Dienstag, 29 März 2016 12:00

40 Jahre Almenpfad-Loipe - Das Loipen-Wunder von Schlinig

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s25 5583Schlinig - Was derzeit im Marketingdeutsch als Gemeinwohlökonomie und „Crowd-Financing“ bezeichnet wird, kann mit dem Idealismus und ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle einer Dorfgemeinschaft oder eines Bezirkes gleich gesetzt werden, welchen Sepp Saurer in Zusammenarbeit mit vielen engagierten SchlinigerInnen bereits vor mehr als 50 Jahren an den Tag legten.

Alles begann 1963 mit der Gründung des Skiclub Sesvenna und 1975 mit dem Umstieg vom Ski Alpin zum Langlaufsport und der Inbetriebnahme der Skiwanderloipe „Almenpfad“. Sepp Saurer sah nicht zuletzt aufgrund finanzieller Überlegungen und seiner Erfahrungen in der Schweiz im Langlaufsport eine Zukunft für Schlinig. Nach einiger Überzeugungsarbeit wurde das erste Loipen-Pistengerät dank der finanziellen Hilfe der Fraktionsverwaltung (Holzverkauf), des Verkehrsvereins und vor allem durch die Mittelbeschaffung (Crowdfunding) der Skiclub-Mitglieder angekauft. Diese hatten sich nämlich verpflichtet, im Interesse der zukünftigen Entwicklung ihres Tales, für 12 Jahre im Voraus ihren Mitgliedsbeitrag (damals 50.000 Lire) einzuzahlen. Und so nahm am 08.12.1975 mit dem Ziehen der ersten Langlaufspuren eine sportliche und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Schlinigtales ihren Lauf, welche die kühnsten Erwartungen übertraf. Der Skiclub SC Sesvenna konnte sich nun ganz dem Langlaufsport widmen und bereits nach wenigen Jahren stellten sich die ersten sportliche Erfolge ein. Die Almenpfad-Loipe erwies sich aufgrund ihrer Höhenlage und des Schwierigkeitsgrades als ideale Trainings- und Wettkampfstrecke. Das Interesse am Langlaufsport im Dorf stieg und Schlinig wurde bald über die Gemeindegrenzen, im gesamten Vinschgau und landesweit zu einem anerkannten Langlaufzentrum. Die Austragung der Junioren- und U23 Weltmeisterschaften sowie Italien- und Landesmeisterschaften und unzählige Qualifikationsrennen im Rahmen der landesweiten Langlauftrophäe um die Südtiroler Volksbank sind Beweis für die Qualität der Schliniger Loipen. Die sportlichen Erfolge der Schliniger Läuferinnen von Klara Angerer über Christian Saurer und die Geschwister Thomas und Barbara Moriggl motivierten zudem viele Kinder und Jugendliche mit dem Langlaufsport zu beginnen. Langlaufkurse wurden organisiert, aber auch Mondschein und Gaudi-Rennen, um die Breitensportler anzusprechen. Siebzehn staatlich geprüfte SkilehrerInnen des Skiclub Sesvenna haben auf der Almenpfad-Loipe ihr Handwerk gelernt. Als Schlussetappe im Rahmen der Wintertriathlons stand die Almenpfad-Loipe ebenfalls mehrere Jahre im Mittelpunkt. Die strukturellen Verbesserungen der Loipen gingen mit diesen Großereignissen und nicht zuletzt als Trainingsstrecke der Sportoberschule in Mals einher. Die Errichtung von Parkplätzen, ein Skiverleih mit Servicestation, Bau des Mehrzweckgebäudes im Schling, Verbreiterung der Loipen und Brücken, die Errichtung der Sommer-Skiroll-Bahn, der Bau von Umkleidekabinen und Hygienestrukturen, Errichtung des Start- und Zielgeländes sind nur einige der durchgeführten Maßnahmen. Seit der Führung durch die Touristik- und Freizeit AG wird die Langlaufloipe als Nordisches Skizentrum gemeinsam mit dem Skigebiet Waltes vermarktet. Von Anfang an wussten die Schliniger um die Symbiose von Langlaufen und Skiwandern in unberührter Natur. Heute sind die Trendsportarten Schneewandern und Skitourengehen fixer Bestandteil des sanften Wintersport-Angebotes im nordischen Skizentrum Schlinig. Schlinig hat sich auch dank der Loipen zu einem angesagten Naherholungsgebiet mit entsprechenden Strukturen entwickelt und trotzdem noch seine Authentizität und Einfachheit bewahrt. Am Samstag, den 02. April 2016 wird im Rahmen der Vollversammlung des SC Sesvenna das 40Jährige Bestehen der Skiwanderloipe „Almenpfad“ gefeiert und auf das Loipenwunder von Schlinig angestoßen. (lu)

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