beobachtet wurden, waren unsere Obstbauern natürlich entsprechend besorgt“, berichtete der Obmann des Verbands der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG, Georg Kössler. „Wir sind froh, dass es durch die gute Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und dem Beratungsring für Obst- und Weinbau möglich war, in einer relativ kurzen Zeitspanne wirksame Mittel zu finden, um diese Krankheit einzudämmen. Da jedoch zu befürchten ist, dass die Krankheit wiederkehrt, ist es auch in Zukunft notwendig, die Apfeltriebsucht zu beobachten und weiterhin Forschung zu betreiben“, betonte Kössler.
Forschung zur Apfeltriebsucht am Versuchszentrum Laimburg
Bei der Apfeltriebsucht handelt es sich um ein komplexes Problem, da Interaktionen zwischen Pflanze, Bakterium, Insekt und Umwelteinflüssen sowie abiotischen Faktoren untersucht werden müssen. Um zielgerichtete Strategien zur Bekämpfung der Apfeltriebsucht entwickeln zu können, sind zunächst Kenntnisse über Verbreitung und Biologie der Überträgerinsekten von entscheidender Bedeutung. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau und der Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige (TN) forscht das Versuchszentrum Laimburg seit mehreren Jahren an der Krankheit und hat dabei Ergebnisse erreicht, die auch national und international Anerkennung finden. Unter der Leitung von Katrin Janik studierte das Forscherteam am Versuchszentrum Laimburg die Biologie der beiden bekannten Überträgerinsekten und untersuchte wie sich die Krankheit entwickelt und ausbreitet. Dazu wurden die bekannten Überträgerinsekten – Weißdorn- und Sommerapfelblattsauger – überwacht und Befallserhebungen in den Obstanlagen durchgeführt.
Systematische Befallsüberwachungen
Zusammen mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau hat das Versuchszentrum Laimburg den Apfeltriebsuchtbefall in Südtirol monitoriert und Befallszahlen in den einzelnen Bezirken erhoben. „Die systematische Befallsüberwachung in den Apfelanlagen ist der erste wichtige Schritt bei der Entwicklung einer Strategie zur Bekämpfung der Krankheit“, sagte der Koordinator des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau, Robert Wiedmer. Wichtiges Anliegen der Zusammenarbeit zwischen Versuchszentrum und Beratungsring war es dabei, neue Erkenntnisse zur Krankheit sofort an die Landwirte weiterzugeben und damit Forschung und Praxis direkt zu verbinden. „Wir haben den Landwirten erklärt, wie sie befallene Bäume identifizieren können und dass es wichtig ist, befallene Pflanzen sofort zu roden“, berichtete Wiedmer. „Durch dieses systematische Monitoring sowie unsere Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit ist es uns gelungen, die Befallszahlen auf ein niedrigeres Niveau zu drücken“.
Bedeutsame Erkenntnisse zur Übertragung der Krankheit
Am Versuchszentrum Laimburg wurde darüber hinaus Grundlagenforschung zur Apfeltriebsucht betrieben. Katrin Janik und ihr Team untersuchten wie der Erreger übertragen wird und welche molekularen Mechanismen ablaufen, wenn sich die Krankheit in der Pflanze entwickelt. Diese Erkenntnisse könnten als möglicher Angriffspunkt für eine Bekämpfung der Krankheit dienen. Eine der bedeutsamsten Ergebnisse des Forscherteams betrifft die Übertragung der Krankheit: „Wir konnten zeigen, dass der Apfeltriebsuchterreger direkt vom infizierten Muttertier auf seine Nachkommen übertragen werden kann, ohne dass es dafür die Pflanze als Wirt braucht“, erklärte Janik.
Gibt es weitere Überträgerinsekten?
Gibt es außer dem Sommerapfelblattsauger und dem Weißdornblattsauger noch andere Insekten, die den Apfeltriebsuchterreger übertragen können? Auch mit dieser Frage hat sich das Forscherteam am Versuchszentrum Laimburg befasst. In 50 Apfelanlagen wurden etwa 140.000 Klopfproben pro Jahr durchgeführt und auf diese Weise 31.485 Zikaden gesammelt, die dann entomologisch bestimmt wurden. „Im Agro-Ökosystem „Apfel-Ertragsanlage“ konnten wir 16 verschiedene Blattsauger- und 95 verschiedene Zikadenarten nachweisen. Darunter sind uns sogar einige Erstnachweise für Südtirol gelungen, wie etwa die Orientzikade (Orientus ishidae), die Asymmetrasca decedens oder die Edwardsiana ulmiphagus“, berichtete Stefanie Fischnaller von der Arbeitsgruppe Entomologie. Diese Arten wurden daraufhin im Labor für Molekularbiologie auf eine mögliche Infektion mit dem Apfeltriebsuchterreger hin analysiert. Um verschiedene und möglichst zahlreiche Insekten systematisch untersuchen zu können, hat das Forscherteam um Katrin Janik eine Hochdurchsatzanalysemethode entwickelt: „Mit dieser Methode können wir nicht nur Zikaden, sondern auch andere Insekten untersuchen und feststellen, ob sie mit dem Apfeltriebsuchterreger infiziert sind oder nicht. Wir können damit auch bestimmen, welche Mengen des Bakteriums in einem infizierten Tier enthalten sind, was wiederum Rückschlüsse darauf zulässt, ob das Insekt als Überträger in Frage kommt oder nicht“, erklärte Janik.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sprechen eine klare Sprache: „Der Sommerapfelblattsauger ist der wichtigste Überträger der Apfeltriebsucht in Südtirol“, erläuterte Entomologin Stefanie Fischnaller. „Obwohl zwar die Anzahl dieser Insekten in den letzten Jahren zurückgegangen ist, ist der prozentuale Anteil infizierter Exemplare gestiegen, sodass die Infektionsrate nun bei über 20 % liegt. Das bedeutet, dass auch bei wenigen Tieren in einer Anlage ein hohes Risikopotenzial herrscht.“ Es empfiehlt sich darum, weiterhin wachsam zu sein. Die Experten haben dagegen bislang keinen Hinweis darauf gefunden, dass in Südtirol weitere Überträgerinsekten aus der Gruppe der Zikaden auftreten.
Ausblick: Wie geht die Forschung zur Apfeltriebsucht am Versuchszentrum Laimburg weiter?
Die Forschung zur Apfeltriebsucht wird fortgesetzt, um gegen eine erneute Welle gerüstet zu sein. Dabei wird das Forscherteam um Katrin Janik auf drei Ebenen vorgehen: Kurzfristig wird auf Expertenaustausch und Anwendersensibilisierung gesetzt. Gemeinsam mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau soll ein Notfallplan entwickelt werden, um die Krankheit einzudämmen. Mittelfristig sollen Apfeltriebsuchtresistente Unterlagen erprobt und die molekularen Grundlagen der Resistenz aufgeklärt werden. Längerfristig geht es darum, mittels Grundlagenforschung das Verständnis der Krankheit zu vertiefen. Welche sind die molekularen Faktoren, die die Krankheit auslösen? Wie manipulieren die Bakterien die Pflanze? Und mit welchen mikrobiellen Gegenspielern könnte man die Überträgerinsekten regulieren?
Das Versuchszentrum Laimburg Das Versuchszentrum Laimburg ist die Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an etwa 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet. |
jw