Dienstag, 17 September 2013 12:00

Felder überdachen?

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s8 6972Laatsch - Der Laatscher Bio-Viehbauer Günther Wallnöfer klagt die Politik und den Bauernbund an, in der Causa Abdrift von Pestiziden im Obervinschgau untätig zu sein. Wallnöfer fordert ein verbindliches Landesgesetz, welches die Materie regeln soll. -

von Erwin Bernhart

Captan, Dithiocarbamat und Dodin - allesamt Fungizide - haben sich im Grumet in Proben, von „Abcert“ aus Terlan genommen und von einer zertifizierten Laborstelle in Italien untersucht, gefunden.

Das Grumet einer Wiese, die an einer Obstanlage angrenzt, „in geschützter Lage“, (Wallnöfer), konnte in Wallnöfers Biobetrieb heuer nicht mehr verfüttert werden. Mit dem Heu, welches Chlorpirifos-Rückstände aufwies, konnte Wallnöfer ebenfalls nichts anfangen. Es ist das dritte Jahr, in dem Wallnöfer von der Untersuchungsstelle Abcert Proben nehmen lässt. „Mittlerweile lassen auch konventionelle Viehbauern im Obervinschgau von Heu und Grumet Proben untersuchen, von Wiesen, welche an Obstanlagen angrenzen. Mit manch alarmierenden Ergebnissen. Wallnöfer hat auch Heu untersuchen lassen, welches an einer Bio-Obstanlage angrenzt. Keine Beanstandung habe es da gegeben. Er habe kürzlich Grund getauscht. „Ich bin sozusagen auf der Flucht“, sagt Wallnöfer. Neben diesem getauschten Grund sollen nächstes Jahr angeblich Kirschen kommen. Dann wird Wallnöfer wohl wieder Grund zum Tauschen suchen müssen. Ein Unding. Wallnöfer ärgert sich über Bauernbund, Landeshauptmann und Laimburg, weil noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden ist. Sein Bioland-Verband hat damals, als das Versuchsfeld angelegt worden ist, alle Verantwortlichen zu einem Anbaustopp aufgerufen, bis handfeste Ergebnisse über die Abdrift vorliegen. Kein Amt, niemand, hat auf diese Aufforderung reagiert. Nun brennt der Hut. Ein Vorschlag vom Bauernbund, dass ein pestizid-ausbringender Nachbar die positiven Proben (ca. 220 Euro pro Probe) und den Heuersatz bezahlen soll, sieht Wallnöfer als kurzfristige Schmerzlösung. Wallnöfer fordert die Landespolitik auf, die Materie mit einem Landesgesetz zu regeln. Es könne nicht sein, dass die Verantwortung auf den Vermarkter, der VI.P etwa, geschoben wird.
Dem Ansinnen, eine pestizidfreie Gemeinde Mals per Volksabstimmung zu erreichen, räumt Wallnöfer große Chancen ein. „Damit würde man einiges lösen: Zum Einen wäre pestizidfreier Anbau aufgrund der Trockenheit im Obervinschgau durchaus realistisch und zum anderen würde man jeglichen Nachbarschaftsstreit lösen“, sagt Wallnöfer, „und weil ich aufgrund meiner Erfahrung gesehen habe, dass die Abdrift nicht in Griff zu bekommen ist.“


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