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Dienstag, 09 Juli 2024 08:46

Vize-Italienmeister

Schwimmsport - Ende Juni nahm Siegmar Trojer (Bild) aus Schlanders in Riccione an den Masters-Italienmeisterschaften im Schwimmen teil. Der 83-jährige Sportlehrer konnte sich über 50 Meter Brust in seiner Kategorie die Silbermedaille sichern. Trojer gehört wahrscheinlich zu den wenigen Sportlern, denen es gelang, sowohl bei den Masters im Schwimmen als auch bei den Masters in der Leichtathletik (Hochsprung) mehrmals Medaillen zu holen. (sam)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:45

Angstgegner treffen sich nach 20 Jahren

Schlanders/Bozen - Pfundiger und gut zwanzig Jahre älter sind sie geworden. Christian Leuprecht hatte kurz was im Vinschger Hauptort zu tun und stieß gleich auf seinen damaligen „manchmal Angstgegner“. Der Bozner gilt auch noch heute mit Abstand als bester Ausdauerläufer der Südtiroler Leichtathletikgeschichte. Noch immer ist er amtierenden U20 Europarekordhalter über 10.000 m. Selbst Jahrhundert-Talent Jacob Ingebrigtsen konnte ihm diese nicht abknüpfen. 28:22 Minuten brauchte er mit nur 19 Jahren für die 25 Stadionrunden. Mit 20 Jahren war er schon auf 27:48,07 Minuten. Leupi war ein Start-Ziel Läufer, sein Laufrhythmus war so präzise wie eine Schweizer Uhr. Dennoch war der Goldrainer Michael Traut für ihn manchmal durchaus ein ernst zu nehmender Gegner. Ein Paradestück ist dem Vinschger in den Neunziger-Jahre bei den Club Meisterschaften in Brixen mit seinem Doppelsieg über 1500m und 3000m gelungen. Mit der Taktik von ständigen Rhythmuswechsel, ausbremsen, Bahnwechsel, Windschatten, wiederholte Antritte, einen ewig langen Endspurt und etwas „Ellebogeneinsatz“ sind die höher eingeschätzten Christian Steier, Walter Foresti, Alexander Stuffer, Mariani Morandi über 1500m aufgerieben worden. Armin Mayer (damals mit frischen Südtirolrekord im Marthon: 2h15:20), Christian Jocher, Bruno Stanga (Duathlon Italienmeister) und noch weitere Klasseläufer mussten am Tag darauf über 3000m (8:29 Minuten) ebenso Federn lassen. Traut hält immer noch den Vinschgaurekord über 1000 m mit 2:27,17.

Dienstag, 09 Juli 2024 16:07

Olymp-jaaa! Gambaros Traum wird wahr

Sie hat es geschafft: Barbara Gambaro fährt in wenigen Wochen zu den Olympischen Sommerspielen nach Paris. Die Sportschützin aus Schlanders sprang vor kurzem auf den Olympiazug auf und hat jetzt schon heimische Sportgeschichte geschrieben: Sie ist die erste Athletin aus dem Vinschgau, die bei Sommerspielen antritt. In Paris wird die 32-Jährige gleich drei Mal das Olympiaparkett betreten.

Von Sarah Mitterer

Rückblick: Es ist Ende August 2022. In einem Gespräch mit dem Vinschger Wind erklärt Barbara Gambaro, dass die Olympischen Sommerspiele 2024 ein Fernziel seien, auf das sie hinarbeite. Nun, knapp zwei Jahre später, wurde die 32-Jährige für ihre Mühen belohnt und erfüllt sich den Traum aller Sportlerinnen. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass es klappt“, erklärt Gambaro, die erst vor kurzem von einem Trainingslager in Frankreich in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Doch nun freue sie sich riesig, dass es doch noch geklappt hat. In den nächsten Wochen ist für die junge Sportschützin noch intensives Training angesagt, neben dem Schießtraining in Eppan stehen auch Ausdauer- und Technikübungen an. Am 23. Juli startet sie dann Richtung Paris. Gleich drei Mal wird sie dort an den Start gehen. Da sie nämlich die einzige Dame im italienischen Team ist, wird sie nicht nur an zwei Einzelwettkämpfen, sondern auch im Mixed-Bewerb antreten. Ihren ersten Auftritt auf olympischem Parkett hat Gambaro am 27. Juli beim Mixed-Bewerb über 10 Meter mit dem Luftgewehr an der Seite von Danilo Sollazzo. Nur einen Tag später steht der erste Einzelwettkampf auf dem Programm, der Bewerb im 10-Meter-Luftgewehr. Der Start in ihrer Paradedisziplin, dem Dreistellungskampf über 50 Meter Kleinkaliber, erfolgt schließlich am 1. August. In allen Bewerben wird es eine Qualifikation geben, die besten Acht qualifizieren sich schließlich für das Finale. Die Schießwettbewerbe finden im Centre National de Tir Sportif in der Kleinstadt Déols statt, welche vier Stunden südwestlich von Paris liegt. Da der erste Wettkampf bereits einen Tag nach der Eröffnungsfeier ausgetragen wird, muss Gambaro auf die Teilnahme an der Zeremonie verzichten. Doch für die Sportschützin wird dies, im Wissen ihren Traum von Olympia erfüllt zu haben, leicht zu verschmerzen sein.
Angesprochen auf ihre Ziele zeigt sich Gambaro selbstsicher: „Ich möchte mein Bestes geben und die Zeit vor allem genießen. Alle starten bei Null, alles kann passieren.“ Ein Anflug von Nervosität ist im Gespräch noch nicht spürbar, am Ende meint die Olympiateilnehmerin: „Wos ausi schaug, schaug ausi!“ Und was das sein wird, das wird man schon in wenigen Wochen wissen.

Dienstag, 09 Juli 2024 08:43

Sportereignis des Jahres

Olympische Sommerspiele
Barbara Gambaro ist eine von rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 verschiedenen Ländern, die sich ein Olympiaticket gesichert haben. Olympia ist das größte Sportereignis des Jahres 2024 und wird wieder mehrere Millionen Menschen vor die TV-Geräte locken. (sam)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:43

Zum dritten Mal in Paris

Olympische Sommerspiele
Die Olympischen Sommerspiele von Paris werden vom 26. Juli bis 11. August ausgetragen. Das Sport-Großereignis findet zum dritten Mal in der französischen Hauptstadt statt, zuvor wurde es dort in den Jahren 1900 und 1924 abgehalten. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ulrich, 4. Juli 2024

Derzeit beträgt der ökologische Fußabdruck jeder Südtirolerin und jeden Südtirolers 7,37 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr (Stand 2019). Laut unserer Landesregierung wollen wir diesen Fußabdruck bis 2030 auf 3 t pro Person und Jahr bringen, also in den verbleibenden 6 Jahren halbieren. Bis 2040 wollen wir als Land Südtirol klimaneutral werden, also eine ausgeglichene Kohlenstoffbilanz aufweisen. Derweil aber fahren, fahren, fahren wir….. bevorzugt mit unserem privaten PKW und meistens allein im Auto, das fünf Plätze aufweist.
Auf Salto schreibt Thomas Benedikter am 9. März 2024: -7% CO2e (Kohlendioxid-Äquivalente) Emissionen seit 2010, also rund -0,5% CO2e im Jahr. Hochgerechnet bis 2030, würde das bedeuten, dass nur -4% CO2e geschaffen würden. Auch wenn die Energiewende Fahrt aufnimmt, ist malser haide 2das von -55%, wie vom Klimaplan bis 2030 vorgesehen, etwas weit entfernt.“
Im Internet hat Bruno Urmersbach am 2. Jänner 2024 die Entwicklung der Kohlendioxid-Emissionen in Italien im Zeitraum 1960-2022 veröffentlicht. Diese italienischen Emissionen haben sich im Jahr 2022 auf rund 338,1 Millionen Tonnen belaufen. Das entspricht im selben Jahr einem Anteil von 0,91% an den weltweiten CO2-Emissionen. Weltweit wurden im Jahr 2022 rund 37,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen.
Im Klimareport Südtirol 2018 schreibt Roberto Vaccaro (S. 30), dass die Gesamtemissionen in Südtirol im Jahr 2013 2.733.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente betragen haben. 44% davon gleich 1.203.000 t verursachte der Verkehrssektor, 36% (985.000 t) stammten aus der Erzeugung von Wärmeenergie, 18% (489.000 t CO2-Äquivalent) aus der Landwirtschaft und 2% (57.000 t) entfielen auf die Kategorie Sonstige.
1960 lag die Konzentration von Kohlendioxid bei 320 Teilchen auf eine Million Luft-Teilchen (pars per million ppm), 2022 lag sie bereits bei 419 ppm. Sie ist in den letzten Jahren um 2 ppm pro Jahr angestiegen. Die Wissenschaft sagt uns, dass es ab 450 ppm richtig unangenehm bis katastrophal wird auf unserer Erde. Also viel Zeit, uns zu mäßigen, haben wir nicht mehr. Und einen Reserveplaneten B haben wir auch nicht.
Kohlendioxid ist ein langlebiges Treibhausgas, das -wie Methan, Lachgas und andere Treibhausgase - für den menschengemachten Treibhauseffekt verantwortlich ist und unsere Erde aufheizt.

Wieviel CO2 stößt der Verkehr aus?
MotorräderAuch im Autobauerland Deutschland ist des Deutschen liebstes Kind das Auto. Im Jahr 2023 war in Deutschland der Verkehrssektor für rund 146 Millionen Tonnen Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente) verantwortlich und trug damit rund 22% zu den Treibhausgas-Emissionen Deutschlands bei.
Roberto Salvini, der Minister für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität und stellvertretende Ministerpräsident im Kabinett Meloni, strebt mit der italienischen Regierung eine Klage von Italien gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof an, um die Beschränkungen des Bundeslandes Tirol gegen den LKW-Verkehr zu Fall zu bringen.
Der freie Warenverkehr war ursprünglich einer der Grundpfeiler des europäischen Binnenmarktes. Heute hat er ein Ausmaß angenommen, das für viele Regionen nicht mehr tragbar ist. Die Brennerachse ist so ein Beispiel. Wenn 2025 die Lueg-Brücke in der Gemeinde Gries am Brenner auf der Brenner-Autobahn wegen des dringendst notwendigen Sanierungsbedarfes für längere Zeit nur einspurig befahrbar sein wird, werden wir im Vinschgau als Ausweichroute eine noch viel stärkere Verkehrsbelastung ertragen müssen, als es schon derzeit der Fall ist. In seinem Buch „Do geaht nou a bissl. Klimaschutz auf Südtirolerisch“ (2024) schreibt Thomas Benedikter auf Seite 113 im Abschnitt 33 unter dem Titel „Salvini: Mehr Einsatz für schlechte Luft. Freie Fahrt für den Klima-Rückschritt“: „2022 haben 2,48 Millionen LKW den Brenner gequert, Tendenz steigend, 29,5% davon war laut Mobilitätsplan 2035 Umwegverkehr. Der gesamte innere Alpenbogen (Frejus bis Brenner) wurde 2021 von 5 Millionen schweren Straßengüterfahrzeugen gequert. Der größere Teil davon benutzte die österreichischen Alpenübergänge. Allein 39,7 Mio. von insgesamt 72,5 Mio. Tonnen (54,7%) des Straßengüterverkehrs zwischen Frejus und Brenner hat die Brennerroute geschluckt. Bis 2040 soll das Verkehrsvolumen trotz der Inbetriebnahme des BBT (Brenner-Basis-Tunnels) gemäß Südtiroler Mobilitätsplan um bloß -10,7% sinken, Damit wird die Brennerautobahn auf Jahrzehnte hinaus Mensch und Umwelt zwischen Kufstein und Verona belasten, wird der Haupttransitkanal der Alpen bleiben. Auf der Brennerautobahn fährt ein gutes Drittel der 2,48 Millionen LKW (Fahrten im Jahr) nicht den Bestweg, sondern einen Umweg bzw. Mehrweg.“

Verursacherprinzip
Im Katholischen Sonntagsblatt Nr. 23 vom 9. Juni 2024 hat Franz Tutzer den Leitartikel „Fahren, fahren, fahren…“ veröffentlicht. Franz Tutzer hat an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert und war Lehrer und dann bis 2019 langjähriger Direktor der Fachoberschule für Landwirtschaft und der Wirtschaftsfachoberschule in Auer. Zum Verursacherprinzip schreibt Tutzer unter anderem Folgendes: „Alle Versuche, das Problem des maßlos gewordenen Güterverkehrs zu lösen, greifen – emissionenso unverzichtbar und notwendig sie auch sind – wohl zu kurz: Umweltfreundliche Fahrzeugtechnik, Verlagerung auf die Schiene, Anlastung der externen Kosten (Umweltschäden, Kosten für die öffentliche Infrastruktur, Kosten für gesundheitliche Folgen, soziale Kosten) bringen punktuelle Verbesserungen. Die Anrechnung der externen Kosten nach dem Verursacherprinzip ist nach dem Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizäcker gleichsam eine Art unverzichtbarer „Zwillingsbruder“ der Liberalisierung des Güterverkehrs.“
Und für die vielen Transportkilometer liefert Franz Tutzer ein beeindruckendes Beispiel, indem er die 1992 erschienene Studie der damals jungen Wissenschaftlerin Stefanie Böge von der Universität Dortmund zitiert: Unter Einbeziehung der Transportwege für Becher, Deckel, Milch, Erdbeeren und aller weiterer Zutaten: In einem Erdbeerjoghurt steckten 3.400 Transportkilometer.

Dienstag, 09 Juli 2024 15:04

Spezial: Industrie im Vinschgau

Industrie im Vinschgau – eine Momentaufnahme“ nannte sich jene Publikation, die vor über 20 Jahren vom Industriellenverband – Bezirk Vinschgau veröffentlicht wurde. Hartmann Gallmetzer war Autor und begab sich auf die Spuren des Unternehmergeistes und stellte Vinschger Industriebetriebe vor. Einiges hat sich verändert, vieles nicht. Etwa der Ideenreichtum, den Gallmetzer in seinem Vorwort beschrieb und den wir nicht vorenthalten möchten: „Die Vinschgauer Bevölkerung ist als ideenreich bekannt. So hat der Obervinschgau in der Tiroler Kultur – und darüber hinaus – immer einen Brennpunkt verkörpert und unserem Kulturraum große Persönlichkeiten geschenkt. Gewissermaßen kam gerade hier der innere Widerspruch zwischen Güterreichtum und geistigen Werten, denen erstgenannte Güter von geringerer Bedeutung sind, stark zum Ausdruck, und vielleicht ist dies eine der heimlichen Ursachen, warum gerade im oberen Teil dieses Tales , von allen anderen Faktoren abgesehen, die Menschen eher zögerten, bevor sie sich entschieden, voll in den Prozess des allgemeinen Wirtschaftswachstums einzusteigen und ihren Ideenreichtum entsprechend gezielt in den Dienst der wirtschaftlichen Entwicklung zu stellen. Dieser Übergangsprozess kann heute als abgeschlossen betrachtet werden. Wenn man die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Tales in den letzten Jahrzehnten erwägt, wird man zum Schluss gelangen, dass der Obervinschgau heute fast alles nachgeholt hat, was noch vor wenigen Jahren als fast uneinholbar betrachtet wurde. Die Obstwirtschaft hat sich inzwischen weit „hinauf“ gewagt, der Fremdenverkehr ist stärker geworden, das Handwerk erlebt eine Blüte, und die Industrie – und damit sind wir zum Punkt gekommen – ist gerade auch im Obervinschgau zu einem tragenden Faktor der Beschäftigung und des Wohlstandes geworden. Aus Ideen wurden Taten, aus Taten wuchsen Betriebe. In den letzten Jahren entwickelte sich ein richtig hektischer Aufholbetrieb, und heute kann man kaum mehr von einem nach Gebietsabschnitten differenzierten Tal sprechen. Der Fortschritt hat überall Einzug gehalten. Und das Tal hat sich gewandelt.“

Zu den „industriellen Schwerpunkten“ schreibt Gallmetzer: „Der Vinschgau ist kennzeichnend für die dezentrale Industrialisierungspolitik Südtirols, die seit den sechziger Jahren darauf abzielte, dort das Entstehen von Betrieben zu fördern, wo Reservoire an Arbeitskräften vorhanden waren. Von der Töll aufwärts hat sich eine Kette von kleinen Industriepolen entwickelt: Naturns, Schwerpunkt Latsch-Kastelbell, Schwerpunkt Schlanders, Latsch, Eyrs, Schwerpunkt Prad, Mals. Dass hierbei die Bauwirtschaft der treibende Sektor war, liegt in der Natur der Dinge.“

Hilfe von auswärts erhielt der Vinschau, sagt Gallmetzer. „Eine Injektion von Optimismus erhielt der Vinschgau durch Unternehmer, die von außen kamen, sich umsahen und blieben. Es gehört ein wenig zum Wesen der Tiroler, dass sie vorsichtig sind, lange überlegen, bis sie zur Überzeugung gelangen, dass sie das, was die anderen können, selbst auch können. Unter „den anderen“ versteht man im Vinschgau vor allem die Firma HOPPE, die gar nicht einmal so sehr aus nüchternen ökonomischen Berechnungen, sondern auch aus affektiven Beweggründen in Schluderns Fuß fasste, Wurzeln schlug, dem ersten Betrieb einen zweiten in Laas folgen ließ und im Tal und für das Tal Industriegeschichte geschrieben hat. Man kann diese Pionierleistung verschieden interpretieren. Tatsache ist, dass im Gefolge dieses ersten wichtigen und großen Betriebes die Industrie im oberen Teil des Tales zu wachsen begann, das Handwerk sich stärker entfaltete und sich die Überzeugung durchsetzte, dass, was die einen können, auch die anderen versuchen müssen. Was sie denn auch taten. Womit der sprichwörtliche Multiplikatoreneffekt einsetzte: wirtschaftlicher Fortschritt entfaltete eine Breitenwirkung und Verästelung in viele Richtungen.“

Der Vinschgauer Unternehmer, ist Gallmetzer überzeugt, unterscheidet sich kaum von seinen Kollegen in anderen Gebieten. „Sie alle verbindet ein Element, das den Unternehmer auszeichnet: Den Mut zur Verantwortung, zur Eigenständigkeit und zum Risiko. Es braucht vor allem in der Zeit der Gründerjahre, wo aus dem Nichts geschaffen wird, Mut und Überwindung, um den Schritt zu machen, der in den Unternehmer-“Beruf“ hineinführt. Es ist nicht nur das Wagnis, das mit jedem Wachstum verbunden ist, es ist die Verantwortung für Mitarbeiter und ihre Familien, für die Dorfgemeinschaft, die in jeden Betrieb mit neuen Arbeitsplätzen Hoffnungen setzt, die den Unternehmer prägen, ganz gleich, ob die Zahl der Mitarbeiter zehn oder hundert beträgt. Jede Betriebsgründung stellt einen starken Eingriff in ein bestehendes soziales und wirtschaftliches Gefüge dar und ist ein Weg ins Neue. Weshalb man sagen kann, dass die Industrie im Vinschgau das Erscheinungsbild des Tales, sichtbar und unsichtbar, geprägt und verändert hat. Abschließend sei gesagt, dass die Industrie den Vinschgau moderner, wirtschaftlich solider, sozial aufgeschlossen und in jeder Hinsicht weltoffen gemacht hat. Die Vinschgauer Unternehmer sind sich bewusst, was sie für ihr Tal und die Wirtschaft Südtirols darstellen und sie nehmen ihren selbstgewählten Auftrag ernst. Ein schöneres Kompliment gibt es nicht.“

 

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Dienstag, 09 Juli 2024 08:14

Gemeinsam 267 Jahre

Lichtenberg - Gemeinsam sind die drei Seniorinnen 264 Jahre alt. Anlass für ein Treffen war kürzlich der 90. Geburtstag von Maria Lechner Wwe. Pinggera aus Lichtenberg. Die 90-jährige Paulina Riedl Wwe. Stecher aus Agums und die 84-jährige Antonia Peer Wwe. Kuntner aus Tschengls statteten ihr einen Besuch ab. Die drei Freundinnen kennen sich seit ihren Jugendjahren. Sie haben schwere Zeiten mit Krieg, Armut und Entbehrungen erlebt. Sie waren Bäuerinnen, Mütter und Hausfrauen. Es war ihnen damals verwehrt, einen Beruf zu erlernen.
Bei Kaffee und Kuchen schwelgten sie in Erinnerungen. Maria zeigte den Gästen beispielsweise die alte Glückwunschkarte einer Freundin und einen Brief ihres Bruders Jörg Lechner an seine Paten in Taufers i. M. aus dem Jahre 1944. Jörg hatte in Rumänien als Soldat der Wehrmacht gedient und war nicht mehr heimgekehrt war. Beim Rückzug 1945 ertrank er in einem Fluss in Kärnten und liegt dort begraben. (mds)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:13

Diplome feierlich verliehen

Kortsch/Schlanders - Vorab: Alle Maturantinnen und Maturanten, die angetreten waren, haben bestanden. 20 von der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung und sieben vom Berufsbildungszentrum Schlanders waren vor dieselbe Prüfungskommission getreten, um die staatliche Abschlussprüfung abzulegen. Die Übergabe der Diplome erfolgte im Rahmen „einer bescheidenen Feier“, so Schulstellenleiter Andreas Paulmichl am vergangenen 1. Juli. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch war Gastgeber für die feierliche Diplomübergabe. „Es war ein Weg mit Höhen und Tiefen. Die Früchte eurer Arbeit dürft ihr nun in den Händen halten“, sagte Paulmichl. „Einige haben alle fünf Jahre in der Fachschule in Kortsch absolviert, andere sind im 4. Jahr dazugestoßen.“
Ludwig Rimbl, der Präsident der Prüfungskommission lobte in seinen Grußworten: „Im Großen und Ganzen ist alles gut gegangen. Ich war sehr beeindruckt von einigen Projektarbeiten in der Berufsschule.“
Virginia Tanzer, die Direktorin des Berufsbildungszentrums Schlanders sagte nicht ohne Stolz: „Wir sind in der beruflichen Bildung und verfolgen vier Jahre eine berufliche Qualifikation. Und dann kommt ein Jahr mit der Vorbereitung auf die Matura. Das ist verbunden mit einem großen Wechsel. Eure Projekte haben überzeugt und dort liegt auch eure Stärke. Aber: Kein Abschluss ohne Anschluss.“ Den besten Wünschen für die Zukunft schloss sich auch die Direktorin der beiden Fachschulen Kortsch und Fürstenburg Burgeis Direktorin Monika Aondio an. Abgeschlossen wurde die Diplomfeier mit einem köstlichen Buffet im Anschluss. (ap)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:12

Peter und Paul Tag: Festtag von einst

Vinschgau - Peter und Paul ist ein Fest zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. Im Vinschgau stehen die Pfarrkirchen von Latsch und Partschins unter dem Patrozinium der zwei Apostel. Der Gedenktag wird am 29. Juni gefeiert. Das Datum geht auf eine Überlieferung zurück, nach der an einem 29. Juni die Reliquien von Petrus und Paulus aus den Gräbern geborgen worden sein sollen, um sie vor einer Entweihung während der Christenverfolgung im 3. Jahrhundert zu schützen.
Petrus und Paulus stellen zwei wichtige Säulen der katholischen Kirche dar. Eigentlich hieß Petrus ursprünglich Simon, Jesus gab ihm den Namen Petrus, was der “Fels” bedeutet. Er war der erste Papst. Paulus, der zuerst Saulus hieß, gilt als der Missionar, der die ersten christlichen Gemeinden in Europa gegründet hat. Petrus und Paulus waren typische und weit verbreitete Kirchenheilige des Frühmittelalters. Latsch und Partschins gehören zu den „alten“ Pfarreien im Untervinschgau.

1977 wurden in Italien aufgrund der Öl-und Wirtschaftskrise zahlreiche kirchliche Feiertage abgeschafft und in Werktage umgewandelt, unter ihnen Josefi, Fronleichnam, Christi Himmelfahrt und eben auch Peter und Paul am 29. Juni. Auch der Dreikönigstag am 6. Januar wurde zunächst zum normalen Arbeitstag erklärt. Da man sich aber dagegen wehrte, blieb er als gesetzlicher Feiertag erhalten.

Heuer fiel der 29. Juni auf einen Samstag. Johann Lanbacher, Pfarrer von Latsch, hielt es für sinnvoll, das Patrozinium „separat“ zu feiern und nicht nur am Sonntag mit dem Sonntag. Bei der Messfeier erinnerte er daran, wie er vor 49 Jahren zum Priester geweiht wurde. Er sagte: „Damals war Peter und Paul im ganzen Lande noch ein großer Festtag. Die Apostel Petrus und Paulus haben mich in meinem Tun immer begleitet und ich habe mich bemüht, ihnen nachzuahmen. Denn eines ist wichtig für uns Menschen. Wir brauchen einen Halt, wir brauchen jemand, an dem wir uns festhalten können“. (pt)


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