Der Begleitausschuss des Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich hat gestern (25. Mai) in Schlanders getagt. Bis 2027 stehen 91 Millionen Euro für gemeinsame Projekte zur Verfügung.
Die Arbeiten des Begleitausschusses des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich hat Landeshauptmann Arno Kompatscher, per Video aus Brüssel eröffnet, wo er mit dem EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung, Johannes Hahn, zusammengetroffen ist. Interreg Italien-Österreich, betonte der Landeshauptmann, sei ein Kooperationsprogramm, das benachbarte Menschen und Länder verbinde, das innovative Antworten auf gemeinsame Herausforderungen ermögliche und den europaweit einzigartigen CLLD-Ansatz grenzüberschreitend erfolgreich implementiere. "Es sind vor allem starke lokale Gemeinschaften, die Verantwortung für die territoriale Entwicklung übernehmen und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Europa spürbar und erfolgreich machen", sagte der Landeshauptmann.
Als Vertreterin der Verwaltungsbehörde hat die Direktorin der Abteilung Europa, Martha Gärber, erteilte einen Überblick über den Stand der Arbeiten. Für die Finanzierung von grenzüberschreitenden Projekten stehen im Zeitraum 2021-2027 insgesamt 91,4 Millionen Euro an Finanzmitteln zur Verfügung, von denen 80 Prozent von der EU und 20 Prozent über staatliche Kofinanzierungen aus Italien und Österreich kommen. Im Rahmen des ersten Aufrufs 2023 wurden insgesamt 54 Kooperationsprojekte eingereicht, die zurzeit begutachtet werden. Unternehmen, Genossenschaften, öffentliche oder private Körperschaften, Gebietskörperschaften, Vereine oder Forschungseinrichtungen waren aufgefordert, im Rahmen des ersten Aufrufes grenzübergreifende Projektanträge in den Bereichen Innovation und Unternehmen, Klimawandel und Biodiversität, nachhaltiger Tourismus und Kulturtourismus sowie Abbau von grenzüberschreitenden Hindernissen vorzulegen. Ein zweiter Aufruf wird in rund sechs Monaten eröffnet. Interessierte können auf der Programmhomepage unter www.interreg.net, bei den regionalen Koordinierungsstellen in den Partnerregionen oder im Gemeinsamen Sekretariat der Abteilung Europa der Südtiroler Landesverwaltung weiterführende Informationen einholen.
Am Mittwoch (24. Mai) nahmen die Partner aus Brüssel, Tirol, Kärnten, Salzburg, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien, sowie Vertreterinnen und Vertreter der italienischen und österreichischen staatlichen Behörden, Stakeholder aus dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich, die lokalen Gebietskörperschaften, die EVTZs, die Auditbehörden und das Team des Gemeinsamen Sekretariats der Abteilung Europa an einer "Marmorführung" in Laas teil, wo Klein- und Mittelprojekte aus dem CLLD-Gebiet Terra Raetica des Programms Interreg Italien-Österreich 2014-2020 von Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Laas, Marmorplus und der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Spondinig/ RegioL – Bezirk Landeck vorgestellt wurden.
Der Begleitausschuss ist das oberste Steuerungsgremium des europäischen Kooperationsprogramms, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Programmbehörden, der Programmregionen, der Europäischen Kommission und der beiden beteiligten Mitgliedstaaten sowie der sozioökonomischen Partnerschaft zusammensetzt. Beim diesjährigen Begleitausschuss des grenzübergreifenden Programms Interreg Italien-Österreich handelt es sich um den zweiten der neuen Planungsperiode 2021-2027 und den achten der Planungsperiode 2014-2020. Der Begleitausschuss findet jedes Jahr in einer anderen Partnerregion statt, und zwar immer abwechselnd zwischen Italien und Österreich. 2022 wurde er in Kärnten abgehalten, heuer in Südtirol, und zwar in der BASIS Vinschgau in Schlanders.
red/jw