Der am Sonntag verstorbene Florineth war fast 20 Jahre Teil der Landesverwaltung und hat den Ingenieurbiologischen Dienst beim Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung aufgebaut.
Florin Florineth ist am Sonntag (16. Juli) 77-jährig verstorben. "Der Name Florin Florineth steht für einen engagierten Natur- und Umweltschützer, und er war der Ingenieurbiologe par excellence", sagt der Direktor des Landeswarnzentrums und stellvertretende Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer, der Florineth zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Arbeitsfeld nachgefolgt ist und mit ihm gemeinsame Projekte in Südtirol betreut hat.
Zur Ökologisierung der Wildbach- und Lawinenverbauung beigetragen
Empathisch und herzlich bleibt Florin Florineth seinen Kolleginnen und Kollegen und Weggefährten in Erinnerung. "Florin Florineth hat zur Ökologisierung der Wildbach- und Lawinenverbauung beigetragen und den Grundstein gelegt für die Gewässerentwicklung, wie sie aktuell von der Agentur für Bevölkerungsschutzgehandhabt wird", würdigt Landesrat Arnold Schuler das Verdienst Florineths.
Ingenieurbiologischen Dienst im Sonderbetrieb Wildbach- und Lawinenverbauung aufgebaut
Florineth war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Umweltschutzgruppe Vinschgau, auch Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz in Südtirol. Im Dienst der Südtiroler Landesverwaltung von 1975 bis 1994, hat Florin Florineth den Ingenieurbiologischen Dienst beim damaligen Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung mit Kompetenz und Engagement aufgebaut. Als Techniker - eigentlich als Botaniker, da Florineth an der Universität Innsbruck das Studium der Botanik abgeschlossen hat - war er landesweit unterwegs, hat Projekte, Bauleitungen für "grüne" Verbauungen der Wildbachverbauung erstellt, Hangsicherungen, Ufersicherungen im Tal bis zu Begrünungen von Erosionszonen im Gebirge waren sein Tagesgeschäft im Landesdienst.
Grüne Spuren in der Landschaft hinterlassen
Die grünen Spuren in der Landschaft zeugen heute noch von seinem Schaffen in Südtirol. Ein Schaffen, das Florin Florineth mit unzähligen Fotos dokumentiert hat. Das enorme Wissen um den Baustoff "Pflanze" hat Florin Florineth dann auch als Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien weiterentwickelt und weitergegeben an die vielen Studierenden an der Boku in Wien, an der er von 1994 bis 2015 tätig war. Durch Kooperationsprojekte in verschiedenen Ländern hat er auch dort die Verwendung von dort heimischen Pflanzen für Begrünungen und Bepflanzungen weitergegeben und ein bleibendes wachsenden Werk hinterlassen. Der Titel seines Buches "Pflanzen statt Beton" widerspiegelt das Motto seiner langjährigen Arbeit, und das hat er sowohl als Techniker der Wildbachverbauung als auch als Professor an der Boku immer konsequent verfolgt, gelehrt und gelebt.
Florin Florineth war international vernetzt, beliebt bei den Studierenden, mit denen er regelmäßig von Wien aus auf Südtirol-Exkursion fuhr. Dabei sprach er stets von "unseren Baustellen" und "unserem Betrieb" (der Wildbachverbauung), lange nachdem er die Baustellentätigkeit mit der Forschung und Lehre getauscht hatte.
red/mac