Latsch - Die Gewinner des Wattturniers Latsch stehen fest: Friedl Rieper und Leo Pilser aus Ulten entschieden das Turnier für sich. Im Rathauscafé in Latsch fand jüngst ein weiteres Qualifikationsturnier des landesweiten Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“ statt. „Das Wattturnier war ein voller Erfolg. Insgesamt nahmen 44 Watterinnen und Watter am Qualifikationsturnier des Südtiroler Wattkönig teil“, so der Gastgeber Martin Kaserer. Von den zahlreichen Teilnehmenden sicherten sich Friedl Rieper und Leo Pilser, beide aus Ulten, den Tagessieg und somit den Einzug ins große Finale des „Südtiroler Wattkönig“ am Samstag, den 11. Mai, im Sixtussaal der Spezialbier-Brauerei FORST.
Das landesweite Wattturnier ist eine Initiative der Spezialbier-Brauerei FORST und des HGV. Die „Dolomiten“ und das Onlineportal „watten.org“ sind Medienpartner.
Bei den jeweiligen Qualifikationsturnieren können alle Wattbegeisterten teilnehmen. Die Anmeldungen erfolgen in den austragenden Gastbetrieben bzw. unter
www.wattkoenig.it.
Marienberg/Vinschgau - Es war bereits der 3. Ikonenmalkurs im Benediktinerstift Marienberg mit dem in Taufers im Münstertal wohnenden Künstler Erwin Dariz. Acht Teilnehmerinnen nahmen heuer am Kurs teil, der vom 15. bis 17. Februar im P. Beda Weber Saal stattfand. Die anschließende Segnung der Ikonen erfolgte in der Krypta durch den neuen Abt Philipp Kuschmann.
Die Ikonenmalerei war immer schon eine strenge Doktrin. Die Malschulen waren sehr streng, sowohl was die Darstellung, als auch was die Einteilung betrifft. Auch das Arbeiten, die Vorgangsweise war streng geregelt. Die künstlerische Freiheit, wie wir sie heute kennen, gibt es nicht. Ikonen sollen nach Auffassung der Ostkirche das Wesen der Dargestellten so getreu wiedergeben, dass etwas von ihrer heiligen Kraft auch in ihrem Bild vorhanden ist und aus ihm wirken kann. Deshalb soll das einmal gefundene Urbild möglichst unverändert wiedergegeben werden. Das erklärt auch das scheinbare Fehlen einer Entwicklung und die Ähnlichkeit von Ikonen, deren Entstehung Hunderte von Jahren auseinenderliegen kann.
Als Urbild für das Ikonenmalen in Marienberg wurde ein gut erhaltener Engel aus dem Freskenzyklus in der Krypta verwendet. Erwin Dariz: „Ich widme meinen Engel all jenen, die auf der Flucht sind“.
Die Imprimitur mit Eitempera wurde auf eine bereits mit Hasenleim und Zinkweiß imprägnierte Kreidetafel aufgetragen. Um den Glanz der Ikonen zu erhöhen, wurde Blattgold verwendet. Die meisten Ikonen sind mit Eitempera gemalt. Das Ei ist ein ideales Bindemittel. Es hat sowohl fette (Eidotter) als auch magere Bestandteile (Eiweiß). Bei der Eitemperamalerei gibt es verschiedene Varianten. Jedes Kloster, jeder Mönch hatte früher sein eigenes Rezept. Dariz verwendete das ganze Ei.
Ikonen vereinen auf einzigartige Weise künstlerische Darstellung und Spiritualität zu einem außergewöhnlichen Kunstwerk. Ikonen erfreuen sich in aller Welt immer noch großer Beliebtheit. Sie erstaunen und faszinieren immer noch. (pt)
Mals - Auf unterhaltsame und interaktive Weise konnten über 300 Mittelschüler und an die 100 Erwachsene die Ausstellung LogIn im Kulturhaus von Mals regelrecht mit allen Sinnen erfahren. Durch die Ausstellung, welche vom Forum Prävention gemeinsam mit Jux Media Lab, Julia Dissertori und Jugenddienst Lana entwickelt wurde, führten Jugend Arbeiterinnen aus dem Vinschgau, welche eigens vom Forum Prävention dafür ausgebildet wurden und die Implementierung der Inhalte vor Ort unterstrich. An acht Stationen wurde auf die versteckten Tricks beliebter Apps, die Macht von Social-Media und was Glücks- und Videospiele gemeinsam haben, eingegangen. Einen Überblick bekam man zudem, was die digitalen Medien kosten und wieviel Zeit damit verbracht wird. Mittels VR-Brille konnten digitale Möglichkeiten der Zukunft dreidimensional erprobt werden. Führungen wurden auch für Eltern und Interessierte mit Tipps im Umgang mit Medien in der Familie durchgeführt und eine Weiterbildung für Lehrpersonen sowie MitarbeiterInnen in Bildungsausschuss und Bibliotheken organisiert. Die Gemeinschaftsaktion von Forum Prävention, Bibliothek Mals, Bibliothek Taufers i.M., Bildungsausschuss Mals, Gemeinde Mals, Schulsprengel Mals, Bezirksservice Bildungsausschüsse Vinschgau, Schulsprengel Graun, Schulsprengel Schluderns, Bildungsausschuss Schluderns, Bildungsausschuss Glurns/Taufers i.M. und Bildungsausschuss Graun zielte darauf ab, die Medienkompetenz zu erhöhen und den Umgang mit digitalen Medien besser zu reflektieren. (lu)
Theaterbühne Matsch - Die Akteure der Theaterbühne Matsch bringen das Theaterstück in drei Akten „Liebe tiefgekühlt“ auf die Bühne im Vereinshaus. Das Stück, verfasst von der Wiener Schaupielerin und Theaterschreiberin Ridi Walfried (1891 – 1979), stammt aus dem Jahr 1966. Der Inhalt spiegelt die Befindlichkeiten der damaligen Welt wieder, in der das Heiraten ein höchst erstrebenswertes Lebensziel ist. Die Liebe muss oft so manche Umwege, Tücken und Heimlichkeiten überwinden, ehe sie Erfüllung findet. Im Stück sind es Gundl (Petra Gunsch) und Quirin (Hubert Salutt), die einst ein Liebespaar waren, und sich nach Jahren wieder begegnen. Sie zahlt ihm die einstigen Verletzungen heim. Doch er wirbt nach wie vor um sie. Nach Irrungen und Wirrungen finden beide zusammen und die Liebe zieht ins Haus ein. Auch der Jungbauer Sepp (Jonatan Stecher) findet sein Glück mit der Bediensteten Kathi (Iris Habicher) und der Knecht Andre (Florin Gunsch) mit der reichen Bauerntochter Juli (Tabea Heinisch). Der pfiffige Gemeindearbeiter Pfizinger (Simon Thanei) findet sein Happy End mit guten Geschäften. Spielerinnen und Spieler speziell auch die Jugendlichen agieren mit großer Spielfreude. Regie führt erstmals Anna Seidl. Das Publikum dankt dem Theaterteam mit kräftigem Applaus. (mds)
Weitere Termine:
Samstag, 09. März, 19 Uhr
Sonntag, 10. März, 16 Uhr
Kultursaal Matsch
Reservierung: 349 8119474
ab 17 Uhr oder WhatsApp
Jugendtreffs Oberland
Bei einer im Januar durchgeführten Umfrage konnten Jugendliche aus dem Vinschger Oberland in einem partizipativen Prozess mitentscheiden, ob die Zusatzöffnungszeiten für Mittelschüler*innen der ersten Klasse und die Na-Mi Öffnungszeiten (Öffnungszeiten für Kids Nach der Mittelschule) weiter umgesetzt werden sollen. Die Jugendlichen konnten auch abstimmen, ob Aktionen für bestimmte Alters- oder Interessensgruppen organisiert werden sollen.
Die Umfrage zeigte ein klares Ergebnis: Heranwachsende, welche den Juze Hoad und fResch Reschen besuchen, wünschen sich zukünftig bestimmte Aktionen, welche für sie thematisch interessant sind, und bei denen sie in einem abgesteckten Rahmen im Treff interagieren können.
Für die nächsten Monate werden Projekte ins Auge gefasst wie Raumgestaltung im Juze, Mädelstreff im fResch oder ein langer Filmabend für die Na-Mis.
Foschingsfete – eine Kooperation zwischen dem Jugendhaus Schluderns und Citytreff Glurns
Bereits letztes Jahr haben der Citytreff und das Jugendhaus gemeinsam eine Faschingsfeier organisiert. Weil die Fete 2023 ein Erfolg war, wurde sie auch dieses Jahr wieder in Kooperation veranstaltet. Die Jugendlichen machten sich schon im Vorhinein Gedanken und brachten ihre Ideen und Wünsche mit ein. Deshalb fand heuer zusätzlich zum Abtanzen und –hängen auch eine Schnitzeljagd und eine Kostümprämierung statt. Die Jugendlichen übernahmen auch den Bardienst und mixten drei verschiedene Mocktails (=alkoholfreie Cocktails) auf Wunsch. Natürlich durften Faschingskrapfen nicht fehlen; heuer wurde das Leckereien-Sortiment aber noch mit Donuts erweitert. Somit fand jede/r was für den eigenen Geschmack.
Die sich abwechselnden Dj*anes begeisterten die Tanzwütigen, die zwischen den Steher*innen (die jede Fete braucht) durch den Treff wirbelten. Die Calcetto-Profis überzeugten ihre Zuschauer*innen mit starken Schüssen und vereinzelte Faschingsmuffel wurden überzeugt und dann fröhlich geschminkt und bemalt, oder beides.
Insgesamt war es für alle ein gutes Beisammensein über die Dorf- bzw. Stadtgrenzen hinaus und wenn die Zeit der Verkleidungen wiederkommt, dann wird auch unsere Foschingsfete wiederkommen.
Am 3. Februar 2024 ging's im Jugendtreff Eyrs so richtig ab – beim DJ-Kurs mit Fabian Carano! Die Jugendlichen erhielten nicht nur theoretisches Wissen, sondern hatten auch die Chance, unter Anleitung ihre eigenen Talente zu entfalten.
Wir durften an den Jogwheels stehen und versuchten flotte Übergänge zu kreieren. Fabian stand uns mit Rat und Tat zur Seite, teilte wertvolle Tipps und brachte seine langjährige Erfahrung ein und schaffte dadurch tolles Erlebnis für uns.
Der Kurs war nicht nur lehrreich, sondern hat auch Spaß gemacht – und sicherlich nicht das letzte Mal!
Schlanders/Kulturhaus - Vom 21. bis 28. Februar präsentierte das Kulturhaus Schlanders bereits zum 3. Mal die Ausstellung „Bücherwelten“ mit rund 1.000 Neuerscheinungen. Neben der Bücherausstellung wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Filmen, einem Vortrag von Roberto Dinale zum Thema Klimawandel, einem Erzähltheater und einem musikalischen Krimiabend mit Heike Vigl und dem Joe Smith Quartett organisiert. Außerdem gab es eine Fotoausstellung von Vinschger Gletschern und Bild-Arbeiten zu literarischen Zitaten von Schüler:innen des Real- und Sprachengymnasiums Schlanders. Am 21. Februar konnte Monika Holzner, die Präsidentin des Kulturhauses bei der Eröffnung der Bücherwelten neben Hans-Christoph von Hohenbühel, den Präsidenten des Südtiroler Kulturinstituts, auch Johannes Andresen, den Direktor der Landesbibliothek, begrüßen. Anwesend waren auch die lokalen Mitorganisatoren: Raimund Rechenmacher, der Leiter der Mittelpunktsbibliothek, Monika Wielander, die Kulturreferentin, Ramona Kuen von Schlanders Marketing, Martin Trafoier, Verwaltungsrat des Kulturinstituts und Leiter der Bibliothek Kortsch, sowie Vertreter:innen vom Bildungsausschuss, AVS, VKE und dem Verein Vinschger Bibliotheken. Bücher eröffnen Türen und können Grenzen des Gewohnten überschreiten, meinte Hohenbühel. Neben vielen Sachbüchern wurden auch rund 100 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnete Bücher ausgestellt, genauso wie Tirolensien, Kinder- und Jugendbücher, Romane und Bücher für Kleinkinder. „Bildhaft gesagt“ war der Titel der Buchausstellung und deshalb bildeten Bilderbücher und Bücher mit Grafiken einen besonderen Schwerpunkt. Für die musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung sorgte ein Klarinettentrio mit Benjamin Blaas, Musiklehrer an der Mittelschule Schlanders, zusammen mit den beiden Schülern Jonathan Ratschiller und Hanna Pircher. (hzg)
Latsch - Im Seniorenwohnheim Annenberg Latsch hatte Loris De Benedetti seit Juli 2023 die Position des Übergangsdirektors inne. Beim Auswahlverfahren, an dem mehrere BewerberInnen teilgenommen hatten, wurde Matthias Ladurner aus Dorf Tirol zum neuen Direktor gewählt. Matthias Ladurner arbeitete zuvor viele Jahre in der Landesverwaltung und hat mit Februar seine neue Tätigkeit aufgenommen. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in diesem gut funktionierenden und organisierten Haus. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich den BewohnerInnen auch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen“, so der neue Direktor. Der Präsident Alexander Janser ist überzeugt, dass die gute Entwicklung des qualitätszertifizierten Hauses unter der neuen Führung fortgesetzt wird. Neuerungen gab es auch im Verwaltungsrat: zu dem vom Gemeinderat neu ernannten Verwaltungsrat gehören die bisherigen Mitglieder Hubert Mantinger, Claudia Telfser, Joachim Schwarz und die neu ernannten Mitglieder Melanie Traut, Elke Pirhofer und Philipp Tappeiner. Der Präsident bedankt sich bei den scheidenden Verwaltungsratsmitgliedern Maria Wörnhart, Veronika Klotz und Josef Kuppelwieser und bei allen, die sich für das Wohl der SeniorInnen im Annenbergheim eingesetzt haben und sich dafür weiterhin einsetzen.
Vinschgau - Die Raute, eine geometrische Figur, ein uraltes Symbol für Frau und Weiblichkeit, für Fruchtbarkeit, Kontinuum, Vulva und Gebärmutter.
Das Rautenmotiv lässt sich weit über 5000 Jahre zurückverfolgen und ist bis heute lebendig geblieben. Die ältesten Fundstücke stammen aus dem Neolithikum und Paläolithikum. Das antike Rautenmuster taucht auf vielfältigen Materialien und unterschiedlichen Gegenständen wie Petroglyphen, also Ritzungen oder Zeichnungen auf Stein, in der Architektur, auf Keramik, in traditionellen Kleidungsmustern, Teppichen und Stickerei auf. Die Raute ist eine der Hauptmotive in den Teppichen der Marokkanischen Berberfrauen, die darin ihre eigene Geschichte, jene der Familie und der Ortschaft abbilden und weitergeben. Auch in Schmuck und Tätowierungen ist dieses Muster als Schutz- und weibliches Fruchtbarkeitszeichen präsent. Rauten erscheinen in Amuletten, auf Haustüren, auf Hausmauern, in Tür- und Fensterlaibungen usw. als Heils- und Glücksbringer. Im Gegensatz zum liegenden Quadrat steht die Raute auf Zehenspitzen in Balance und Gleichgewicht. Sie zeigt sich dynamisch und energievoll.
Raute = Quadrat + Bewegung + Raum + Dauer, so der Künstler Victor Vasarely.
Nirgendwo wird die Raute prominenter in Szene gesetzt, als im Vinschgau. An etlichen Haustüren, an Fenstern, Mauern usw. findet man dieses uralte Symbol als Glücksbringer im Kleinformat, jedoch beim „Scheibenschlagen“ riesig leuchtend und brennend als Mahnung an alle Widerspenstigen. Die Bezeichnung „Hex“ für die mit Stroh umwickelten Stangen in Form einer Raute, ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Inquisition, die auch in österreichischen Landen das Leben tausender Frauen, Männer und auch Kinder gefordert hatte. Todesurteil Verbrennen, Hinrichtungsstätte Scheiterhaufen.
Warum also nimmt dieses Zeichen, warum nimmt die Frau an dem Feuerritual des Scheibenschlagens teil? Diese Figur ist die bestimmende Landmarke, das weitum sichtbare Erkennungszeichen, das Signal und die Bitte an die umgebende Natur sich zur Schwangerschaft zu bewegen. Die weibliche Fruchtarbeit, das Geschlechtszeichen als Leuchtturm aufzurichten ist eine positive Stimulanz, keinesfalls die Umkehrung einer negativ zu erlebenden „Austreibung“ des Winters.
Das Fundament der ältesten Bräuche bildet die Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Welt und des Himmels, mit Wachstum, Fruchtbarkeit, Glück und Segen, Deutung und Prophezeiung. Die Inquisition hat den Segenssprüchen eine ungute politisch-religiöse Dimension hinzugefügt, die ehemals feurig weibliche Grußbotschaft an die erwachende Natur als „Hexenwerk“ umgedeutet und das Todesurteil gesprochen.
Die Raute gehört zum ältesten Inventar menschlicher Kultur, weit weg von Kirche und Politik, weit entfernt von patriarchalen Machtphantasien, sie wurde immer gut gedacht und als gut erlebt.
Erich Kofler Fuchsberg - Werkstatt für bildende Kunst