Vom Wind gefunden - Die meisten Covid-19-Erkrankten überstehen die Infektion mit dem Coronavirus problemlos. Laut WHO sind das rund 80 Prozent der Patient:innen. Wer auf der Intensivstation war, leidet meist unter langwierigen Folgen. Doch manchmal leiden auch Menschen unter Spätfolgen, deren Covid-19-Erkrankung mild verlaufen ist. Längerfristige Folgen, die länger als vier Wochen nach der Erstinfektion andauern, nennen sich Post-Covid- oder Long-Covid-Erkrankungen. Diese Menschen klagen auch nach Monaten über Atemprobleme, Müdigkeit und Schmerzen. Covid-19 kann schwerwiegende Langzeitfolgen haben, auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankung. Wenn Menschen noch sechs Monate nach ihrer Corona-Infektion unter krankhafter Erschöpfung (Fatigue) leiden und zusätzlich noch andere Beschwerden hinzukommen, ist es ein Chronisches Fatigue -Syndrom (CFS). Dabei handelt es sich um eine multisystemische Erkrankung, die sich an vielen Stellen im Körper bemerkbar und dem Patienten schwer zu schaffen macht. Es handelt sich um einen chronischen Erschöpfungszustand, der sich sowohl körperlich als auch mental äußern kann. Hinzukommen viele weitere Symptome, darunter Verwirrtheit oder Bewegungsstörungen. Die Forschung zu den Langzeitfolgen durch Corona steht noch am Anfang. Seit kurzem gibt es in Deutschland Post-Covid-Ambulanzen für Patienten mit Corona-Spätfolgen. Die beste Vorbeugung gegen Long Covid: impfen. (hzg)
Naturns/Kastelbell/Schnals - Der Artikel „Missglücktes Störmanöver“ in der Vinschgerwind -Ausgabe 10 vom 13. Mai 2021 hat zu unnötigen Irritationen im Untervinschgau geführt. Vor allem die Verwendung des Titelbildes (1/2017) „Die Große Fusion“ war missverständlich. Das wollen wir kontextuell richtig stellen. Die Raiffeisenkasse Untervinschgau legt Wert auf die Feststellung, dass die Verwendung des Bildes mit dem Titel „Die Große Fusion“ irreführend ist. Denn der Inhalt des Artikels betrifft die Neuwahlen des Vorstandes der Raiffeisenkasse Partschins und hat mit der Raiffeisenkasse Untervinschgau nichts zu tun. Die zwei Raiffeisenkassen sind zwei eigenständige und voneinander unabhängige Realitäten. Festgestellt sei, dass die zwei Raiffeisenkassen gut und zur Zufriedenheit der Mitglieder und Kunden arbeiten. Bei der Fusion der Raiffeisenkassen Naturns, Kastelbell-Tschars und Schnals gab es 2018 keine Störungen und Probleme und auch die heurigen Neuwahlen liefen reibungslos ab. (eb)
Galsaun - In der Gemeinde Kastelbell-Tschars und wohl auch im gesamten Vinschgau rückt der Traum für eine weiträumige Umfahrung von Kastelbell und Galsaun näher und der Traum tritt in eine immer konkretere Phase: Am 27. Juli 2021 soll der Tunneldurchstich erfolgen. Der Vortrieb erfolgte bislang von beiden Tunnelseiten und nun sollen die Tunnelabschnitte miteinander verschmelzen. Den Tunneldurchstich verkündete BM Gustav Tappeiner bei der vergangenen Gemeinderatssitzung am 13. Juli. Der Gemeinderat von Kastebell-Tschars hatte das Umfahrungsprojekt am 4. Mai 2004 (kein Tippfehler!) gutgeheißen. Gut Ding braucht Weile. Mit großer Freude wurde am Ostportal der symbolische Tunnelanstich am 31. Mai 2019, also vor gut zwei Jahren, mit Beteiligung von viel lokaler Prominenz vorgenommen. Der 2,5 Kilometer lange Tunnel soll, so die bisherige Annahme und Planung, bis 2022 fertiggestellt sein. (eb)
Stellungnahme des ehemaligen Schludernser BM - „Wegmann faules Ei“ veröffentlicht im „Vinschger-Wind“ Nr. 14 vom 08.07.21
Bürgermeister Hauser bestätigt dem Vinschgerwind wortwörtlich, dass ich der Gemeindeverwaltung von Schluderns ein „faules Goggele“ hinterlassen habe.
Diese Aussage ist für mich äußerst rufschädigend und völlig an den Haaren herbeigezogen.
Ich verlange somit, dass BM Hauser die Sachlage wahrheitsgetreu, öffentlich und umgehend richtigstellt.
Zum besseren Verständnis: es ist üblich, dass jemand, der etwas vom Nachbar (Fraktion Tartsch) benötigt, sich zusammensetzt (auch öfters) und über das benötigte Objekt diskutiert und verhandelt. Schlussendlich schreibt man das Ergebnis der Aussprachen und Verhandlungen nieder - mit den Unterschriften der Vorsitzenden - um diese unterschriebene Notiz im Bedarfsfalle im Ausschuss zu diskutieren und zu beschließen.
Die Gemeinde Schluderns hatte nach zähen Verhandlungen die Gelegenheit das „Konfallwerk“ mit einer optimalen Förderung von 0,22 € / KWh - zu errichten. Mit einer Produktion von gut 6,9 MW, kann sich jeder ausrechnen, wie rentabel dieses E-Werk für die Gemeinde Schluderns gewesen wäre.
Eine gute Million Euro für den Haushalt der Gemeinde und dies jährlich (bis 2021 sind dem Haushalt der Gemeinde Schluderns sicherlich ca. 7–9 Millionen Euro Stromeinnahmen verloren gegangen).
Bedenkt man, dass die heutige Gemeindeverwaltung in der Wirtschaftlichkeitsrechnung des „E-Werkes Konfall“ mit 0,054 € / KWh Stromerlös rechnet…. erlöst man im Jahr eine Stromeinnahme von sage und schreibe nur 380.000 € (!).
Wir waren so kurz davor um die endgültige Konzession anzusuchen, wobei mir ein transparentes Finanzierungsmodell des „E-Werkes Konfall“ durch die Bürger von Schluderns und die Gemeinde vorschwebte.
Nun, warum wurde das “E-Werk Konfall“ schlussendlich nicht realisiert?
Weil es, wie bei einigen anderen Projekten (KINDERGARTEN, MUSIKPROBELOKAL, ABWASSERPROJEKT-INNERBERG, - die Liste wäre noch lang-) eine, gegen den damaligen Bürgermeister, politisch motivierte Mehrheitsentscheidung des damaligen Gemeinderates wurde, diese Projekte zu verhindern, unter anderem waren auch der heutige Bürgermeister, sein heutiger Stellvertreter und einige der Gemeinderäte bei den damaligen Entscheidungen dabei.
der ehemaliger Bürgermeister Wegmann Erwin
Kastelbell/Tschars - In die Gemeinde Kastelbell-Tschars kommt einschneidende Bewegung. Mit dem großen Tunnel und der damit erhofften Verkehrsentlastung gibt es große Veränderungen: Der Gemeinderat hat kürzlich zwei große Bauleitplanänderungen eingeleitet.
von Erwin Bernhart
Der kommende Umfahrungstunnel in Kastelbell-Galsaun bewirkt große Veränderungen. Bei der Gemeinderatssitzung am 13. Juli standen unter anderem drei große Bauleitplanänderungen auf dem Programm, für die das Verfahren einstimmig eingeleitet worden ist. Zum einen handelt es sich um einen Gewerbeerweiterungszone durch Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet. Das Verfahren wurde bereits schon einmal gestartet, wurde aber aufgrund von negativen Fachgutachten in der Kommission für Raumordnung wieder zurückgezogen. Nun startet man - mit Änderungen - neu. Rund ein Hektar Grund soll im Osten der Gemeinde, anschließend an die bestehende Gewerbezone in Galsaun in der Nähe der neuen Einfahrt in den Umfahrungstunnel als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Der „Krebsbach“, der Galsauner Bach muss mit einem Grünstreifen von je 3 Meter erhalten werden und eine Brücke verbindet die so zweigeteilte Gewerbezone. Es gebe, so begründete BM Gustav Tappeiner diese Ausweisung, große Nachfrage an Gewerbegrund. Bestehende Betriebe wollen erweitern und Betriebe möchten in die Gemeinde zurückkehren. Zudem solle möglicherweise die Tankstelle dorthin verlegt werden, weil diese durch die kommende Umfahrung „ausgetrocknet“ werde. Im Gemeinderat festgestellt wurde auch, dass diese Maßnahme keiner strategischen Umweltprüfung (SUP) bedürfe.
Eine Umwandlung von Landwirtschaftsgebiet in Wohnbauzone B3 betrifft mit gut 1000 m2 den Parkplatz vor dem Cafe Walter. Das Ansuchen basiert auf den Artikel 36bis, so dass der Gemeinde durch die Wertsteigerung des Grundes rund 96.000 Euro erhalten wird. Dem Bauwerber stehen mit dieser Umwandlung rund 3000 m3 zur Verbauung zur Verfügung, mit der Auflage, dass die entstehenden Wohnungen konventionierungspflichtig sind, d.h. nur an Einheimische verkauft werden dürfen.
Eine dritte und für das Dorf Kastelbell prägende Änderung betrifft das Hotel Mondschein. Dort wird aus einer bestehenden B3-Zone eine neue B5-Zone, in der 2,5 m3 / m2 Verbauung möglich sein wird. In die Zone hineingenommen werden rund 1000 m2 privates Grün. Dem Bauwerber stehen künftig insgesamt rund 9.500 m3 zur Verbauung zur Verfügung. Der Bestand ist knapp 6.400 m3. „Dieses Projekt ist eine Herausforderung für uns alle“, sagt BM Tappeiner.
Ob es auch für das gegenüberliegende Gebäude, den „Möbelmarkt“ Änderungen gebe, wollte Ratsmitglied Reinhard Kaserer wissen. Es seien Bestrebungen im Gange, das Gebäude samt Plan abzugeben, sagte BM Tappeiner.
Kastelbell - Der von der Liste „Freies Bündnis Kastelbell - Tschars“ im Gemeinderat eingebrachte Beschlussantrag, die Gemeinderatssitzungen künftig über eine Onlineplattform zu übertragen, wurde im Gemeinderat einstimmig angenommen. Einzige Auflage: Es soll nicht ein zugangsloser Live-Stream werden, sondern mögliche Zuseher und Zuhörer sollen sich zuvor anmelden und dann einen Übertragungslink erhalten. Die anwesenden Benjamin Zwick und Pixner (Bild) vom „Freien Bündnis“ waren mit dieser Änderung, die von mehreren Gemeinderäten, von Elisabeth Tappeiner, von Thomas Plack und von Monika Rechenmacher, angemahnt worden ist, einverstanden. Pixner warf in der Diskussion das leidige Müll-Thema auf. Es sei Müll bis in die Hauptstraße geweht worden. Das mache kein gutes Bild. Der zuständige Referent Thomas Plack gab das Problem durchaus zu, allerdings wolle man an die Wertstoffinseln - auch aufgrund des geografischen Problems - festhalten. Ein größerer „Skandal“ (Plack) sei der Restmüll. „Die Leute sollen den Müll ordentlicher trennen“, mahnte Plack an. Ein „mea culpa“ räumte die Sekretärin Karmen Götsch ein in Bezug auf die noch nicht nachgereichten Gemeinderatsprotokolle. (eb)
Am kommenden Samstag, den 24. Juli 2021, findet ein erster Impftag im Kulturhaus von Schluderns statt. Von 9.00 – 14.00 Uhr kann sich dort jede/r ab 12 Jahren ohne Vormerkung kostenlos impfen lassen (Pfizer/Johnson&Johnson). Mitzubringen sind die Gesundheitskarte, die Einverständniserklärung und der Anamnesebogen. Diese Unterlagen können vorab in der Gemeinde Schluderns abgeholt oder von der Internetseite der Gemeinde Schluderns heruntergeladen werden. Minderjährige müssen von einem Elternteil begleitet werden. Impftag 2: Samstag, 14. August von 9.00 – 14.00 Uhr.
Zum 22. Mal präsentiert „Naturns lacht!“ einen bunten Strauß voller Magie, Comedy, Kabarett und Musik. Ab 3. August dienstags und freitags um 21.00 Uhr.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ) hat das Institut für Sozialforschung und Demoskopie „Apollis“ mit einer Umfrage beauftragt. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahlen wären? Im Ergebnis hat die SVP gegenüber der Landtagswahl 2018 zugelegt. 43 % würden die SVP wählen (2018 haben 41,9 % die SVP gewählt) - 40 % von den befragten Männern und 47% von den befragten Frauen. Interessant ist auch, dass die Altersklasse der 18 bis 34-Jährigen zu 44 % die SVP wählen würde. Die Grünen sind im Aufwind. 13 % der Befragen würden grün wählen (2018 haben 6,8 % der Wähler:innen die Grünen gewählt). Dem Team K würden „nur noch“ 9 % ihre Stimme geben (2018 waren es 15,2 %). Die Süd-Tiroler Freiheit haben 2018 6 % gewählt, bei der aktuellen Umfrage würden 7 % der Befragten die Süd-Tiroler Freiheit wählen. Anders bei den Freiheitlichen: 2018 haben 6,2 % die Freiheitlichen gewählt, nun würden diese nur noch von 4 % gewählt werden. Ob LH Arno Kompatscher nach 2023 Landeshauptmann bleiben soll? 53 % der insgesamt Befragten sagen dazu Ja (56 % der befragten Frauen und 50 % der Männer). Und mit dem LH sind 23 % „sehr zufrieden“, 47 % „eher zufrieden“ und nur 18 % „weniger“ und 9 % „gar nicht“ zufrieden. Der LH erfreut sich demnach großer Beliebtheit. Das ist bemerkenswert und erstaunlich, wenn man sich vor Augen hält, dass die Ebnerschen „Dolomiten“ den LH so gut es geht boykottiert. Der LH kommt im Tagblatt nicht oder kaum vor.
Auf Initiative der Südtiroler Volkspartei fand am heutigen Nachmittag das erste Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft der CSU in Bayern und der ÖVP in Österreich statt.
So nahm an der heutigen hochkarätig besetzten Videokonferenz unter anderem auch die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber teil. „Nachdem in Südtirol bald kein Tag mehr vergeht, ohne dass es zu irgendwelchen Schafsrissen auf Südtirols Almen kommt und nachdem aus Rom keinerlei Unterstützung zu erwarten ist, haben wir als Südtiroler Volkspartei vor ein paar Wochen entschieden, einen neuen Weg bei der Lösung des Problems rund um das Großraubwilds zu gehen. Und zwar, indem wir hierbei in Zukunft im Rahmen einer gemeinsamen Koordinationsstelle vermehrt auf die Zusammenarbeit und auf die Abstimmung mit den anderen Regionen des Alpenraums setzen wollen. Mit dem heutigen Treffen und dem Ergebnis der heutigen Videokonferenz haben wir einen ersten wichtigen Schritt gemacht. Nun heißt es aber, diese länderübergreifende Zusammenarbeit aufzunehmen und den gemeinsamen Weg konsequent weiterzugehen“, so Parteiobmann Philipp Achammer.
Auf Südtiroler Seite nahm unter anderem Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler teil: „Die Problematik rund um den Wolf und den Bären begleitet Südtirol nun schon seit einiger Zeit. Und leider ist es so, dass Südtirol bei der Bewältigung dieses Problems bis zum heutigen Tag keinerlei Unterstützung aus Rom erreicht hat. Mit der Einrichtung einer Koordinationsstelle auf technischer Ebene zwischen Südtirol, Bayern und Österreich – wobei auch der Kontakt zu den Regionen Norditaliens, den Alpenregionen Frankreichs sowie zu Slowenien und der Schweiz gesucht wird, haben wir heute ein gutes erstes Zwischenergebnis erreicht und haben damit die Weichen für eine bessere Abstimmung unter den Alpenregionen gestellt. Darauf lässt sich nun aufbauen. Nun müssen wir aber daran arbeiten, damit wir diese Abmachung auch in eine konkrete Unterstützung unserer Bauern umsetzen können“, so der Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Auch der Europaabgeordnete Herbert Dorfmann hat am heutigen Treffen teilgenommen: „Die Diskussion, die wir heute mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Bayern und Österreich geführt haben, hat wieder einmal gezeigt, dass das Thema Großraubwild und die damit verbundene Problematik rund um den Wolf und den Bären nicht an einer Grenze Halt macht. Das bedeutet: Es macht wenig Sinn, auf ein länderübergreifendes Problem mit einer lokalen Maßnahme zu reagieren. Sondern das Ziel muss in einem länderübergreifenden und gemeinsamen Vorgehen der Regionen im Alpenraum bestehen. Das heutige Ergebnis zur Einrichtung einer gemeinsamen Koordinationsstelle stellt daher einen wichtigen Schritt dar, um in Zukunft mit den anderen Alpenregionen besser abgestimmt vorgehen zu können“, so der Europaabgeordnete Herbert Dorfmann.
Auch Vertreter des SVP-Landwirtschaftsausschusses haben als Mitglieder der Südtiroler Delegation am heutigen Treffen teilgenommen. „Wir haben den Vorschlag einer gemeinsamen Koordinationsstelle zwischen den Alpenregionen in der Partei vorgebracht und sind nun froh, dass dieser Vorschlag auch beim heutigen Treffen von den Vertreterinnen und Vertretern der anderen Alpenregionen für gutgeheißen und angenommen worden ist. Nun geht es aber darum, schnell zur operativen Umsetzung der heutigen Abmachung zu kommen. Das bedeutet, sich schnellstmöglich auf technischer Ebene zusammenzusetzen und die nächsten Schritte zu koordinieren, um so den Bauern so schnell als möglich ein Lösungsmodell aufzeigen zu können. Sonst laufen wir nämlich Gefahr, dass die Land- und Almwirtschaft Südtirols langfristig zu Grunde geht“, so der Vorsitzende des SVP-Landwirtschaftsausschusses Siegfried Rinner.