Allgemeinmedizin: Neun Diplome verliehen

Diplomübergabe für neun frischgebackene Allgemeinmediziner nach der dreijährigen Ausbildung an der Fachhochschule "Claudiana" (Foto LPA/Verena Lazzeri) Diplomübergabe für neun frischgebackene Allgemeinmediziner nach der dreijährigen Ausbildung an der Fachhochschule "Claudiana" (Foto LPA/Verena Lazzeri)

Mit der Diplomverleihung durch Gesundheitslandesrat Widmann ist in dieser Woche an der "Claudiana" die dreijährige Sonderausbildung in Allgemeinmedizin abgeschlossen worden.

Neun Mediziner haben am Institut für Allgemeinmedizin der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe "Claudiana" die erste dreijährige Sonderausbildung in Allgemeinmedizin abgeschlossen. Es handelt sich um Pablo Policastro, Aden Ardo Abdiueli, Ivelina Angelova, Margit Battisti, Lucia Merlo, Martino Morbini, Stefan Oberheinricher, Federica A. Raimondo und Birgit Seeber. Bisher war die Ausbildung von der Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin organisiert worden. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann überreichte den neuen Hausärzten in den vergangenen Tagen am Sitz der "Claudiana" in Bozen ihr Diplom. An der Diplomfeier nahmen Institutspräsident Adolf Engl, der Präsident der Akademie für Allgemeinmedizin, Eugen Sleiter, der Präsident des wissenschaftlichen Rates, Andreas von Lutterotti, und der wissenschaftliche Direktor Giuliano Piccoliori teil.

Allgemeinmedizin nimmt Schlüsselrolle ein

Landesrat Widmann verwies dabei auf die Schlüsselrolle, die Allgemeinmediziner in Südtirols Gesundheitswesen einnehmen und drückte seine Freude darüber aus, dass junge Ärzte und Ärztinnen sich für diesen Weg entschieden: "Die Allgemeinmedizin spielt nicht nur in unserem Gesundheitssystem eine besondere Rolle, sondern hat eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Hausärzte und Hausärztinnen sind die ersten Ansprechpersonen in gesundheiltichen und medizinischen Fragen. Sie stehen den Patienten besonders nahe und tragen für eine umfassende und kontinuierliche Betreuung Sorge." Ein gutes Netzwerk an Hausärzten entlaste die Notaufnahme und die Krankenhäuser und verkürze die Wartezeiten.

Angesichts des zunehmenden Mangels an Ärzten und besonders auch an Hausärzten sei bemühe sich die Gesundheitspolitik, den Zugang zur Sonderausbildung in Allgemeinmedizin und zum Beruf des Allgemeinmediziners zu unterstützen, sagte Widmann. Im Zusammenhang mit den zu erwartenden Rentenantritten wird der Bedarf an Hausärzten in den kommenden zehn Jahren auf rund hundert geschätzt. Dieser soll neben anderen Maßnahmen mit den vom Institut für Allgemeinmedizin ausgebildeten Ärzten abgedeckt werden.

Junge, hochmotivierte Hausärzte

Der wissenschaftliche Leiter der Ausbildung, Giuliano Piccoliori, hob die hohe Motivation der frischgebackenen Allgemeinmediziner hin: "Auch wenn drei Viertel der neuen Fachkräfte von außerhalb Südtirols kommen, sind alle zweisprachig und wollen in Südtirol bleiben. Alle neun wollen sofort mit der Arbeit beginnen." Er sprach sich dafür aus, den Beruf des Allgemeinmediziners aufzuwerten, bekannter und attraktiver zu machen. Er zeigte auch die Unterschiede in der Ausbildung zwischen dem deutschsprachigen Ausland und Italien auf: "Deutschsprachige Mediziner bevorzugen eine Ausbildung in Deutschland oder Österreich, weil sie dort mit einem echten Arbeitsvertrag eingestellt werden und entsprechend entlohnt werden." In Südtirol allerdings erhalten Ärzte während der dreijährigen Sonderausbildung eine Studienbeihilfe, die weit über dem gesamtstaatlichen Niveau liegt. 

LPA

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