8. März, Internationaler Frauentag: Stellungnahme der Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer. (Foto: Büro der Gleichstellungsrätin) Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer. (Foto: Büro der Gleichstellungsrätin)

„Gleichstellung darf kein Ideal bleiben – sie muss Realität werden!“

Im Hinblick auf den 8. März, den Internationalen Frauentag, macht die Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer auf aktuelle Daten des Arbeitsinspektoratsaufmerksam, wonach im Jahr 2024 868 Mütter innerhalb des ersten Lebensjahres ihres Kindes gekündigt haben.

„Die meisten Frauen verlassen ihren Job nicht freiwillig, sondern weil sie keine andere Wahl haben“, betont Hofer und fordert, dass Gleichstellung nicht nur ein Ideal bleibt, sondern gelebte Realität wird. Auch in Südtirol verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer, sind häufiger in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt, erfahren Gewalt und tragen die Hauptlast der unbezahlten Sorgearbeit.

Kündigungen und strukturelle Hürden

Laut den Daten des Arbeitsinspektorats Südtirol haben 2024 ihren Job innerhalb des ersten Lebensjahres ihres Kindes aufgegeben:

  • 868 Mütter
  • 298 Väter

Während fast 70 % der Väter die Arbeitsstelle aus Karrieregründen wechselten, waren Frauen aufgrund struktureller Hürden gezwungen, ihren Job aufzugeben:

  • 46,9 % fanden keine angemessene Kinderbetreuung.
  • 18,7 % nannten starre Arbeitszeiten und zu hohe Arbeitsbelastung.
  • 20,6 % gaben persönliche oder familiäre Gründe an.

„Es ist alarmierend, dass für viele Mütter das Arbeitslosengeld (NASpI) zur einzigen Überlebensstrategie wird“, so Hofer. Statt Frauen aus dem Arbeitsmarkt zu drängen, müsse man die Kinderbetreuungsangebote ausbauen und Arbeitszeiten an die Lebensrealität von Familien anpassen.

Forderungen der Gleichstellungsrätin

✔️ Mehr ganztägige, finanziell erschwingliche Kinderbetreuungsplätze ✔️ Gerechte Löhne, flexiblere Arbeitszeiten und echte Karrierechancen für Frauen ✔️ Eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit

Diskriminierung am Arbeitsplatz

Fehlende Gleichstellung betrifft nicht nur Familien. Viele Frauen erleben weiterhin Diskriminierung am Arbeitsplatz, von sexueller Belästigung über ungleiche Bezahlung bis hin zu mangelnden Aufstiegschancen.
„Besonders Frauen in männerdominierten Branchen berichten häufig von verbalen Angriffen und Benachteiligungen“, warnt Hofer. Der Arbeitsplatz sollte ein sicherer Ort für alle sein, und jede und jeder Einzelne ist in der Verantwortung, eine respektvolle Arbeitskultur zu fördern. Nur wenn wir uns aktiv für Betroffene einsetzen und Diskriminierung nicht hinnehmen, können wir echte Gleichstellung erreichen.
Als Gleichstellungsrätin setzt sich Brigitte Hofer für die Rechte von Frauen und Männern in der Arbeitswelt ein und ermutigt Betroffene von Diskriminierung, Benachteiligung aufgrund von Elternschaft oder Belästigung, Hilfe zu suchen.

„Niemand sollte Diskriminierung oder Belästigung am Arbeitsplatz hinnehmen. Gemeinsam finden wir eine Lösung.“

„Gleichstellung ist keine Frauenfrage – sie betrifft uns alle“, so Hofer.

Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass wir nicht nur über eine gerechte Gesellschaft sprechen dürfen – wir müssen aktiv daran arbeiten, sie zu verwirklichen. Eine Gesellschaft, die die tägliche Kraft und das Engagement von Frauen wertschätzt, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Mehr Informationen: www.gleichstellungsraetin-bz.org

GR

Gelesen 18 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.