Dienstag, 18 März 2014 00:00

Pestiziddebatte im Mittelpunkt

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s18sp234-UmweltschutzgruppeMals/Vinschgau - Fast ein Viertel der insgesamt 200 Mitglieder der Umweltschutzgruppe Vinschgau konnte die Vorsitzende Eva Prantl bei der Jahresversammlung im Malserhof am 7. Mai begrüßen. Die Pestiziddebatte und die Abhaltung einer Volksbefragung in Mals stand im Mittelpunkt der zahlreichen Aktivitäten im letzten Jahr.

von Heinrich Zoderer

Breite Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch fundierte und hartnäckige Kleinarbeit kennzeichnen die Tätigkeit der Umweltschutzgruppe Vinschgau.

Wie Rudi Maurer bei der Jahresversammlung ausführte, musste man letztes Jahr eine Niederlage hinnehmen, nachdem am 7. April die Bevölkerung von Taufers sich mit knapper Mehrheit für den Bau eines Kraftwerkes am Rambach ausgesprochen hat. Schwerpunkte des letzten Jahres waren die Unterschriftensammlung zur Umschichtung der 35,8 Millionen Euro für das 1. Baulos der Umfahrung Forst zugunsten der Elektrifizierung der Vinschgerbahn und die Unterstützung der Initiative für mehr Demokratie bei der Volksabstimmung zur direkten Demokratie. Die Hauptarbeit waren die vielen Vorarbeiten zur Vorbereitung einer Volksabstimmung in Mals zum Schutz der Gesundheit und Umwelt, indem gesundheitsschädliche Pflanzenschutzmittel verboten werden. Nachdem eine Meinungsumfrage durch das Forschungsinstitut Apollis zum Obstanbau in Mals durchgeführt wurde, ist im Frühjahr ein erster Antrag zur Abhaltung einer Volksbefragung eingereicht worden, der abgelehnt wurde. Im August haben Ärzte, Apotheker und Biologen ein Manifest für den Schutz der Gesundheit unterzeichnet und das Promotorenkomitee unter der Führung des Apothekers Johannes Fragner Unterpertinger hat einen neuen Antrag formuliert. Bis zum 13. Mai werden nun Unterschriften für diesen Antrag gesammelt. Anschließend wird der Termin für die Volksbefragung festgesetzt. Diese Initiative hat nicht nur in Mals, sondern besonders unter den Landwirten im ganzen Lande eine Debatte über den Einsatz von Pestiziden und deren mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen ausgelöst. Die Umweltschutzgruppe und das Promotorenkomitee haben den Bauernbund in Zugzwang gebracht und ihn gezwungen, sich intensiv mit der Thematik auseinander zu setzen. Die Diskussionen waren teilweise sehr heftig und emotional. Die Volksabstimmung wird zu einer wichtigen Weichenstellung. Weitere Initiativen der Umweltschutzgruppe waren eine Mähaktion in den Schgumser Mösern, um diese wertvollen Feuchtwiesen zu erhalten, eine Lehrfahrt in die Bioregion Ramsau am Dachstein, eine botanische Wanderung in Samnaun sowie die Besichtigung der Biohofbäckerei Folie in Prad. Sehr aufmerksam wurde auch die Diskussion um neue Liftverbindungen im Obervinschgau verfolgt, ebenso wie die Pläne von neuen Verkehrsverbindungen nach Bormio.


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