Das Imageproblem

geschrieben von Ausgabe 8-19

s18 8869Das „Problem Mals“ bereitet einigen Touristikern von Laas und Schlanders Bauchschmerzen. Die Negativberichte über den Pestizideinsatz im Vinschgau in deutschen und schweizer Medien werden mit Sorge verfolgt. Das war eines der Anliegen bei der jährlichen Vollversammlung des Tourismusvereins Schlanders-Laas kürzlich in Kortsch.

von Angelika Ploner

Was soll ich den Gästen sagen, wenn sie das Frühstück auf dem Balkon einnehmen und vor ihnen ein Traktor vorbeifährt, der spritzt?“, fragte ein Mitglied  konkret in Richtung Vorstand.

Und weiter: Der Vinschgau sei vergiftet, das werde unterm Strich transportiert. Ein großer Imageschaden sei das Ganze, den zu begrenzen nur mit Informationsarbeit gelinge. Die Antwort blieb aus. Nur soviel ließ Präsident Karl Pfitscher (Bildmitte) wissen: Man versuche in der besagten Causa sehr wohl dagegenzuhalten und kenne das Problem, etwas zu tun gestalte sich aber schwierig.
Ähnlich schwierig verhält es sich mit dem Problem der Mountain-Bike-Shuttledienste. Auswärtige Shuttledienste kämen vermehrt, um die Biker nach oben zu karren. Friedrich Fliri vom Nationalpark Stilfserjoch stellte klar: „Der Park hat nur für jene die Genehmigung gegeben, die aus eigener Kraft hinauftreten.“ Pfitscher: „Auf der Straße können wir niemandem verbieten zu fahren.“ Eine weitere Anregung ging in eine andere Richtung: den Social Medias. In „instagramability“ solle – so der Wunsch – investiert und User, Blogger, Influencer künftig vermehrt bedient werden. Genau dieses Thema hatte Kurt Sagmeister (Bild o. rechts) in einem Impulsreferat aufgegriffen und über Produktentwicklung gesprochen. Sagmeister: „Die klassische Werbung hat ausgedient. Das machen in Zukunft die Gäste selbst über die verschiedenen Kanäle der Social Medias. Selfiepoints hat der Tourismusverein Schlanders-Laas deshalb an touristisch neuralgischen Punkten für das heurige Jahr geplant. Zu diesem Schwerpunkt stellen sich auch die Realisierung der Hängebrücke zwischen Patsch und Zuckbichl und ein Marmorrundweg in Laas. Von Thomas Tappeiner von Marmor plus und hds-Präsident Dietmar Spechtenhauser kam eine Bitte: aktive Unterstützung beim Traubenfest in Meran  und – in Zukunft – bei der Kulturveranstaltung Marmor & Marille. „Noch geht es , aber wie lange wir Laaser eine Kulturveranstaltung dieser Größenordnung noch alleine auf die Beine stellen können, weiß ich nicht“, sagte Spechtenhauser. Dass die Mitglieder des Tourismusvereins Schlanders-Laas bei der Vollversammlung Präsenz zeigten, hatte wohl auch mit den anstehenden Neuwahlen zu tun. Der neue Vorstand des Tourismusvereins besteht - aufgrund eines Landesgesetzes - nur mehr aus 7 Personen, die den hds, hgv, Urlaub auf dem Bauernhof und die Hotellerie vertreten. Gewählt für die kommenden vier Jahre sind: Beatrix Hellrigl und Werner Marseiler (beide Laas), Karl Pfitscher, Matthias Tschenett, Thomas Wielander, Markus Stocker und Erich Vill (alle Schlanders).

Infos: Tourismusjahr 2018
Die Ankünfte sind gestiegen:
51.626 im Jahr 2018, 49.986 waren es im Jahr 2017.
Die Nächtigungen sind gesunken: 197.375 waren es im Jahr 2018,  199.444 im Jahr 2017.

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