Mittwoch, 07 März 2012 00:00

Wird geschlafen?

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Vinschgau

s5_6207Es bestehe kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Dies sagt Andreas Tappeiner, der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Vor allem auch die als Tatsache geltende Meinung, dass die Straßenbaugelder des Landes bereits auf 10 Jahre hinaus verplant seien, lähmt den Vinschgau. Auf der anderen Seite werden Lösungsvorschläge erarbeitet. So hat Werner Stecher, Amtsdirektor des Straßendienstes West, kurz vor Weihnachten 2011 einen Lösungsvorschlag zur weiträumigen Umfahrung von Schluderns, Tartsch, Glurns, Laatsch und Mals vorgelegt.

Und zwar dem Amt für Straßenbau West. Neben der „Hauptlösung“, bei welcher die Umfahrung bei der Industriezone Prad abzweigt - in die Lichtenberger Straße einmündet, in Glurns über die Etsch und dann bei der Einfahrt nach Laatsch wieder in die Staatsstraße SS40 mündet, schlägt Stecher zusätzlich zwei Varianten vor: Auf Halbweg zwischen Spondinig und Schluderns könnte eine neue Trasse das Tal queren und wiederum in die Lichtenberger Straße LS50 münden. Der Anschluss an Glurns vorbei in Richtung Mals bliebe in etwa derselbe, wie bei der „Hauptlösung“. Am 20. Februar hat Amtsdirektor Günther Kiem (Straßenbau West) für Landesrat Florian Mussner ein Promemoria zu den zwei neuen Varianten verfasst. Bei der Variante 1 würden 41 Prozent der Trasse auf bereits bestehenden Landes- bzw. Staatsstraßen verlaufen und überschlägig 30,5 Millionen Euro kosten. Bei der Variante 2 würde rund 36 Prozent der Trasse auf bereits bestehenden Straßen verlaufen und mit einer Summe von 32,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. „In den letzten Jahren wurde auch eine Vielzahl weiterer Varianten untersucht, welche von lokalen Umfahrungen bis hin zu großräumigen Lösungen reichen. Diese Vorschläge sind, ebenso wie die beiden hier untersuchten, zum Teil untereinander kombinierbar, womit sich eine Vielzahl von Gesamtlösungen ergibt“, schreibt Kiem.
In den Bürgermeisterkreisen des Vinschgaus will man von großräumigen Umfahrungen im Obervinschgau nichts wissen. „Konsens herrscht darüber“, sagt Tappeiner dem Vinschgerwind, „dass der Verkehr nicht auf die orografisch rechte Seite des Tales verlagert werden soll.“ Wenn, dann muss die Wohnqualität Vorrang haben und nicht das Anlocken von Verkehr, so Tappeiner. Man hält grundsätzlich an der Knoflacherstudie fest. Und - sollte man sich auf Bürgermeisterebene auf eine Variante einigen, werde Hermann Knoflacher hinzugezogen - mit Blick auch auf die aufgeworfenen 30 Millionen Euro. Ansonsten werde man an der Tunnellösung in Tartsch festhalten, so Tappeiner. Kritiker finden die Vorschläge Knoflachers allerdings als lähmend. Zudem habe man sich im Vinschgau mit Hilfe Knoflachers eine gewisse Ruhe in den Verkehrsfragen gesichert - mit dem Ergebnis, dass Sepp Noggler auf der Welle dieser Ruhe in den Landtag gesegelt ist. (eb)


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