HGV-Bezirk Meran/Vinschgau hielt Jahresversammlung ab – Kabarettist Robert Palfrader zu Gast
Meran – Vor kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Pavillon des Fleurs in Meran statt. Das Tourismusjahr 2024, die Mobilität, die Tourismusgesinnung sowie aktuelle tourismuspolitische Themen standen im Mittelpunkt des Treffens. Als besonderer Gast war der Wiener Kabarettist Robert Palfrader zu Gast in Meran.
HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf das Tourismusjahr 2024 ein, und verglich dabei den Bezirk Meran/Vinschgau mit anderen Destinationen im Land. Der Westen hat südtirolweit bei den Übernachtungen im Vergleich Aufholbedarf, auch wenn das vergangene Tourismusjahr ein positives war. „Die Zahlen zeigen, dass unser Angebot, die Arbeit unserer Betriebe und die Kommunikation erfolgreich waren. Allerdings müssen wir bei der Gästeschicht noch internationaler werden“, sagte Pichler. Dabei unterstrich er die Wichtigkeit des Aufbaus von weiteren Zielgruppen, um sich von der Abhängigkeit einzelner Märkte zu lösen und verweis auch auf die Schaffung von Partnerkooperationen der Tourismusvereine bei der Kommunikation.
Als Herausforderung nannte er vor allem die Mobilität und hier die Neuerrichtung der Luegbrücke. „Hier ersuche ich die verhandelnden Politikerinnen und Politiker mit Nachdruck auf die Notwendigkeit der Ausweitung der Doppelspurigkeit und die Verkürzung des Nachtfahrverbotes für LKWs hinzuweisen und sich dafür auch weiter einzusetzen“, so Pichler.
Der Bezirksobmann rief die Gastwirtinnen und Gastwirte dazu auf, sich möglichst zahlreich für die Wahl in die Gemeindestuben aufstellen zu lassen. „Wir müssen gemeinsam Verantwortung für unseren Sektor tragen. Nur wenn wir in den Ausschüssen vertreten sind, können wir die Anliegen des Gastgewerbes gut voranbringen“, zeigte sich Pichler überzeugt.
HGV-Präsident Manfred Pinzger nahm in seiner Rede ebenfalls auf die anstehenden Wahlen Bezug und dankte den HGV-Funktionärinnen und -Funktionären für ihr Engagement und ihren Weitblick für die touristische Zukunft der Destination Südtirol. Weiters ging er auf die Tourismusgesinnung ein. „Es ist schade, dass der Wert, der durch den Tourismus für alle in Südtirol generiert wird, nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen wird. Wir sind uns unserer sozialpolitischen Verantwortung bewusst, für alles Negative verantwortlich gemacht zu werden, verdient sich das Gastgewerbe aber nicht“, sagte Pinzger.
Einen wesentlichen Beitrag zu dieser negativen Stimmung tragen laut Pinzger Themen wie die Vermietung von privatem Wohnraum, der daraus resultierende unlautere Wettbewerb, das Wildcampen und die ständig auflodernden Diskussionen rund um die Ortstaxe. Hier fordert Pinzger ein energisches Einschreiten der Politik, ein Einbeziehen aller Sektoren und eine transparente Kommunikation.
Ein wichtiges Thema für den HGV ist und bleibt die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Entwicklung. Als Beispiel nannte Pinzger die Thematik der Mitarbeiterunterkünfte: „Es müssen endlich die urbanistischen und steuerlichen Möglichkeiten für den Bau von Mitarbeiterunterkünften geschaffen werden, wie sie etwa in Österreich bereits bestehen“, forderte Pinzger.
Eine Lanze brach Pinzger auch für die Gastronomiebetriebe, indem er betonte, dass eine Tourismusdestination nicht zuletzt von einer innovativen Gastronomie lebe. Diese zu unterstützen, sei daher Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Tourismuspolitik.
An der Bezirksjahresversammlung in Meran nahm auch Landeshauptmann Arno Kompatscher teil. Er hob die Wichtigkeit der von seinen Vorrednern angesprochenen Themen hervor. Die negativen Aussagen zum Tourismus seien laut Kompatscher oft zu undifferenziert und würden daher häufig über das Ziel hinausschießen. Der Landeshauptmann betonte, dass mit dem Landestourismuskonzept und dem Bettenstopp die Aufarbeitung der Problematik auf den richtigen Weg gebracht wurde. Den familiengeführten Betrieben im Land dankte der Landeshauptmann für deren Arbeit und rief sie dazu auf, stolz auf das Geleistete zu sein. „Es steckt so viel Arbeit und Herzblut hinter diesem Erfolg. “Die politischen Vertreterinnen und Vertreter werden daran arbeiten die Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Familienbetrieben weiterhin eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen“, unterstrich Kompatscher.
Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt des Wiener Kabarettisten Robert Palfrader, vielen bekannt als Kaiser Robert Heinrich I aus der Satire-Show „Wir sind Kaiser“. Als bekennender Liebhaber Südtirols und gelernter Hotelkaufmann gab er den Gastwirtinnen und Gastwirten einige Tipps für ihre Betriebsführung – anzuwenden allerdings nur mit einem Augenzwinkern.
Die Jahresversammlung klang bei einem kulinarischen Abschluss und musikalischer Unterhaltung durch die Jugendband Radix aus.