Dienstag, 03 September 2013 12:00

Um ein Jahr zurück

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s4 6300Schlanders - Wenn etwas nicht passt, dann ist man in der Schlanderser Gemeinde auch mal radikal. Kürzlich wurde ein Geologe in die Wüste geschickt, weil von dem, was dieser geliefert hat, nur 20 Prozent brauchbar waren. Nun muss die Gemeinde Schlanders in Sachen Gefahrenzonenplan neu starten.

von Erwin Bernhart

Der Gemeindeausschuss von Schlanders hat kurz vor Ferragosto den Vertrag mit dem Geologen Marini aus Bozen gekündigt.

Marini war nach einer Ausschreibung mit der Erstellung des für alle Gemeinden vorgeschriebenen Gefahrenzonenplanes beauftragt worden. Das war im Dezember 2011. Marini hatte das günstigste Angebot eingereicht, die Gemeinde Schlanders konnte rechtlich demnach nicht anders, als den Auftrag zu erteilen. Bis zum Juni 2012 gaben die Schlanderser dem Bozner Geologen Zeit, die entsprechenden Unterlagen zu erarbeiten. Marini hat zum geforderten und vereinbarten Zeitpunkt nicht geliefert. Die zunächst gnädigen Schlanderser gewährten noch zwei Fristenverlängerungen. Im April 2013 wurden die Schlanderser Gemeindeverwalter ungeduldig und setzten den Geologen in Verzug. Im Klartext: Er soll die Unterlagen sofort liefern und bei den zuständigen Landesämtern deponieren.
Der Geduldsfaden riss endgültig, als anfangs August das Landesamt für Geologie die Unterlagen Marinis nicht positiv bewerten konnte und auch das Landesamt für Wasserschutzbauten verlauten ließ, dass die Unterlagen unvollständig seien und nur 20 Prozent der Daten die Wassergefahren betreffend brauchbar seien. Ab diesem Datum traten die für Schlanders bekannten radikalen Mechanismen in Kraft, für die der dortige Generalsekretär Georg Sagmeister bekannt ist und die dann BM Dieter Pinggera auch politisch zu vertreten hat.
„Für die Gemeinde Schlanders besteht nun dringender Handlungsbedarf, da die Genehmigung des Gefahrenzonenplanes in weite Ferne rückt, auf Grund des Verschuldens des Technikers, dieses Dokument aber von fundamentaler Wichtigkeit für diese Verwaltung ist.“ Auch damit begründet der Gemeindeausschuss am 13. August 2013 den sofortigen Rücktritt aus der Vereinbarung mit Marini.
Die erste Anzahlung fordern die Schlanderser zurück und sie behält sich weitere Schadenersatzforderungen vor.
„Beim Gefahrenzonenplan hat es uns um ein Jahr zurückgeworfen“, ärgert sich Georg Sagmeister. Nach mehreren Fristverlängerungen durch die Landesregierung sollen die Gefahrenzonenpläne bis Ende 2015 abgegeben werden. Ob die Geschichte mit dem Bozner Geologen ohne Prozess abgehen wird, ist noch nicht sicher. Jedenfalls habe sich der Geologe bisher noch nicht in der Gemeinde gemeldet.


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