Dienstag, 21 Januar 2014 00:00

Schröcksnadels Schnals

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s4 Som 109Schnals - Seit vergangenem Sommer ist bekannt, dass die Familie Pohl und ihr nahestehende Aktionäre ein Mehrheitspaket an den Schnalstaler Gletscherbahnen auf dem Markt anbieten. Um rund 5 Millionen Euro. Es gibt Interessenten. Das sind potente Investoren. Die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ hat am vergangenen Samstag erstmals über den „Gletscher-Deal“ berichtet.

von Erwin Bernhart

Es sind mehrere Interessenten, die uns Kaufinteresse signalisieren“, sagt der Ingenieur Ulrich Innerhofer, der das Ingenieurbüro von Dietmar Pohl in Schlanders  übernommen hat. Unter diesen Interessenten befindet sich ein äußerst potenter Investor: die Schröcksnadel-Gruppe aus Tirol.

Die vom ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel aufgebaute Gruppe besitzt mehrere Skigebiete und Tourismusunternehmen in Tirol, welche in den Vereinigten Bergbahnen zusammengeschlossen sind. Es ist ein großes Firmengeflecht auch in den Bereichen touristischer Informationssysteme, die die Schröcksnadel-Gruppe im österreichischen Tourismus und vor allem im Ausrichten von Großveranstaltungen verankert. Geschäftsführer und Nachfolger von Peter Schröcksnadel, der 2011 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhalten hat, ist sein Sohn Markus. Mehrere Gespräche hat Markus Schröcksnadel mit Innerhofer und Gletscherbahnen-Präsident Florian Kiem bereits geführt. Einen unterschriftsreifen Kaufvertrag gibt es bislang nicht. Peter Schröcksnadel selbst wurde bereits im Dezember 2013 auf dem Schnalser Gletscher gesichtet, bei einer Besichtigungstour des möglichen Einkaufsobjektes. Ein Gletscherskigebiet in Südtirol würde die Aktivitäten der Schröcksnadel-Gruppe wohl abrunden und krönen.
Es gibt aber noch mindestens einen weiteren, auch potenten  Interessenten: die Athesia in Bozen. Innerhofer will dies nicht kommentieren. Auch nicht dementieren. In Schnals treiben derweil wildeste Gerüchte ihre Blüten. Eine von diesen: Markus  Schröcksnadel signalisiert gemeinsam mit der Athesia Kauf-interesse. Auch dies will Innerhofer nicht kommentieren.
Nur eines: Aufrecht bleibt vorerst das Angebot der Explorer-Gruppe, ein Hotel in Kurzras bauen zu wollen. Allerdings wurde dies vorerst auf Eis gelegt. Weil die Bereitstellung der urbanistischen Voraussetzungen länger gedauert hat, hat die Explorer-Gruppe derweil anderweitig Investitionen getätigt. Auch mit dem Argument des Vorstandes der Gletscherbahnen, dass man eben zuerst den Verkauf der Aktienmehrheit über die Bühne bringen möchte und sich dann der neue Mehrheitseigner mit der Explorer-Gruppe auseinandersetzen solle.
Nichts sagen will Innerhofer über jene Bedenken der Schröcksnadel-Gruppe, dass nämlich die Bettenanzahl, die Bettenqualität und die Infrastrukturqualität in Schnals rund um die Gletscherbahnen durchaus zu wünschen übrig lasse.

 


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