Team K: Schule über dem Limit

Eine Mutter sucht über Facebook eine Mitarbeiterin für Integration für ihre Tochter mit Behinderung für eine Mittelschule im Schlerngebiet. Diese Annonce im Netz zeigt, dass beim Thema Integration in der Schule einiges im Argen liegt. Lediglich 17 Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration gibt es aktuell an der deutschen Schule.  Jetzt wird von Bildungslandesrat Achammer auch noch die Idee präsentiert, dass diese Mitarbeiter neben den Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen die Lehrpersonen entlasten sollen. 

“So kann und darf die Umschichtung von Ressourcen im Schul- und Bildungsbereich absolut nicht funktionieren. Es geht am Ende zu Lasten der Kinder und ihrer Eltern, die einen Integrations- und Betreuungsanspruch haben. Eine inklusive Schule ist ein Versprechen, das gegeben wurde. Ressourcen für Beton, Stichwort Straßen und Olympia, scheinen genügend vorhanden zu sein. Also sollten sie auch für den Bereich der Inklusion zur Verfügung stehen”, nimmt der Team K Abgeordnete Alex Ploner die Landesregierung in die Pflicht. 

Seit Jahren werden mehr Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration gefordert. Auch fehlt es an Lehrpersonen für Integration. Der Bedarf steigt, doch jahrelang haben die Verantwortlichen in der Bildungs- und Integrationspolitik offensichtlich geschlafen. Den 17 Vollzeitstellen in der deutschen Schule stehen 425 Teilzeitstellen gegenüber. Bei der Stellenwahl blieben davon viele unbesetzt, weil unattraktiv. 

Zum Vergleich: Die Ladinische Bildungsdirektion vergab im heurigen Schuljahr 9 Vollzeitstellen und 17 Teilzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration, die Italienische Bildungsdirektion gar 130 Vollzeitstellen und 61 Teilzeitstellen.

”Auf meine Anfrage vom Jänner 2024 hin, weshalb so wenige Vollzeitstellen für dieses Berufsbild in der deutschen Schule vergeben würden, erhielt ich von Landesrat Achammer folgende Begründung: “Die zugewiesene Stundenanzahl orientiere sich an der Diagnose eines Kindes. Zudem sei die deutsche Schullandschaft weit verzweigt, und deshalb sei die Kombination zwischen verschiedenen Standorten zu komplex.” Diese Komplexität geht aber zu Lasten vor allem der Mitarbeiterinnen für Integration, die mit diesem Teilzeitmodell kaum über die Runden kommen und dieser wichtige Beruf deshalb immer unattraktiver wird. Wenn jetzt schon eine Mutter in ihrer Verzweiflung über Facebook eine Mitarbeiterin für Integration für ihre Tochter mit Behinderung für die Mittelschule suchen muss, sollten alle Alarmglocken schrillen.”, sagt Alex Ploner.


Das Team K fordert deshalb “Schluss mit den Sonntagsreden und wohltemperierten Versprechungen vor den Wahlen. Das Kontingent der Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration muss deutlich angehoben werden. Schluss auch damit, dass diese Menschen, die mit viel Herzblut zum Wohle unserer Kinder arbeiten, mit Berufsbild fremden Arbeiten zusätzlich belastet werden. Eine Mitarbeiterin für Integration ist keine Integrationslehrperson und umgekehrt.  Eine solche Politik gehe an den Bedürfnissen von Eltern, Kindern mit Behinderung, an den Lehrpersonen und am Anspruch gelingender Inklusion an den Schulen vorbei.

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