Langlauf - Skilanglauffans aufgepasst! Am 14. und 15. Dezember steht das Langtauferer Tal ganz im Zeichen des Langlaufsports. Denn an diesem Dezemberwochenende feiert der Bewerb „La Venosta“, der von der renommierten Skilanglauf-Wettkampfserie „Visma Ski Classics“ in den Wettkampfkalender aufgenommen wurde und für mindestens drei Jahre Teil dieser Rennserie sein wird, seine Premiere. Zahlreiche Elite- aber auch Hobbyläufer werden in Langtaufers an den Start gehen. Während am Samstag das Rennen in der klassischen Technik (Elite-Teilnehmer müssen bei diesem Bewerb eine längere Distanz absolvieren als Hobbyläufer) ausgetragen wird, wird das Rennen am darauffolgenden Tag als Skating-Bewerb über die Bühne gehen. Alle Informationen findet man auf www.lavenosta.com/de. (sam)
Plaus ist Herbstmeister! Das Team, das eine fast perfekte Hinrunde zeigte, beendete die Herbstmeisterschaft in der 2. Amateurliga auf dem ersten Platz. Erster Verfolger ist die Mannschaft aus Kastelbell, welche sechs Punkte Rückstand auf Plaus aufweist. Auf eine starke erste Saisonhälfte kann auch Goldrain zurückschauen. Mals und Oberland beendeten die Hinrunde im Mittelfeld, haben aber nur wenige Punkte Rückstand auf die vorderen Plätze.
Von Sarah Mitterer
Mit einem echten Knüller endete die Hinrunde der 2. Amateurliga. Tabellenführer Plaus empfing im Spitzenspiel das zweitplatzierte Team aus Kastelbell. Die Kastelbeller hatten vor dem Match drei Punkte Rückstand auf Plaus. Das Spiel zog die Fußballfans in Scharen an, die Tribüne beim Plauser Sportplatz war bis zum Bersten voll. Kastelbell startete besser ins Match und ging mit 1:0 in Führung. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause und Kastelbell wäre damit punktgleich mit den Plausern gewesen. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Plauser mächtig auf, innerhalb 11 Minuten erzielten die Hausherren drei Tore und lagen plötzlich mit 3.1 in Führung. Kurz vor dem Schlusspfiff fiel noch das 4:1 für die Heimmannschaft und der Herbstmeistertitel für Plaus war unter Dach und Fach. Damit kann Plaus auf eine fast perfekte Hinrunde zurückblicken, denn man konnte bis auf ein Mal (Niederlage gegen Girlan) immer als Sieger vom Platz gehen.
Auch wenn es für Kastelbell nicht für die Spitzenposition gereicht hat, so kann man trotzdem auf einen starken ersten Meisterschaftsteil zurückblicken. Nur eine Niederlage kassierte Kastelbell, drei Mal endete ein Match mit einem Unentschieden. In der Defensive ist man mit elf Gegentreffern das stärkste Team der Liga. Mit sechs Punkten Rückstand und Platz zwei in der Tabelle ist für die Mannschaft in der Rückrunde noch alles möglich. Bereits einiges an Rückstand auf die beiden Topteams hat Goldrain. Die Goldrainer sammelten 16 Zähler und teilen sich mit Marling Tscherms den dritten Platz in der Tabelle. In den Reihen der Goldrainer befindet sich mit Lukas Schuler auch der Toptorjäger der Gruppe A (acht Treffer).
Mals beendet die Hinrunde mit 14 Zählern auf Platz 7 und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den dritten Platz. Auch Oberland, das Position 9 belegt, ist nur knapp hinter Goldrain. Die Obervinschger (13 Punkte) sammelten gerade einmal drei Zähler weniger als die beiden drittplazierten Teams. Ein Sprung nach vorne ist alles andere als unmöglich, denn aufgrund des geringen Punkteabstandes zwischen Platz 3 und 9 kann das Klassement in der Rückrunde noch einmal ordentlich durchgemischt werden.
LAC Vinschgau - Beim Pressefrühstück am Marinushof in Kastelbell wurde der Sprint Champion von Josef Platter erstmals vorgestellt. Nun wurde das Projekt mit den Finals der Euregioregion Tirol Trentino in Innsbruck auf der Maria Theresiastraße abgeschlossen. Auf einen eigens für diese Veranstaltung ausgerollten blauen Filz spurteten die fünf besten Südtiroler Teilnehmer pro Alterskategorie gegen ihre Freunde aus dem Trentino und Tirol. Qualifiziert haben sie sich dafür bei der VSS Landesmeisterschaft in Latsch und zuvor mussten sie sich in einen der sechs Wettbewerbe behaupten. Einer davon wurde auf der Anlaufbahn beim Stabhochspringen in Schlanders ausgetragen. Maya Schnitzer aus Partchins kann sich nun gebührend als die schnellste Sprinterin des Wettberwerbs bezeichnen. Von Sportlehrer Edi Götsch gecoacht, brachte sie die Zeitmessung nach nur 8,72 Sekunden zum Stehen. Schnell war auch in der U8 Kategorie Lilly Schuster. Sie kam bis ins Finale und wurde Vierte. Erfolgreich waren aber auch die beiden Zwillingsbrüder Holzner Andreas und Daniel. Mit einer Zeit von 8,43 und 8,45 Sekunden wurden sie Dritter und Vierter. Insgesamt nahmen an der gesamten Initiative ca. 4000 Kinder teil. Das Konzept den Sport ins Dorf zu den Menschen zu bringen ist auch hierbei aufgegangen und wurde zu einem vollen Erfolg. Nächstes Jahr trifft es Südtirol das Finale auszutragen. Die Tiroler haben durch eine perfekte Organisation die Latte sehr hoch gelegt. (MT/ lt)
Schlanders - Am frühen Abend des 24. Oktobers fand ein Staffellauf der besonderen Art in Schlanders statt. Der Sportverein Lac organisierte in Zusammenarbeit mit der FÜ-Gruppe des OSZ Schlanders einen Staffellauf mit anschließenden Kastanien braten.
Die Vereinsmitglieder und die Schüler des OSZ traten in eigens konzipierten Teams gegeneinander an. Alle Gruppen konnten hervorragende Ergebnisse abliefern. Mit 36,13 Sekunden aber gewann das Team bestehend aus Manuel Modica, David Traut, Michael Albrecht und Jakob Pohl die aufregende Staffel mit einem beachtlichen Vorsprungs.
Nachdem alle wieder zu Atem gekommen waren, begann auch schon das gemeinsame Kastanien braten. Gegen 20:00 Uhr endete der spannende Abend und die Athleten machten sich auf den Weg nach Hause.
Als besondere technische Herausforderung für die Sprinter zeigte sich die kurze Stadionrunde. Nicht 400m sondern nur 300m ist eine Runde auf der Laufbahn in Schlanders. So waren die drei Wechsel über 4x 75m für eine gute Zeit noch ausschlaggebender.
MT, lt
Landesliga - Die ersten Vinschger Teams, die in der Rückrunde wieder auf Punktejagd gehen, sind jene der Landesliga. Für Naturns, Partschins und Latsch beginnt die zweite Halbzeit der Meisterschaft am 16. Februar 2020. (sam)
Amateurligen - Die drei Südtiroler Amateurligen bestreiten ab März die Rückrunde. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25. November 2019
Organisiert von den Landesjagdverbänden Südtirols, Tirols und
Bayerns, hat am vergangenen 24. und 25. Oktober im Brixner Vinzentinum ein internationales Raufußhühner-Symposium stattgefunden. In der Nr. 23/2019 dieser Zeitung vom 14.11. habe ich in einem ersten Beitrag die Inhalte und Erkenntnisse aus den Referaten zusammengefasst, die sich auf die Raufußhühner im Allgemeinen und deren Situation in Tirol bezogen haben. Im heutigen Beitrag fasse ich zwei Referate mit Südtirol-Bezug zusammen.
Das Monitoring von Schnee- und Steinhuhn
Lothar Gerstgrasser vom Südtiroler Jagdverband und Thomas Clementi vom Landesamt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen Südtirol erfassen seit dem Jahr 2008 mit einem kleinen Team von Mitarbeitern den Bestand von Schneehühnern (Lagopus muta) und Steinhühnern (Alectrois graeca). In ausgewählten Transekten werden in den verschiedenen Landesteilen bei Anwendung verschiedener Zählmethoden wie dem Vorspiel von Lockstimmen vom Band oder dem Einsatz von Vorstehhunden die beiden Vogelarten in einer Frühjahrs- und einer Sommerzählung erfasst. Das nunmehr zwölfjährige Monitoring lässt folgende Ableitungen zu:
Schneehuhn
Die Bestände des Schneehuhns nehmen seit Jahren in den Frühjahrs- und Sommerzählungen leicht zu. Die mittlere Dichte im Frühjahr liegt derzeit bei 4,1 nachgewiesenen Hähnen pro 100 Hektar, im Sommer bei ca. 13 Schneehühnern pro 100 Hektar Sommerlebensraum. Unterhalb von 2.500 Metern Seehöhe sind Beobachtungen von Schneehühnern selten, der Großteil der Beobachtungen erfolgt in Höhen ab 2.700 m. Die festgestellten Zuwachsraten, sprich die Anzahl der Jungvögel von Schneehühnern ist im Vergleich zu den Angaben aus der Literatur für skandinavische Länder gering. Im heurigen Jahr 2019 gab es am meisten Gesperre und die höchste Anzahl von jungen Schneehühnern über den gesamten Beobachtungszeitraum von 2008-2019. Der vorausgehende Winter 2018/19 war schneereich und die Schneedecke hielt in den Sommermonaten 2019 lange an. Schneearme Winter scheinen sich auf den Schneehühnerbestand negativ auszuwirken, ebenfalls extrem heiße Sommer mit geringen Restschneeflächen.
Steinhuhn
Das Hauptverbreitungsgebiet des Steinhuhnes in Südtirol liegt im Westen, also im Vinschgau an der Südabdachung der Ötztaler Alpen. Das Steinhuhn ist keine nordisch boreale Art, sondern von seiner ursprünglichen Herkunft ein ostmediterraner, balkanisch-dinarischer Einwanderer. Zu Beginn des Erhebungszeitraumes gab es im Jahre 2008 ein alpenweites Hoch an Steinhühnern. Dichten von 12 balzenden Steinhühnern /100 Hektar konnten erfasst werden. 2019 gab es im Vinschgauer Erhebungsgebiet 6,3 Hähne pro 100 Hektar. Besorgniserregend sind die starken Bestandsrückgänge in den tiefen Lagen des Vinschgauer Sonnenberges (2008: 4,6 Männchen/100 ha, 2019: 0,9 M/100 ha). Auf den Annenberger Böden am Latscher Sonnenberg konnten 2008 noch vier singende Steinhähne nachgewiesen werden, 2019 keiner mehr. In seinem Brixner Referat hat Thomas Clementi folgende Gründe für den Rückgang des Steinhuhnes in den tiefen Lagen am Vinschgauer Sonnenberg genannt: Arealverkleinerung für die Vogelart durch die Schwarzföhre, Verbuschung des Lebensraumes durch die Abnahme der Schafweide, Abdrift von Spritzmitteln aus dem Obstbau durch Thermik. Steinhuhn-Küken leben in der ersten Lebensphase von Insekten und sind über die Nahrungskette betroffen.
Landschaft im Visier
Dass die Veränderung oder der Verlust von Lebensräumen vorrangig verantwortlich sind für den Rückgang von Pflanzen- und Tierarten, ist heute schon Allgemeinwissen. Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz. In einer Metapher: Es gibt keine Seerose ohne einen Teich.
Birgit Unterthurner, Ornithologin und Wildtierökologin aus Rabland, hat im Rahmen des Brixner Symposiums die wertvolle und informative Publikation „Landschaft im Visier. Ein Überblick über die historische Entwicklung der jagdbaren Tierarten in Südtirol“ vorgestellt und dabei die Situation der Raufußhühner in Südtirol beleuchtet. Die wissenschaftliche Publikation ist in der Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, dem Südtiroler Jagdverband, dem Amt für Jagd und Fischerei in der Südtiroler Landesverwaltung und der Europäischen Akademie Bozen entstanden und in der Reihe eurac research 2019 auch als gedruckte Papierversion publiziert worden. Wertvoll ist die Arbeit auch deswegen, weil sie lange Datenreihen auswertet. Beim Südtiroler Jagdverband sind Abschuss-Statistiken seit 1875 verfügbar und in der oben genannten Publikation werden Langzeittrends für die Bestände der Paarhufer, Hasen und Nagetiere, Karnivoren und Vögel vorgestellt und kommentiert. Jede Tierart wird in dem Raster „Habitat und Verbreitung, Klassifizierung nach Jagdgesetz, (Langzeit-)Entwicklung der Jagdstrecke, Abschussverteilung in Südtirol, Einfluss der Jagd und Weitere Daten“ erfasst. Bezogen auf die vier Arten der Raufußhühner können aus der Studie und aus dem Referat von Birgit Unterthurner folgende Punkte zusammengefasst werden:
Auerhuhn
Die Jagd hat heute auf den Bestand des Auerhuhns keinen Einfluss mehr. Der Auerhahn ist seit 1984 nicht mehr jagdbar. Das Auerhuhn ist ein Lebensraumspezialist und reagiert besonders sensibel auf Veränderungen im Lebensraum und auf Störungen an den Balzplätzen. Die Verdichtung der Wälder, die Abnahme der Waldweide und der Nutzung von Lärchenwiesen sind ungünstig für das Auerhuhn. Seine Küken brauchen in der ersten Lebensphase viel Eiweiß, das sie vorwiegend aus den Roten Waldameisen aufnehmen. Wo Ameisenhaufen und im schattigen Unterwuchs des zu dichten Waldes die Strauchschicht mit Beeren wie etwa Schwarzbeeren fehlen, wird es für das Auerhuhn schwierig. Eine hohe Dicht von Rotwild verringert als Nahrungskonkurrent zudem das Beerenangebot als Herbstnahrung.
Haselhuhn
Das unauffällige, scheue Haselhuhn besiedelt gebüschreiche Mischwälder mit Weiden, Birken, Ebereschen und anderen Laubhölzern und steigt in Lawinenrunsen mit Erlen in den Bergen auch weit nach oben. Der Lebensraum deckt sich praktisch mit dem des Auerhuhns. Beide Arten sind Waldhühner. Für das Haselhuhn kann der Wald im Unterholz auch dicht werden, wichtig sind hohe Anteile an Laubholzarten wie sie im Mischwald des Südtiroler Unterlandes vorkommen. Eine Überjagung hat die Haselhuhnbestände in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts reduziert. 1986 wurden daraus die Konsequenzen gezogen und das Jagdverbot verfügt.
Birkhuhn
Das Birkhuhn ist wie das Auerhuhn ein Lebensraumspezialist. Der Verlust des Lebensraumes ist auch bei dieser Art einer der Hauptgründe für den Rückgang. Das Birkhuhn besiedelt den Bereich an der Waldgrenze und knapp darunter und darüber. Unterhalb der Waldgrenze sind viele Habitate durch Verdichtung des Waldes zugewachsen. Ein Höhersteigen der Art mit dem Anstieg der Waldgrenze infolge Erderwärmung ist erkennbar. Der Birk- oder Spielhahn gehört derzeit zu den jagdbaren Arten. In Südtirol wurde 1991 die Umstellung von der Frühjahrsjagd auf die Herbstjagd verfügt. In Tirol wird der Birkhahn im Frühjahr bejagt.
Alpenschneehuhn
Das Alpenschneehuhn kommt vorwiegend oberhalb der Waldgrenze vor. Im Sommer besiedelt es den Raum bis zum Gletschervorfeld auf 3.000 Metern. Das Schneehuhn ist eine kälteliebende Art. Durch die Erderwärmung kommt es in heißen Sommern in den Hitzestress. Im Klimawandel zählt es zu den Verlierer-Arten. Die großflächige Abnahme der Almwirtschaft führt zu einem vermehrten Aufkommen des Waldes und damit zu einer Verkleinerung der Schneehuhn-Habitate. Das Schneehuhn ist eine jagdbare Tierart. Die Vergabe von Gastkarten wurde seit 1997 stark eingeschränkt. In Südtirol hat es seinen Verbreitungsschwerpunkt im Norden des Landes mit den Ötztaler und Zillertaler Alpen und der Rieserferner-Gruppe.
Göflan hat seit Kurzem einen öffentlichen Treffpunkt. Zu Martini hat die „Bar-Restaurant Am Platzl“ seine Türen geöffnet.
Text & Fotos: Erwin Bernhart
Kurz vor der Brücke in Göflan auf der linken Seite von Schlanders kommend ist ein Neubau der besonderen Art entstanden. Auffällig: Eine Art Turm bei der „Bar-Restaurant Am Platzl“ erinnert daran, dass hier mal die alte Feuerwehrhalle gestanden hat. Auffällig auch ist das Marmorband vor der Bar, welches sich dann durch die Räume des Restaurants durchzieht. Eine Remineszenz an den Göflaner Marmor, an den Wantl-Bruch, der im Besitz der Fraktion Göflan ist und aus der Pacht für den Marmorbruch die Fraktion Göflan einiges an Geld lukrieren kann. Vor dem Eingang des neuen Restaurants steht ein Brunnen - wie es sich für Göflan gehört - aus Marmor. Die Gestaltung ist vom Kortscher Künstler Karl Grasser, die Ausführung wurde im Werk der Göflaner Marmor GmbH vorgenommen. Die Fassade des neuen Gebäudes ist in Zirmholz gehalten.
Die alte Feuerwehrhalle, der Marmor, die Zirmholzfassade, ein neuer Treffpunkt: Alles hängt zusammen. Denn das Gebäude ist und war im Besitz der Fraktion Göflan, der Marmor, für dessen Abtransport - vom Wantlbruch durch Göflan nach Schlanders - die Fraktion kämpft wie eine Löwin, das Zirmholz, welches aus dem Fraktionswald stammt und vor allem die Idee, ein Gasthaus in Göflan zu errichten: Ideen und zum Teil Geldgeber ist die Fraktion Göflan um den Fraktionspräsidenten Erhard Alber und den Verwaltungsratsmitgliedern Johannes Schuster, Armin Raich, Doris Tumler und Andreas Kofler gemeinsam mit dem Fraktionssekretär Georg Sagmeister.
„Die Abwicklung der Verwaltung und der Ausschreibungen ist über die Marktgemeinde Schlanders abgelaufen“, sagt Erhard Alber. Insgesamt wurden in Göflan 2,5 Millionen Euro investiert - die Dorfplatzgestaltung, die Infrastrukturen, der Neubau.
Bis zur Verwirklichung der Idee ist einige Zeit vergangen und es hat viele Diskussionen gegeben. Die Idee eines Ankaufes des „Schwarzen Adlers“ konnte nicht verwirlicht werden. An der vor knapp 10 Jahren geborenen Idee eines von der Fraktion Göflan finanzierten Gasthauses wurde festgehalten.
Der Handlungsbedarf war absehbar, weil der „Schwarze Adler“ und auch die Gaststube-Pizzeria Prax ihre Schließung angekündigt hatten und Göflan dann über kein Gasthaus und über keine Bar verfügt hätte.
Es sei zwar nicht die primäre Zuständigkeit der Fraktion, aber den Schritt für die Neuerrichtung eines Gasthauses habe man für die Bevölkerung gemacht. Auch um das Geld aus dem Marmor mit einem sozialen Aspekt verbinden zu können, sagt Alber. Ein Treffpunkt, wo man miteinander in Kontakt kommt, wo man miteinander reden kann, sei wichtig. Gerade in Göflan mit seinem aktiven Vereinsleben, an dem die Feuerwehr, die Schützen, die Bäuerinnen, die Jugend, die Ministranten, der Bauernbund und viele mehr teilnehmen.
Für die Fassade und für die Innenverkleidungen wurden einheimische Materialien verwendet, sagt Erhard Alber. Vom Mitterwald, der der Fraktion Göflan gehört, wurden 60 Kubikmeter schönes Zirmholz geschlagen, abtransportiert, geschnitten, getrocknet und dann vom Zimmermann fachgerecht eingebaut. „Wir haben Wert darauf gelegt, den guten Zirm im Gebäude zu verarbeiten“, sagt Alber.
Mit Lukas Kaserer konnte nach einer öffentlichen Ausschreibung ein Pächter gefunden werden, der das Gasthaus den Vorgaben entsprechend bewirtschaftet. Ihm zur Seite stehen seine Schwester Michaela und Sarah Blaas. Noch sei hier und dort eine Schraube anzuziehen, bis alles pico bello sei, sagt Lukas Kaserer.
Betritt man das Lokal, findet man eine weite und geräumige Barsituation vor, weit auch nach oben mit einem Band aus Fensteröffnungen unter dem Dach. Oberhalb des Aufschankes befindet sich eine Galerie, von der man in die Bar und auf die Berge blicken kann und die noch von den Göflanern entdeckt werden will.
Der Architekt Christoph Gapp hat das Gebäudedesign entworfen- eingefärbter Sichtbeton, Glas, Metall und der Budel mit einer schönen Marmorplatte verkleidet. Der Aufschank und die Küche sind in einer Reihe ausgeführt, leicht zugänglich und dies trägt zur Erleichterung der Arbeitsschritte bei.
Eine große Terassentür hinaus in Richtung Etsch wird in den Sommermonaten neben den Göflanern und anderen Gästen wohl auch viele Fahrradfahrer zum Verweilen anregen. Der Vinschger Fahrradweg führt direkt am neuen Gasthaus in Göflan vorbei. Ein Fahrradabstellplatz aus Metall steht jedenfalls bereit. Der Fahrrad-Langes kann kommen.
Der Bau sei herausfordernd gewesen, der Bau habe sich hingezogen, sagt Erhard Alber. Es habe Diskussionen gegeben, weil es vom Abriss der Feuerwehrhalle und der Lagerräume bis zur Fertigstellung rund 2,5 Jahre gedauert habe. Aber das Resultat sei ein „schönes, flottes Lokal“, sagt Alber.
In Göflan wird wieder in einem Restaurant aufgekocht. Die Küche und die Stube wurde mit Fachleuten geplant und zwar so, dass dem Pächter und Betreiber einige Freiheiten offen stehen sollen. In der hinteren mit Holz verkleideten Stube wurden mit einer Leinwand und mit entsprechenden Verbindungen und Verkabelungen einige Vorrichtungen so eingeplant, dass es möglich sein wird, Versammlungen, Vorträge und Diskussionsrunden abhalten zu können. Auch das war den Fraktionsverwaltern ein großes Anliegen.
In den rund 2,5 Millionen Euro sind die Investitionen, die technischen Spesen usw. enthalten. Hinzu kommen noch die Investitionen in die Einrichtung.
Ein Gasthaus in Göflan sei wichtig, sagt ein Göflaner. Neugierig ist man auch in Schlanders und Neugier treibt auch Besucher und Gäste von umliegenden Dörfern ins neue Gasthaus nach Göflan.
Ein Wunsch geht in Erfüllung: Das 100 jährige Bestehen im kommenden Jahr feiert der ASV Latsch-Raiffeisen im neuen Sport- und Jugendzentrum in Latsch. Dieses ist kürzlich fertig gestellt worden.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Sport und Jugend gehören zusammen. Auch räumlich. Vor diesem Hintergrund ist das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch erweitert und gebaut worden. Für Vizebürgermeisterin Sonja Platzer war und ist das Projekt eine Herzensangelegenheit, in das sie viel Zeit und Energie gesteckt hat und das zwischen Planung und Bauzeit die gesamte Legislaturperiode in Anspruch genommen hat. Es wurde viel diskutiert, immer wieder nach Finanzierungen gesucht und neu verhandelt. Nun ist das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch fertig gestellt. Entstanden ist ein Gemeinschaftsprojekt, auf das alle zurecht stolz sein dürfen.
DER WERDEGANG
Bereits viele Jahre hat das alte Stadion nicht mehr den Standards entsprochen. Der Ausschuss des ASV Latsch Raiffeisen verwaltete ohne Büroräumlichkeiten über 600 Mitglieder. Der Jugendtreff Chillout wurde 2008 als Übergangslösung in der Marktstraße untergebracht mit dem Versprechen, dass innerhalb drei Jahren das neue Jugendzentrum eröffnen wird. Vor diesem Hintergrund machte sich Vizebürgermeisterin Sonja Platzer im Jahr 2015 auf Finanzierungssuche. Nach einer Zusicherung von Seiten des Landes und zähen und mühsamen Verhandlungen innerhalb der Gemeinde wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Dass diesen die beiden Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht gewonnen haben, zwei, die um die Anliegen von Sportverein und Jugend wissen und selbst aus der Gemeinde stammen, war ein glücklicher Zufall. Das Ausführungsprojekt wurde zum Gemeinschaftsprojekt. „Mir war wichtig gemeinsam mit der Jugend und dem Sportverein ein Projekt auszuarbeiten, hinter dem alle stehen, unter Einbezug sämtlicher Wünsche und Anliegen“, erklärt Platzer dem Vinschgerwind. Deshalb wurde das Projekt bewusst geplant, mit gestalterischem Fingerspitzengefühl von Seiten der Architekten, und unter Einbezug aller, die das neue Sport- und Jugendzentrum nutzen. Entstanden ist ein Projekt, das sich nicht nur an den Bedürfnissen seiner Nutzer orientiert, sondern maßgeschneidert wurde. Genügend Platz- und Stauraum, Büroräume, Aufenthaltsräume und das Jugendzentrum beherbergt das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch. Im August 2017 begannen die Bauarbeiten. Weil immer wieder um neue Finanzierungen angesucht werden musste, dauerte es zwei Jahre, bis nun alles fertiggestellt worden ist.
Das Ziel der Umgestaltung des Sport- und Jugendzentrums Latsch war die bestehende unbefriedigende Situation rund um das Sportstadion von Latsch städtebaulich aufzuwerten, da der Bereich seiner Bedeutung für den Ort Latsch nicht gerecht wurde.
Der alte Zugang zum schönen Sportforum erfolgte ausschließlich über einen kaum definierten Parkplatz. Ebenso nicht zeitgemäß erschien der damalige Zugang zum Sportplatz und zu den Tribünen. Die ehemaligen Umkleidekabinen des alten Freibades versperrten den Zugang und den Blick zur dahinterliegenden Grünzone. In dieser Definition wurde diese Zone seiner Bedeutung für den Ort Latsch nicht gerecht.
Es sollte zudem eine „Brücke“ geschlagen werden zwischen Sport und Jugend, und ein „offener“ Treffpunkt zwischen beiden Funktionen entstehen.
Die städtebauliche Umsetzung erfolgte über einen Verbindungsweg, der direkt von der Marktstraße zum Stadioneingang und weiter zum Jugendzentrum führt, somit alle Teile des Projektes tangiert und verbindet sowie durch die Weiterführung über eine neue Brücke zum Moosweg auch zu einem Bindeglied mit der westlichen Dorfhälfte von Latsch wird. Somit wurde eine klare Trennung zwischen dem Parkplatz und dem Fußgängerbereich geschaffen.
Durch dieses Konzept konnte diesem Bereich jene Wertigkeit zurückgegeben werden, die ihm aufgrund seiner Rolle als anerkanntem „Sportforum“ und neuem „Jugendzentrum“ für die Gemeinde Latsch zukommt.
Das neue Sportzentrum wurde als Weiterbau des bestehenden Stadions verstanden. Durch diesen Weiterbau in derselben Form, Gestaltung und Materialwahl ist ein harmonischer Baukörper entstanden, ohne die Zone mit zusätzlichen Baukörpern zu belasten. Er ist bestens integriert und erhielt nur einen Akzent mit dem Glaskörper des neuen Aufenthaltsraumes. Über den überdachten Eingangsbereich können nun alle Ebenen barrierefrei erreicht werden, einschließlich dem höchsten Bereich der Tribünen und dem neuen Aufenthaltsbereich, welcher als Glaskörper mit großer Aussichtsterrasse unter das erweiterte Stadiondach eingeschoben wurde.
Der neue Baukörper des fertiggestellten Jugendzentrums ist als teilbarer Großraum mit Küche, Theke und Bühne konzipiert. Die Bühne öffnet sich auch auf den Veranstaltungsbereich im Freien. Das Jugendzentrum erhält mittels der vorgestellten und dem Dach durchdringenden Holzstelen, welche die historischen „Eirlen“ symbolisieren, eine jugendlich frische Ausstrahlung.
Arch. Florian Holzknecht und Arch. Werner Tscholl
DAS SPORTFORUM
Schwarz-Weiß: So ist die Farbgebung des neuen Sportforums. Die Architekten haben die Vereinsfarben des Amateursportvereins in ihrem Entwurf aufgenommen und die Farben nicht nur außen, sondern auch innen konsequent fortgesetzt. Deshalb trägt das Mobiliar in der neuen Sportbar ebenso schwarz-weiß wie die Außenfassaden. Insgesamt ist ein harmonischer Baukörper entstanden: Das alte Stadion wurde einfach in den neuen Bau integriert. Der neue überdachte Eingangsbereich zum Sportforum erschließt gleichzeitig den gesamten Baukörper behindertengerecht. Die Tribünen nehmen naturgemäß den höchsten Bereich des Sportforums ein. Genau hier entstand auch ein neuer Aufenthaltsbereich, der für alle Vereine zugänglich ist und eine Koch- und Aufschankgelegenheit bietet. Die große Glasfront erlaubt Ein- und Ausblicke, Innen- und Außenbereich gehen nahtlos ineinander über. Architektonisch wurde der Aufenthaltsbereich „als Glaskörper mit großer Aussichtsterrasse konzipiert und einfach unter das erweiterte Stadiondach eingeschoben“. Runde Akustikpaneelen, die von der Oberdecke baumeln sind im Inneren Blickfang und sorgen nicht nur für eine gute Raumakustik, sondern sind auch ästhetisch wertvoll. Schwarze Stühle, weiße Tische: Das Spiel mit den Vereinsfarben des ASV Latsch Raiffeisen wird im Inneren konsequent fortgesetzt.
Räumlich orientiert sich das neue Sportforum vor allem an seinen Nutzern. Deshalb haben im neuen Baukörper auch ein Wachslraum und ein Skidepot für die Sektion Langlauf Platz gefunden, ein Büro für die Sektion Red Lions, ein Probelokal für die Jugendlichen, ein Mehrzweckraum für verschiedene Vereine, der auch für Kindergeburtstagsfeiern angemietet und mit dem Spielplatz daneben sehr gut kombiniert werden kann. Zudem sorgen mehrere Lagerräume für genügend Platz und Stauraum.
Als Präsident des ASV Latsch Raiffeisen bedanke ich mich besonders bei der Gemeindeverwaltung von Latsch, der Raiffeisenkasse von Latsch, der Fraktion von Latsch, der Referentin für Sport Sonja Platzer und der Landesregierung und dem Amt für Sport für die Finanzierung der gesamten Sportanlage rund um das Stadion in Latsch. Die Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht mit Thomas Stecher haben dem Stadion die Vereinsfarben des ASV Latsch Schwarz-Weiß zurückgegeben: Dafür ein großes Kompliment für die Ausführungen dieses Projektes. Danke auch allen beteiligten Firmen für das Gute Gelingen. Dass der Sport in all seiner Vielfalt in Latsch eine beeindruckende Tradition hat, ist weitum sichtbar. Wir als ASV- Latsch Raiffeisen freuen uns schon auf 2020. um die 100 Jahre des ASV gebührend im neuen Stadion zu feiern.
Werner Kiem,
Präsident des ASV Latsch Raiffeisen
DAS JUGENDZENTRUM
Das Jugendzentrum ist ein Blickfang. Die Architekten schreiben in ihrem Entwurf: „Das Jugendzentrum hat eine jugendlich frische Ausstrahlung erhalten.“ Vorgestellte und das Dach durchdringende Holzstelen in grün sind Akzent und Blickfang. Die Innenraumgestaltung haben die Jugendlichen selbst übernommen, das Interieur ist wandelbar – mit anderen Worten: Immer in Bewegung. Auch hier sind die Akustikpaneele, die von der Beton-Oberdecke baumeln ein peppiger Blickfang, die Raumakustik ist zum ästhetischen Accessoires geworden. Der Baukörper, der „Green turtle“ ist als teilbarer Großraum mit Küche, Theke und Bühne konzipiert. Die Bühne öffnet sich auch zum Veranstaltungsbereich im Freien hin.Der Jugendraum wird vom Jugenddienst Mittelvinschgau geführ und die Jugendlichen werden von ausgebildeten Jugendarbeitern begleitet.
Jugendzentrum „Green Turtle“ Latsch. Vor 26 Jahren war eine der ersten Amtshandlungen des ehemaligen Amtsdirektors für Jugendarbeit Klaus Nothdurfer ein Gespräch zur Standortbestimmung für ein neues Jugendzentrum in Latsch. Nach nunmehr 26 Jahren ist es Sonja Platzer, als Gemeindereferentin für Jugend und aktive Kämpferin für die Anliegen der Jugendlichen gelungen, gemeinsam mit ihren politischen KollegInnen die Vorstellungen und Wünsche der Jugendlichen mit dem Bau des Jugendzentrums konkret werden zu lassen. Entstanden ist eine Einrichtung der Offenen Jugendarbeit (OJA), die den aktuellen Standards der OJA entspricht und welches die Schnittmenge der Ideen und Gedanken der gesamten Partizipationsprozesse der letzten Jahre verwirklicht. Sonja Platzer, ihren politischen WeggefährtInnen sowie Klaus Nothdurfter gilt dafür unser besonderer Dank. Seit dem 29. Oktober ist das JuZe nun täglich von Dienstag bis Samstag für alle Jugendlichen ab dem elften Lebensjahr geöffnet und wurde von ihnen bereits mit regem Leben gefüllt.
Michael Kneissl, Geschäftsführer
Jugenddienst Mittelvinschgau
Sport und Jugend ist mir eine Herzensanliegen. Die neuen Räume für den Jugendtreff waren unbedingt notwendig
und haben sich schon jetzt als nicht mehr wegzudenkende soziale Infrastruktur herausgestellt. Einen angemessenen Freiraum, Entwicklungs- und Begegnungsraum braucht die Jugend in der heutigen Zeit mehr denn je.
Sonja Platzer, Vizebürgermeisterin
2020: 100 Jahre
Amateursportverein Latsch Raiffeisen
Er ist einer der ältesten Sportvereine Südtirols, der Amateursportverein Latsch Raiffeisen. Er wurde im Jahr 1920 gegründet und feiert im Jahr 2020 sein 100jähriges Bestehen. Als sich im Jahr 1920 einige fußballbegeisterte Jugendliche aus Latsch zusammentaten, um einen Fußballclub zu gründen, ahnte noch niemand, was daraus einmal werden würde.
Den Start begleiteten ganz unterschiedliche Probleme, von denen eines das Hauptproblem war: Es fehlte das Geld für die Anschaffung des ersten Fußballs. Recherchen in verstaubten Akten haben das genaue Datum der Gründung ergeben, es war der 24. April 1920. Fußball gespielt wurde damals auf der sogenannten „Tuchbleiche“ am Latscher Moos, etwas oberhalb der heutigen Feuerwehrhalle. Diese baumfreie Fläche diente damals zum Ausbreiten und Bleichen der selbst gewobenen Leinen- und Hanftücher. Mangels Gegner wurde im ersten Jahr untereinander auf ein improvisiertes, selbstgezimmertes Tor gespielt.
Als sich mehr Jugendliche für den Fußball begeisterten, stellte man zwei Tore auf und trug das erste Freundschaftsspiel untereinander aus. Von einer Spielerausrüstung, Regelkenntnis oder Schiedsrichter war damals überhaupt keine Rede. Jeder spielte in seiner Kleidung, auch genagelte Bergschuhe mussten als Fußballschuhe herhalten. Die Gründungsmannschaft löste sich bald auf, weil die Spieler zum Militärdienst eingezogen wurden. Jüngere traten in ihre Fußstapfen und trugen schon bald Spiele gegen benachbarte Mannschaften aus. Durch Erfolge bei Vergleichsspielen gegen andere Vinschger Mannschaften ermutigt, wagten es die Latscher gegen Meran anzutreten. Obwohl als „Berger“ verspottet, gelang ihnen ein viel umjubelter Sieg. Faschismus und Wirtschaftskrise konnten den Eifer im jungen Verein nicht bremsen. Der Zweite Weltkrieg brachte aber den Fußballbetrieb bald zum Erliegen, nur gelegentlich spielten die Jüngeren noch weiter.
Sofort nach der Heimkehr von Krieg und Gefangenschaft nahmen einige der Sportler ihre Tätigkeit wieder auf. Während des Krieges hatten die Soldaten in verschiedenen Sportarten fachmännische Ausbildung erhalten. Nun begannen sie neben Fußball vor allem Ski Langlauf, Ski Alpin und Leichtathletik zu betreiben.
Es war daher nahe liegend, die Sportarten in Sektionen mit verantwortlichen Sektionsleitern aufzuteilen. Nach und nach vergrößerte sich der AVS Latsch Raiffeisen, eine um die andere Sektion kam dazu, heute sind es 14.
(Quelle: https://www.asvlatsch.com/de/asv-latsch/)
Zusammen mit der Gemeinde Latsch machte man sich Gedanken, dass es einen Umbau geben sollte. Das Bestreben war die Vereinsbar vom Keller zur Tribüne zu verlegen und auch die baufälligen Garagen zu erneuern. Es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, in der man konkret an die Sache heranging und auch noch die Jugend mit einbezog, da auch diese dringend einen Raum benötigte. Die Gemeinde Latsch machte eine Ausschreibung für einen Ideen-Wettbewerb, welchen die Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht gewonnen haben. Heute muss ich sagen, der ASV Latsch Raiffeisen hat ein schönes und zweckmäßiges Gebäude zu seinen 100sten Geburtstag im Jahr 2020 bekommen und kann sich glücklich schätzen.
Dolly Stecher, ehemalige Präsidentin des ASV Latsch Raiffeisen
Am Samstag, 7. Dezember 2019, um 18 Uhr werden im Kulturgasthaus Tschenglsburg in Anwesenheit der Autoren drei neue ARUNDA Titel vorgestellt:
KLARAS SCHUHE von Wolftraud de Concini;
HEILIGE II von Reiner Schiestl und
DER WEISSE TISCH von Hans Wielander
Wolftraud Schreiber/de Concini bei Vorbereitungen für die ARUNDA 84/2013 zum Thema BÖHMEN HIN UND ZURÜCK, in dem die Wolftraud die Erinnerung an ihre Heimat und an die Vertreibung darstellt.
In der neuen ARUNDA 96/2019 „KLARAS SCHUHE“ wird die Geschichte einer böhmischen Jüdin erzählt. Ihr Schicksal hätte auch den Südtirolern passieren können, als sie über halb Europa verteilt wurden. Im Unterschied zu Klaras und der Juden Schicksal, das in den Tod mündete, waren den Südtirolern „nur“ die Aussiedlung und das daraus entstehende Elend bestimmt.
Woftraud Schreiber de Concini wurde in Böhmen geboren und lebt seit 1964 in Italien. Nach mehr als 30 Publikationen mit touristisch- kunsthistorischen Texten veröffentlichte sie ihr erstes literarisches Werk: Böhmen hin und zurück als ARUNDA Nr.84/ 2013. Fotos oben: in Pergine und auf der Brunnenburg von Kristin Duthoit.
DER WEISSE TISCH/ARUNDA 97/2019 von Hans Wielander, Geschichten einer Großfamilie.
Von der Gängelung der Südtiroler durch die italienischen Faschisten, später durch die Hitlerleute und noch lange im „demokratischen“ Italien wird im Buch DER WEISSE TISCH mit vielen Zeitzeugen erzählt.
Hans Wielander, geboren 1937 in Schlanders, Mitbegründer der Kulturzeitschrift ARUNDA, die seit 1976 erscheint.
Mut zum Experiment und Ideenfreudigkeit bestätigen auch seine seit vielen Jahren erscheinenden Kulturbeiträge im „Vinschger WIND“.
Mary de Rachewiltz, Tochter des Dichters Ezra Pound auf der Brunnenburg zusammen mit Hans und Ulrich Wielander, der seit vielen Jahren die Redaktion der ARUNDA leitet. Mary de Rachewiltz gehört mit ihrem Buch „Diskretionen“, in dem sie ihre Erziehung im Pustertal lebendig werden lässt, zu den wichtigsten Zeitzeugen der Optionszeit 1939 bis1945, Originaltitel: Discretions. Boston 1971, auf Deutsch: Diskretionen Erinnerungen der Tochter Ezra Pounds, Innsbruck, Haymon, 1993 ISBN 3852181321.
Reiner Schiestl, geboren 1939 in Kufstein, vielseitiger Künstler, ist Maler, Illustrator, Schreiber und macht spielerische Collagen in Wort und Bild.
Der Künstler Reiner Schiestl, Aquarellist und Erschaffer von Heiligenlegenden, hat mit seinem Buch HEILIGE II dieses Thema genussvoll weiterentwickelt, wobei ihm immer wieder neue Aspekte der Sinndeutung und Verehrung gelingen.