Der Ackerwaal oder einfach nur Waalweg führt vom Bergsteigerdorf Matsch zu den Glieshöfen. Man wandert auf der Sonnenseite durch das Tal. Auch für Familien mit Kindern ist diese Waalweg-Wanderung ein Genuss.
TOURENINFO: Das Auto kann auf dem großen Parkplatz kurz vor dem Dorf Matsch (1.564 m) oder auf den begrenzten Parkplätzen im Dorf selbst geparkt werden. Auf dem Dorfplatz startet die Waalwanderung, die Beschilderungen bei der alten Volksschule weisen den Weg. Wanderer folgen der Markierung Nr. 11 Ackerwaal - Glieshöfe und steigen auf geteerter Straße, wenig später auf einem Traktorweg hoch, bevor nach wenigen Metern der Ackerwaal rechts abzweigt. Die Markierung 11 wird im weiteren Verlauf von rot/weißen Markierungen, die den Waalweg säumen, abgelöst. Der Waalweg schickt die Wanderer durch saftige Blumenwiesen, über kleine Holzstege - gemütlich und immer dem Wasser entlang - idyllisch in Richtung Glieshöfe. Bei der Thialbrücke endet der Ackerwaal. Für das letzte kurze Stück können Wanderer wählen: Entweder man wandert auf der geteerten Straße bis zu den Glieshöfen oder aber nimmt vor der Brücke den Weg Nr. 20, der in rund 20 Minuten zu den Glieshöfen führt. Nach rund 2 - 2,5 Stunden ist das Ziel, die lohnende Einkehre Glieshöfe für eine Stärkung erreicht.
Rückkehr nach Matsch auf demselben Weg. (ap)
Wanderinfos:
Dauer: 2 – 2,5 h
(insgesamt 4 – 4,5 h)
Strecke: 7,3 km
Max. Höhe: 1.824 m
Min. Höhe: 1.564 m
Höhendifferenz: 250 m
TIPP:
Wandern ohne Auto - Wandertaxi Glieshöfe fährt vom 18.06.19 – 06.10.19:
ab Matsch, Wendeplatz Richtung Glieshöfe um 8:35 Uhr und 10:35 Uhr.
Ab Glieshöfe Richtung Matsch um 15:15 Uhr und 17:15 Uhr.
Laas/Marmorwerk - Die Landesberufsschule lud im Rahmen der Vortragsreihe „Berufsbildung im Gespräch“ am 17. Mai zu zwei Vorträgen in das Laaser Marmorwerk. Hans-Jörg Ruch referierte über Umbauten im historischen Kontext und Elmar Grasser über die Chancen des anbrechenden 5G-Zeitalters.
Viele Architekten aus dem ganzen Land, aber auch Politiker, Verwalter, Unternehmer, Handwerker, Vertreter von Verbänden und interessierte Bürger kamen in die große Werkshalle des Laaser Marmorwerkes, um Referate über zwei aktuelle Themen anzuhören. Nach der Begrüßung durch Erich Tscholl, dem Betriebsdirektor der Lasa Marmo und Peter Spechtenhauser von der Berufsschule und einführenden Worten vom Bildungsdirektor Gustav Tschenett, berichtete der Architekt Hans-Jörg Ruch über umgebaute Bauern- und Patrizierhäuser im Engadin. Ruch zeigte Fotos und Pläne von alten umgebauten Gebäuden, die in seinem neuen Buch „Close-up“ dokumentiert sind. Anhand konkreter Beispiele erläuterte der engadiner Architekt das Bemühen seines Architekturbüros das Alte zu bewahren, das Gebäude aber modern einzurichten und eine angenehme Wohnatmosphäre zu schaffen. Bei einigen Häusern wurde der Heustadel nicht einfach abgerissen oder für Wohnzwecke umgebaut, sondern in seiner ursprünglichen Form belassen und ein Bad oder ein Zimmer wie ein Haus im Haus, bzw. wie ein Rucksack hineingestellt oder hineingehängt. Ruch verwendet Materialien aus der Region und erzählte vom Bemühen individuelle Lösungen für jedes Gebäude zu finden. Er meinte am Ende des Referats: „Das Einfache ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach.“ Der zweite Referent, Elmar Grasser, stammt aus Laas, hat in Wien Informatik studiert und arbeitet seit 2013 im Technikvorstand bei Sunrise, mit 1.700 Mitarbeitern der größte private Telekommunikationsanbieter der Schweiz. Grasser referierte über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und das 5G Netz, die neue Mobilfunktechnologie. Grasser meinte, während Europa noch führend in den klassischen Industrien ist, wird in den USA und besonders in China die Digitalisierung stark vorangetrieben. Damit Europa mithalten kann, müssen das Glasfasernetz und das 5G Netz ausgebaut und mehr in die Softwareentwicklung investiert werden. Die Digitalisierung muss als Chance gesehen werden. Wir dürfen nicht aus Angst vor den Veränderungen stehen bleiben, meinte Grasser. In der Diskussion wurden vor allem die Bedenken gegenüber dem 5G Netz angesprochen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein virtueller Bruchbesuch mit moderner 360° Filmtechnik vorgeführt. (hzg)
Glurns - In den Glurnser Lauben und am Stadtplatz bot man ein umfangreiches Marktsortiment, einen Orchideen-Umtopfservice sowie ein humorvolle, passendes Musikprogramm an.
Glurns – Anknüpfend an die historische Markttradition richtet die Einrichtung „Glurns Marketing“ bereits zum achten Mal in den Monaten Mai, Juni, September und Oktober die Glurnser Laubenmärkte aus. Es sind dies Themenmärkte als attraktive Erlebnismärkte, jedes Mal ergänzt mit den zusätzlichen Nahversorgungsständen der Direktvermarkter mit bäuerlichen Produkten. Den erfolgreichen Auftakt der Themenmärkte bildete Anfang Mai bereits der Blumen- und Gartenmarkt. Zahlreiche Gärtnereien, Hobbyaussteller sowie einige Direktvermarkter mit hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten verwandelten die Glurnser Laubengasse und heuer auch zusätzlich den Stadtplatz in einem bunten Marktschauplatz. Der Zeitpunkt zur Abhaltung dieses Marktes schien gut gewählt, denn es war ein enormer Besucherstrom zu verzeichnen. Aber auch mit dem Wetter hatte man großes Glück, denn es war ursprünglich ganz schlechtes Wetter angekündigt. Jedoch war von morgens bis abends kein Tropfen Regen gefallen. Die Marktbetreiber waren sehr zufrieden, denn der Kauf großer Mengen an Garten- und Blumenprodukten war ersichtlich. Neben Gärtnereien, Hobbyausstellern war auch das Forstinspektorat Schlanders mit einem schön gestalteten Ausstellungsstand vertreten. Besonders viel Bewegung war beim Verein „Freunde der Orchideen“ zu verzeichnen. Diese gaben tolle Tipps für die richtige Haltung und Pflege von Orchideen und boten für mitgebrachte Orchideen einen Umtopfservice an. Für Klein und Groß war ganztägig ein Workshop zum Bau eines Insektenhotels angesagt. Zum Marktprogramm gehörte aber auch passende Musik. Man bestaunte deshalb die erste und einzige Gartengeräte-Band „Floraphoniker“, die mit verschiedenen Gartengeräten, wie Gießkannen, Rechen, Töpfe und dazu passenden Texten zum Thema Garten, die Zuhörer zum Lachen brachten.
Der zweite Markt ist dem Thema „Mittelalter und altes Handwerk gewidmet„ , der am Samstag, 15. Juni in den Glurnser Lauben stattfinden wird. Am selben Abend folgt sodann im mittelalterlichen Städtchen das interessante Event „Nacht der Kultur“ mit einem Kampf der Ritter, Feuershow und vieles.
Schluderns - Es herrschte ein reges Kommen und Gehen am Internationalen Museumstag im Vintschger Museum. Es waren vor allem Familien mit Kindern die den Tag nutzen, um sich bei freiem Eintritt die Ausstellungen anschauen zu können und nicht zuletzt das vom Mitarbeiterteam zusammengestellte Animationsprogramm genießen zu können. Begrüßt wurden sie höchstpersönlich vom Präsidenten des Muserumsvereins, Harald Trafoier.
Der Tag stand unter dem Motto: „Frühjahrsbräuche im Vinschgau lebendig erleben“. Interessante Informationen erhielten die Kinder und deren Eltern im Rahmen einer Dia-Schau, über kirchliche und weltliche Bräuche im Vinschgau, kindgerecht aufbereitet und lebendig vorgetragen von der Historikerin Helene Dietl Laganda. Der Vortrag drehte sich dann nicht nur ausschließlich um Bräuche im Frühjahr sondern um viele andere im Jahreslauf. Es ging um den hl. Nikolaus, den hl. Martin, um bäuerliche Rituale aus der Vergangenheit, um Scheibenschlagen, um Fasnachtsveranstaltungen wie der Kinder Schützenumzug in Mals und das Zusselrennen in Prad, und vieles mehr. Brennend interessierten sich einzelne Kinder für die Schemen- und Krampuslarven, nach denen sie dann beim Rundgang durch die Ausstellungsräume suchten. Großer Andrang herrschte an der Bastelecke, wo die Kleinen unter Anleitung von Betreuerinnen die Kreativität entfalten konnten. Am Vorabend der „Internationalen Museumstage“ drehte sich im Vintschger Museum in Zusammenarbeit mit den Schludernser Bäuerinnen alles um das Buch „Lebendige Bräuche in Südtirol“ und dessen Buch-Präsentation durch die Autorin Jutta Tappeiner. (mds)
Für 4 Personen
Zubereitungszeit: 15 Min.
Marinierzeit: 1 – 2 Std.
Grillzeit: 10 – 12 Min.
Für die Paste:
4 EL Olivenöl
1 EL fein gehackte frische Rosmarinnadeln
1 EL Dijon-Senf
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
2 TL fein gehackter Knoblauch
1 TL grobes Meersalz
½ TL gemahlene Fenchelsamen
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
4 Hähnchenbrustfilets, je etwa 180 g
Für die Oliven-Mayonnaise:
125 ml Mayonnaise
2 EL dunkle Olivenpaste (Tapenade)
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
1 TL fein gehackte frische Rosmarinnadeln
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
1 In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Paste vermischen. Die holzigen Stiele der Rosmarinzweige beiseitelegen und später auf die Glut geben. Die Hähnchenfilets auf beiden Seiten mit der Paste bestreichen und abgedeckt auf einem Teller 1 – 2 Stunden kalt stellen.
2 In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Oliven-Mayonnaise mit dem Schneebesen zu einer glatten Masse verrühren. Abdecken und bis 30 Minuten vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen.
3 Eine Zwei-Zonen-Glut für mittlere Hitze vorbereiten.
4 Den Grillrost gründlich reinigen. Die Rosmarinstiele auf die Glut legen. Die Hähnchenfilets über direkter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel 10 – 12 Minuten grillen, bis das Fleisch sich fest anfühlt und durchgegart ist. Die Filets in dieser Zeit ein- bis zweimal wenden und gegebenenfalls auf dem Rost umplatzieren, damit sie gleichmäßig garen. Vom Grill nehmen und warm oder raumtemperiert mit der Oliven-Mayonnaise servieren.
Glurns/Schluderns/Schleis - Vom 17. bis 19. Mai gab es auch dieses Jahr wiederum die „Tage der Architektur“, eine landesweite Initiative der Architekturstiftung in Zusammenarbeit mit IDM, LVH und HGV. Im ganzen Land wurden insgesamt 10 Touren angeboten, um gemeinsam mit Architekten und Bauherrn Gebäude zu besichtigen und über das Baukonzept und die Bauausführung zu diskutieren. Die beiden Architektinnen Julia Pircher und Sylvia Dell´ Agnolo organisierten im Obervinschgau eine interessante Route mit Baubesichtigungen in Glurns, Schluderns und Schleis. Um 10 Uhr traf sich eine Gruppe von 16 Personen in Glurns, um mit Arch. Jürgen Wallnöfer sein Büro in der Silbergasse zu besichtigen. Wallnöfer hat in einem ehemaligen Stadel sein Architekturbüro eingerichtet und dabei eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit wunderbarem Blick über die Dächer von Glurns geschaffen. Arch. Werner Pircher führte anschließend die Gruppe durch die umgebauten Räume im Restaurant Flurin im Stadtzentrum, aber auch in das Obergeschoss, dem ehemaligen Gefängnis, wo kleine Wohneinheiten und Zimmer eingerichtet werden. Erstaunt waren alle vom Dachraum des Turms mit der beeindruckenden Dachkonstruktion. Der rund 8 x 8 Meter große Raum soll in Zukunft für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Die Außenfassade des Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert, die Türen und Fenster wurden ganz bewusst nicht verändert, der Innenraum wurde hingegen modern eingerichtet, um die Spannung zwischen Tradition und Moderne klar hervorzuheben. Nach dem Mittagessen im Restaurant Flurin ging die Besichtigungstour nach Schluderns weiter, wo Arch. Roland Baldi den neuen Kindergarten und sein Baukonzept zwischen Grundschule und Kulturhaus vorstellte. Zum Abschluss ging es nach Schleis zur Hofkäserei Englhorn von Alexander Agethle. Arch. Jürgen Wallnöfer erläuterte den Umbau des massiven Steingebäudes aus der Jahrhundertwende. Die Tour wurde mit einer Käseverkostung abgeschlossen. (hzg)
Schlanders/Theater im Vinschgau - Mit der Komödie „Lysistrata“ präsentiert das Vinschger Bezirkstheater „Der Kreis“ unter der Regie von Christoph Brück bereits das vierte Theaterstück. Die antike Komödie ist heute so aktuell wie damals. Mit außergewöhnlichen Mitteln kämpfen Frauen gegen den Krieg.
von Heinrich Zoderer
Der griechische Dichter Aristophanes hat diese Komödie rund 400 Jahre vor Christi Geburt geschrieben. Hass und Krieg beherrschen den Alltag in Griechenland. Die Männer kämpfen auf den Schlachtfeldern, die Frauen bleiben alleine zurück, viele verlieren ihre Söhne und ihre Männer. Seit 20 Jahren gibt es Krieg zwischen Sparta und Athen. In dieser Situation werden die Frauen aktiv und beschließen den Krieg zu beenden. Sie wollen sich den Männern so lange verweigern, bis endlich Frieden ist. Im Mittelpunkt dieses Theaterstückes stehen die Frauen. Es sind starke, selbstbewusste Frauen aus Athen und Sparta, angeführt von Lysistrata aus Athen (gespielt von Julia Pedross) und Lampito aus Sparta (gespielt von Ruth Kofler), die sich zusammengeschlossen haben, um dem Kriegswahnsinn ein Ende zu bereiten. Die alten und jungen Frauen haben sich in der Burg Akropolis verbarrikadiert und die Staatskasse in Besitz genommen. Doch als Lysistrata zu den Frauen sagt „Wollen wir die Männern zum Frieden zwingen, müssen wir Frauen entsagen“, kommt von den Frauen die spontane Reaktion „Ich kann es nicht tun“. Langsam setzt sich bei den Frauen die Überzeugung durch, dass die Macht der Liebe stärker ist als der Krieg und sie schwören diesen Weg zu gehen. Von den Männern werden die Frauen ausgelacht. Man will sie ausräuchern und so zwingen aufzugeben. Die alten Männer, der Chor der Greise (angeführt von Markus Gamper), erscheinen in zerschlissenen Uniformen. Abgekämpft und kriegsmüde, gestützt auf Stöcken, sehen sie keine Alternative zum Krieg und versuchen die Frauen von ihrem Vorhaben abzusehen. Die Spannung auf der Bühne wird erhöht durch das Auftreten einer dritten Gruppe, dem Chor der alten Frauen. Diese Frauen, gehüllt in schwarze Kleider (angeführt von Irene Bernhart), unterstützen die jungen Frauen und tricksen die alten Männer aus. Auch das Auftreten des Ratsherrn von Athen (gespielt von Hans Peter Plagg) bringt die Frauen nicht zur Vernunft. Am Ende müssen die Männer einsehen, dass es besser ist Frieden zu schließen und zu den Frauen zurückzukehren. „So viel mir der Krieg galt, die Liebe gilt mir mehr“, meint Kinesias (gespielt von Markus Gamper) aus Athen. Nach der Premiere am 24. Mai gibt es bis am 8. Juni noch weitere neun Aufführungen im Kulturhaus Karl Schönherr. Zu sehen ist ein Bühnenstück der Weltliteratur über ein hochaktuelles Thema in einer grandiosen Inszenierung mit vielen Effekten und einer großartigen schauspielerischen Leistung der 16 Laienspieler aus dem ganzen Vinschgau.
Die Feuerwehr Göflan ist eine besondere Feuerwehr. Das Dorf mit nur 600 Einwohnern hat 58 aktive Wehrmänner, davon zwei Frauen und zusätzlich acht Jungfeuerwehrmänner. Das hat mit dem Dorf, aber auch mit dem Kommandanten zu tun. Kurt Tappeiner war 32 Jahre ihr Kommandant, 21 Jahre Abschnittsinspektor und ist seit 42 Jahren bei der Feuerwehr.
von Heinrich Zoderer
Stolz und selbstbewusst präsentiert sich die Feuerwehr Göflan bei der Jahreshauptversammlung im Mehrzwecksaal. Alle sind gekommen: der Bürgermeister, der Landeskommandant, der Bezirksinspektor, Kommandanten der Nachbarwehren, der Fraktionsvorsteher, die Patinnen, Freunde aus Hottingen-Zürich, Vereinsvertreter und seine Frau Andrea. Als langjähriger Kommandant übergibt Kurt Tappeiner das Amt in jüngere Hände. Dies ist Anlass zum Feiern und Danken. Neben dem Jahresbericht und der Angelobung von drei neuen Mitgliedern, gibt es mehrere Grußworte. Wolfram Gapp, der Landeskommandant der Feuerwehren, meint, dass es im ganzen Land nur drei Personen gibt, die über 30 Jahre als Kommandanten im Dienst sind. Einer davon ist Kurt Tappeiner, der seit 1987 Kommandant der Feuerwehr Göflan ist. Kurt Tappeiner wurde 1977 Mitglied der Feuerwehr. Als 1986 Franz Mair, der damalige Feuerwehrkommandant im Alter von 54 Jahren plötzlich verstarb, musste ein neuer Kommandant gesucht werden. Am 15. März 1987 wurde Kurt Tappeiner einstimmig zum Kommandanten gewählt. Das war nicht ganz selbstverständlich, weil Kurt Tappeiner nicht Mitglied im Ausschuss war. Für ihn war deshalb alles neu und die Herausforderungen waren groß. Am 18. bis 20. Juli regnete es in Strömen, ein Viertel der Fläche des Sportplatzes wurde weggespült. Als Kommandant musste er die Hochwassereinsätze koordinieren und wichtige Entscheidungen treffen. Am 24./25. August gab es Hochwasseralarm in Martell. Die Feuerwehr Göflan beteiligte sich an den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe. Am 25. September verunglückte am Schlanderser Sonnenberg eine Person auf tragische Weise mit dem Lastauto tödlich und musste geborgen werden. Kurt Tappeiner war bei vielen Einsätzen dabei. Es gab Buschbrände, Wald-, Kamin- und Stadelbrände, aber auch Hausbrände und Großbrände mehrerer Häuser, von Betrieben, der Obstgenossenschaft und vom Bürgerheim. Die technischen Einsätze haben in den letzten Jahren zugenommen. 2018 hatte die Feuerwehr Göflan 25 Einsätze, davon 21 technischer Natur. Die Feuerwehr muss gerüstet sein für Suchaktionen, bei Verkehrsunfällen, Unwettern, Felsstürzen, Fahrzeugbergungen, Tierrettungen oder bei Chemieunfällen. Am 31. August 1990 kehrte der Göflaner Priester Leo Tappeiner von einer Bergtour nicht mehr zurück. 70 Personen suchten am Nördersberg nach dem Vermissten, bis der leblose Körper entdeckt wurde. Kurt Tappeiner hatte damals die schwierige Aufgabe diese Todesnachricht der Schwester des Verunglückten zu überbringen. 2011 wurde am Nördersberg ein zweijähriger Bub von einem Bagger überrollt. Diese Bilder eines toten Kindes bleiben hängen. Auch das Zugunglück in der Latschonder am 12. April 2010 mit neun Todesopfern und 28 Verletzten war für die Angehörigen, aber auch für die beteiligten Rettungshelfer eine große psychische Belastung. Kurt Tappeiner erzählt wie die Toten weggetragen und die Verletzten aus dem Schlamm befreit werden mussten. Er berichtet von der guten Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz, der Bergrettung, der Notfallseelsorge und anderen Institutionen. Seit 1998 ist Kurt Tappeiner einer der vier Abschnittsinspektoren im Bezirk Untervinschgau. Er muss die fünf Feuerwehren in der Gemeinde Schlanders koordinieren, gemeinsame Großübungen vorbereiten und leiten. Dabei braucht es Einfühlungsvermögen, einen guten menschlichen Umgang, aber auch große Fachkenntnis, Organisationstalent und Führungsqualitäten. Bei Einsätzen müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Zum Glück kam es nie zu gröberen Verletzungen der eigenen Leute und zum Glück mussten nie Entscheidungen gefällt werden, wo es um Leben und Tod ging, meint Tappeiner. Als Kommandant war es für Kurt Tappeiner wichtig, die Gruppe zusammenzuhalten und eine gute Kameradschaft zu pflegen. So wurden neben Einsätzen, Proben, Fortbildungen, Leistungswettbewerben und Ordnungsdiensten auch Bälle, Gartenfeste, Preiskarten, Preistrendeln, Fußballturniere, Rodel- und Skirennen durchgeführt. Das Gartenfest im Melcheranger zu Pfingsten ist immer wieder ein richtiges Dorffest. Heute ist dieses Fest die wichtigste Einnahmequelle der Feuerwehr. Zu einem Freudentag für die ganze Feuerwehr und für ganz Göflan kam es am 4. September 1999. Damals wurde das 100-jährige Bestehen gefeiert, gleichzeitig die neue Feuerwehrhalle eingeweiht und das neue Tanklöschfahrzeug gesegnet. Auch die 25-jährige Freundschaft mit der Feuerwehr Hottingen-Zürich wurde gefeiert. Bei der Hauptversammlung am 30. März wurde Manuel Schuster zum neuen Kommandanten gewählt. Als aktiver Feuerwehrmann bleibt Kurt Tappeiner der Göflaner Wehr aber weiterhin erhalten und wird sie mit Rat und Tat unterstützen.
Marienberg - Neben den angebotenen Sonderprogrammen war das Museum am Samstag (08.05) von 09.00 bis 17.30 Uhr frei zugänglich. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde 2007 renoviert. Die Erhaltung der ursprünglichen Mauern schafft einen interessanten Kontrast zwischen der antiken Struktur und dem modernen Mobiliar. Das Haus beherbergt das Museum, die Gästezimmer, Seminarräume und Büros. Jedes Jahr öffnet das Kloster einen anderen Raum. So gewährte heuer Abt Markus einen Einblick in das Tafelzimmer aus dem 19. Jahrhundert, das immer noch für den Empfang von Ehrengästen genutzt wird. Pater Anselm führte Besucher gruppenweise in die Krypta, einen besonderen Ort im Kloster, und erläuterte den romanischen Freskenzyklus aus dem 12. Jahrhundert. Viele Besucher nahmen an der Mittagshore, das ist eine der 5 Gebetszeiten der Mönche, teil. Nach der Mittagspause führte Abt Markus zu der neu eröffneten Sonderausstellung „Klosterarbeiten“ aus dem 18. Jahrhundert, die er persönlich kuratiert hat. Pater Philipp, Prior und Gastpater im Abt-Hermann-Haus, führte in die Thematik „Exerzitien und Auszeit im Kloster“ ein und führte durch Räumlichkeiten, die dabei von Bedeutung sind. Mit Pater Urs konnten interessierte Besucher einen kleinen Rosenkranz knüpfen. Zu guter Letzt luden die Mönche von Marienberg zur gemeinsamen Feier der Vesper in der Krypta. „Wir haben 467 Karten ausgegeben und sind an organisatorische Grenzen gestoßen“ resümiert Museumsleiterin Annemarie Schwarz. Ziel des Museumsteams sei es, die Besucher rundum zufrieden zu stellen. Sie freute sich, dass immer mehr Einheimische aus Südtirol, aber auch aus dem Oberinntal und aus dem Engadin den offenen Tag benützen, das Kloster kennen zu lernen. Ein beliebter Treffpunk war auch der Klosterladen mit seinem besonderen Flair. Dort werden Artikel angeboten, die mit dem Kloster und mit der Vinschgauer Kultur und Tradition in Zusammenhang stehen. Das breitgefächerte Sortiment erfreut Geist, Herz und Sinne. (aw)
Aus dem Gerichtssaal - Diese Geschichte hat sich zugetragen als Schlanders noch ein eigener Gerichtsort war mit allen dazugehörigen Einrichtungen und Personalien. Der Sitz des Gerichts war in der Schlandersburg (Bild). Im Erdgeschoss, wo heute Landesämter untergebracht sind, befand sich das Gefängnis. Einer der Aufseher war der legendäre Hans Schönthaler, ein glühender Verfechter und Pionier des sog. offenen Strafvollzugs, soll heißen: sinnvolle Beschäftigung der Häftlinge anstelle von stumpfsinnigem Absitzen der Strafe. Die ihm anvertrauten Gefangenen hatten untertags „Freigang“, um sich bei den Bauern eine Marende und ein Taschengeld zu verdienen. Am Abend machte der Aufseher dann eine Runde durch die Gasthäuser, um seine Häftlinge einzusammeln und über Nacht wieder in sicheren Gewahrsam zu nehmen. Noch lieber war ihm jedoch, wenn er den Insassen des Tschumpus in seinem Weingut in Vezzan eine sinnvolle und nützliche Beschäftigungstherapie angedeihen lassen konnte.
Zum Stammpersonal des Gerichts gehörte auch ein Gerichtsvollzieher. Er stammte aus dem Süden Italiens, aus einer Stadt an einem wunderschönen Golf gelegen, in deren Hintergrund sich ein Vulkan erhebt. Zu den Besonderheiten dieser Stadt gehört, dass deren Bewohner wahre Künstler sind, weil sie die Kunst des Sich-Durchwurstelns („L‘arte dell’arrangiarsi“) meisterhaft beherrschen. Ich konnte mich persönlich einmal davon anlässlich eines Auftritts vor dem dortigen Gericht überzeugen, als mich am Eingang Männer ansprachen und mir ihre Visitenkarte in die Hand drückten, auf der ihr Name stand und als Beruf jener des „testimone oculare“, also des „Augenzeugen“ angegeben war! Nun, dieser Gerichtsvollzieher aus der Stadt am wunderschönen Golfe hatte auch so seine Eigenheiten. Eine davon war, dass er zu den Versteigerungen auch gleich die Käufer mitbrachte, welche die Pfandsachen in der Regel um einen Pappenstiel ersteigerten und dann gleich abtransportierten. Natürlich fiel dabei auch für den Exekutor ein fetter Brocken ab! Diese seine Gewohnheiten waren bekannt. Ich hatte in der Malser Gegend eine Zwangsvollstreckung laufen, bei der 3 Kühe und 4 Kälber zur Versteigerung anstanden. Schlimmes ahnend begab ich mich vorsichtshalber an den Ort des Geschehens. Tatsächlich warteten dort bereits die Komplizen des Exekutors mit einem Viehtransporter. Also beteiligte ich mich kurzerhand persönlich an der Versteigerung. Doch als der Gerichtsvollzieher den Bietvorgang mit den Worten:“ dichiaro aperta l’asta“, eröffnete, kam es zu einem Eklat: Eine der Kühe hob ihren Schwanz und schiss dem Exekutor eine lautere Flade geradewegs vor die Nase! Über den weiteren Verlauf der Versteigerung berichten wir in der nächsten Ausgabe!
Peter Tappeiner Rechtsanwalt