Hände weg vom Maturaball. Hilfe und Erziehung statt Strafen

Die Maturabälle stellen alljährlich für Tausende von Südtiroler Maturantinnen und Maturanten, deren Familien, Freunden und Verwandten immer noch einen markanten und einmaligen Höhepunkt einer 13-jährigen Schulkarriere dar. Leider bleibt dieser Abend nicht immer ein Höhepunkt und in guter Erinnerung. Die Vorkommnisse der letzten Wochen bei zwei Maturabällen in Brixen zeigen für das Team K einmal mehr, dass nun Handlungsbedarf besteht und eine ehrliche Diskussion mit allen Beteiligten zu führen ist. Alex Ploner vom Team K hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Thematik hingewiesen und die Schulen, Politik und Wirtschaft in die Verpflichtung genommen. Er bringt das Thema demnächst wieder in den Landtag. 

 

“Ich befasse den Landtag erneut mit der Thematik ‘Beratung bei Maturabällen’, weil mir die Jugend und die Feierkultur in Südtirol zu wichtig sind. Schule, Wirtschaft, Politik und Fachleute aus der Eventkultur müssen sich mit den Veranstalterinnen und Veranstaltern von Maturabällen, sprich Schülerinnen und Schülern an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten”, sagt Alex Ploner. “Weiters sollen die Oberschulen dazu motiviert werden, an Beratungs- und Begleitprojekten teilzunehmen. Dabei sollen den Maturantinnen und Maturanten der fünften Klassen bei der Organisation des Schulballs bzw. Maturaballs erfahrene und geschulte Lehrpersonen oder Expertinnen und Experten von außen begleitend zur Seite stehen.”

 

Jugendliche unvorbereitet und unbegleitet in die Erfahrung ‘Maturaball’ zu schicken, bedeutet, um es im Bergsteigerjargon zu sagen, den organisatorischen Everest zu besteigen, ohne Höhenlager, ohne Akklimatisierung, ohne erfahrenes und verlässliches Expeditionsteam, ohne jahrelange Bergerfahrung. Es macht aber absolut keinen Sinn, die Bälle mit überzogenen und teuren Auflagen zur Security zu überfrachten. Die Klassen, die einen Ball ausrichten, dürfen auf keinen Fall bestraft werden, weil einige Wenige über die Stränge hauen.  

 

“Mit solch drakonischen Maßnahmen versetzen wir den Maturabällen und damit der noch verbliebenen Ballkultur in Südtirol endgültig den Todesstoß. Das darf nicht sein. Stattdessen ist es höchst an der Zeit, sich wieder an die Seite der Schüler:innen zu stellen und den Maturaball erneut zum gemeinsamen gesellschaftlichen Höhepunkt der Schulkarriere werden zu lassen. Eine verantwortungsvolle Politik im Bildungs- und Kulturbereich muss Rahmenbedingungen schaffen, solche Veranstaltungen und deren Akteurinnen und Akteure sich bei allem geschuldeten Verantwortungsbewusstsein und Engagement der Jugendlichen nicht selbst zu überlassen, wissend um die Problematiken, Gefahren und Risiken, die daraus entstehen können. Jugendliche dürfen und sollen zwar ihre persönlichen Erfahrungen, auch Grenzerfahrungen, mit dem Maturaball machen, aber es gilt, ihnen dabei unterstützend zur Seite zu stehen. Wenn es ehrlich gemeintes und nicht bevormundendes Engagement ist, wobei man sich mit den Jugendlichen auf Augenhöhe begegnet, ist eine solche Unterstützung auch von den Schülerinnen und Schülern gewünscht und akzeptiert, so zumindest meine Erfahrung in der Vergangenheit”, sagt Alex Ploner vom Team K.

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