Junge Südtiroler kehren immer seltener zurück – Junge Generation fordert noch mehr Perspektiven für Südtiroler Fachkräfte!

Immer mehr junge Südtirolerinnen und Südtiroler verlassen ihre Heimat für ein Studium oder erste Berufserfahrungen im Ausland – und kehren nicht mehr zurück. Bereits über 9.000 von ihnen haben dem Land in den letzten zwei Jahrzehnten den Rücken gekehrt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Arbeitsmarktbeobachtung des Landes vom Juni 2024 hervor. “Die hohe Lebensqualität allein reicht nicht aus, um Südtiroler Talente langfristig zu binden”, warnt Anna Künig, Vorsitzende der JG.

 

Fakten zur Abwanderung

Laut einer Studie der Arbeitsmarktbeobachtung des Landes vom Juni 2024 gab es in den letzten 20 Jahren rund 70.000 Zuwandererinnen und Zuwanderer zwischen 20 und 40 Jahren. Davon waren 23 % hochqualifiziert, 50 % Fachkräfte und 8 % ungelernte Arbeitskräfte. Dem gegenüber stehen rund 45.000 Abwanderinnen und Abwanderer, darunter 35 % Hochqualifizierte, 40 % Fachkräfte und 5 % ungelernte Arbeitskräfte. Bei jeweils 20 % in beiden Gruppen ist die Qualifikation unbekannt.

Besonders besorgniserregend: In den letzten zwei Jahrzehnten haben etwa 12.000 hochqualifizierte Südtirolerinnen und Südtiroler das Land verlassen – nur 2.700 davon sind zurückgekehrt. Diese Zahlen sind ein Warnsignal: Südtirol verliert wertvolles Wissen, Fachkräfte und Innovationskraft.

Warum kehren so wenige zurück?

Südtirol steht somit vor der Herausforderung, attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen für Südtiroler Arbeitskräfte zu schaffen, um diese Entwicklung umzukehren. Zwar wurden mit neuen Universitätsangeboten wie der Medizinuniversität und der Fakultät für Ingenieurwesen bereits Anreize gesetzt, doch das allein genügt nicht. Wenn Gehälter und Wohnkosten nicht konkurrenzfähig sind, bleibt das Auswandern für viele die naheliegendere Option – insbesondere in einem Grenzgebiet wie Südtirol.

„Wenn wir wollen, dass junge Südtirolerinnen und Südtiroler zurückkehren, müssen wir ihnen noch mehr Perspektiven bieten – mit leistbarem Wohnraum, guten Gehältern und klaren Karrierechancen. Ohne diese Rahmenbedingungen wird Südtirol langfristig an einheimischen Fachkräften verlieren“, warnt Anna Künig, Vorsitzende der Jungen Generation in der SVP.

Lösungen: Was jetzt passieren muss!

Neben wirtschaftlichen Anreizen spielt auch eine moderne Familienpolitik eine entscheidende Rolle. Wer eine Familie gründen will, muss dies mit der beruflichen Laufbahn vereinbaren können. Verlässliche Kinderbetreuung und flexible Arbeitsmodelle sind essenziell. „Junge Menschen sollten nicht vor die Wahl gestellt werden, ob sie Karriere machen oder eine Familie gründen – beides muss möglich sein“, so Künig.

Positiv bewertet die JG bereits laufende Maßnahmen der Landesregierung. Das neue Omnibus-Gesetz zum Wohnen wird im Frühling verabschiedet und soll Wohnraum leistbarer machen. An der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gearbeitet – eine Zusammenarbeit zwischen den Ressorts Achammer und Pamer in diesem Bereich wurde kürzlich verkündet. Auch die Gehälter im öffentlichen Dienst stehen zur Diskussion. Maßnahmen wie die Senkung der IRPEF für Arbeitgeber, die höhere Löhne zahlen, sollen ebenfalls zur Entlastung beitragen.

Junge Generation fordert gezielte Maßnahmen!

Um die Abwanderung langfristig zu stoppen, fordert die Junge Generation eine umfassende Ursachenanalyse. „Wir brauchen eine fundierte Studie, die genau aufzeigt, warum Südtirolerinnen und Südtiroler das Land verlassen und was sie zur Rückkehr bewegen würde. Nur so können wir gezielte und wirksame Maßnahmen erarbeiten“, erklärt Künig.

Parallel dazu arbeitet die Junge Generation in internen Arbeitsgruppen an konkreten Lösungsvorschlägen. Sie ruft alle Südtirolerinnen und Südtiroler auf, sich aktiv einzubringen. „Wir müssen diese Herausforderung gemeinsam angehen! Jede Idee, jedes Feedback hilft uns, bessere Lösungen zu entwickeln“, so Künig abschließend.

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