Dienstag, 09 Dezember 2014 00:00

„Zur frommen Erinnerung“

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s53 8562Naturns - Zur frommen Erinnerung“ durch Sterbebildchen und Sterbetücher hatte eine Ausstellung in Naturns eingeladen. Sie wurde von Maria Fliri und Jonas Christanell gestaltet und durch den Heimatpflegeverein Naturns-Plaus, die Leihgeber der Sterbebilder, die Gemeinde Naturns, den Bildungsausschuss, die Pfarre, die Chronisten und den Bestattungsdienst des Jonas Christanell gefördert und unterstützt.
Bei der Eröffnung am 30.Oktober sprachen Maria Fliri und Jonas Christanell über die inhaltliche und formale Entwicklung der Sterbebilder und über die Verwendung der Sterbetücher. Die alten Sterbebilder sind Kürzestgeschichten eines Lebens mit Angabe des Standes, des Berufes, der Funktion oder des Dienstgrades. Aus Zeitdruck der Verfügbarkeit am Beerdigungstag oder Angst vor der Preisgabe persönlicher Daten beschränkte man sich später auf Minimalangaben mit Namen und Sterbedatum. Erfreulicherweise zeichnet sich heute eine Wende ab, wobei sich Auftraggeber und Hersteller bemühen, wieder ganz persönliche Motive und Eckdaten des Lebens anzugeben.
Ein Trio aus dem Kirchenchor Naturns,  unter der Leitung des Chorleiters Josef Pircher, umrahmte die Eröffnung mit passenden Liedern. Nach Grußworten des Bürgermeisters Andreas Heidegger, des Dekans Rudolf Hilpold und des Kulturassessors Valentin Stocker begaben sich Interessierte in den Ausstellungsraum. Dort zeigten sie sich überrascht über die vielen Sterbetücher, in kunstvoller Handarbeit angefertigt, und über die vielen Totenzettel in zeitlicher Anordnung. Eine eigene Ecke war dem Gedenken der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges gewidmet
Im Laufe der Woche war die Ausstellung gut besucht, und jeder verweilte lange beim Lesen und Betrachten. Es bot sich die Gelegenheit, über die Verstorbenen zu erzählen, verwandtschaftliche Beziehungen herzustellen und alte Geschichten auszugraben. Man fand Zeichen der Freundschaft und der Zusammengehörigkeit, die durch die Ausstellung ins Gedächtnis gerufen wurden.
Manche waren überrascht, das Bild eines Vorfahren entdeckt zu haben, das ihnen  dann auch ausgehändigt werden konnte. (ria)

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