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Leserbriefe Ausgabe 9-19

geschrieben von

Weltuntergang?
Leserbrief Alexandra Obermeier, Ärztin, München
„Apokalypse now“, der Film hieß zwar „Apocalypse Now“ und spielte im Vietnamkrieg, aber unter „Apokalypse“ versteht man u.a. Weltuntergang, oder auch fürchterliche Katastrophe (Offenbarungen des Johannes NT). Und als solche stellt nun Frau Obermeier die Situation bei uns im Vinschgau dar. Sie schreibt von „Betonpfeiler“ und meint die Betonstangen, die im Laufe der Jahrzehnte die hölzernen Stangen verdrängt haben. Diese dienen der Stabilität und sind widerstandfähiger gegen Witterungseinflüsse. Die „hellen Wolken“ bestehen aus aufs Feinste zerstäubtem Wasser mit einem verschwindend kleinen Anteil „Spritzmittel“. Dosierungen sind einer Ärztin geläufig. Der durchschnittliche Anteil an „Spritzmittel“ beträgt gerade mal 0,6 Promille. Die Aufrechterhaltung der Spitzenqualität der Vinschger Äpfel erfordert regelmäßige „Behandlung“ der Plantagen. Zudem erfolgen diese nicht täglich. Obstbau ist ein Ganzjahresjob, verbunden mit teils sehr harter Arbeit. Die Obstplantagen stehen nicht für einen „Naturpark“, sie dienen der Produktion von Lebensmitteln, genauso wie die unzähligen, riesigen Getreidefelder in der BRD und auch im Freistaat Bayern. Weltweit ist die Weizenproduktion zu gering und so kommt man offenbar nicht drum herum, Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Auch in der BRD und so schrieb z.B. das Umweltbundesamt der BRD: „Neben den erwünschten Wirkungen birgt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zahlreiche Risiken für die Umwelt einschließlich der biologischen Vielfalt. Während der Absatz von Pflanzenschutzmitteln seit Jahren auf unverändert hohem Niveau stagniert, nimmt die Biodiversität in der Agrarlandschaft weiter ab.“ Im Jahr 2015 wurden allein in Deutschland rund 49‘000 Tonnen Pestizide eingesetzt, mit steigender Tendenz.
Wie geht es nun den Bewohnern dieses Tales? Gerne zitiere ich aus einem früheren Leserbrief: „Vor zehn Jahren sind meine Frau und ich aus dem Schweizer Mittelland hierher nach Kastelbell gezogen. Unser Domizil liegt direkt neben einer großen Apfelplantage. Wir sind somit direkt konfrontiert mit diesen „Gefahren“, also müssten wir längst krank sein und toxikologisch bedenkliche Werte aufweisen. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil, wir erfreuen uns allerbester Gesundheit. Gerade das gesunde Klima hier im Vinschgau bewog uns dazu nach der Pensionierung die Schweiz zu verlassen. Atemwegbeschwerden und häufige Erkältungen gehören der Vergangenheit an, ebenso Bodennebel und hohe Feinstaubbelastung.“
Anderes liest man täglich von München. Stuttgart hat erst kürzlich München den ersten Rang abgenommen, im Ranking der am stärksten stickstoffbelasteten Städte liegt München „nur noch“ auf dem zweiten Platz. Überschreitungen des Grenzwertes von über 50% sind an der Tagesordnung und dies jeden Tag. Dieselfahrverbote stehen zur Diskussion, jedoch hier wird nur periodisch „gespritzt“. Deshalb wird es kaum jemanden erstaunen, dass wir Vinschger gerne hier leben, die Landwirtschaft, die Industrie und den Tourismus als die Wirtschaftszweige schätzen, auf denen unser Wohlergehen basiert. Störend wirkt manchmal nur der immer stärker werdende Straßenverkehr. Paradox erscheint, dass Gäste, die „saubere Luft“ suchen, mit ihren Dieselfahrzeugen herkommen. Abschließend wäre interessant zu erfahren, wie eine Fachärztin der Psychiatrie einen Patienten, der zu maßlosen Übertreibungen neigt, therapiert.
Peter H. Schmid Kastelbell

 

s12 Eugen LeserbriefDas Wunder von Mals - ich sehe keins.
Betonwände statt Gartenzäune.
Steriler englischer Rasen statt Gemüse- und Kräutergärten.
In der Gemeinde Mals werden nicht mehr regionale Nahrungsmittel gekauft, wie in anderen Gemeinden.Im Schulhof werden „versehentlich“ die Sträucher und Bäume abgemäht,
die die Schüler drei Monate vorher gepflanzt haben.Und der gemeindeeigene Bauernhof sieht selbstredend so aus:
Eugen Jörg

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