Ein Freudentag für den Team-K-Abgeordneten Alex Ploner, aber auch für Tausende von Menschen mit Behinderung in Südtirol. Der Landtag hat heute die Landesregierung zu einer breit angelegten Sensibilisierungs-, Informations- und Weiterbildungskampagne zur Barrierefreiheit und die Themen von Menschen mit Behinderung verpflichtet. Der Vorschlag des Team K wurde einstimmig angenommen.
“Die Worte in Gesetzen oder Absichtserklärungen sind toter Buchstabe, wenn nicht Taten folgen. Die Taten bezüglich der Umsetzung von Barrierefreiheit oder Umsetzung von Inklusion lassen hierzulande immer wieder zu wünschen übrig. Vor über einem Jahr machte ich z.B. einen Bürgermeister per Mail darauf aufmerksam, dass eine, als barrierefrei ausgewiesene öffentliche Toilette, nicht barrierefrei ist. Ich warte bis heute auf eine Antwort und die Toilette wurde auch nicht angepasst. Eine ähnliche Situation in einer anderen Gemeinde, wo Betroffene zwei Jahre um die gesetzlich vorgesehenen Behindertenparkplätze in einer Sportzone kämpfen mussten und dann einfach nur zwei “normale” Parkplätze mit dem Aufstellen eines Schildes zu Behindertenparkplätzen umfunktioniert wurden. Satte sieben Jahre dauerte das Ringen für einen Aufzug für das Katasteramt in Kaltern, um dieses öffentliche Amt endlich barrierefrei zu machen. All diese Fälle zeigen, wie dringend notwendig eine breit angelegte Sensibilisierungs-, Informations- und Weiterbildungskampagne zum Thema Barrierefreiheit für die öffentliche Verwaltung ist und bereits bestehende Projekte weitergeführt und intensiviert werden müssen.” sagt Alex Ploner vom Team K.
Die 46.000 Zivilinvaliden von heute und die Hälfte der Südtiroler Gesellschaft 60 plus von morgen müssen von Politik, Verwaltung und von der Gesellschaft mitgedacht und mitgetragen werden, um diesen Menschen eine Teilnahme und Teilhabe am alltäglichen Leben zu ermöglichen. Inklusion funktioniert nur, wenn sie von der gesamten Gesellschaft mitgetragen wird. Das reiche Land Südtirol betreibt weltmeisterlich mit Unsummen Imagepflege und Tourismuswerbung, vergisst dabei manchmal die Schwächsten der Gesellschaft, wozu auch die Menschen mit Behinderung gehören.
“Die Annahme meines Beschlussantrages, nach einem offensichtlich internen Kampf in der Mehrheit mit einer Sitzungsunterbrechung, ist zwar ein politischer Erfolg, aber wertlos, wenn jetzt den Worten nicht die entsprechenden Taten folgen. Ich werde die Umsetzung nun genau beobachten und immer wieder nachfragen, was gemacht und umgesetzt wird. Von Seiten der Regierung wurde heute versprochen, sich auch an die Seite der Architektenkammer in Sachen “Barrierefreies Bauen” zu stellen und eine Weiterbildungsinitiative ins Auge zu fassen. Ebenso habe ich gefordert, dass Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderung in Zukunft noch stärker in Entscheidungen, Planungen, Sensibilisierung und Informationskampagnen eingebunden werden. Mit dem heutigen Beschluss können diese Vertretungen sich nun auch stärker ins Spiel bringen und ihre Beteiligung einfordern.” fasst Alex Ploner die heutige Entscheidung zusammen.