Der Umgang mit ethischen Fragen im Gesundheitswesen sowie in Seniorenwohnheimen wurde in einem Lehrgang des Landesethikkomitees thematisiert. Am Montag wurden die Abschlussdiplome überreicht.
Insgesamt 19 Teilnehmende des Grundlehrgangs "Ethik für das Gesundheitspersonal" aus verschiedensten Fachbereichen und Berufsbildern haben kürzlich ihr Diplom entgegengenommen. Seit Mai 2023 hatten sie sich in einer aus sechs Modulen bestehenden Seminarreihe mit den Begrifflichkeiten von Ethik und Moral auseinandergesetzt und Instrumente für die konkrete Anwendung ethischer Argumentation im Berufsalltag erhalten.
Auf die Bedeutung der Ethik als Orientierungshilfe in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung verweist der Vorsitzende des Landesethikkomitees Herbert Heidegger: "Die Ethik ist ein praxisbezogener Teil der Philosophie und bietet eine wichtige Stütze für das Gesundheitspersonal im Umgang mit relevanten Fragestellungen, denen sie in ihrem Beruf begegnen. Der Sinn und Zweck jeder Handlung steht dabei im Vordergrund, und dieses Bewusstsein kann bei kritischen Entscheidungsfindungen einen Weg aufzeigen."
Im Rahmen des Lehrgangs wurden u.a. Inhalte wie Lebensanfang, Lebensende, Organisationsethik und Ressourcenallokation, sowie die Tätigkeit der Ethikberatung in Krankenhäusern und Seniorenwohnheimen erarbeitet. Expertinnen und Experten beleuchteten ethische Fragestellungen großteils aus ihrer klinischen Praxis aus der Sicht der Psychologie, Palliativmedizin, Geriatrie, Krankenpflege oder Allgemeinmedizin. Der Lehrgang wurde vom Landesethikkomitee gemeinsam mit dem Bildungsinstitut Chiron konzipiert und durchgeführt.
Das Landesethikkomitee berät die Landesverwaltung zu ethischen Fragen im medizinischen Bereich und engagiert sich für die Förderung einer ethischen Entscheidungskultur im Gesundheitswesen. Das Gremium wurde per Landesgesetz im Jahr 2001 eingeführt und setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen, deren Amtsdauer drei Jahre beträgt. Vorsitzender ist seit 2007 Herbert Heidegger, das Sekretariat des Landesethikkomitees wird von Evi Schenk von der Landesabteilung Gesundheit koordiniert.
kl