Dienstag, 03 Februar 2015 00:00

Fuchs ist „Pronto“

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s4 393Eyrs - Der wohl umtriebigste Wirtschaftsgeist im Tale, Heinz Fuchs, hat kürzlich in Eyrs, in der Gewerbezone dort, einen Getränkegroßhandel eröffnet - gesetzeskonform. Wer Fuchs kennt, kann erahnen, dass dies wohl ein erster Schritt zu Größerem sein wird. Die unsichere Gesetzeslage in der Raumordnung weckt Interessen.

von Erwin Bernhart

Die Gerüchteküche brodelt weit über Eyrs hinaus. Was wird der Herilu-Macher Heinz Fuchs aus der Gewerbezone in Eyrs machen?

Wird er zuerst sein Möbelhaus Avanti in Latsch nach Eyrs verlegen? Es wird gesagt, dass Fuchs das Avantiareal bereits verkauft habe und zwar an die Obstgenossenschaft Mivor. Stimmt nicht, sagt Mivor-Obmann Thomas Oberhofer. Wahr ist, die Mivor hat ein kleines Grundstück vom Avantibesitzer abgekauft, rund 1800 Quadratmeter. Der Grund für diesen Grundankauf sind Überlegungen innerhalb der Obstgenossenschaft, neue Kühlzellen schaffen zu wollen. Oberhofer sagt, dass die Genossenschaft vor der Entscheidung gestanden habe, entweder die Zellen im alten Obstmagazin im Dorfzentrum zu erneuern oder am bestehenden Standort in der Gewerbezone zu erweitern. Man habe sich für Letzteres entschieden, deshalb auch der Grundkauf. Den Grundverkauf bestätigt auch Heinz Fuchs dem Vinschgerwind. Auf die Frage, ob das Gerücht stimme, dass Fuchs seinen Avanti-Betrieb nach Eyrs verlegen möchte, sagt Fuchs: „Das ist total aus der Luft gegriffen.“ Erst vor kurzem hat Fuchs allerdings in Eyrs direkt neben der Hauptstraße einen Getränkegroßhandel „Pronto“ ohne großes Aufsehen eröffnet. „Weil noch nicht alles perfekt ist, haben wir auf eine große Eröffnung verzichtet“, gibt sich Fuchs bescheiden. Fuchs hat damit einen sichtbaren Fuß in die Eyrser Gewerbezone gesetzt. Denn im Hintergrund gehören ihm mittlerweile davon fast zwei Hektar Grund. Mit dem Getränkegroßhandel ist Fuchs gesetzeskonform, denn das geltende Landesraumordnungsgesetz lässt in Gewerbegebieten unter anderem den Verkauf von „Getränken in Großhandelspackungen“ zu. Allerdings ist dieses Landesraumordnungsgesetz eine wackelige Geschichte, das wissen die Kaufleute im Tal, das wissen die Bürgermeister, das weiß der neue Landesrat für Raumordnung Richard Theiner, genau. Der Ministerrat in Rom hat dieses Raumordnungsgesetz gerichtlich angefochten. Hintergrund dafür ist jenes aus der Optik der Kaufleute unsägliche Gesetz des damaligen Ministerpräsidenten Mario Monti. Man hat dieses Gesetz „Salva Italia“ getauft und es enthält Liberalisierungen auf allen Ebenen, auch was die Gewerbegebiete betrifft. Mit einem Federstrich hat Monti alle Einschränkungen aufgehoben, was einen totalen Eingriff in Südtirol-autonome Befugnisse bewirkte.
Fuchs sagt: „Vorerst werden wir den Getränkehandel mit einem Zelt oder einer vorgefertigten Halle etwas vergrößern. Später wird ein Gesamtprojekt in Eyrs gemacht, um zu schauen, was überhaupt möglich ist.“

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