Dienstag, 20 Februar 2018 12:00

Aus „Quo vadis“ soll „Vision 2030“ werden

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s4 4093Naturns - Bei der Bürgerversammlung am vergangenen Montag in Naturns wurde eines deutlich: Viele Bürger sind besorgt und fordern ein Umdenken vor allem beim Wohnungsbau.

von Erwin Bernhart

Rund 200 BürgerInnen informierten sich bei der Bürgerversammlung im Bürger- und Rathaus über die Tätigkeit der Gemeindepolitik. Mit Anregungen und kritischen Feststellungen hielten die Bürger nicht hinterm Berg.

„Wir sind nicht auf Irrwegen. Deshalb passt mir der Begriff „Naturns, quo vadis?“ nicht. Lieber hätt’ ich den Begriff „Vision 2030“, sagte BM Andreas Heidegger am Ende der Veranstaltung.
Viele Bürger sind laut den Wortmeldungen wohl anderer Meinung. Ob man denn den effektiven Bedarf an Wohnraum in einer Studie oder sonstwie erhoben habe. Baugrund, so habe man den Eindruck, werde in Naturns aus wirtschaftlichen Interessen ausgewiesen, weniger aus Bedarfsgründen. Wohin soll das führen, fragte Luis Vent die Gemeindeverwalter. Das Dorf habe sich in den letzten Jahren massiv verändert. Man müsse schon aufpassen, dass das Dorfbild nicht von Beton dominiert werde. Denn das habe Konsequenzen für das Wohlbefinden, stellte ein junger Psychologe fest. Naturns, so habe er den Eindruck, werde kälter und emotionsloser.
Norbert Kaserer führte die Wasserproblematik ins Felde. Ob denn an die Nachhaltigkeit gedacht werde, wenn Hotels riesige Wasserflächen benötigten. Zudem würde jeder Bau Verkehr nach sich ziehen.
Zusätzlich zu den ausgewiesenen Bauzonen würden mit den ausgewiesenen Zonen über den Artikel 36bis in nächster Zeit bis zu 150 Wohnungen entstehen. Wie will die Gemeindeverwaltung sicherstellen, dass die konventionierten Wohnungen bedürftigen Familien zur Verfügung gestellt werden, fragte ein Bürger. Man solle sich auf das Siedlungsentwicklungskonzept von 2010 besinnen. Denn mittlerweile sei der Turbo in Naturns gezündet worden.
SVP-Gemeinderat Valentin Stocker forderte vom Ausschuss mehr Mut. Denn „zum Bauen waren wir mutig“. Weniger mutig sei man bei Parkplätzen, beim Verkehr, beim Dorfbild. Stocker forderte „umfassendes Denken.“
Man habe die Botschaft verstanden, dass man die vorhandenen Konzepte, das Siedlungsentwicklungskonzept, das Tourismusentwicklungskonzept überprüfen solle, fasste BM Heidegger sein Verständnis der Botschaften zusammen. Heidegger forderte zu Mitarbeit auf und zwar bei der bevorstehenden Erstellung eines „zukunftsweisenden Entwicklungskonzeptes“ unter dem Motto „Vision 2030“.
Derweil werden in Naturns halt Wohnungen gebaut, Hotels erweitert, Bauflächen über den Artikel 36bis ausgewiesen...

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