Dienstag, 20 Oktober 2015 12:00

Israeli auf EACD-Station in Laas

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s27sp2 0016kleinLaas - Fast unweigerlich kommt Jürgen Prigl auf die Ursprünge der EACD (European Association of Crafts and Design) zu sprechen, wenn er über deren Bildungstournee berichtet – Ursprünge, die in der mittelalterlichen, hauptsächlich von Steinmetzen getragenen Handwerkskunst der Dombauhütten zu suchen sind, einer Kunst, die für herrliche Prachtbauten verantwortlich zeichnet und in einem bestens organisiertem Netzwerk gepflegt wurde. Jürgen Prigl; Dombaumeister von Soest, ist Präsident der EACD, der Europäischen Vereinigung für das gestaltende Handwerk, die das Ziel verfolgt, dem europäischen Prozess der Integration folgend, auch im außerakademischen Bildungsbereich eine geltende Zertifizierung zu schaffen und dem Master of science einen Master of craft entgegenzustellen. Die Vereinigung umfasst 12 Mitgliedsländer, freundschaftliche Kontakte unterhält man zur Dombauhütte des Vatikans. Für hohe Aus- und Weiterbildungsstandards sorgen Dombauhütten und Bildungseinrichtungen, wie die Dombauhütten zu Köln und Soest, die Basler Münsterbauhütte, der Nidarosdom in Trondheim, die Kathedralen in Canterbury und Lincoln, die Fachschulen in Laas, Hallein und Brac oder das Bilding Crafts College in London. International renommierte Unternehmen kommen noch dazu. Sieben bis acht dieser Stationen durchlaufen Steinmetze oder Bildhauer mit Meistertitel oder einer entsprechenden Ausbildung während der 3-jährigen Bildungstournee, Stationen, auf denen sie sich fachlich weiterbilden, Erfahrungen sammeln und das Privileg genießen, beim Gastgeber untergebracht zu werden. Am Ende leisten sie einen Beitrag für eine Publikation, die vom EACD herausgegeben wird. „Nichts bildet so sehr wie das Reisen, Internationalität macht Spaß. Wir leben von Persönlichkeiten mit Strahlkraft, wir fördern Menschen, die etwas daraus machen“, so Jürgen Prigl. Außerdem befürwortet der EACD-Präsident eine gesetzliche Reglementierung der Ausbildung, vor allem in Hinblick auf die Jugendarbeitslosigkeit in einigen Ländern und vor dem Hintergrund der zunehmenden Migration. Zurzeit absolviert Ohad Cohen, sehr gut deutschsprechender, israelischer Staatsangehöriger nach der Erstausbildung an der Xantener Dombauhütte und einem ersten Ausbildungsblock am Basler Münster einen zweiten an der Fachschule Laas. „Momentan bin im am Punktieren, will auch das Modellieren und das Freihandzeichnen üben, das genaue Arbeiten“, verrät Ohad Cohen. Sein Ziel: in seiner Heimat eine Werkstatt zu eröffnen, mit Naturstein zu arbeiten. Und: Erstmals wird ein Teilnehmer eines außereuropäischen Landes den Titel European Master of craft führen.

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