Vintschger Museum Schluderns - Unter diesem Motto haben die Kuratoren Helene Dietl Laganda und ihr Sohn Simon Laganda die Sonderausstellung im Vinschger Museum in Schluderns gestaltet. Das Thema dreht sich um die Option – eine von Hitler und Mussolini abgesegnete, erzwungene Wahlmöglichkeit der Südtiroler, entweder ins Dritte Reich auszuwandern oder zu bleiben. - ein Thema, über das nach dem Krieg der Mantel des Schweigens geworfen wurde und das bis heute nicht aufgearbeitet ist. 86 Prozent der Südtiroler Bevölkerung optierte 1939 für das Abwandern. Den Nährboden für diese Entscheidung hatten die Italienisierungsmaßnahmen durch die faschistischen Regierung bereitet, mit dem Verbot der deutschen Schule, mit Unterdrückung und Drangsalierung durch die italienischen Besatzer, die seit der Angliederung Südtirols zu Italien 1919 das Sagen hatten. Die Propaganda des Deutschen Volksbundes für’s Auswandern, unterstützt von fanatischen Südtiroler Helfern, zeigte mehr Wirkung als jene des Andreas Hofer Bundes und Kanonikus Michael Gamper, die für’s Dableiben plädierte. Die Optionsbefürworter sagten der Bevölkerung beispielsweise, dass man sie nach Süditalien, in den Sudan oder nach Äthiopien ausgesiedelt würde. Den Dableiber machte man das Leben schwer und beschimpften sie als „Walsche“. Die Risse gingen durch Familien. Reichsbürger und Besitzlose machten sich als erste auf den Weg. Die „Boden gebundenen“ (Bauern) sollten folgen. Doch der Krieg stoppte schließlich die Entvölkerung des Landes. Von den 213.000 Optanten waren 75.000 ausgewandert, 20.000 kehrten zurück.
In der Ausstellung sind Dokumente aus der damaligen Zeit zu sehen und über Kopfhörer Zeitzeugen zu hören. Die Exponate wurden von Sammlern bereitgestellt.
Mehrere Lesungen und Vorträge stehen auf dem Programm: 19.07. mit Josef Feichtinger, 01.08. mit Leopold Steurer und 29.08. mit Herbert Raffeiner; Beginn jeweils 20.00 Uhr. (mds)
Allitz - Das Fest zum Kirchtag, organisiert von der Freiwilligen Feuerwehr Allitz, bildete am vergangenen Sonntag den würdigen Rahmen für die Segnung des neuen FF-Kleintransportfahrzeugs durch den Laaser Pfarrer Roland Mair. FF-Kommandant Martin Pircher erklärte, warum der Ankauf des neue „Pick-up“ erforderlich geworden war. Mit dem bisherigen Fahrzeug habe es ständig Probleme gegeben, so mit dem Getriebe und den Bremsen. Das neue Fahrzeug kostete 92.000 Euro. Finanziert wurde der Ankauf mit Hilfe von Sponsoren wie Gemeinde, Land, Bezirksfeuerwehrverband, Raiffeisenkasse Laas, 10-Höfe-Interessentschaft, Bauernjugend Allitz, Fraktion Laas, Volksbank Laas, der Patin Priska Pircher und mit Eigenmitteln, erwirtschaftet bei Veranstaltungen. Großzügige Spenden kamen auch aus der Bevölkerung. Kommandant Pircher sprach allen einen herzlichen Dank aus. Sein Stellvertreter Leo Kaserer gab Einblick in die technische Leistungsfähigkeit des 200 PS-starken Allradfahrzeuges, das mit einem Container für technische Geräte ausgerüstet ist. BM Andreas Tappeiner lobte die FF
Allitz für ihre vorbildlichen Eigeninitiativen im Dienste und zum Schutz der Bevölkerung. Bezirkspräsident Thomas Tecini hob das Recht der FF-Leute auf Eigenschutz hervor, und dabei spiele ein gut funktionierendes Fahrzeug eine wichtige Rolle.
Die Einweihungsfeier wurde von der „Laaser Böhmischen“ musikalisch umrahmt. Diese eröffneten auch das anschließende Kirchweihfest. Zum Tanz spielten die Gruppen „Die Vinschger“ und „Olmanrausch“ auf. Die FF Allitz besteht aus 30 aktiven Wehrmännern und einer Wehrfrau, zwei unterstützenden Wehrmännern (Feuerwehr), sechs Mitgliedern der Jugendgruppe und fünf Patinnen. (mds)
Schlanders/Vinschgau - Alle 88 Maturantinnen und Maturanten des Oberschulzentrums Schlanders haben die Abschlussprüfung bestanden. 100 mit Auszeichnung erreichten Lukas Oberdörfer (RG) und Isabel Salutt (SG), 100 von 100 möglichen Punkten Clara von Scarpetetti (RG) und Katharina Riedl (SG). Für sie gab es bei der Diplomfeier vergangenen Samstag, 6. Juli im Kulturhaus Schlanders Blumen und Applaus für ihre Leistungen. „Wir haben heuer viele sehr gute Leistungen“, schickte Direktorin Verena Rinner voraus. Sie selbst habe mit den diesjährigen Maturantinnen und Maturanten als Direktorin am OSZ Schlanders begonnen.
Festrednerin Sigrun Falkensteiner, Landesdirektorin und Schulamtsleiterin eröffnete den Absolventinnen und Absolventinnen in ihrem Vortrag viele Wege: „Ein Kapitel geht zu Ende. Sie haben Grundlegendes gelernt und können nun den Arbeitsweg einschlagen oder studieren. Alle möglichen und auch unmöglichen Wege stehen Ihnen offen. Sie sind reif für Neues.“ Festrede und Schülerrede sind lieb gewordene Tradition bei der Diplomfeier, die 2007 zum ersten Mal stattfand. Die heurige Schülerrede hielt Lukas Oberdörfer und meinte unter anderem: „Der Gedanke ohne diesen homogenen Haufen, der wir in diesen fünf Jahren geworden sind, zu sein, fällt mir doch schwer. Danke an die Lehrpersonen, die uns er- und getragen haben.“ Auch Falkensteiner dankte den Lehrpersonen, der Schulführungskraft und allen Mitarbeitern der Schule. (ap)
Martell - Es war nach einem Diskobesuch, als eine Handvoll junger Leute die Idee zu einem Erdbeerfest hatten. Aus dem kleinen Gartenfest damals 1999 bei seiner ersten Auflage ist ein Riesen-Event geworden, das heute - 20 Jahre später - Besucher aus dem ganzen Alpenraum in seinen Bann zieht.
von Angelika Ploner
Bilderbuchwetter, unzählige Besucher - Genießer und Feinschmecker, ein abwechslungsreiches Fest-Programm für die ganze Familie, vier Erdbeerköniginnen darunter die amtierende Jasmin Perkmann und sogar eine eigene Broschüre ist zum 20. Erdbeerfest herausgegeben worden. Mit Riesenerdbeertorte, Verkostungen und Dessertzubereitung mit Nathalie Trafoier vom Kuppelrain ist die Jubiläums-Auflage - wie könnte es anders sein - vor allem kulinarisch zelebriert worden. Das Erdbeerfest samt Bauern-Markt war zudem Schaufenster lokaler Produkte aus dem Nationalpark Stilfserjoch. Ein durch und durch gelungenes Fest: Hut ab vor den Organisatoren, den Marteller Vereinen und den vielen freiwilligen Helfern - ein Fest dieser Größenordnung 20 Jahre lang auf die Beine zu stellen, verdient Applaus.
Am 27. Juni hat der Senat das Wachstumsdekret, samt den so stark kritisierten Artikel 10, zum Unmut der Südtiroler Betriebe endgültig genehmigt. In Zukunft sollen Betriebe bei einer energetischen Sanierung die Steuerguthaben vorstrecken. Die Vertreter der Wirtschaft befürchten Liquiditätsprobleme. „Es ist nicht möglich, dass Betriebe den Bauherrn dieses Steuerguthaben vorstrecken“, kritisiert lvh-Präsident Martin Haller, „die Neuerung bringt vor allem kleinere Betriebe in große Schwierigkeiten.“
Das Land schloss 2018 mit einem Rekord-Haushaltsvolumen von 7,83 Milliarden Euro ab. Gleichzeitig baute es seine Schulden stetig ab, sagte am 3. Juli 2019 Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) teilt mit, dass im Jahr 2018 in Südtirol 1.710 Verkehrsunfälle mit Verletzten oder Toten geschahen, im Schnitt fast 5 Unfälle pro Tag entspricht. Die Zahl der getöteten Personen betrug 33, jene der Verletzten 2.220. Im Jahr 2018 wurden 548 Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer eingezogen, 12,2% weniger als im Vorjahr.
von Albrecht Plangger - Heute war Vladimir Putin in Rom. Er war zu Gast im „Palazzo Chigi“ und somit wurde das ganz Zentrum abgesperrt. Das ist eine gute Möglichkeit, um vom Desaster rund um die Führungspositionen in der EU abzulenken. Italien hat da keine Rolle gespielt. Ein Kommissar mit einer gewichtigen Wirtschaftskompetenz ist noch nicht in Sicht und dem italienischen Parlamentspräsident Sassoli konnte und wollte man nicht wählen, da er über den Partito Democratico nach Brüssel geschickt wurde. “Die Italiener zuerst“ gilt wohl nur im eigenen Lande. Welche politische Kurzsichtigkeit! Ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Überschuldung konnte man in letzter Minute abwenden ,dafür mussten aber 7 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt werden. Da bleibt wohl wenig mehr zum Verteilen an die Wählerschaft mit dem kommenden Haushaltsgesetz ? Wer wird es im Herbst machen. Die Woche vom 15. bis 20. Juli wird extrem spannend. Niemand weiß, ob der Salvini den sog. Stecker ziehen wird und eine Regierungskrise vom Zaun brechen will. Der 21. Juli ist der letzte Tag dafür. Ansonsten muss er ohne Geld einen weiten Sparhaushalt schnüren. Die EU wird ihm auf die Finger schauen, denn in Europa und bei der neuen Führung hat er keine Freunde.
Übersichtlicher und digitaler wird die Bildungsförderung mit dem Schuljahr 2019/20. Die Landesregierung hat heute drei Beschlüsse dazu gefasst, die Landesrat Achammer am Freitag vorstellen wird.
Das Land Südtirol unterstützt den Zugang zu Bildung und die Chancengerechtigkeit durch eine Reihe von Maßnahmen. Eine der wichtigsten davon sind die Studienbeihilfen für Schülerinnen und Schülern sowie für Studierende. Diese wurden bisher aufgrund einer komplexen Einkommens- und Vermögensberechnung zuerkannt, die von Jahr zu Jahr überarbeitet und erneuert werden musste.
"Da sich die Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung EEVE als jährliche Erklärung der wirtschaftlichen Situation als Voraussetzung für den Zugang zu zahlreichen öffentlichen Leistungen bewährt hat, war es Ziel der Landesregierung, diese auch im Bereich der Bildungsförderung einzuführen", betonte Bildungslandesrat Philipp Achammer. Auf seinen Vorschlag hat die Landesregierung heute (2. Juli) drei Beschlussanträge genehmigt, mit denen die EEVE als Bemessungsgrundlage in der Bildungsförderung eingeführt wird.
Was sich ab kommendem Schuljahr in der Bildungsförderung ändert und was Eltern und Studierende beachten müssen, darüber wird Bildungslandesrat Achammer
am kommenden Freitag, 5. Juli 2019
am 9.30 Uhr
im Pressesaal der Landesregierung
Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1
informieren. An der Pressekonferenz werden auch die Direktorin der Landesabteilung Bildungsförderung, Rolanda Tschugguel, der stellvertretende Abteilungsdirektor Richard Paulmichl und die Direktorin im Amt für Hochschulförderung, Ulrike Mahlknecht, teilnehmen.
jw
Um die Wartelisten an den Musikschulen abzubauen will die Landesregierung die zehn neu errichteten Stellen in den Stellenplan aufnehmen und weitere zehn Stellen schaffen.
Um Engpässe an den Musikschulen entgegen zu wirken und den Ausbildungswünschen bestmöglich entsprechen zu können, hatte sich die Landesregierung auf Vorschlag von Bildungslandesrat Philipp Achammer im Vorjahr auf eine stufenweise Erhöhung des Kontingents an Musikschullehrpersonen geeinigt. Heute (2. Juli) hat die Landesregierung auf Vorschlag des Bildungs- und Kulturlandesrats weitere Schritte vereinbart, um durch mehr Lehrpersonen mehr Studienplätze zu gewährleisten und den im Vorjahr begonnenen Ausbau fortzusetzen.
"Bereits im vergangen Schuljahr haben zehn zusätzliche Musikschullehrpersonen ihre Arbeit aufgenommen", berichtet Landesrat Achammer. "Heute haben wir uns auf zwei weitere Maßnahmen verständigt: Zum einen sollen die im Vorjahr geschaffenen zehn Stellen in den Stellenplan überführt werden, zum anderen sollen zehn zusätzliche Musikschullehrpersonen aufgenommen werden."
Im vergangenen Bildungsjahr haben über 17.000 Schülerinnen und Schüler eine der 52 deutschen und ladinischen Musikschulen besucht und dort eine musikalische oder instrumentale Ausbildung erhalten. Derzeit laufen in der Musikschuldirektion des Landes nach Abschluss der Einschreibungen die Zuweisungen für das Musikschuljahr 2019/20. Auch im kommenden Schuljahr wird nicht allen Anträgen um einen Platz in einer Musikschule beziehungsweise einen Fachwechsel oder vor allem um ein zweites oder drittes Instrumentalfach entsprochen werden können, heißt es aus der Landesmusikschuldirektion. Besonders nachgefragt sind beispielsweise die Instrumentalfächer Klavier, Gitarre und Schlagzeug sowie die musikalische Früherziehung.
Die zusätzlichen Lehrpersonen werden vor allem in Fächern mit langen Wartelisten eingesetzt. Zudem sollen sie zum Ausbau der musikalischen Grundausbildung und im Instrumentalunterricht mit Grund- und Mittelschulen mitwirken. „Südtirol hat ein lange Musiktradition. Daher spielt der Musikunterricht auch im Bildungswesen eine wichtige Rolle und ist von den Eltern stark nachgefragt", betont Landesrat Achammer abschließend. "Wir sind darum bemüht, Raum für musikalisches und kreatives Erleben der Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Unsere Musikschulen bieten dafür ein breites und niederschwelliges Angebot." "Auch für die Kinder in den ladinischen Tälern ist der Musikunterricht im Sinne des ganzheitlichen Lernens unabdingbar", betont der ladinische Schullandesrat Daniel Alfreider. Im vergangenen Jahr waren 1150 der 17.000 Musikschüler an ladinischen Musikschulen eingeschrieben.
jw