Ein Flügel für das Krankenhaus

Die Südtiroler Ärzte für die Welt und das Weiße Kreuz leisten gemeinsam Hilfe in der kriegsversehrten Ukraine
Pläne sind da, um über den Haufen geworfen zu werden. So geschieht es in der Ukraine. „Ursprünglich wollten wir beim Wiederaufbau helfen, wenn der Krieg vorbei war“, waren sich die beiden Präsidenten der Hilfsorganisationen Toni Pizzecco und Alexander Schmid einig.
Beide Vereine, Südtiroler Ärzte für die Welt und Weißes Kreuz, waren sofort zur Stelle, als 2022 der russische Angriff auf die Ukraine begonnen hatte. Zwei Monate lang haben die Hilfspartner gemeinsam medizinische Ambulatorien aufgebaut und so ukrainischen Flüchtlingen geholfen, die in der Slowakei Zuflucht fanden. Ärztinnen und Ärzte aus Südtirol reisten ins Kriegsgebiet, um Flüchtlinge zu versorgen. Außerdem stellten die beiden Vereine mit Hilfe der Autonomen Provinz Bozen Medikamente und Ausrüstung für ein Kinderkrankenhaus in Kiew und in Odessa bereit.
Doch der Krieg ging weiter, bis heute. Seit 2024 arbeiten die Südtiroler Ärzte für die Welt und das Weiße Kreuz mit der in der Ukraine tätigen Organisation WeWorld zusammen. Gemeinsam wurde mit großzügigen Spenden der Südtiroler Bevölkerung ein Trakt des Krankenhauses Velyka Oleksandrivka saniert. Das Krankenhaus liegt in der Region Beryslav (Oblast Cherson), 50 Kilometer von der Front entfernt. Es war überfüllt, die Station für Infektionskrankheiten aufgrund von Kriegsschäden unbenutzbar. Mit der Hilfe aus Südtirol wurden Heizung, Wasserversorgung, Elektroinstallation und Beleuchtung wiederhergestellt. Armaturen, Wände und Böden wurden ausgetauscht. Die Krankenzimmer sind nun vollständig renoviert, insgesamt stehen 40 zusätzliche Betten zur Verfügung.
„Das erleichtert die Behandlung und lindert das Leid der schwer geprüften Bevölkerung“, sagt Ivo Bonamico, Direktor des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz. „Wir haben verstanden, Wiederaufbau ist ein Friedensprojekt, im Krieg müssen wir einfach immer wieder aufbauen, damit wir den Glauben an den Frieden behalten“, ergänzt Gabriele Janssen, Geschäftsleiterin der Südtiroler Ärzte für die Welt.

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