Das Südtiroler Apfelkonsortium bringt den Apfel in die Grundschulen Anlass ist der „Tag des Apfels“ am 8. November 2019. Ein Tag, ganz im Zeichen nachhaltiger und gesunder Ernährung, bei welchem auch die Jüngsten direkt angesprochen werden sollen. Mit der Aktion „Der Apfel zu Besuch im Klassenzimmer“ möchte das Südtiroler Apfelkonsortium Kindern aus der Grundschule eine besondere Freude bereiten und sie für das lokale Produkt begeistern.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Jungärzte sind uns herzlich willkommen. Und zwar alle Fachgebiete betreffend. Das sei vorausgeschickt. Den Rekurs der italienischen Ärztegewerkschaft ANAO gegen die Facharztausbildung nach österreichischem Modell haben auch wir im Vinschgau mit höchster Aufmerksamkeit und mit größtem Missfallen verfolgt. Die ANAO-Ärzte wollten die Zentralstaatlichkeit der italienischen Facharztausbildung zementiert wissen - Südtirol solle da keine Extrawurst sein dürfen - so verkürzt der Inhalt des Rekurses beim Arbeitsgericht. Das Facharztausbildungsmodell nach österreichischem Modell hatten wir schon einmal vor Jahren, das ist uns dann genommen worden und nach zähen Verhandlungen unter der Federführung von Martha Stocker mit Rom und mit Wien hat dieses Modell wieder Einzug gehalten. Die Facharztausbildung vor Ort, vor allem mit attraktiver und damit konkurrenzfähiger Bezahlung und Angestelltenverhältnis ist nicht nur für die Jungärzte, für ihre Lebensplanung usw. wichtig, sondern auch für die Gegenwart und für die Zukunft des gesamten Sanitätsbetriebes, also für uns alle. Viele unserer Jungärzte studieren in Österreich, bekommen Einblick in Gesundheitsstrukturen, in Vergütungsgefüge und in Ausbildungsmöglichkeiten. Die Konkurrenzangebote am Markt sind groß, die Entfaltungsmöglichkeiten auch. Dass das Arbeitsgericht den Rekurs in Bausch und Bogen verworfen hat, ist im Lande mit Wohlwollen aufgenommen worden. Wär’ ja noch schöner, denn sonst hätten diesbezügliche Verhandlungen mit Rom keinen Sinn mehr.
Eishockey - Einen fast perfekten Saisonstart legte der AHC Vinschgau Eisfix in der IHL Division I hin. In den ersten drei Spielen verließen die Eisfix das Eis stets als Gewinner und auch bei der Overtime-Niederlage am vierten Spieltag holte man sich einen Punkt. Nach dem klaren Saisonauftaktsieg auswärts gegen Toblach (4:1 für die Eisfix), entschieden die Vinschger die ersten beiden Heimspiele ebenfalls für sich. In beiden Heimpartien sicherte sich das Team den Sieg in der Verlängerung. Die erste Niederlage der Saison kassierte man schließlich im Heimmatch gegen den HC Piné. Doch in diesem Match zeigten die Vinschger großes Kämpferherz. Nach der 21. Spielminute lag man bereits mit 0:3 im Hintertreffen, doch in der 27. Spielminute starteten die Eisfix die große Aufholjagd. Zunächst verkürzte Andreas Pohl auf 1:3, dann stellte Fabian Nagl mit einem Doppelpack innerhalb von zwei Spielminuten den 3:3 Ausgleich her. Zwar brachte sich Piné wenig später erneut in Führung, doch in der allerletzten Spielminute des Matches schoss Peter Wunderer den Treffer zum viel umjubelten 4:4 und es ging in die Verlängerung, in der schließlich die Gäste mit ihrem Treffer für den „plötzlichen Tod“ (sudden death) der Eisfix sorgten. Trotz dieser Niederlage führt der AHC Vinschgau nach vier Spieltagen die Tabellenspitze in der Gruppe West der IHL Division I mit einem Punkt vor Pieve di Cadore an. Das nächste Heimspiel findet am 16. November gegen den HCB Foxes Academy statt. Der erste Puckeinwurf erfolgt um 19 Uhr. (sam)
Laas - Am Donnerstag, den 10. Oktober 2019 stand für die ersten drei Klassen der Laaser Grundschule der Schulsporttag auf dem Programm. Diesen verbringen die Schülerinnen und Schüler traditionell auf dem Sportplatz, wo sie, begleitet von ihren Lehrpersonen, von Vertreterinnen und Vertretern des Amateursportclubs Laas betreut werden. Vorbereitet waren heuer fünf Stationen. Simone Spechtenhauser bot Kinetik an, den Würfelparcours dirigierte Dagmar Lechner, den Weitsprung-Wettbewerb leitete Martina Eberhöfer und Simon Jungdolf steuerte die Schatzsuche. Der Lehrer Siegmund Zangerle spielte mit den Schülerinnen und Schülern Hockey. Die Vertreterinnen und Vertreter des ASC Laas arbeiteten Hand in Hand mit dem Lehrerteam. Die Kinder hatten einen Nachmittag lang viel Bewegung und vor allem großen Spaß.
Und da Sport bekanntlich hungrig macht, konnten die jungen Athletinnen und Athleten abschließend in saftige Äpfel beißen, die ihnen von den Verantwortlichen der Obstgenossenschaft ALPE bereit gestellt worden waren.
Auch im Kernunterricht der Grundschule Laas ist Bewegung ein Thema. Im Wahlfach Sport leitet Jungdolf vom ASC-Laas vier Unterrichtseinheiten, wobei Theorie und Praxis verbunden werden.
Für die SchülerInnen der 4. und 5. Klassen war am 10. Oktober ein Alternativprogramm organisiert worden. Diese besuchten das Ötzi-Museum in Bozen beziehungsweise die Churburg in Schluderns. (mds)
Vinschgau - Das Anmeldeportal wird am 1. November freigeschalten. Am Samstag, 23. November um 10.00 Uhr startet an der Talstation der Tarscher Alm das erste Rennen und zwar ein Berglauf. Weiter geht’s dann mit vier Skitouren-Rennen in Zusammenarbeit mit den Betreibern der Skigebiete. Diese Eckdaten gab Cheforganisator des Dynafit-Cup- Bewerbes, Franz Gruber, kürzlich bei der Pressekonferenz in Glurns bekannt. Die 2013 gestartete Sportveranstaltung für den guten Zweck erfreut sich großer Beliebtheit. Durchschnittlich haben beim den Bewerben jeweils an die 250 Sportlerinnen und Sportler teilgenommen – in der Rennklasse, in der Hobbyklasse und in der Wanderklasse. Insgesamt 64.000 Euro wurden bisher gespendet, an die Kinderkrebshilfe Peter Pan und Regenbogen, an die Herzstiftung, an Familie in Not des KFS, an die Krebshilfe Vinschgau. An letztere wird auch der Erlös der kommenden Saison gespendet.
Das Startgeld beträgt bei Voranmeldung 25 Euro. Die Nachmeldung ist vor jeden Rennen mit einem Aufpreis von 5 Euro möglich. (mds)
Die Rennen auf einen Blick:
Samstag, 23.11.2019 - 10.00 Uhr Tarscher Alm
Samstag, 28.12. 2019 - 18.00 Uhr Watles
Freitag, 17.01. 2019 - 19.30 Uhr Schöneben
Freitag, 07.02. 2020 - 19.30 Uhr Haider Alm
Samstag, 22.02. 2020 – 10.00 Uhr Maseben
Anmeldung und Infos: www.ski-running.com
In der Landesliga ist Naturns aktuell das Team, das es zu schlagen gilt. Die Vinschger liegen nach neun Spieltagen mit fünf Punkten Vorsprung auf die ersten Verfolgerteams klar an der Tabellenspitze. Partschins und Latsch trafen am 9. Spieltag der Landesliga aufeinander und trennten sich mit einem 1:1 Unentschieden.
Von Sarah Mitterer
Naturns befindet sich auf dem richtigen Weg. Nach dem Abstieg in die Landesliga stehen die Chancen auf den Wiederaufstieg aktuell sehr gut. Die Blau-Gelben zeigten bisher eine fast perfekte Hinrunde. In neun Spielen musste sich das Team nur einmal geschlagen geben, ansonsten holte man stets drei Punkte. Zuletzt setzte der Titelfavorit ein weiteres Ausrufezeichen: Die Vinschger mussten Mitte Oktober auswärts gegen den bis dato Tabellenzweiten aus Ahrntal ran und konnten diese Partie mit 3:0 für sich entscheiden. Durch diesen Sieg bauten die Blau-Gelben ihren Punktevorsprung auf die Verfolgerteams auf fünf Zähler aus.
Das von vielen mit Spannung erwartete Derby gegen Partschins, welches bereits in der Vergangenheit immer wieder zahlreiche Fußballfans aus dem ganzen Vinschgau anlockte, fand am vergangenen Wochenende statt (Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest). Zwei Heimspiele stehen für die Naturnser in der Hinrunde noch auf dem Programm. Am 10. November empfängt das Team die Mannschaft aus Passeier, am 24. November ist Freienfeld zu Gast in Naturns. Beide Partien werden um 14.30 Uhr angepfiffen.
Ein anderes Vinschger Landesligaderby, das ebenfalls ein wahrer Publikumsmagnet war, bekamen die Fußballbegeisterten bereits am 9. Spieltag zu sehen. Den Partschinsern gehörte im Hinspiel gegen Latsch das Heimrecht. In der 26. Minute erzielte der aktuell torgefährlichste Partschinser Alexander Nischler (mit bisher 7 Treffern Zweiter in der Torschützenliste der Landesliga) für die Hausherren den viel umjubelnden 1:0 Führungstreffer. Doch diese Führung hielt nur 13 Minuten. Der Toptorjäger der Latscher Mattia Lo Presti (bisher fünf Treffer) konnte den Ausgleich wiederherstellen und die Partie war wieder offen. Partschins fand noch einige gute Chancen auf den Führungstreffer vor, doch ein weiteres Tor bekamen die vielen Fußballfans an diesem Nachmittag nicht mehr zu sehen. Das Derby endete mit einem 1:1 Unentschieden und somit erhielten beide Teams einen Punkt.
Landesliga - Drei Mal treten die Partschinser in der Hinrunde noch einmal zu Hause an. Am 2. November ist Stegen zu Gast, am 16. November empfängt das Team die Mannschaft Weinstraße Süd/Auer und zum Hinrundenabschluss kommt Albeins am 30. November nach Partschins. (sam)
Landesliga - Am 10. November (gegen Eppan) sowie am 24. November (gegen Milland) spielen die Latscher vor eigenem Pubikum. Die Hinrunde beendet das Team auswärts am 1. Dezember mit dem Match gegen Voran Leifers. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Ursula, 21. Oktober 2019
Der Bauernbub und Schüler Max Renner vom Oberegghof in Parnetz in der Gemeinde Laas hat anfangs Oktober unweit seines Heimathofes einen Uhu gefunden, der sich in den Maschen eines Weidezaunes verfangen hatte. Max und seine Eltern haben den Fund des lebenden Tieres korrekt gemeldet. Der Vogel ist geborgen und von Andreas Platter in das Vogelpflegezentrum bei Schloss Tirol gebracht worden. Dort haben ihn Florian Gamper und Willi Campei gesund gepflegt und aufgefüttert. Bei seiner Bergung war der Uhu flugunfähig gewesen und hatte eine Schwellung an einem Fuß. Wahrscheinlich hatte die enge Schlinge der Plastikschnur am Weidezaun die Blutzirkulation abgeschnürt. Nach dreizehntägiger Pflege konnte der Uhu, ein erwachsenes Männchen, wohlgenährt am 17. Oktober am Fundort wieder in die Freiheit entlassen werden. Die Freilassung am Fundort und nicht irgendwo ist wichtig. Der Vogel könnte Partner eines Brutpaares sein. Und Uhus gehören zu den gefährdeten Natura 2000-Arten der europäischen Flora-Fauna-Habitat Richtlinie FFH. Meldung, Bergung, Pflege, Gesundung und Freilassung des Uhus sind Gelegenheit und Anlass, diese Tierart in der heutigen Ausgabe dieser Zeitung vorzustellen.
Der größte europäische Nachtgreif
Der Uhu ist die größte europäische Eulenart. Die Eulen oder Nachtgreifvögel bilden in der zoologischen Systematik eine eigene Vogelfamilie der Strigidae. Der Familienname verrät schon, dass die Eulen nacht- und dämmerungsaktiv sind. Deswegen bekommt man die Eulen kaum zu Gesicht. Tagsüber verbringen sie meist schlafend auf einem Schlafbaum oder im Horst. An das Nachtleben und den Beutefang als Nahrungserwerb ist der Uhu wie die anderen Eulenarten bestens angepasst. Die Augen haben stark erweiterbare Pupillen und ermöglichen das Sehen im Dämmerlicht und in der Dunkelheit. Als zweites Sinnesorgan ist das Gehör hervorragend ausgebildet. Mit seinen hochsensiblen Ohren kann der Uhu auch das noch so leise Rascheln hören, wenn eine Maus im Unterholz dahinhuscht. Und eine weitere morphologische Anpassung, die erst zur erfolgreichen Jagdstrategie beiträgt, ist der lautlose Flug des Uhus. Der Uhu und alle anderen Eulenarten haben ein sogenanntes weiches Gefieder: Die Ränder der Flügelfedern an den Arm- und Handschwingen sind nicht steif ausgerandet wie bei den Taggreifvögeln, sondern fein verästelt, verleihen aber trotzdem Auftrieb und ermöglichen den Überraschungsangriff im geräuschlosen Anflug auf das Beutetier. Beim Flügelschlag entsteht kein Fluggeräusch. Uhus ernähren sich von Mäusen, aber ihr Beutespektrum ist sehr breit. Der bekannte Ornithologe Einhard Bezzel gibt in seinem Handbuch der Vogelkunde 53 Säugetierarten und 177 Vogelarten bis hin zu den eigenen Artgenossen als Beutetiere für den Uhu an. In der immer mehr ausgeräumten Kulturlandschaft nimmt die Nahrungsnot für den Uhu immer mehr zu und immer kleinere, energetisch unergiebigere Beutetiere wie Kleininsekten und Regenwürmer werden zur Nahrungsbasis für den Uhu. Kleinsäuger und -vögel werden als Ganzes verschluckt und die unverdaulichen Reste wie Knöchelchen und Haare oder Federn werden als Gewölle über Speiseröhre und Schnabel wieder ausgewürgt.
Federohren
Die Federohren als symmetrische Büschel am Kopf sind ein Merkmal der Gattung Uhu. Die eigentlichen Ohren als Gehörsinn sind aber unter dem Kopfgefieder versteckt und als Grübchen ausgebildet. Füße und Zehen sind beim Uhu bis zu den spitzen, dolchartigen Krallen befiedert. Der Uhu ist ein Grifftöter, der seine Beute mit den Krallen erdolcht. Die Augen sind am Kopf vorne und nicht seitlich angeordnet wie etwa beim Mäusebussard als Taggreifvogel. Der Kopf des Uhus ist über die Halswirbelsäule in beiden Richtungen extrem drehbar, so dass der Vogel ohne Bewegung des restlichen Körpers ein Gesichtsfeld von fast 360° abdecken kann.
Das Weibchen ist auch beim Uhu in der Statur um ein Drittel größer als das Männchen. Uhus sind Waldbewohner und nisten in Felswänden. Im Vinschgau bilden steile Felswände beidseits des Tales mit vorgelagertem Wald, aber auch offenen Wiesen und Weiden den geeigneten Lebensraum und das nächtliche Jagdgebiet. Immer häufige verunfallen Uhus an Autoscheiben oder verbrennen sich wegen der großen Flügelspannweite an Freiluftleitungen für den Stromtransport.
Das Uhu-Weibchen legt schneeweiße, kugelrunde und nicht ovale Eier in der Größe eines Tischtennisballes. In der Felshöhle bedürfen die Eier keiner Tarnfarbe. Uhus besetzen als Brutpaar ein Revier und verteidigen ihr Territorium gegen Artgenossen. Der Uhu ist ein bei uns ein ganzjähriger Standvogel.
Monitoring und genetische Untersuchung
Von Uhus ist bekannt, dass sie und ihre Nachkommen jahrzehntelang denselben Horst besetzen und bebrüten, wenn der Lebensraum entspricht, das Nahrungsangebot passt und keine Störung sie vertreibt. Wie bereits gesagt ist der Uhu eine Vogelart, welche wegen ihres Gefährdungsgrades durch die FFH- Richtlinie der Europäischen Union besonders geschützt ist. Uhus sind besonders gute Bioindikatoren oder Zeigerarten für eine intakte Umwelt in ihrem Lebensraum. Aus diesem Grund wird der Uhu auch im Nationalpark Stilfserjoch besonders aufmerksam monitoriert. Der Ornithologe Dr. Enrico Bassi ist unser Spezialist dafür. Die Meldung des Uhus von Parnetz hilft, unsere Datenbasis für die Verbreitungskarte dieser Art zu verbessern und mit verlässlichen Daten zu vervollständigen. Aus zwei ausgezogenen Federn des Kleingefieders am Rücken soll auch die Desoxyribonukleinsäure DNA als Erbsubstanz des Parnetzer Uhus bestimmt werden. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Wildtierfauna der Provinz Sondrio läuft ein Forschungsprogramm, das darauf abzielt, die genetische Variabilität bei den Uhus zu entschlüsseln.
Am Bahnhofsaeral in Spondinig, historischer und aktueller Mobilitätsknotenpunkt für die Gemeinden Prad a. Stj. und Stilfs sowie Tor zur Stilfser-Joch-Straße wurden kürzlich zwei neue Infrastrukturen offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
von Ludwig Fabi
Errichtung einer Brücke über die Etsch zur Anbindung des Radweges vom Fischerteich Prad zum Bahnhof Spondinig
Bauträger: Gemeinde Prad a. Stj.
Im Zuge der Adaptierungsarbeiten an den Bahnsteigen für die Elektrifizierung der Vinschger Bahn wurde 2017 am Bahnhof in Spondinig eine Unterführung als sicherer Zugang für Fußgänger und Radfahrer zum Bahnsteig 2 realisiert. Dies begünstigte die Pläne der Prader Gemeindeverwaltung einen lang gehegten Wunsch der Prader Bevölkerung nachzukommen und den Bau einer Verbindungsbrücke über die Etsch in Angriff zu nehmen. Denn bisher war das Erreichen des Vinschger Radweges und der Naherholungszone Prader Sand vom Bahnhof Spondinig aus sehr umständlich und teils auch für Fußgänger gefährlich. Es folgte die Beauftragung des Büros Pohl+Partner zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie und der Koordinierung des Ausführungsprojektes. Mit den Vorbereitungen zum Bau der neuen Brücke über die Etsch als Anbindung des Radweges vom Fischerteich Prad zum Bahnhof Spondinig wurde dann 2018 begonnen und im Frühsommer 2019 die Arbeiten abgeschlossen. Dank einer guten Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, vor allem mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als zuständige Institution des Vinschger Radwegnetzes, mit den Grundeigentümern (Hotel Post-Hirsch, Fraktion Prad a. Stj. und Bonifizierungskonsortium Vinschgau), mit der Südtiroler Transportstrukturen AG - STA und der beteiligten Firmen wurde der Bau zügig umgesetzt und die Brücke wird seit den Sommermonaten bereits rege genutzt.
Die Projektkosten in Höhe von 362.000,00 Euro werden von der Autonomen Provinz Bozen/Abteilung Tiefbau, Amt für Mobilität, Gemeinde Prad a. Stj. und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau getragen.
Mit der neuen Brücke können nun Einheimische und Touristen, welche mit Bahn, Bus oder auch mit dem Auto anreisen, Prad und Umgebung leicht und schnell erreichen. Dazu zählt die Naherholungszone Prader Sand mit Fischerteich, Themen-Parcours in der „Kultur“, die Sportzone und Aquaprad, als Tor zum Nationalpark Stilfser Joch. Aber auch die kulturellen Sehenswürdigkeiten wie die romanischen Kirchen, künftig Schloss Lichtenberg und auch das Museum beim Kalkbrandofen sind bequemer erreichbar. Wanderer überqueren die Brücke bei einer 360 Grad Rundwanderung im Obervinschgau und können zum „Sonnensteig“ und „Vinschger Höhenweg“ einsteigen.
Der Brückenbau ist ein weiterer Baustein im Rahmen der Sanierung und Adaptierung des gesamten Gebäude-Ensembles am Bahnhof in Spondinig/Prad/Stilfs. Derzeit wird bei einer Ausstellung des Kuratoriums für technische Kulturgüter mit dem Titel „Renaissance für Südtirols Bahnhöfe“ auch das Bahnhofsareal in Spondinig besonders hervorgehoben. Es bildet nun gemeinsam mit den Strukturen für den Bahnbetrieb und den Dienstleistungseinrichtungen eine einmalige, architektonische und funktionale Einheit.
Errichtung eines neuen Seminarraumes für Kurstätigkeiten mit Sanierung Nebengebäude
Bauträger: Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung m.b.H.
Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung am Bahnhof in Spondinig konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten seine Tätigkeiten in der Weiterbildung vor Ort ständig steigern und war bestrebt durch Vernetzungen und Synergiebündelung bestehende Seminarräume in öffentlichen Einrichtungen zu nutzen. Infolge der Ausweitung des Bildungsangebotes auf den Jugend- und Seniorenbereich entschloss sich die Genossenschaft auch in ein erweitertes Raumangebot zu investieren. Das leerstehende, aber sanierungsbedürftige Gebäude zwischen Hauptgebäude und Radverleih bot sich dazu aus mehreren Gründen an. Vor allem konnte dadurch, im Gegensatz zum derzeitigen Kursraum im Dachgeschoss und den WC‘s im Kellerbereich, ein barrierefreier Zugang für Senioren und Personen mit besonderen Ansprüchen für die Kurstätigkeiten geschaffen werden. Für die Planung der notwendigen Bauarbeiten wurde Architekt Kurt Stecher beauftragt. Die Gemeinde Prad a. Stj. war ebenfalls von der Sinnhaftigkeit der Nutzung des Gebäudes für Weiterbildungszecke überzeugt und schloss als Konzessionsinhaberin eine Vereinbarung mit der GWR ab, welche die Überlassung für die Durchführung von Maßnahmen im Bereich „Weiterbildung und Regionalentwicklung“ für die Dauer von 20 Jahren vorsieht. Die Baukonzession hingegen stellte die Gemeinde Schluderns aus, weil sich das Gebäude auf Schludernser Gemeindegebiet befindet.
Da es sich um ein denkmal-geschütztes Gebäude handelt, wurden die gesamten baulichen Eingriffe und Maßnahmen, die Materialwahl und Farbentscheidung mit dem Denkmalamt abgesprochen, um die Sanierungen und Adaptierungen möglichst nahe dem Originalzustand des Gebäudes um 1900 herzustellen. Das bedeutete einen entsprechenden Mehraufwand, galt es doch die zum Teil schwer beschädigten Fenster und Türen originalgetreu nachzubauen. Die Fassaden mussten ebenfalls renoviert und im Inneren eine Wärmedämmung und Akustikarbeiten durchgeführt werden. Auch die entdeckten Wandmalereien aus der Jugendstilzeit wurden originalgetreu freigelegt. Der Raum wurde in Gedenken an den Post-Hirsch-Wirten zu Spondinig „Josef-Peer-Saal“ benannt. Neben einen eigenem Nassbereich und einer kleinen Teeküche verfügt der neue Seminarraum Platz für bis zu 40 Personen und alle technischen Vorzüge eines modernen Seminarraumes.
Die Investionen in Höhe von ca. 175.000,00 Euro wurden großteils mit Beiträgen von der Aut. Prov. Bozen/Amt für Weiterbildung, des Denkmalamtes und mit Restfinanzierungen der Gemeinde Prad a. Stj., und der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung m.b.h. finanziert.