Mals - Die Aktion „do leb i. do kaf i.“ der Vinschger Kaufleute im hds fand kürzlich mit der Preisverteilung am Hauptplatz in Mals seinen Abschluss. 25 Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über Einkaufsgutscheine, Wertkarten zum Einkaufen und Erlebnistage in Vinschger Hotels freuen.
vom Magdalena Dietl Sapelza
Was wären Vinschger Ortskerne ohne Geschäfte? Menschen würden nicht mehr zirkulieren, wie bisher, würden weniger geselligen Austausch haben. Aber vor allem die Nahversorgung wäre nicht mehr gewährleistet. Was das vor allem für nicht mobile und ältere Menschen bedeutet, lässt sich leicht ausmalen. Auch viele Gastbetriebe hätten ebenfalls das Nachsehen. Kurzum, es gäbe kaum noch lebenswerte Orte.
„Amazon hält Orte nicht lebendig“, bringt es Bezirkspräsident der Kaufleute und Dienstleister hds Dietmar Spechtenhauser auf den Punkt. Denn der Online-Handel wirkt sich bedrohlich auf die kleinen Geschäfte aus. „Wir vom hds bemühen uns, Kaufleute in den Orten zu halten, die ihrerseits versuchen, ein bestmögliches Preisleistungsverhältnis zu bieten. Um der Bevölkerung bewusst zu machen, welche Folgen es hätte, wenn den heimischen Geschäften die Kundschaft verloren geht, haben die Vinschger hds-Verantwortlichen bereits vor Jahren begonnen, Sensibilisierungskampagnen zu gestartet, verbunden mit Gewinnspielen. Nach der vergangenen Aktion „Mein Ort soll leben. Erlebe deinen Ort“ lautete das diesjährige Motto „do leb i. do kaf i in.“ 120 Vinschger Betriebe beteiligten sich an der Aktion. Kundinnen und Kunden konnten im Rahmen eines Gewinnspieles vom 1. bis 20. April 2019 nach jedem Einkauf ein Kärtchen mit Name und Adresse in eine bereit gestellte Urne werfen. Dann wurden die 25 Gewinnerinnen und Gewinner unter notarieller Aufsicht nominiert und zur Preisverteilung geladen, die am Samstag 18.Mai in der Malser Fußgängerzone über die Bühne ging. Fast alle Gewinner waren anwesend oder hatten sich vertreten lassen. Hds Präsident Spechtenhauser und Bezirksleiter Walter Holzeisen überreichten Einkaufsgutscheine zu 100 Euro, zu 200 Euro, zu 250 Euro sowie Einkaufswertkarten Wertkarten, einzulösen in Vinschger Geschäften.
Die drei Hauptpreise - die Erlebnistage mit Übernachtungen in Vinschger Hotels gingen an Thomas Unterberger aus Prad (Hotel Gerstl, Prämajur), an Tobias Kapeller, aus Taufers i. M. (Glieshof, Matsch) und an Eva Oberhofer aus Latsch.
Auch bei der Wahl der Hotels wurde darauf geachtet, dass die Wertschöpfung im Tal bleibt. Der anwesenden Gemeindevertreter Josef Thurner unterstrich den Wert belebter Orte und meinte: „Einkaufen im Ort ist ein Gewinn für alle.“
Rampenlicht Lootsch - Mit der humorvollen Komödie in drei Akten „Iatz kearsch dr Kotz, Ferdl“ von Jürgen Schuster begeistern die Schauspielerinnen und Schauspieler der Bühne „Rampenlicht Lootsch“ derzeit ihr Publikum. Sie agierten mit Einsatzfreude und Textsicherheit.
Deftige Sprüche, lustige Szenen bedienen altbackene Klischees der Paarbeziehungen und sorgen für Lachen und Szenenapplaus. Zum Inhalt sei Folgendes verraten: Alles dreht sich um den Macho Ferdl (Egon Reinstadler), der seine Frau Annemarie (Dorothea Mayr) fordernd und barsch behandelt, genauso wie seinen Sohn Martin (Alex Habicher) und dessen Freundin Elfi (Lea Paulmichl). Mit Hilfe von Elfis Mutter Afra (Manuela Thöni) wird ein außergewöhnlicher Plan ausgeheckt, um Ferdl zur Vernunft zu zwingen. Sein Freund, der einfältig wirkende Pantoffelheld Heini (Andreas Paulmichl), und der absonderliche Doktor Beinbruch (Christian Mayr) schließen sich der Intrige an und glänzen als brillante, komödiantische Farbtupfer der Komödie.
Regie führt Pankratius Eller. Koordinator ist Christian Schöpf mit seinem Team. Unzählige Stunden haben wiederum die Bühnenbauer investiert. Seit der Gründung der Bühne von vier Jahren müssen sie die Bühne im Mehrzwecksaal jedes Mal von Grund auf neu aufbauen. Hut ab vor der Leistung der Laatscher Theatermacher! (mds)
Nächste Aufführungen
im Mehrzweckgebäude Laatsch:
Freitag, 31. Mai.20.00 Uhr;
Samstag, 1 Juni 20.00 Uhr
Sonntag 2. Juni um 17.00 Uhr
Reservierung: 371 14 03 892
(ab 16.00 Uhr)
Burgeis/Obervinschgau - Die Raiffeisenkasse Obervinschgau organisierte gemeinsam mit der Südtiroler Herzstiftung am Samstag (11.05.) einen Gesundheitstag „Rund ums Herz“ im Kulturhaus in Burgeis. Es wurde eine „Gesundheitsstraße“ eingerichtet, um folgenschwere Werte für die Herzgesundheit zu ermitteln. Ein medizinisches Team prüfte Cholesterin-, Zucker- und Blutdruckwerte sowie BMI – Bauchumfang, welche anschließend bei einem individuellen Arztgespräch analysiert wurden. Die 70 Teilnehmer mussten nüchtern erscheinen. Deshalb stand nach der Untersuchung und Besprechung für jeden ein köstliches Frühstück bereit.
Anschließend begrüßte Gerhard Stecher von der Raiffeisenkasse die Teilnehmer an den Fachvorträgen. Er freute sich über die positive Resonanz des Gesundheitstages und versprach, weitere Veranstaltungen dieser Art zu organisieren. Franz Bauer, Landesvorstandsmitglied der Herzstiftung, freute sich über diese Veranstaltung. Damit würde die Tätigkeit der Stiftung in die Öffentlichkeit getragen. In Südtirol gebe es 27 Herzsportgruppen, die sich wöchentlich treffen und unter ärztlicher Aufsicht Übungen absolvieren.
Stefan Waldner, Gemeindearzt von Graun, referierte in allgemein verständlicher Sprache und erschöpfend über Herzkreislaufprobleme und ihre Konsequenzen. Helmuth Weiss, Internist im Krankenhaus Schlanders, erläuterte die Risikofaktoren von Herz-Kreislaufproblemen. Kurt Habicher, Notarzt und Anästhesist, vermittelte, was zu tun ist, wenn ein Notfall eintritt, speziell bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. In dieses Fällen zählt jede Minute. ZEIT IST MUSKEL! Zu guter Letzt bedankte sich Stecher bei den Referenten für die interessanten und aufschlussreichen Fachvorträge, bei dem medizinischen Team für die Vorsorgechecks und beim Weißen Kreuz Mals und Vinschgauer Oberland für ihre Unterstützung und wünschte allen eine gute Heimfahrt. (aw)
Kürzlich haben die SVP-Frauen im Bezirk Vinschgau die Bezirksfrauenleitung neu gewählt. An der Spitze stehen nun Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende der ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin. Komplettiert wird die Bezirksfrauenleitung von Andrea Frank Patscheider, VizeBM von Graun und SVP-Ortsobfrau aus St. Valentin, Lydia Helga Schötzer, Mitglied des Gemeindefrauenausschusses Schlanders und Andrea Kofler, Gemeindereferentin aus Latsch.
Kompatsch „Neuräutl“. Zwischen den beiden Behausungen liegen über 8.000 Jahre. Was für eine erstaunliche Kontinuität! Uralte Spuren menschlicher Besiedlung wurden auch beim nahe gelegenen Schnalserhof gefunden. Weiter oben gab es ein Riesenschloss das mit
einer „Lederner Luftbrücke“ mit Juval verbunden war... so erzählt zumindest eine Sage.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Karl Plattner Gedenkjahr
Kein Zweifel, Karl Plattner hat seinen Ruhm selber, durch sein Werk, begründet. Gefördert wurde er zunächst von Freunden im Vinschgau, doch auch gegenteilige Aktionen von weniger kunstsinnigen Zeitgenossen machten ihn bekannt – natürlich ungewollt.
So ist Plattners Frühwerk in Naturns, das Fresko zum Gefallenen-Denkmal von 1951/52, zerkratzt und schamhaft abgedeckt worden; öffentliche Polemiken folgten. An Plattners Fresko im Bozner Landtags-Saal störte den Redakteur einer lokalen Presse der „rachytische Ochs“, anno 1955. Man erinnert sich an Norbert Kaser, der wurde durch die Presseattacken nach seiner provokanten „Brixener Rede“ schlagartig bekannt. Doch zu Plattners frühen Förderern: Seine erste Ausstellung bestritten die kunstsinnigen Brüder Gurschler in Schlanders, anno 1946.
1951 kam dann der öffentliche Naturnser Auftrag für das genannte Fresko; Bürgermeister war dort – bezeichnender Weise von 1945 bis 1952 - der politisch untadelige Musiker Hermann Kristanell (1902-1977); in seinem Haus gingen Intellektuelle und Künstler ein und aus, Karl Plattner, der malende Vagabund Kuperion, der Dichter Josef Leitgeb und Andere. So auch bei Kristanells Bruder Adolf (1900-1960), dem dichtenden Rechtsanwalt und Vizebürgermeister in Meran. Beide stammten vom Dorfmair-Hof in Naturns.
Übrigens: Der Literat und Plattnerfreund Roland Kristanell (1942-2000), Mitbegründer und Mitarbeiter der Kulturzeitschrift ARUNDA, war Hermanns Sohn.
Paul Peims
„Ja ich bin ein Revoluzzer!“
Neulich wurde ich für meine Idee, der EU eine neue „Verfassung“ zu geben und damit die Nationalstaaten zu überwinden als „Revoluzzer“ bezeichnet. Daraufhin habe ich mich gefragt, wie denn eigentlich die Begriffsdefinition von Revolution lautet. In eine Suchmaschine eingegeben, fand ich folgende Definition auf Wikipedia: „Eine Revolution ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer Systeme, der meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit erfolgt.“ (Wikipedia, 27.04.19)
Die Begriffsdefinition gelesen und verstanden, stellte ich fest, dass ich wirklich ein kleiner „EU- Revoluzzer“ bin. Ich möchte die EU strukturell verändern und dies lieber heute als morgen. Dies aus einem guten Grund. Ich glaube, dass die EU Sinn macht!
Ca. 25 Jahre nach ihrer Gründung steht eine EU, wie wir sie kennen, vor dem Scheideweg. Die Zusammenarbeit vieler europäischer Staaten hat zu einer Hülle von Vorteilen für viele Europäer geführt, jedoch stehen wir nach der erfolgreichen Befriedung und wirtschaftlichen innereuropäischen Zusammenarbeit vor vielen Fragen und Grundsatzentscheidungen (Immigrationskrise, Steuerpolitik, Außenpolitik, Finanzsystem, Sozialpolitik, uvm.), welche m.M.n. nur auf europäischer Ebene beantwortet werden können. Der derzeitige überstaatliche Aufbau auf der Grundlage souveräner Staaten und das dazugehörigende institutionelle System verhindern jedoch, dass in bestimmten Bereichen (Sozialpolitik, Steuerpolitik, Außenpolitk, Immgrationspolitik usw.) zufriedenstellende europäische Lösungen ausgearbeitet werden können. Nationale Befindlichkeiten und Politik werden zukunftsorientierten Lösungsansätzen vorgeschoben. Zusätzlich hat man sich über Jahrzehnte in vielen Bereichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, mit sichtlichen negativen Auswirkungen (z.B.: Steuer- und Lohndumping). Hinzu kommt, dass sich viele Bevölkerungsschichten nicht mehr mit dieser EU identifizieren können (z.B.: 37% der europäischen Bevölkerung haben noch nie ihren Heimatstaat verlassen) und wollen diese nicht mehr mittragen, was m.M.n. ein großer Rückschritt ist.
Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir einen Schritt in Richtung mehr EU machen sollten. Dies jedoch nicht mit dem aktuellen Aufbau. Ein neues Korsett für die Zukunft muss her! Umso früher, desto besser. Ich bin für eine EU der Regionen, in der lediglich die zwingenden Schlüsselkompetenzen (z.B.: Außenpolitik, Finanzwesen, Immigrationspolitik) an die EU abgegeben und alle restlichen Entscheidungen auf regionaler Ebene getroffen werden. Dies bringt einerseits den Vorteil mit sich, dass in vielen Bereichen kleinere Strukturen einfacher, effizienter und nachhaltiger zu verwalten sind und so die Bevölkerung durch partizipative Prozesse auf regionaler Ebene mehr Zugriff auf die regionale und europäische Politik hat und andererseits, dass europäische Fragen auf EU-Ebene entschieden werden können, ohne ein nationales Veto.
#mehrEU #mehrBeteiligung #EUderRegionen #EUrevoluzzer
Benjamin Schupfer,
Rabland
Lösungsgeld I
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die von Menschen geschaffene Monokultur, die der von Gott gezeugten Biodiversität, zuwider läuft. Wegen ihr treten immer mehr Krankheitserreger und Schädlinge auf, welche eigentlich das Futter der Nützlinge sind. Jedoch das monokulturelle Wirtschaften versiebt das ökologische Gleichgewicht zugunsten der Krankheitserreger und Schädlinge, sodass immer mehr Pestizide und Herbizide eingesetzt werden müssen, um überhaupt noch etwas Essbares produzieren zu können.
Paul Gruber, Mals
(Forstetzung folgt)
von Don Mario Pinggera - Wie viele Anhänger die österreichische FPÖ in unserem Lande wohl hat? In diversen Gesprächen fiel mir immer wieder auf: nicht wenige! Was grundsätzlich ja auch nicht tragisch ist. Es ist legitim, sich für eine demokratisch gewählte Partei zu begeistern. Umso übler ist das Erwachen nach dem wahrhaft ekelhaften Video von Ibiza. Heinz-Christian Strache hat mit dieser törichten Aktion sogar die österreichische Regierung weitgehend zu Fall gebracht. Ausgang ungewiss! Ganz ähnlich den Missbräuchen in der Kirche wurde hier das Vertrauen der Menschen schamlos missbraucht. So entsteht Politikverdrossenheit! Die Menschen verlieren jeden guten Glauben. Als Inhaber (auch) eines österreichischen Passes bin ich froh: Das Land hat mit Alexander Van der Bellen einen besonnenen Bundespräsidenten. Und den braucht es jetzt auch! Dabei ist das Verhalten Straches eigentlich nicht überraschend. Schon das unselige Agieren des ehemaligen Landeshauptmannes von Kärnten, Jörg Haider, wies in eine wenig segensreiche Richtung. Der verächtliche Umgang dieses Potentaten beispielsweise mit der slowenischen Minderheit in Kärnten ist hier lediglich die Spitze des Eisberges. Strache befindet sich deshalb durchaus im Rahmen der Tradition der FPÖ. Durch das Verhalten Straches auf Ibiza dürfte nun auch die Hoffnung auf den sogenannten ‘Doppelpass’ in unserem Land in weiteste Ferne gerückt sein. Ehrlich gesagt: wer mich als Wähler derart betrügt, auf den werde ich mich niemals wieder verlassen wollen und müssen! Auf der anderen Seite ist es gar nicht schlecht, was geschehen ist. Im Gegenteil – es könnte sogar heilsam sein! Heilsam insofern, als man nicht mehr so leichtfertig Fundamentalisten und Fundamentalistinnen folgt, ob diese nun von links oder von rechts kommen! Die Geschehnisse in Österreich haben Aufmerksamkeit erregt, im positiven Sinne und in ganz Europa. Die Verlogenheit und der Betrug an den wählenden Menschen werden garantiert nicht ohne Folgen bleiben. Im Hinblick auf die Geschichte Europas, insbesondere Deutschlands und Österreichs, sind wachsame Augen und Ohren gefragt. In einer Zeit wie heute, wo zweifelhafte Gestalten in der Politik wieder versuchen, mit einfachen und zum Teil brutalen (und dummen) Phrasen die Menschen aufzustacheln, ist erhöhte Wachsamkeit und ein klares NEIN gegen jede Art von Fundamentalismus absolut NOT-wendig.
Taufers i. M./Vinschgau - Wenn Martin Fliri Dane in die Redaktion des Vinschgerwind kam, hatte er immer eine Geschichte im Gepäck, eine Anregung über etwas Interessantes, Humorvolles oder Kritisches, über das man schreiben könnte. Redefreudig und philosophisch sprudelte es dann nur so aus ihm heraus. Und er hat auch selbst Beiträge geliefert, zum Beispiel Texte und Bilder für Kulturseiten. So schrieb er über die Schellennarren im Dreiländereck und über die Maulwürfe und deren Ausrottung im Münstertal. Vor einem Jahr erzählte er für den Sommerwind 2018 die abenteuerliche Geschichte rund um die „Blocher -Wurst“, die er sich nach Absprache mit dem Schweizer Politiker Christoph Blocher hatte patentieren lassen.
Martin Fliri Dane, geboren am 11. 11.1949 in Taufers i. M. besuchte die Klosterschule in Marienberg und das Gymasium in Bozen. Dort entwickelte er seine Leidenschaft zur Fotografie. Sein Können und sein fotografisches Gespür zeigen beispielsweise seine spektakulären Bilder von der Skirennsportlegende Gustav Thöni und dem Steilwandfahrer Heini Holzer. Beide hatte er über Jahre mit seiner Kamera begleitet. Martin arbeitete als Mitarbeiter im Sanierungsbüro in Glurns, als rühriger Kellermeister im Schloss Rametz in Meran und im Nobelhotel Palace in St. Moritz, sowie bei den dortigen Bergbahnen. Er war Gründungsmitglied des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz, Dolomiten-Redakteur, Gemeinderat in Taufers i. M. und dort sogar Bürgermeister-Kandidat, der es um ein Haar ins höchste Amt geschafft hätte und vieles mehr.
Martin suchte immer wieder nach neuen Herausforderungen und arbeitete unerschütterlich an seinen Zielen. Die „Hunza Marille“, die er von Pakistan nach Südtirol gebracht hatte, machte ihn zum „Marillenpapst“ und Botschafter für die Veredelung der süßen Frucht. Martin war ein authentischer Freigeist mit Sinn für Recht und Gerechtigkeit, der sich immer treu blieb.
Er war ein außergewöhnlich vielseitiger Mensch, ein Tausendsassa, ein Abenteurer, ein großartiger Erzähler und Schreiber, der sich nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Nach schwerer Krankheit starb Martin am 16. Mai 2019. Sein wacher und kritischer Geist, sein Ideenreichtum, seine Anekdoten und Geschichten werden uns fehlen. (mds)
Sportoberschule Mals - 25 Jahre Mut, Begeisterung, Innovation. Der 31.05.2019 ist der Geburtstag einer Erfolgsgeschichte. Der Anfang war schwer: Zwar von Skigebieten umgeben, litt die Umsetzung dieses besonderen schulischen Modells zunächst an unzureichender Infrastruktur und und und. Pioniergeist, Hartnäckigkeit, Bauernschläue, Sinn für das Machbare, ein klares Konzept und unermüdlicher Einsatz verhalfen dem Projekt zum Erfolg.
Die Sportoberschule Mals hat viele Väter. Mit einem Bonmot des unbestrittenen Gründervaters Dir. a.D. Max Bliem gesprochen: „Wenn alle ‚Gründer‘ der Sportoberschule Tantiemen bezahlen müssten, wäre das ein fantastischer finanzieller Zugewinn.“ Tatsache ist, dass es weitsichtige und kluge Leute gab, welche 1994 die einmalige Chance und Notwendigkeit dieser Bildungseinrichtung erkannten und beherzt umsetzten: Neben Max Bliem Josef Hofer und Gustav Tschenett, LH a. D. Luis Durnwalder, die „Mutter der Sportoberschule“ LR a. D. Martha Stocker, VSS-Obmann Günther Andergassen, Amtsdir. a D. Arthur Pernstich, der ehem. Präsident des Wintersportverbandes F.I.S.I Südtirol Martin Wieser, LR a. D. Otto Saurer, Markus Westreicher, die „Südtiroler Sporthilfe“.
Heute ist die Sportoberschule aus der Schullandschaft Südtirols nicht mehr wegzudenken. Sie ist zu einer Bildungseinrichtung geworden mit dem Ziel, der sportbegeisterten Jugend eine stimmige Kombination von schulischer Ausbildung und Leistungssport zu bieten.
Aus der Sportoberschule Mals sind erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hervorgegangen. Ebenso machten auch jene ihren Weg - und das sind die meisten - welche die sportliche Karriere mit der einer beruflichen getauscht haben. Bestes Beispiel sind die Gebrüder Markus und Dominik Windisch: Dominik ist neben Absolventin Dorothea Wierer amtierender Weltmeister im Biathlon und Markus ein erfolgreicher Unternehmer in München.
Die Sportoberschule Mals ist eine gute Investition in die sportbegeisterte Jugend, ist ein großzügiger Vertrauensvorschuss in junge Menschen, in ihr Können, in ihre Entwicklung zu Lebenstüchtigkeit, zu leistungsbewusster, ganzheitlich glücklicher, mental starker, mündiger und eigenverantwortlicher Lebensführung. Die Bedeutung der Sportoberschule misst sich nicht primär an Medaillen, sondern am erfolgreichen Nachhalt ihres Bildungsauftrages.
Gewinnen ist mehr als nur gewinnen. Sport formt Geist, Körper und Persönlichkeit. Dominik Windisch beschreibt in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Sportoberschule Mals eindrücklich sein Werden als Mensch und Sportler: „‘Aufgeber gewinnen nie, Gewinner geben nie auf!‘ – dies ist für mich nicht nur mein sportliches Motto, sondern auch meine Lebenseinstellung. Und diese kommt nicht von ungefähr. Im Kindes- und Jugendalter belegte ich bei Wettkämpfen meistens einen der hinteren Ränge, was mich jedoch nie besonders störte. Anlässlich eines Wettkampfes wurde ich als Letzter ins Team gewählt, da niemand so recht an meine Fähigkeiten glaubte. Das motivierte mich besonders. Ich wollte es allen zeigen und es gelang mir, meinen Gegner zu schlagen. (…) Der Stolz auf diese Leistung war mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. In diesem Moment erwachte mein Kampfgeist, (…) ich fing an hart zu trainieren und konnte mich kontinuierlich verbessern. Diese persönlichen Teilerfolge steigerten meine Motivation von Mal zu Mal und führten zum Entschluss, mein Leben dem Biathlon zu widmen.“
Oberland - Im schweizerischen-österreichischen Grenzgebiet entsteht eines der größten Laufwasserkraftwerke des Alpenraums.
Auf mehrfachem Wunsche organisierte Kurt Ziernhöld im Auftrag der SVP-Ortsgruppe Reschen am Donnerstag (23.05) eine Fahrt zur Besichtigung des Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI). Dieses Kraftwerkprojekt vor unserer Haustür ist zurzeit die größte Baustelle im Lande Tirol. Zu Beginn unseres Besuches hielt Ing. Lukas Winkler einen kurzen Einführungsvortrag, stellte das Projekt in Form einer Projektion vor und erteilte die notwendigen Sicherheitsinstruktionen. Anschließend wurden uns Warnwesten und Helme überreicht. Entsprechend ausgerüstet betraten wir das Krafthaus in Prutz. Mittels zweier Francis-Turbinen und zweier Generatoren sollen dort 400 Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht einem Stromverbrauch von rund 90.000 Haushalten. Über ein erdverlegtes Kabel wird der Strom dann zum benachbarten Umspannwerk des Kraftwerks Kaunertal geleitet und dort in das Netz eingespeist. Das gigantische Krafthaus ist außen kaum noch sichtbar, weil es nur mehr 4,5 m über das Geländeniveau hinausragt. Der Krafthausschacht reicht 26 m in den Untergrund. Zwischen Triebwasserstollen und Krafthaus befindet sich noch ein 105 m hohes Wasserschloss, welches für den Druckausgleich sorgt. „Das GKI bietet eine Reihe von Vorteilen“ ließ uns Winkler wissen. Dazu gehört eine Mindestabflussmenge von 10 m³/s im Sommer. Weiters gibt es eine Reihe von Ausgleichsmaßnahmen: die Stauraumgestaltung in Martina, ein Biotop in Maria Stein, Bepflanzung und Begrünung beim Krafthaus, die Aufforstung der Innschlucht, die Erweiterung von Uferflächen und Schotterbänken am Inn sowie das Sicherstellen der Fischpassierbarkeit. An der Wehranlage Ovella bei Martina erwartete uns Ing. Mathias Oparian. „Die Anlage ist als Staubalkenwehr mit zwei Wehrfeldern projektiert und wird etwa 15 m hoch werden und der Stauraum wird auf 2600 m Länge ein Volumen von ca. 500.000 m³ fassen.“ Auf der östlichen Seite werde der Triebwassereinlauf, die Fischwanderhilfe und das Betriebsgebäude gebaut. Um eine solide Baufläche zu gewährleisten, wurde der Schuttkegel mit einem Volumen von etwa 100.000 m³ komplett abgetragen. An der Felswand im Osten wurden neben großflächigen Bodennetzen 13 zum Teil mehrere hundert Meter lange Steinschlagschutzzäune verankert. Diese werden regelmäßig inspiziert und von Geröll und Gehölz gereinigt. Der Inn wurde verlegt und rinnt bereits durch das im Bau befindliche Wehr. (aw)