Berglandwirtschaft: Beschlussantrag soll Weg für dringende Maßnahmen ebnen

Die Bauernvertreter Noggler, Vallazza und Locher (v.l.n.r.) fordern entschiedene Maßnahmen. Die Bauernvertreter Noggler, Vallazza und Locher (v.l.n.r.) fordern entschiedene Maßnahmen.

Heute (8. April) wurde im Landtag über einen Beschlussantrag zur Erhaltung der Berglandwirtschaft diskutiert. Dazu sagt der Erstunterzeichner und SVP-Landtagsabgeordnete Franz Locher: „Die Landesregierung ist aufgefordert, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um den Bergbauern angesichts der enormen Preissteigerungen ein wenig Luft zu verschaffen.“

Dabei darf es laut Locher und den beiden Mitunterzeichnern Josef Noggler und Manfred Vallazza aber nicht bleiben: „Es gilt vor allem langfristige Überlegungen und Entscheidungen zu treffen, die entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen sichern, damit eine Bergbauernfamilie künftig auch weiterhin vom und am Hof leben kann.“ Bäuerliche Familien stehen nicht nur für eine Lebensweise, sondern auch für die Erhaltung einer einzigartigen Kulturlandschaft, für die Besiedelung von entlegenen Talschaften und für die Versorgung mit hochwertigen lokalen Lebensmitteln, unterstreichen die SVP-Landtagsabgeordneten.

Zu- und Nebenerwerb reicht nicht mehr

96 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Südtirol sind reine Familienbetriebe, zwei Drittel davon arbeiten bereits jetzt im Zu- und Nebenerwerb, um ihre Tätigkeit überhaupt aufrecht erhalten zu können. „Allein der Umstand, dass trotz eines Ausbaus des Zu- und Nebenerwerbs im Bereich der Milchwirtschaft in den vergangenen 20 Jahren über 2.000 Betriebe ihre Tore geschlossen haben, muss uns zu denken geben,“ so erläutert Locher. Angesichts der letzthin stark gestiegenen Produktionskosten in den Betrieben und bei den Milchhöfen sind die Prognosen in diesem Sektor besonders düster und die Stimmen nach entlastenden Maßnahmen immer lauter.

Maßnahmen sollen langfristig greifen 

Die Sorgen sind groß, aber dennoch blicken die drei Bauernvertreter nach einer positiven Diskussion zum Beschlussantrag auch hoffnungsvoll in die Zukunft. „Es gilt kurzfristig Druck von der Berglandwirtschaft zu nehmen und dann langfristig für Veränderungen zu sorgen, die die Erbfolge und damit die bäuerlichen Familienbetriebe erhalten“, betonen Locher, Noggler und Vallazza und fordern in ihrem Beschlussantrag unter anderem Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für lokale Produkte, Ausgleichsmaßnahmen zur Erhaltung der Kulturlandschaft sowie spezielle Energiemodelle für die Berglandwirtschaft zur Sicherstellung einer größeren Unabhängigkeit von fremden Energiequellen.

(SVP)

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