Seit Oktober wird am Bahnhof Mals an der neuen Remise für die Vinschger Bahn gearbeitet. LR Alfreider war vor Ort, um den Baufortschritt zu begutachten. Bei Latsch wird am Steinschlagschutz gebaut.
Das Projekt für die neue Remise am Malser Bahnhof reiht sich in das Gesamtkonzept zur Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie. Mobilitätslandesrat Dnaiel Alfreider sagte gestern, 18. Juni, beim Lokalaugenschein auf der Baustelle in Mals: "Die Vinschger Bahn platzt heute bei Normalbetrieb aus fast allen Nähten. Für zahlreiche Pendler, Schüler und nun auch wieder Urlaubsgäste ist die Bahn tägliches Mobilitätsmittel und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken." Damit das wo bleibe und Bahnfahren "noch bequemer, einfacher und attraktiver wird, wird seit 2016 an der Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie gearbeitet", sagt Alfreider.
Remise für neue längere Züge
Als wichtiger Meilenstein in Richtung elektrifizierter Bahnlinie wird die bereits heute bestehende Remise am Malser Bahnhof verlängert und angepasst. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Remise insgesamt 125 Meter lang sein – und damit rund 80 Meter länger, als die alte Remise. Wie der Generaldirektor der der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG Joachim Dejaco erklärt, "können somit in der neuen Remise längere Züge, die nach der Elektrifizierung der Bahnlinie auch im Vinschgau eingesetzt werden, geschützt abgestellt werden." Es ist geplant, dass künftig sechs 106 Meter lange Züge über Nacht am Malser Bahnhof stehen. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die gesamte elektrische und mechanische Ausstattung der Remise erneuert und im Außenbereich je eine Anlage für die Wasserversorgung bzw. die Entwässerung errichtet.
Nach Baueingriffen starten Arbeiten für Oberleitungsmasten
Während im Hintergrund intensiv an den Genehmigungsverfahren und den Ausschreibungen gearbeitet wird, sind die nächsten baulichen Eingriffe im Rahmen des Elektrifizierungsprojektes der Vinschger Bahnlinie dann ab 2021 geplant. Dann wird unter anderem mit dem aufwändigen Setzen der 1500 Oberleitungsmasten begonnen. Bei der STA rechnet man damit, dass voraussichtlich 2022 der erste Zug elektrisch durch das Vinschgau rollt.
Ausgeführt wurden die Bauarbeiten am Bahnhof Mals von den Vinschger Unternehmen Marx AG und Moriggl GmbH gemeinsam mit der Bozner Geobau unter der Leitung der landeseigenen STA - Südtiroler Transportstrukturen AG.
Steinschlagschutzdämme bei der Latschander fast fertig
Oberhalb der Staatsstraße durch das Vinschgau bei der Latschander in den Gemeinden Latsch und Kastelbell liegt eine weitere Baustelle des Landes, auf der die Arbeiten auf Hochtouren laufen. Dort sind die neuen Steinschlagschutzdämme kurz vor der Fertigstellung.
Nachdem es im November 2019 besonders große Niederschläge gab, hatten waren von den Hängen oberhalb der Straße Steine teils bis zur Staatsstraße gestürzt. Ein größerer Felssturz ereignete sich oberhalb des Campingplatzes Vermoi in Latsch. Nach dem Steinschlag mussten die Staatsstraße gesperrt und 17 Personen evakuiert wurden. Die Landesabteilung Tiefbau und das Amt für Geologie und Baustoffprüfung des Landes hatten auf dem Dringlichkeitswege die Herstellung von Dämmen zur Absicherung der beiden am meisten gefährdeten Bereiche in Auftrag gegeben. Die Landesregierung stellte umgehend Gelder bereit. So konnten die Arbeiten bereits Anfang Dezember in Angriff genommen. Sie sind nun bis auf wenige Rest- und Nebenarbeiten weitgehend abgeschlossen.
Mehrere Eingriffe zum Steinschlagschutz
In Latsch wurden zwei, in Summe rund 420 Meter lange und zwischen fünf und sechs Meter hohe Dämme gebaut, sowie im Bereich Latschander ein rund 290 Meter langer und zwischen 4,50 Meter und sechs Meter hoher Damm mit einem direkt anschließenden 60 Meter langen und sechs Meter hohen Steinschlagschutzzaun.
Der Damm im Bereich Latschander wurde an der Straßenseite mit bewehrter Erde ausgeführt, um den Verlust von Kulturgrund möglichst gering zu halten. Die bewehrte Erde wurde stufenförmig angelegt, um die Begrünung zu begünstigen.
Weitere Pflege und besondere Pflanzen für Bienen
Beim Damm in Latsch wurde in Zusammenarbeit zwischen den Landesämtern, V.I.P. und Fraktion auf eine möglichst naturnahe Gestaltung und eine Aufwertung der Flächen gleich oberhalb des bestehenden Waalweges geachtet. Für den Damm ist eine aktive Pflege für weitere zwei Jahre vorgesehen. Besonderer Wert wurde auch auf die Auswahl der Samenmischungen gelegt, und zwar angepasst auf die Bienenvölker, die dort von mehreren Imkern angesiedelt sind.
Insgesamt investiert das Land in die Eingriffe rund 4,2 Millionen Euro. Im Bereich zwischen zukünftigem Tunnelportal der Umfahrung Kastelbell und dem Fernheizwerk Latsch sind in den kommenden Jahren weitere Schutzmaßnahmen geplant. In Kürze soll der Bereich oberhalb der neuen Anbindung der Umfahrung westlich von Schloss Kastelbell abgesichert werden. Weitere Maßnahmen zum Steinschlagschutz werden programmiert.
LPA/rc/san