Seitdem die „Südtiroler Rest-Freiheitlichen“ ein wenig mitregieren dürfen, scheinen sie jeden Bezug zur Realität und zu den Bedürfnissen der verkehrsgeplagten einheimischen Bevölkerung verloren zu haben. Anders ist die wirre Presseaussendung nicht zu erklären, in der sie behaupten, dass es keine Daten zum Lkw-Umwegverkehr über den Brenner gäbe und alle Zahlen nur „Märchen“ seien. Es reicht bereits eine einfache Google-Suche zum Begriff „Umwegverkehr Brenner“, um die absurden Aussagen zu widerlegen. Alle wissenschaftlichen Erhebungen belegen eindeutig, dass an die 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner Umwegverkehr ist. Das sind fast eine Million Lkw-Fahrten im Jahr, die nur deswegen über den Brenner fahren, weil der Brenner (in Kombination aus den günstigen Mauttarifen in Süd-Tirol und den günstigen Treibstoffpreisen in Nord-Tirol) der billigste Alpenübergang ist.
- Seit mehr als 20 Jahren werden alle fünf Jahre Erhebungen zum alpenquerenden Güterverkehrdurchgeführt: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehrsplanung/statistik/caft/caft19.html
- Die Tiroler Landesregierung hat 2019 eine umfangreiche Studie zur „Routenwahl im alpenquerenden Straßengüterverkehr“ durchgeführt: https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsdatenerfassung/Studie_ROUTENWAHL_IM_ALPENQUERENDEN_STRASSENGUETERVERKEHR_2019.pdf
- Das Bundesministerium für Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz hat 2023 eine eigene Erhebung zu den „Auswirkungen von Mautanpassungen im Brennerkorridor“ durchführen lassen: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/strasse/publikationen/auswirkungen-mautanpassungen-brennerkorridor.html
Aus diesen Studien geht unmissverständlich hervor, dass der Umwegverkehr über den Brenner in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, und dass „etwa 42 % aller Brennerfahrten eine um mehr als 60 km kürzere Routenalternative hätten“.
Die Bürger, die entlang der Brennerautobahn leben, spüren täglich die zunehmende Verkehrsbelastung und erwarten von der Politik schnelle Lösungen. Sie haben aber kein Verständnis dafür, dass ihre Probleme als „Märchen“ abgetan werden.
Wenn die Rest-Freiheitlichen von der Transit-Thematik keine Ahnung haben und sich nicht einmal die Mühe machen, sich zu informieren, sollten sie nicht jene anpatzen, die sich ernsthaft um eine Lösung des Transit-Problems bemühen. Auch ihre Forderung nach einer Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots in Nord-Tirol ist ein Wahnsinn, der zur Folge hätte, dass noch mehr Verkehr über den Brenner gelockt würde und die Bürger auch in den Nachtstunden überrollt würden.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird sich mit allen Mitteln dagegen wehren und steht auf der Seite der Bürger in Nord- und Süd-Tirol, die eine Verringerung des Lkw-Verkehrs auf der Brennerautobahn fordern.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.