Dienstag, 29 November 2016 09:26

Die Kirchta-Kropfn der hl. Gertraud

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s20 031Sulden - Sulden, 12. November, 2 Uhr Nachmittags … Strahlend blauer Himmel, weiß- verschneite Landschaft und klirrend- kalte 8-Grad minus. Ein perfekter Tag  eigentlich um sich im metertiefen Pulverschnee auszutoben.
Dies gilt jedoch nicht für 16 fleißige  Frauen aus  Inner- und Außersulden. Mit Küchenschürze und Teigradler bewaffnet, stürmen sie voller Eifer der Hotelküche des Parc-Hotels zu.
Alljährlich stellt Familie Gutwenger dort ihre  Arbeitsräume  bereit, um mehr als 1000 Krapfen für den darauffolgenden “Kirchta“ zu fabrizieren. Der  vom „Becka-Hans“ gefertigte, glänzend-seidige Rohteig liegt   bereits in Schüsseln bereit. Viele der 16 Helferinnen waren bereits  bei früheren „St.Gertraud-Backen“ dabei s20 0023und machen sich sofort an die Arbeit. Für die „Neuen“ jedoch braucht es einen Schnell-Back-Kurs und schon bald werkelt es emsig von den verschiedenen Backstationen. Da gibt es einmal die Gruppe der Teig-Ausrollerinnen, welche meterlangen, herrlich –dünnen Teig produzieren. Dort wird über die  anstrengend-schöne Hüttensaison vom Sommer berichtet, über die Frauenbundwahlen sinniert und über den heurigen Heu-Ertrag diskutiert. Nebenan  weitere 7 Frauen, welche für die süße Füllung und individuell gestaltete Größe der Krapfen verantwortlich sind. Schule, Studium und der Martiniumzug  sind hier Gesprächsthemen. Es  werden auch schon heimlich Stimmübungen für die abendliche Chorprobe geträllert.
Am Hauptherd, die Damen mit der „hitzigsten Krapfenarbeit“. Goldgelb müssen dort die Krapfen in siedend heißem Öl  herausgebacken werden, bevor sie  auf den Teller kommen. Über die in der Ferne lebenden Enkel wird in dieser Backgruppe erzählt, sowie über das bevorstehende Seniorenfest gerätselt. Hier erfährt man auch, dass das  traditionelle „Suldener-Kropfn-Fest“ eigentlich als Geburtstagsfeier für den Alt-Messner Kössler Peter gedacht war. Erst vor 40 Jahren ist es zum „Kirchta-Kropfn-Fest“ geworden .
s20 0033Das überlieferte Geheimrezept stamme von der „Schöpfn-Paula, die damals allerbeste „Kropfn-Köchin“.
3 Stunden später - in der 30 Grad warmen Küche flitzen, fröhlich plappernd, die fleißigen  Bäckerinnen ihrem „Krapfen-Back-Endziel“ zu. Stapelweise bringt man nun die süßen Köstlichkeiten in den vorgeschmückten Festsaal. Jetzt noch schnell miteinander einen Kaffee getrunken, a „Krapfl“ probiert… und rein in die warme Jacke und in die Schneestiefel.
-12 Grad  zeigt das Thermometer draußen. Frische reine Schneeluft erwartet die müden Suldnerinnen. Aus der hellerleuchteten Kirche nebenan ertönt Orgelmusik. Die Chorprobe für die morgige Patrozinium Messe beginnt. (ck)

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