Jedes Jahr Ende Oktober tagt in Alpbach der größte internationale Kongress über Essstörungen im deutschsprachigen Raum. Vortragende aus ganz Europa und auch darüber hinaus tauschen sich über neue Erkenntnisse, Erfahrungen, Studien und Präventionsinitiativen aus, teils auf Deutsch, teils auf Englisch.
Der heurige war der Jubiläumskongress. Genau 30 Jahre lang findet der Kongress statt und genau 30 Vorträge wurden abgehalten.
Am Ende der Tagung werden die Teilnehmer:innen gebeten, ihre Stimme für die beste Präsentation abzugeben. Dieses Jahr standen drei Südtirolerinnen und ein norddeutscher Referent am Podium.
Raffaela Vanzetta und Evi Ploner, Mitarbeiterinnen der Fachstelle Essstörungen INFES im Forum Prävention gewannen den ersten Preis mit ihrem Vortrag über die Kampagne „respect every-body“, die zurzeit wieder auf Plakatwände, Videos in Zügen und Bussen in ganz Südtirol und auf soziale Medien zu sehen ist. Angelika Fauster, Mitarbeiterin des Südtiroler Sanitätsbetrieb, teilte sich den zweiten Preis mit dem Kollege Hartmut Imgart aus der Parkklinik in Hessen.
Essstörungen haben nach der Pandemie, so wie alle psychischen Störungen, stark zugenommen. Umso mehr ist es von großer Bedeutung, mit adäquaten Präventionsmaßnahmen dem Phänomen entgegenzuwirken. Die Kampagne „respect every-body“ lädt alle dazu ein, die Kommentare über Körper, die sinnlos und verletzend sein können, gemeinsam einzuschränken und geschützte kommentarfreie Zonen einzurichten, in denen dafür gesorgt wird, das keine Körper kommentiert werden.