Eine Maßnahme, um dem gravierenden Problem Hausärztemangel im Lande entgegenzuwirken, ist die Anpassung der derzeit geltenden Zweisprachigkeitsbestimmungen. Diesen Antrag stellte Franz Ploner (Team K) im Landtag. “80 unbesetzte Hausarztstellen in Südtirol derzeit und weitere 100 bis zum Jahr 2031 stellen für die wohnortnahe Versorgung, wie sie ja auch der Landesrat und der Sanitätsbetrieb proklamiert, ein enormes Problem dar. Aufwändige bürokratische Auflagen, unattraktive Ausbildungsmöglichkeiten und nicht zuletzt die restriktiven Bestimmungen zu den Sprachkenntnissen schrecken Allgemeinmediziner:innen davor ab, sich in Südtirol und vor allem auch im ländlichen Raum niederzulassen. Die Politik muss schleunigst Wege finden, diese Hürden abzubauen, um eine angemessene Grundversorgung vor Ort weiterhin zu gewährleisten”, so Franz Ploner. Die politische Mehrheit sah diesen akuten Handlungsbedarf offenbar wieder nicht und lehnte den Antrag ab.
Den Verweis von Gesundheitslandesrat Hubert Messner, dass die Südtiroler Hausärzte sich für den gesamtstaatlichen Kollektivvertrag entschieden hätten, der für Südtirol auch den Sprachnachweis auf höchstem Niveau vorsehe und wo Land und Sanitätsbetrieb keine Handlungsspielräume hätten, lässt Franz Ploner so nicht stehen.
”In Südtirol gibt es gottlob noch Hausärzte, die sich in beiden Landessprachen mit ihren Patientinnen und Patienten verständigen können, aber die geforderte Zweisprachigkeitsprüfung C1 haben nicht alle, um in einen Dauerauftrag zu bekommen. Der provisorische Vertrag kann nach Ablauf von 12 Monaten Dienst nur um weitere 12 Monate verlängert werden. Diese Zeit ist für viele zu knapp, um das geforderte Sprachniveau zu erreichen. In meinem Antrag habe ich eine Anpassungsfrist von bis zu fünf Jahren plädiert, um den entsprechenden Sprachnachweis zu erbringen. Der Erwerb von Sprachkompetenz erfordert nämlich seine Zeit. Mit dieser Anpassung, in einem Zusatzvertrag vom Land reglementiert, könnte dieses bestehende Problem für die vielen, mit Motivation arbeitenden Hausärzten, die aber einen unsicheren Vertrag haben, zumindest abfedern.” ist Franz Ploner überzeugt.
Dass es derzeit so viele Ärzte in Südtirol gebe wie nie zuvor, dass 600 Medizinstudentinnen und -studenten und 15 Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner in Ausbildung seien und damit kein Notstand anstehe, wie der Gesundheitslandesrat Hubert Messner in seiner Replik ausführte, ist für Franz Ploner entweder ein Schönreden der derzeitigen und künftigen Situation oder ein Verkennen von Tatsachen.
“Rückmeldungen von Hausärztinnen und Hausärzten sprechen eine andere Sprache. Das Problem wird uns schneller einholen, als es allen, die hier untätig bleiben, lieb ist. Dann ist die wohnortnahe medinizinsche Versorgung tatsächlich in Gefahr.”, warnt Franz Ploner vom Team K.