Dienstag, 18 März 2014 00:00

„Literatur an der Grenze“ geht in die letzte Runde

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s26sp23 9906Marienberg/Vinschgau - Am Montag (03.03.) fiel in Marienberg der Startschuss für die letzte Ausgabe der mehrjährigen Veranstaltung „Literatur an der Grenze“. Sie soll ein offenes Kulturerlebnis werden an verschiedenen Orten in und um Mals. Neun Monate lang, alles unter dem Motto: Freiheit, Fraktionen, Fraktale.
Abt Markus begrüßte im großen Museumssaal eine Schar von Interessierten und Freunden der Literatur. Johannes Fragner-Unterpertinger präsentierte bei seiner Eröffnungsansprache die aufschlussreiche und informierende Anthologie „freiheit, fraktionen, fraktale“ mit weißen Seiten eingestreut für persönliche Notizen und dem Jahresprogramm.
„An der Grenze genügt ein einziger Schritt nur und man ist unversehens ein Fremder“. Mit diesem Bonmot von Jaques Guidon aus Zernez übergab Johannes Fragner-Unterpertinger das Wort an den Historiker und Prof. P. Ulrich Faust. Überleitend stellte er ihn dem Publikum in einem Kurzporträt vor.
Hitler hätte alle möglichen Gründe erfunden, um Klöster aufzuheben und um ihre Kulturschätze dem staatlichen Vermögen einzuverleiben. Vor allem reizte ihn der immense Besitz mancher Österreichischer Stifte. Viele Gegner, aber auch einige Anhänger hätte Hitler unter den Benediktinern gehabt. Ein paar Sympathisanten gab es in jedem Kloster, aber die allgemeine Haltung war eine Reaktion auf die klosterfeindlichen Aufhebungen dieser Stifte und Klöster.
„Ich habe mich bei den Ausführungen an Beispiele aus Österreich und Bayern gehalten. Die Benediktiner, die hier exemplarisch für andere stehen, waren sich der Unvereinbarkeit von katholischem Glauben und nationalsozialistischer Weltanschauung bewusst“, sagte P. Ulrich zum Schluss seines Vortrages. „Vielleicht kann man ihnen vorwerfen, dass sie meist aus einem Treueverhältnis zu den untergegangenen Monarchien die Vorteile der demokratischen Staaten in Deutschland und Österreich nicht genügend erkannt und verteidigt haben. Aber Demokratie war damals nicht das Zauberwort, das es heute auf der ganzen Welt ist. Wenn auch die meisten Benediktiner eher konservativ eingestellt waren, haben sie noch lange nicht mit der NS-Ideologie sympathisiert. Denn diese war für Österreichs Stifte und die monastische Bewegung in Deutschland alles andere als zukunftsverheißend.“
Andreas Waldner

Weitere Programminformationen zu „Literatur an der Grenze 2014“: www.mals-leben.com


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