Mittwoch, 25 Juli 2012 00:00

Leserbriefe

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Omertà / Schweigepflicht
Sehr geehrter Herr Gostner, Ihr Leserbrief „der Appell“ in der letzten Ausgabe des Vinschger Winds lässt enormen Spielraum für Spekulationen und Mutmaßungen offen! Der Sinn eines Leserbriefs sollte meiner Meinung nach darin bestehen, eine bestimmte Thematik bzw. die Meinung des Autors, einer breiten Öffentlichkeit klar und verständlich zuzuführen. Dabei sollte man auch getrost den Mut bzw. die Courage aufbringen, das Kind beim Namen zu nennen. Ihre nebulöse Geheimniskrämerei betreffend einer oberflächlichen Polemik, gezielten Angriffen auf Personen und Institutionen, Missständen im Tal sowie eine tendenziöse Berichterstattung mit politischer Botschaft, offenbaren für den „Nichtinsider“ oder besser gesagt für den hiesigen, nichteingeweihten Normalbürger genau das Gegenteil.
Sollte es sich für Sie in nächster Zukunft ergeben, einen erneuten Rundumschlag in Richtung Chefredaktor abzusetzen, lassen Sie uns ( die Leser ) doch bitte ausführlicher daran teilhaben, damit der Pfeil auch ins Schwarze trifft
Fridolin Wittmer, Taufers i. M.


Würgegriffe
Verursacht von unliebsamen Paragraphen oder, noch schlimmer, von Steuern wie die IMU, sind Würgegriffe, wie wir sie zurzeit durch rigorose Sparmaßnahmen erleben, stets unangenehm. Es gibt aber auch einen Würgegriff auf die Pressefreiheit bzw. auf eine seriöse und möglichst neutrale Berichterstattung. Selbst für Außenstehende ist unschwer festzustellen, dass im „Vinschgerwind“ der Malser Bürgermeister beinahe ununterbrochen unter Beschuss liegt und man in der letzten Ausgabe vergeblich auch nur ein Wort über die Eröffnung der sehr gefällig und attraktiv gestalteten Fußgängerzone in Mals sucht. Man findet im Vinschgerwind gelegentlich auch einen Seitenhieb auf das Konkurrenzblatt. Obwohl kein Freund der … Brüder, wie sagt der sog. Volksmund treffend: „Jeder kehre vor…“ Diese Gelegenheit nützend, möchte ich dem jungen Malser Bürgermeister, seiner Verwaltung und allen, die an der Gestaltung dieser Fußgängerzone mitgewirkt haben, ein großes Lob und Kompliment aussprechen. Diese wirklich attraktive und gefällige Einrichtung ist trotz manch negativer „Todesprophezeiungen“ ein Qualitätssprung für Bürger und Gäste, sie macht zudem den ohnehin schönen Hauptort des Obervinschgaus noch attraktiver und sehenswerter. Bedauerlich für mich ist, wann immer ich mit der Bahn in Mals ankomme und beobachte, wie die vielen Gäste die Radtour unwissend gleich der Beschilderung nach Richtung Glurns beginnen. Dabei wäre die Besichtigung von Mals mit der kleinen Mühe eines 10 bis 15-minütigen Aufstiegs wirklich empfehlenswert. Obendrein ist der kleine Umweg, vorbei an dem schmucken St. Benedikt-Kirchlein über den Radweg Richtung Schleis-Laatsch-Glurns landschaftlich sehr lohnend. Wäre der Gedanke, am Bahnhof, bei der Tafel mit der Radweg-Übersichtskarte, einen entsprechenden Hinweis anzubringen nicht überlegenswert? Übrigens, die Radroute durch den Vinschgau zählt nicht nur in Südtirol, sondern im gesamten Alpenraum mit zu den schönsten.
Walter Pöder, Naturns


Chance vertan
Die Chance wäre da gewesen, dass endlich auch Schlanders ein adäquates Schwimmbad erhält. Leider wurde sie vertan. Viel zu wenig Platz für die Mütter, welche neben dem Kinderschwimmbecken die Kinder beaufsichtigen, der Barbereich den größten Teil des Tages im Schatten (dafür die Lagerräume in sonniger Lage) und auch der Servicebereich ist alles andere als großzügig.
Dafür sind als Pluspunkte die neue Wellenrutsche zu nennen und – wie schon seit vielen Jahren – die Pächterin Doris, die sich bemüht, trotz allem den Aufenthalt im Schwimmbad so angenehm wie möglich zu machen.
Manuela Nollet, Schlanders

Strom aus der Dose?
Ich war ganz überrascht, als ich nach den Ferien in die Schweiz fuhr, und die Baustelle bei der Calven-Brücke umfahren musste. Das hat mich stutzig und nachdenklich gemacht. Im Frühjahr habe ich in den Dolomiten gelesen, dass der Kreisverkehr in Spondinig in Angriff genommen wird. Und das wäre ja auch gut so. Doch das sind scheinbar leider nur Versprechungen und sonst gar nichts, wie fast immer. Es ist eine Frechheit, dass man dort am Bahnübergang vier bis fünf Minuten warten muss, bis endlich der Zug vorbeifährt. Dann bremst noch die rote Ampel, die umsonst ist. Das ist kein europäischer Standard. Wenn fünf Autos von Meran kommend nach Prad einbiegen wollen, kommen jene, die nach Reschen wollen, nicht vorbei und umgekehrt. Jetzt stelle ich mir die Frage: Was ist wichtiger? Die Calvenbrücke oder der Kreisverkehr bei Spondinig? Da erst 2013 Landtagswahlen sind, brauchen sich die Kandidaten ja noch nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Und wo bleiben die, die immer und überall etwas auszusetzen haben, die Besserwisser, die bis heute noch keine Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten haben? Wenn ich jetzt auch in ein Heuschreckennest stochere, so sage ich doch: Die haben auch einen Kühlschrank, einen Fernseher, einen Computer. Auch sie brauchen Strom für die Waschmaschine. Aber der Strom soll so einfach aus der Steckdose kommen. Warum also kein sauberer Strom aus einem Wasserkraftwerk am Rambach? Die Wasserkraft ist der sauberste Strom, den wir haben. Jede Gemeinde sollte, wenn es die Möglichkeit gibt, Wasserkraftwerke bauen soviele möglich sind. Das beste Beispiel ist die Gemeinde Moos im Passeiertal, oder auch die Gemeinde Prad. In beiden Orten ist der Strom auch ziemlich billiger, weil sie ihn selbst produzieren. Wir müssen die Weichen stellen für unsere Kinder und Enkel. Es könnte ja der Monti oder ein anderer kommen und das Wasser in Beschlag nehmen. Den Luis und die SEL könnte es dann nicht mehr geben. Aber wir, denen dieses schöne Land eigentlich gehört, müssen auf der Hut sein und dem Land die Treue halten.
Herbert Marseiler, Prad


Mehrwert
Ich meine: Es ist gut, dass die Landesverwaltung einen Wettbewerb unter Südtiroler Architekten ausgeschrieben hat. Damit wurde fachlich fundiert darüber nachgedacht, welche Funktion und welche Ästhetik eine Schutzhütte haben soll und welchen veränderten Ansprüchen sie genügen muss. Als vor über 100 Jahren das Schlernhaus neu errichtet wurde, diskutierte man Jahre darüber, ob es in Holz (damals üblich) oder in Stein (damals ungewöhnlich) zu bauen sei. Man entschied sich für einen Steinbau und dieser wird heute als traditionell empfunden. Jede Tradition war irgendwann einmal eine Innovation. Also müssen Schutzhütten heutzutage den besten Nachhaltigkeitskriterien in der Materialwahl entsprechen, die neuesten Energiekonzepte verwenden und den Komfort auf das Wesentliche beschränken. Der Bau selbst ist dann nur noch das Resultat dieser Überlegungen.
Die Siegerprojekte der drei Schutzhütten bringen gut durchdachte Lösungen für sehr unterschiedliche Gegebenheiten. Insofern bin ich sehr froh über diese Entwicklungen, es wird ein Mehrwert für den Alpinismus in Südtirol sein.
Christoph Engl, SMG-Direktor

Stellungnahme „Nicht mehr tragbar“

Malser Bürgermeisterskandal wurde durch Gehältergesetz möglich – BürgerUnion hat dagegen im Regionalrat mit Obstruktion gekämpt – Andere Bürgermeister sollen Situation offenlegen.
Der durch die Wochenzeitung FF aufgedeckte Malser Bürgermeisterskandal wurde erst durch das von der SVP im Regionalrat vorgelegte Bürgermeister-Gehältergesetz möglich, gegen das der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, klar und offen mit Obstruktion gekämpft hat.
„Das Gehälter- und Pensionsgesetz für Bürgermeister wurde von der SVP und vom Gemeindenverband vehement gefordert, ausgearbeitet und im Regionalrat durchgeboxt.“
„Ein Bürgermeister, der sich durch eine mehr als fragwürdige Anstellung durch seinen Bruder vom Steuerzahler fürstliche Pensionsbeiträge zahlen lässt, ist nicht mehr tragbar“, so Pöder.
„Genauso in Frage gestellt werden muss aber auch das Regionalgesetz zu den Bürgermeister- und Referentengehältern“, unterstreichht der Abgeordnete der
BürgerUnion.
„Jetzt muss das Gesetz geändert werden, damit solche Fälle verhindert werden. Gleichzeitig sollten alle Bürgermeister Südtirols ihre berufliche Situation offenlegen, um sie begutachten zu lassen“, so Pöder abschließend.
L.Abg. Andreas Poeder (BürgerUnion)

Stellungnahme der Initiative PRO RAMBACH zu den letzten Medienberichten
In letzter Zeit kursierten in den Medien immer wieder Gerüchte, der Rambach-Dialog hätte nichts gebracht. Dies entspricht in keinster Weise den Tatsachen.
Wenn sich auch die am Rambach-Dialog beteiligten Interessensgruppen auf kein Szenario einigen konnten, so hat der Rambach-Dialog trotzdem ein sehr klares Ergebnis gebracht, und zwar dass das Szenario „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat “ das beste Szenario ist. Dies geht aus der von Revital GmbH im Auftrag des Rambach-Dialogs erstellten Gesamtbewertung der 3 Entwicklungsszenarien eindeutig hervor. Wer es trotzdem nicht glauben will, braucht nur die Gesamtbewertung aller 3 Szenarien auf S. 48 des Abschlussberichts des Rambach-Dialogs anzusehen. Dieser Bericht liegt als Teilnehmer am Rambach-Dialog natürlich auch den Bürgermeistern von Mals, Taufers i. M. und Glurns vor.
Diese Tatsache stellt ganz klar einen Auftrag an die öffentliche Verwaltung dar (wurde die Fa. Revital ja von eben dieser Verwaltung verpflichtet & mit Hilfe unserer Steuern bezahlt), sich mit genau diesem Szenario unverzüglich und im Detail zu beschäftigen und alle möglichen Partner in die Betrachtung mit einzubeziehen (nur um einige zu nennen: Vinschgau Marketing, Stifserjoch Nationalpark, Landwirtschaft, interessierte BürgerInnen, Umweltschutzgruppe Vinschgau, Pro Rambach, Tourismus … & nicht zu vergessen die Nachbarn am Rambach im Val Müstair).  Dieser Auftrag ergibt sich in erster Linie für die Bürgermeister Ulrich Veith, Hermann Fliri, Erich Wallnöfer, Erwin Wegmann sowie für Landesrat Hans Berger, zuständig für Tourismus, Landwirtschaft, Natur & Landschaft. Wir erwarten uns von allen obgenannten Verwaltern endlich eine klare und weitsichtige Stellungnahme zu dieser Thematik!
In Bezug auf die Volksbefragungen, die von den Bürgermeistern von Mals & Taufers i. M. propagiert werden, ist eigentlich nur Folgendes zu sagen: Zuerst ist das im Rambach-Dialog von den Fachleuten am besten bewertete Szenario „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat“   im Detail auszuarbeiten und vorzustellen. Erst wenn die Bevölkerung weiß, welche Chancen sich dadurch bieten und aus welchen Gründen es von den Fachleuten die beste Bewertung bekam, kann sie objektiv entscheiden.
Auch die Landesregierung hat bereits vor einiger Zeit erkannt, dass ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat enormes Potential hat. Deshalb hat sie in ihrem Beschluss vom 27.02.2012 Nr. 282 (in welchem sie den Rambach auf Wunsch der Gemeinden Mals & Taufers i. M. vor Großableitungen unter Schutz stellt), Folgendes geschrieben: „Eine Ausweitung des Gebietes der Biosfera auf das gesamte Tal des Rambaches bis hin zum Ortskern Glurns wäre sicher positiv zu werten, nicht zuletzt weil dadurch das gesamte Projekt Biosfera Val Müstair eine internationale Valenz bekommen würde“.
Weiters ist festzuhalten, dass bereits seit 25. Jänner 2012 ein Schreiben bei Landesrat Berger und Landeshauptmann Durnwalder liegt, in dem die Direktoren von Biosfera Val Müstair, dem Schweizerischen Nationalpark sowie von Pro Natura Graubünden mit Hinweis auf ihre positiven Erfahrungen mit dem Biosfera-Projekt ihre Zusammenarbeit anbieten.
In der heutigen Zeit, in der immer wieder Meldungen über wirtschaftliche Perspektivlosigkeit die Runde machen, müssen zukunftsweisende & positive Wege beschritten werden. Die positiven Vorzeichen für ein Biosphärenprojekt im gesamten Münstertal bzw. im Obervinschgau sind eindeutig vorhanden. Eine solche Chance bietet sich kein zweites Mal!
Bleibt zu hoffen, dass es beim Rambach nicht so viel Anschubhilfe aus der Bevölkerung und so viel Zeit braucht wie damals bei der Vinschgerbahn !
Initiative PRO RAMBACH
Taufers im Münstertal, 18. Juli 2012

Zockt SVP-BM Veith die Gemeindeverwaltung ab?
Laut Medienberichten (FF vom 19. Juli 2012) lässt sich der Malser BM Veith vom Malser Steuerzahler eine goldene INPS-Versicherung bezahlen, während die Bürger mit Sparprogrammen, IMU, erhöhten Treibstoffpreisen, erhöhte MwSt. und Inflation kämpfen!
Nach der Wahl zum Bürgermeister 2009 lässt sich Veith von seinem Bruder als Mitarbeiter anmelden und streicht laut Medien seither insgesamt ca. 65.000 Euro an INPS-Beiträgen ein. Das ist mehr als doppelt so viel wie z.B.  Graun oder Schluderns für seine Bürgermeister einzahlt.
In einer schriftlichen Anfrage werden wir die Gemeindeverwaltung um Aufklärung ersuchen.
Wenn die Anschuldigungen stimmen, und/oder sich gar der Staatsanwalt einschaltet, dann sind politische Konsequenzen, also ein sofortiger Rücktritt des BM wohl unausweichlich!
Ansonsten werden wir einen Misstrauensantrag gegen den Bürgermeister stellen, denn im höchsten Maße unmoralisch ist die Angelegenheit allemal!
Stecher Peppi, Gemeinderat, Mals


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