Der Appetit auf die Ortstaxe

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Links: Der Partschinser TV Präsident Philipp Ganthaler: „Wir haben uns gewehrt - vergeblich.“  rechts: Der Gemeindesekretär Hubert Auer (links) gab einen Überblick über die dauernde Verschiebung der Ortstaxe in Richtung IDM und Tourismusreferent Ulrich Schweitzer Links: Der Partschinser TV Präsident Philipp Ganthaler: „Wir haben uns gewehrt - vergeblich.“ rechts: Der Gemeindesekretär Hubert Auer (links) gab einen Überblick über die dauernde Verschiebung der Ortstaxe in Richtung IDM und Tourismusreferent Ulrich Schweitzer

Partschins - Im Gemeinderat von Partschins hat sich rund um die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe (Ortstaxe) eine rege Debatte entwickelt. Zuvor hatte der Rat die Verordnung geändert und dabei die Grundbeträge je nach Kategorie von 2,5, 2 und 1,5 Euro festgelegt. Beim darauffolgenden Punkt „Abänderung der Ortstaxe ab 1.1.2024“ gab es größere Verständnis- und Meinungsverschiedenheiten.
Die Partschinser haben im Rat den Reigen eröffnet, der allen Gemeinderäten blühen wird. Denn in einem Hauruck-Verfahren soll die Ortstaxe allerorts angepasst werden. In Partschins wurde das so gemacht, dass der Gemeindesekretär Hubert Auer zunächst die Entwicklung der Ortstaxe erklärt und dabei die laufenden Änderungen veranschaulicht hat: Bei der Einführung 2016 war das Verhältnis noch 90 zu 10 - das heißt 90% der Ortstaxe verblieb den örtlichen Tourismusvereinen und 10% floss an die übergemeindliche „Destinationsmarketingeinheit“ bzw. an die IDM. 2017 wurde das Verhältnis auf 85:15 geändert, 2018 auf 81,5 zu 18,5 und erst im vorigen Jahr auf 82,3 zu 17,7. Immer mehr Geld aus der Ortstaxe fließt in die IDM. Die neueste Festlegung ist 78,5 zu 21,5, also „nur“ noch 78,5 % der Ortstaxe sollen den Tourismusvereinen bleiben. Um allerdings die Arbeiten vor Ort, die Gäste- und Gastgeberbetreuung, den Wegeerhalt und die Veranstaltungen, die Kommunikationsstrategien und vieles mehr vor Ort bewältigen zu können, hat der Tourismusverein Partschins der Gemeinde den Vorschlag unterbreitet, die Ortstaxe zuzüglich zu den festgelegten Tarifen für alle Kategorien um 60 Cent zu erhöhen. Der Tourismusverein hat seine interne Kalkulation gemacht und diese Erhöhung auch mit den umliegenden Tourismusorganisationen abgesprochen.
All dies hat im Gemeinderat zu Irritationen geführt. Benjamin Schupfer von der Bürgerliste fragte nach, warum denn so viel Geld an die IDM zu fließen habe und dazu zum Motto „Vogel friss oder stirb“? Das sei vom zuständigen Landesrat Arnold Schuler so gewollt, sagte BM Alois Forcher und Adi Erlacher (auch hds-Bezirksobmann Burggrafenamt) schob als Erkläung nach, dass dies ein Kompromiss mit IDM sei. Denn angedacht sei, dass IDM künftig nur noch das Marketing machen solle, die Innovation solle der NoiTec-Parc und den Export die Handelskammer machen. In diese Richtung laufen, so Erlacher, die Diskussionen. Christian Leiter von den Freiheitlichen wusste zu ergänzen, dass der IDM von der Landesregierung 8 Millionen Euro gestrichen wurden und man hole sich nun 14 Millionen Euro über die Ortstaxe. Johannes Tappeiner stellte die Frage, warum denn die 60 Cent Erhöhung für alle Kategorien sein müsse. Die unteren Segmente träfe die Erhöhung mehr. Dieser Erhöhung liegen Überlegungen im Vorstand des Tourismusvereines zugrunde, erläuterte der Tourismusreferent Ulrich Schweitzer, und dies sei dort mit nur einer Gegenstimme genehmigt worden. Jutta Pedri kündigte ihre Gegenstimme mit dem Argument an, dass die Tourismuskommission im letzten Moment einberufen worden sei, so dass ein Austausch kaum mehr möglich war.
TV-Präsident Philipp Ganthaler griff die Debatte in der „Fragestunde für das Publikum“ nochmals auf. Die Neugestaltung der Ortstaxe sei ein heißes Eisen. Denn damit sei das Bemühen im Burggrafenamt eine einheitliche Ortstaxe einzuführen in die Luft gegangen. Man habe sich auf allen Ebenen gegen diese Neustaffelung zugunsten der IDM gewehrt, vergeblich. Jeder Tourismusverein muss sich aufgrund seiner Aufgaben die Rechnung selbst machen. Gelungen sei es immerhin, dass Naturns, Partschins und Algund das gleiche Ortstaxenniveau anpeilen. (eb)

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