Mittwoch, 12 Dezember 2012 00:00

Leserbriefe

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Pestizidrückstände
Als Mutter eines Kleinkindes teile ich die Sorge der Bürgerinitiative Adam und Epfl, die Alexander Agethle in seinem Leserbrief zum Ausdruck bringt (siehe Vinschgerwind Nr. 24 vom 29.11.2012). Es gilt als erwiesen, dass Umweltgifte und Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln die Zellteilung stören, die Entstehung von Krebs begünstigen, das Erbgut verändern, außerdem das Immunsystem beeinträchtigen und Allergien auslösen. Viele Eltern im Vinschgau fürchten mittlerweile um die Gesundheit ihrer Kinder, und sie bangen um den Lebensraum, in dem diese groß werden.
Ein Dankeschön an alle, die sich mit Idealismus und Engagement dafür einsetzen, unser Tal vor dem intensiven Obstbau mit all seinen negativen Folgen für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen zu bewahren.
Elisabeth Scarpatetti

Verpachtung rechtmäßig?
Die Gemeinde Mals verpachtet ca. 2 ha Obstanlagen.
In der technischen Kommission, welche die Kriterien festlegt, sitzt der Referent für Landwirtschaft Josef Thurner.
In der Wettbewerbskommission, welche die Angebote überprüft und den Zuschlag erteilt, sitzt der Referent für Landwirtschaft Josef Thurner.
Josef Thurner bewirtschaftet auch den Hof jenes 60-jährigen Bauern, welcher schlussendlich den Zuschlag erhalten hat.
Dass weder der abgegebene Preis der wirtschaftlich günstigste ist noch das Kriterium „Jungbauer unter 40 Jahren“ auf den neuen Pächter zutrifft, lässt viel Raum für Spekulationen zu.
Deshalb ist der gesamte Sachverhalt an die Staatsanwaltschaft am Landesgericht Bozen zur Überprüfung überreicht worden.
Da der Verdacht von Amtsmissbrauch und Verschwendung öffentlicher Gelder im Raum steht, muss die Rechtmäßigkeit der Verpachtung restlos geklärt werden!
Stecher Josef, F-Gemeinderat, Mals

Fragen an die Landesregierung
Mit Beschluss Nr. 1298/2012 hat die Landesregierung die von den Anwohnern und der Gemeinde Partschins nach Jahrzehnte langem Ringen erzielte Lösung der Verkehrsproblematik für Rabland/Oberdorf abgelehnt. Und dies obwohl der Gemeinderat und die Bürger die Lösung einhellig befürworten und positive Gutachten der maßgeblichen Landes-Gremien vorliegen.
Begründet wird der Beschluss u.a. wie folgt: „Der von Herrn F.Z. und Frau M.P. eingebrachte Einwand ist angenommen“. Sachliche Argumente fehlen gänzlich, was bedeutet, dass die Landesregierung das Einzel-Interesse höher einstuft und bewertet als das Gemeinwohl (immerhin sind einige Hundert Bürger direkt betroffen) und dass sie ihr Verhalten nicht begründen/verantworten kann/will.
Die Anwohner sind empört und fragen die LR in aller Offenheit: „ Wo bleibt die Transparenz? Wo die Bürgernähe? Wo der Einsatz für die Allgemeinheit? Wo die Glaubwürdigkeit? Wem nützt / schadet die Auseinandersetzung Land (SVP-regiert) gegen Gemeinde (SVP-regiert)? Und: „Ist die Landesregierung bereit, ihre – die Gemeindeverwalter und Bürger brüskierende – Entscheidung zu revidieren und eine vernünftige Lösung zuzulassen?“
Und 2013 sind Wahlen.
Für die Anwohner, Karl Trafojer, Rabland

Klar gestellt
Als ehemaliges Mitglied des Fraktionsausschusses von Burgeis möchte ich einige Dinge klarstellen: Wenn einige Herren der Meinung sind, man müsste eine Fraktion politisch verwalten, dann sollten sie sich die Statuten der Eigenverwaltung B.N.R. (bürgerlicher Nutzungsrechte) durchlesen. Klarstellen möchte ich, dass ich die Burgeiser Marein nie in Wiese umwandeln wollte, sondern mit einem Teil des Geldes, welches die Firma Leitner bei Nicht-Entfernung des Windradsockels bezahlen muss, die restliche Koppel, ca. 7000 m2, den heutigen Anforderungen anzupassen. Scheinbar müssen die Mistfladen in Zukunft immer noch mit Mistgabeln ausgebreitet werden wie anno 18... Es sind ja genug Arbeitskräfte auf den Höfen! Bei den Verhandlungen zur Verpachtung der Bruggeralm wurden die Bauernvertreter der Fraktion nicht eingeladen. Spricht das von Zusammenhalt? In diesem Zusammenhang wurden einige Investitionen getätigt, bei denen ich überhaupt nichts dagegen hatte, jedoch nach Abrechnung überstiegen die Kosten um mehr als ein Drittel die ursprünglich angenommene Summe (Gott sei Dank wurde das Mietgeld vom Windrad überwiesen). Zu Zeiten der Vorfahren wurden  unter Aufbringung großer Opfer die Weidegründe in Schuss gehalten. Heute, mit allen technischen Möglichkeiten, lässt man sie fast verkommen!
Urban Telser, Burgeis

Fatales Schweigen
An der Unglücksstelle erfasst mich ein Gefühl der Trauer, ja beinahe der Wut, dass unser Zug einem so fatalen Jahrtausendzufall zum Opfer fallen musste. Aus dem Stolz, immer an die Vinschgerbahn geglaubt zu haben, ist Enttäuschung geworden, dass dieser 12. April 2010 nicht anders verlaufen konnte. 
Gleichzeitig machen mich die sechs Hauptverfahren betroffen, die derzeit gegen die vermutlich Verantwortlichen der Katastrophe laufen. Fahrlässigkeit steht in jedem Punkt der Anklageschrift und hier liegt für mich eine weitere Tragik des Geschehens.
Jeder Unfall hat prinzipiell einen Verantwortlichen und die Aufgabe des Gerichtes ist es, ihn zu finden. Und weil man in schwebende Verfahren nicht eingreift, ist Schweigen angesagt. Und trotzdem frage ich mich, ob es richtig ist, dass Personen, die für ein Beregnungskonsortium im Einsatz stehen, für Geschehen verantwortlich gemacht werden, die sie nie und nimmer verantworten können.
Das Bonifizierungskonsortium Vinschgau, das über 8.000 ha Beregnungsfläche betreut, kann unmöglich jeden Schieber und jedes Ventil im Auge behalten. Dies ist auch für die einzelnen Arbeitsgruppen, ja sogar für den Beregnungswart einer Anlage in der Praxis nicht möglich. Gefahrenpunkte wie die Latschander haben wir längs der Bahnstrecke einige und an den Bruch einer Hauptleitung wollen wir lieber nicht denken.
Mit der Überprüfung der Sicherheitspläne, mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist es hier nicht getan. Jeder kennt diese Kontrollen und weiß, dass etwas immer gefunden wird. Hier geht es um  mehr. Ohne Konsortium wird keine Beregnungsanlage mehr gebaut und seit jeher werden mit größter Sorgfalt und ohne Kosten zu scheuen die bestehenden Anlagen auf den letzten Stand der Technik gebracht. Nun besteht aber die Gefahr, dass für solche Risiken niemand mehr den Kopf hinhält und die Aufgabe des Konsortiums eine private Firma übernehmen muss. Dies könnte für die Bauern teuer werden.
Die Landwirtschaft hat bisher ihre Rechte, wohl auch Privilegien, lautstark und entschlossen verteidigt. Doch in diesem Falle herrscht fatales Schweigen, obwohl es sich hier um den Anfang vom Ende einer lebenswichtigen Struktur in der Landwirtschaft handeln könnte.
Möge für die Angeklagten der Gedanke von Marie v. Ebner-Eschenbach gelten:
„Die Menschen, denen wir Stütze sind, geben uns Halt im Leben“.
Sebastian Felderer, Schlanders

Unfälle in Rabland
Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ist es in Rabland zu einem schweren Unfall gekommen: Wieder hat ein Auto einen Fußgänger am Zebrastreifen erfasst und schwer verletzt! Der letzte Unfall endete gar tödlich. In Rabland sind weder die Gemeinde noch die Straßenverwaltung in der Lage, den Fußgängern den nötigen Schutz vor rücksichtslosen Autofahrern zu bieten! Weder wird regelmäßig die Geschwindigkeit kontrolliert, noch geht es mit der Umfahrung voran. Dafür hat uns die Durnwalder-Mussner Regierung zwei vollkommen unnötige Tunnels auf der Töll beschert! Kein einziges Haus wird mit diesen Tunnels umfahren! Hätte man nur diese 15 Millionen Euro gleich in Rabland investiert! Insofern entsteht bei mir der Eindruck, dass Durnwalder und Mussner schon einen großen Teil Mitschuld an diesen fortgesetzten Fußgänger-Unfällen haben. Für diese Landesregierung zählt nur und ausschließlich der Autoverkehr: noch mehr - noch schneller - noch mehr Autos. Aber Dörfer wie Rabland mit 15.000  täglich durchfahrenden Autos kommen buchstäblich unter die Räder!
Mein Vorschlag: Wir Partschinser, Töller  und Rablander Bürger und Bürgerinnen müssen wohl die Straße blockieren, damit die Betonköpfe in Bozen endlich kapieren, was hier los ist!
Sigmund Kripp, Liste BÜRGERINNEN Partschins


Almerschließung im Schutzgebiet
Vom Schrofn–Sattel in der Fraktion Katharinaberg in Schnals soll ein 2,4 km langer Weg bis zur Moaralm gebaut werden. Bis zum Schrofn– Sattel führt bereits ein Weg. Der neue Weg führt durch zum Teil stark erosionsgefährdetes und steiles Gelände. Die Moaralm ist Teil des Natura 2000 Gebietes „Pfossental“ und befindet sich im Naturpark Texelgruppe.
Das Vorhaben zum Bau eines Erschließungsweges wurde von der Dienststellenkonferenz im Umweltbereich negativ beurteilt, da es mit den Schutzzielen nicht vereinbar ist. Auch liegt ein negatives Natura-2000- Verträglichkeitsgutachten vor. Die Beschwerde des Antragstellers gegen das Gutachten der Dienststellenkonferenz wurde von der Landesregierung mit Beschluss Nr. 1090 vom 16.07.2012 einstimmig angenommen.
Nach Durchsicht der Unterlagen stellen die USGV, die AVS-Ortsstelle Schnals und das AVS-Referat für Natur und Umwelt unhaltbare Argumente als Baubegründung und verschiedene Unstimmigkeiten fest.
An diesem Beispiel soll verdeutlicht werden, mit welchen Argumenten als Baubegründung die Landesregierung (einstimmig) privaten Projektträgern schwerwiegende Eingriffe in Schutzgebiete genehmigt, die Gutachten der landeseigenen Fachkommissionen ignoriert und Steuergelder in Zeiten des Sparens verschleudert.
Umweltschutzgruppe Vinschgau; AVS-Ortsstelle Schnals; AVS-Referat für Natur und Umwelt

Stellungnahme
zur gegenwärtigen Diskussion betreffend die Arbeitszeit der Lehrpersonen:
Gegenwärtig vergeht kein Tag, an dem die Arbeitszeit und Rolle der Lehrpersonen nicht in der Presse thematisiert wird.
Wir vermissen in der aktuellen öffentlichen Diskussion allerdings Sachlichkeit und Respekt.
Wir fragen uns, warum es ausgerechnet die Arbeitszeit der Lehrpersonen ist, die auf so unsachliche und diffamierende Weise zum Zankapfel gemacht und politisch ausgeschlachtet wird. Wer verspricht sich davon Vorteile? Und welche?
Der Angriff auf eine Berufsgruppe, die in der öffentlichen Meinung ohnehin einen schweren Stand hat, ist populistisch und undifferenziert.
Alle sachlichen Argumente und Informationen werden in der politischen und öffentlichen Diskussion systematisch unter den Tisch gekehrt oder  von der Presse einseitig dargestellt.
Insgesamt lässt all dies nur den Schluss zu, dass es nur um Polemik geht, eine tatsächliche Klärung der Situation aber nicht angestrebt wird.
Was auch immer dahinter steht, eines darf nicht vergessen werden: Es geht um die Qualität der Schule, um jenen Lebensraum, in dem unsere Kinder und Jugendlichen wachsen und reifen sollen. Wie soll dafür eine positive Atmosphäre geschaffen werden, wenn die Schule  und die darin Arbeitenden in der Öffentlichkeit systematisch schlecht gemacht werden? Wie soll sich Wertschätzung füreinander entwickeln, wenn man auf solcher Ebene miteinander umgeht, wie es derzeit mit uns Lehrpersonen geschieht? Vielleicht findet auch hierauf die Öffentlichkeit eine Antwort.
Im Laufe der letzten beiden Jahre hat es bereit Sparmaßnahmen im Bildungsbereich gegeben. Sollten tatsächlich hier noch weitere Einsparungen angedacht sein, finden wir dies bedenklich.
Auf keinen Fall akzeptieren wir jedoch die gegenwärtigen Argumente, mit denen diese Sparmaßnahmen eingefordert werden, denn sie entsprechen einfach nicht den Tatsachen und stellen unsere ganze Berufsgruppe in ein schlechtes Licht. Tatsache ist, dass jeder Lehrer, der seinen Beruf ernst nimmt (schwarze Schafe gibt es überall),  enorm viel Zeit und Kraft in seine Arbeit investiert.
Das Lehrerkollegium der MS Mals


Bravo Widmann!
Nun ist es wieder soweit. Am 9. Dezember trat der der neue Bahnfahrplan in Kraft und man sollte meinen, dass das Amt für Mobilität immer bemüht ist, Verbesserungen vorzunehmen. Doch was passiert? Die Regionalexpresszüge der Vinschgerbahn fallen an Sonn- und Feiertagen bis Mitte März aus. Und das, obwohl an diesen Tagen zwischen Meran und Bozen nur die Trenitalia-Garnituren verkehren, die keinen Anschluss an die Regionalzüge in den Vinschgau haben. Es tritt also die absurde Situation auf, dass man sonntags in Meran immer eine halbe Stunde warten muss, egal in welche Richtung man fährt. Wer denkt sich eigentlich solche Fahrpläne aus? Bestimmt nicht jemand, der regelmäßig den öffentlichen Verkehr nutzt! Zuerst werden die Fahrpreise erhöht und anschließend die Dienste gestrichen bzw. verschlechtert. Bravo Herr Widmann!
Andreas Thanei, Mals

Naherholung statt Turbinen
„Die Flinte wird nicht ins Korn geworfen!“, so der Tenor bei der kürzlich abgehaltenen Arbeitssitzung der Initiative Pro Rambach und Umweltschutzgruppe Vinschgau zur Analyse des Abstimmungsergebnisses der Volksbefragung in Mals. Trotz einiger Unkorrektheiten der Öffentlichen Stellen in Mals haben 758 Personen der Gemeinde die Zeichen der Zeit erkannt und für eine Unterschutzstellung des Rambachs gestimmt. Über eine so große Gruppe von Bürgern ist der Politik geraten nicht einfach darüber zu fahren. Aus der Windräderaffäre sollte man gelernt haben, dass nicht nur Nummern die Politik in einer Demokratie bestimmen, sondern auch Weitblick, Verstand und Liebe zur Heimat.
Die Initiative Pro Rambach und die Umweltschutzgruppe Vinschgau bedanken sich herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die zur Abstimmung gegangen sind, besonders natürlich bei jenen, die für die Unterschutzstellung gestimmt haben und so einen Kraftwerksbau lediglich des Geldes wegen zurückgewiesen haben.
Es ist zu hoffen, dass in nächster Zeit weitere Bürgerinnen und Bürger im oberen Vinschgau erkennen, welches enorme Kapital in einem ungestört fließenden, in seiner Wildheit in Ruhe gelassenen Rambach liegt und noch lange Zeit keine Turbinen dem Rambach das Wasser wegnehmen. Als Alternative zu einem Kraftwerksbau hat man auch mehrere interessante Möglichkeiten für den Tourismus und die Naherholung vorgeschlagen und dies in einer Zeit, wo bereits über 90 Prozent der gesamten Alpenflüsse für verschiedene Zwecke verbaut worden sind.
Initiative Pro Rambach,  Umweltschutzgruppe Vinschgau


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