Kolping im Vinschgau - Die Kolpingsfamilie (KF) Vinschgau feiert heuer im April ihr 10jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass soll überlegt werden, wie eine KF und ein Kolpingverband organisiert und aufgebaut ist.
Kolping ist heute weltweit in 61 Ländern vertreten mit über 450.000.- Mitgliedern. Es gliedert sich auf nationaler Ebene in sogenannte Nationalverbände - in unserem Fall Kolping Südtirol/Italien. Kolping Südtirol hat 15 Kolpingsfamilien mit mehr als 1.500.- Mitgliedern. Weiters existieren in Südtirol 5 Kolpinghäuser in: Bozen, Brixen, Bruneck, Meran und Sterzing.
Grundlage eines Verbandes- ob international oder national- bleiben die Idee und das Erbe Adolph Kolpings. Er war einer der größten Sozialreformer des 19. Jahrhunderts. Als Initiator der Katholischen Sozialbewegung ist er der Wegbereiter der Katholischen Soziallehre.
Adolph Kolping war ein Mensch der begeisterte. Er sah die drängenden Nöte seiner Zeit. Sehen wir sie? Er machte Menschen Mut, sich selbst und damit die Zustände zu verbessern. Tun wir es ebenso? Er brachte christliche Überzeugung und Wertvorstellungen öffentlich zur Geltung. Wagen wir es? Er vermittelte Freude am Lernen und Arbeiten. Geschieht dies heute noch unter unseren Mitgliedern? Er setzte sich für das Gelingen von Familie ein. Verhalten wir uns auch so?
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden benötigen wir einen Verband auf lokaler, regionaler, nationaler und besonders auch auf internationaler Ebene.
Engagieren wir uns? Arbeiten wir aktiv mit? Vielleicht kann gerade ein Jubiläum zu feiern dazu Ansporn sein?
Otto von Dellemann
Es gibt sie in jedem Dorf! Jene Menschen die jeder kennt, die immer präsent sind, jedem freundlich begegnen und gleichzeitig aber kaum auffallen. Es sind Menschen die in aller Ruhe und Bescheidenheit ihr Leben der Familie, Dorfgemeinschaft und einer ganz eigenen Tätigkeit mit großer Leidenschaft widmen.
von Cornelia Knoll
So jemandem begegne ich heute im Völlesteinerhof in Sulden. Der“ Völlestoaner-Walter“ wie er von den Suldnern genannt wird, sitzt mir in seiner von zahlreichen Reh-, Hirsch- und Gamsgeweihen geschmückten Stube gegenüber und erzählt von seinem interessanten Leben.
Als begeisterter Hüttenwirt ist Walter Reinstadler über die Grenzen wohl bekannt. Seit mehr als 40 Jahren bewirtet er mit seiner Frau Resi und den 3 Söhnen (Martin, Peter, Michael) die Düsseldorferhütte im Ortlergebiet und hat so unzähligen „Bergfexen“ wunderschöne Hüttenerlebnisse geschenkt.
Sohn Martin mit seiner Familie hat nun die hochgelegenen Hütte offiziell übernommen; doch Walter und Resi arbeiten zur Freude Aller weiterhin mit und garantieren so Hütten-Gastfreundlichkeit und den allerbesten Strudel im ganzen Vinschgau.
„Die Hütte ist mein Leben“, sagt Walter mit leisem Lächeln. “Es ist unsere Heimat und Arbeitsstätte seit nunmehr 5 „Völlestoaner Generationen“ und Lebensmittelpunkt der Familie. Seit Kindesbeinen habe ich mit meinen Eltern Zenzl und Otto und den 2 Brüdern jeden Sommer auf der Düsseldorferhütte gewohnt und habe dort schon als Junge fleißig mitgeholfen“
1978 wurde er der Hüttenwirt und baute in vielen Tagen und Monaten die kleine einfache Hütte zu einem wahren Glanzstück aus. Jedes Säckchen Sand, jedes Kilo Schotter musste dafür mühselig mit der kleinen Materialseilbahn hinauftransportiert werden um dann in kürzester „schnee- und gästefreien“ Zeit verarbeitet zu werden.
„Gebaut honn i mein Lebtog long“, sagt der Stoanerwalter und zeigt mir den neugebauten Stall, Stadel und das liebevoll neugestaltete Wohnhaus des uralten Völlesteinerhofes.
Irgendwie könne er gar nicht mehr begreifen wie dies damals alles möglich war? Wie er und seine Familie all dies überhaupt alles schaffen konnten?... Der Neu und Umbau im Tal,… die Arbeit als Bauer ,Familienvater und gleichzeitig die große notwendige Umstrukturierung der Hütte. All dies neben dem oft sehr anstrengenden täglichen, monatelangen Hüttenalltag, wo tausende Bergwanderer und Kletterer tage- und nächtelang versorgt werden wollten.
Das Suldner Urgestein ist nebenbei aber auch noch ein großer Vereinsmensch. Ganze 40 Jahre hat er als Bergretter vielen Bergverunfallten geholfen, war jahrzehntelang Kommandant-Stellvertreter der Feuerwehr und Freiwilliger beim Weißen Kreuz Sulden. Seine Tätigkeit als Milchmesser in Sulden hat er 45 Jahre lang gewissenhaft ausgeführt, genauso wie jene des heimatlichen Bauernobmannes.
„Wie oft bin ich wohl diese steile Strecke zur Hütte hinauf- und heruntergerannt?“, sinniert Walter. Runter nach der Arbeit z.b zur Feuerwehrübung und spätnachts wieder zur 2721 hochgelegenen Hütte hinauf. Genauso oft aber trugen ihn seine Beine auch in die umliegenden Berge um in Not geratene Kraxler, zur Hütte zurück zu lotsen. Auch der 25 jährige Dienst als Fraktionsvorsteher in welchem er stets mit Freude bemüht war ,Wald ,Almen und Weide für die Suldner bestmöglichst zu erhalten, kostete ihn unzählig gelaufene Kilometer und viel Einsatz. “Ohne meine Frau Resi, welche immer alles zusammengehalten und ausgeglichen hat, wäre dies nie möglich gewesen“, verrät er.
Nun sei es a bissl ruhiger geworden. Nach wie vor bewirtschaftet er die Hütte mit, zeigt dort nun in ruhigeren Stunden seinen Enkeln Simon, Elias, Lina und Ida die Schönheit der Berge und geht seinem Sohn Michael, welcher die Bauerschaft im Tal übernommen hat, zur Hand.
Viele Diplome und Urkunden, welche ihn als Schafzüchter oder erfolgreichen Jagd-Scheibenschießer auszeichnen, hängen an der Wand. Nun zeigt mir Walter ein ganz besonderes Foto in seiner Stube. Es zeigt ihn im Gespräch mit Papst Johannes Paul II, welcher 1991 die Mitglieder der Suldener Bergrettung und Pfarrer Hurton damals zu sich nach Rom eingeladen hatte. “Eines meiner schönsten und eindrücklichsten Erlebnisse“ erinnert er sich. Ich frage nach, ob es denn neben all den Vereinstätigkeiten auch ganz eigene Hobbies gäbe? .Oh ja, strahlt der 72jährige und zeigt mir nebenan im Stadel seine perfekt eingerichtete Hobby-Tischlerwerkstatt.
Dort hat er sich vor vielen Jahren mit Hilfe seines Vaters das Tischlern selbst beigebracht und später fast alle der Stockbetten, Schränke und Türen für Hütte und Haus selbst gebaut. Das Holz, meistens Zirmholz, hat er dafür in den heimischen Wäldern geschlagen, geschnitten und mit viel Spaß und Leidenschaft weiterverarbeitet.
Doch der allergrößten Leidenschaft des Suldners wird man wohl am wunderbarsten Ort hoch oben im Zaytal begegnen. Umgeben von einer grandiosen Bergwelt steht dort seine Düsseldorfer Hütte noch geduldig im Schnee und wartet auch diesen Sommer auf ein Wiedersehen mit Walter und seiner Familie.
Aus dem Gerichtssaal - Sie kennen mittlerweile die Vorgeschichte: im Jahre 2019 beschließt die Gemeinde Partschins, das Vorkaufsrecht an einer Wohnung in einem denkmalgeschützten Gebäude (Ansitz Montelbon) auszuüben. Frau Margit Nischler hatte den ungeteilten Hälfteanteil ihres Bruders mit einer Mischung aus einem Kauf- und einem Schenkungsvertrag erworben. Wenn man den Beschluss liest, kommt man aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Die Gemeinde begründet den Zwangserwerb der ungeteilten Quote an einer der sechs Wohnungen, dass damit der „ bessere Schutz des denkmalgeschützten Gebäudes“ gewährleistet, dieses außerdem der „öffentlichen Nutzung“ zugänglich gemacht und eine „Aufwertung“ des ganzen Gebäudes“ bewirkt werde. Auch für einen Laien ist auf Anhieb erkennbar, dass keiner der angeführten Gründe zutreffend ist. Denn der Besitz eines ungeteilten Hälfteanteils berechtigt nicht einmal zum Zutritt zur Wohnung, geschweige denn zur Nutzung durch die Öffentlichkeit. Und besseren Schutz für die Bewahrung des historischen Charakters eines Gebäudes als die Eintragung der Vinkulierung im Grundbuch ist schwer denkbar. Frau Nischler musste das Vorgehen der Gemeinde als Retourkutsche für ihr unbotmäßiges Verhalten deuten, weshalb sie den Beschluss vor dem Verwaltungsgericht in Bozen anfocht, welches im Juli 2019 ein Urteil erließ, mit welchem es die „Begründung“ der Gemeinde als „formula vuota“, also als hohle Phrase oder inhaltslose Sprachformel abqualifizierte, womit diese ihrer Begründungspflicht für eine so einschneidende Maßnahme wie der Enteignung nicht nachgekommen war. Der Beschluss der Gemeinde wurde aufgehoben und diese außerdem zu den Kosten des Verfahrens verurteilt. Mittlerweile hat sie der ganze „Spaß“ an die 20.000 Euro gekostet! Man könnte nun meinen, dass der Gemeinde inzwischen die Unsinnigkeit des ganzen Unternehmens klar geworden wäre. Doch weit gefehlt! In einer Stellungnahme an das Amt für Örtliche Körperschaften verteidigt sich der Bürgermeister mit der lächerlichen Behauptung, nicht er hätte den Streit vor dem Verwaltungsgericht provoziert, sondern die von der Enteignung bedrohten Nischler! Es scheint in Partschins jedenfalls nicht möglich zu sein, diesen Fall „demokratisch“ aufzuarbeiten. Deshalb bleibt den Räten, welche den Beschluss nicht mitgetragen haben, wahrscheinlich nur der Weg über den Rechnungshof.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Prad/Bozen - Kürzlich begaben sich zwei der Vertreter der Kolpingsfamilie Bozen und der Gruppe der Kolpingsenioren nach Prad um einen größeren Geldbetrag für die Familie Joost zu übergeben. Über Vermittlung von Petra Theiner und des Schriftführers der Kolpingsfamilie Vinschgau Thomas Warger wurde die in finanzielle Not geratene Familie ausfindig gemacht. Die Kolpingsfamilie Bozen und die Gruppe der Senioren überreichen jährlich in Not geratenen Personen einen Geldbetrag. Dieser resultiert aus der Tätigkeit der Kolpingsfamilie, im Besonderen aus dem Verkauf der über 300 Adventskränze, der Nikolausaktion, des Altstadtfestes und der verschiedenen Sommerfahrten der Senioren. Aus dem finanziellen Gewinn der genannten Aktionen kann immer ein größerer Geldbetrag gespendet werden. Heuer wollten die Verantwortlichen die Familie Joost in Prad finanziell unterstützen. Die Oma der drei minderjährigen Kinder freute sich riesig über die Hilfe und bedankte sich außerordentlich.
Otto von Dellemann
O. Raim Raim... Das „Scheibenschlagen“ stellt den Überrest eines Frühlingsliebesorakels oder einer urzeitlichen Brautwerbung dar.. (Hans Fink) Das Bild erinnert mich an die Holzschnitte Karl Grassers, der gleich darunter wohnt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Schlanders/A. Hofer Gedenkfeier - Rund um den 20. Februar gibt es im ganzen Land Gedenkfeiern, Heldenehrungen, Kranzniederlegungen und Gedenkreden, wo die Verteidigung der Freiheit und Heimat beschworen und an die Taten von Andreas Hofer vor über 200 Jahren erinnert wird. Die Schützen und die SVP Ortsgruppe Schlanders haben dieses Jahr den Alt-LH Durnwalder als Gedenkredner eingeladen. Nach dem Einmarsch durch die Fußgängerzone und der Messfeier in der Pfarrkirche, wurde die Gedenkrede in der Pfarrkirche gehalten und anschließend vor dem Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam ging in seiner Predigt auf die Aussagen im Evangelium „Wenn dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin“ (Matthäus 5,39) ein und meinte, dass es darum geht, den Kreis der Gewalt zu durchbrechen und nicht Rache zu üben. Er sprach von den Werten der Gewaltlosigkeit und der Feindesliebe und erinnerte an Mahatma Gandhi und Nelson Mandela. Luis Durnwalder, der eigentlich bekannt dafür ist, unmittelbar Vorgebrachtes aufzugreifen, ging in seiner spontanen und sehr leidenschaftlichen Rede nicht auf die Aussagen des Evangeliums und die Predigt des Dekans ein. Er erinnerte an die Gefallenen der beiden Weltkriege, an die schwere Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus, an die Katakombenlehrerinnen, die Gefallenen der Freiheitskriege und die Bemühungen um die Autonomie. Die Denkmäler erinnern uns daran, dass Menschen aus Gehorsam gefallen sind, weil sie die Heimat verteidigt haben. Durnwalder betonte die lange Friedenszeit und den Wert der Freiheit. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, aber die Autonomie gibt uns heute die Möglichkeit, unser Land selbst zu gestalten. Wir müssen für den Frieden in den Familien, im Dorf und im Land sorgen und auch anderen gegenüber Respekt zeigen, meinte Durnwalder. Er verurteilte den Waffenhandel und alle kriegerischen Handlungen und plädierte für ein Europa, in dem jedes Volk seinen Platz hat. (hzg)
Fahrt durch den winterlichen Vinschgau!
Di Epflpaamlan!
Fan Langaz dia schean Bliatnprocht
weart noch und noch zur Epflloscht
noch dr Epflklauberzeit
seinse fa der Loscht befreit
norr hobmse lei mea Laabr droun
und poll schun fong dr Wintr oun
und dia Laablan folln oo
jo nochr schteanse orm do
dia Epflpaamlan, gonz verkripplt
weil mane assou zuagrichtet hot
dass dr Mensch mea Nutzn hot
ma hottse gschtutzt und hott se gschuntn
tianse woggsn wearn se puntn
wia di Sklaven dozumol
gonz zum darporman mit nockate Orman
schtean se in Wintr wia verschtümmlte Kindr
Pa suine Ahnen in di Krounen
do hobn nou kennt Veigl wouhnen
heint tuat olz in Mammon dianen
jedr will lei toul verdianen-
und tianse weitr Gift verschpritzn
muaß der Marienkäfer weichn,
Obwouhl der war jo s`Marknzeichn
Rosina Wittmer Spiess
Justitias Liebling?
Peter Tappeiner, Anwalt der Rechte, beschreibt in seiner Glosse „Aus dem Gerichtssaal“ in der Ausgabe 4-20 vom Vinschgerwind die römische Göttin Justitia „mit den verbundenen Augen (als) weiblich, also wankelmütig und launisch“.
Diesen Attributen folgend könnte ich Herr Peter Tappeiner charakterisieren als „männlich, arrogant und überheblich“.
Seine Darstellung der Justitia bedarf einer Richtigstellung.
Für die Römer war Justitia weder wankelmütig noch launisch.
Als Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit hatte sie auch keine verbundenen Augen, sondern ihr Symbol war die Waage im Gleichgewicht. Die Augenbinde wurde ihr erst im 15. Jh. verpasst!
Peter Tappeiner hat wohl die Chance vertan, jemals Justitias Liebling zu werden.
Prof. Gert Karner, Prad/München
Nicht erwähnt
In der Ausgabe Nr. 4 vom 20.02.2020 wurde im Vinschger Wind ein mehrseitiger Beitrag zum Sonderthema „Wirtschaftsstandort Schlanders“ veröffentlicht. Dabei wurden nicht nur private Unternehmen, sondern auch öffentliche Einrichtungen erwähnt und einige Kennzahlen dazu bekanntgegeben: das Krankenhaus Schlanders, die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, die Marktgemeinde Schlanders, sowie die Schulen und einige Landesämter. Leider mussten wir feststellen, dass der öffentliche Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe“ nicht erwähnt wurde, obwohl er wie das Krankenhaus und die Bezirksgemeinschaft zu den größeren öffentlichen Betrieben gehört und mit 115 Mitarbeitern zu einer nicht unerheblichen Wertschöpfung beiträgt.
Neben der stationären Betreuung von 83 Bewohnern stehen dem Bürger 5 Kurzzeitpflegebetten zur Verfügung. Seit Mitte Februar besteht die Möglichkeit zur Nutzung des Tagespflegeheimes. Täglich werden in der Seniorenmensa 20 bis 30 Senioren aus Schlanders und den Fraktionen verköstigt. Montag und Mittwoch nutzen ca. 20 Schüler den Mensadienst.
Aus dieser Sicht trägt auch das Bürgerheim sehr wohl dazu bei, dass Schlanders viele wirtschaftliche und soziale Vorteile vorzuweisen hat und unter anderem auch für den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung ist, wurden im Jahr 2019 doch ca. 4.000.000 € an Löhnen ausbezahlt.
Monika Wellenzohn und Christof Tumler Präsidentin und Direktor des Bürgerheimes Schlanders
Corona – und der Virus unserer Zeit!
Zur Zeit wird es wohl kein anderes Thema geben, über das so intensiv berichtet wird, wie über das Coronavirus. Diese Auswirkungen samt Panikmacherei sind ernst zu nehmen und könnten über kurz oder lang fatale Folgen haben, was uns erspart bleiben möge! Es gibt aber oftmals andere Viren, die nicht weniger gefährlich sind, wie Egoismus, Ich-Gesellschaft, Hinterlist, Neid, Hass…
Vielleicht sind uns teilweise auch Werte wie Zufriedenheit, Wertschätzung, Dankbarkeit, Demut, Respekt, Nächstenliebe usw. verloren gegangen und das ist schade.
Denn was hilft das Schönste Traumschloss, wenn sich darin der Prinz, die Prinzessin, Dirnen, Knechte usw. mit dem Besen nachrennen und sich gegenseitig die Haare ausreißen.
Etwas fehlt dann: Harmonie und Lebensqualität! ODER?
Raimund Niederfriniger, Tanas
Für die Schublade?
Am 23. Jänner hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau eine Veranstaltung zum Thema „Mobilität im Vinschgau – wohin geht die Reise?“ organisiert. Am Podium saßen neben den Verkehrsexperten Hermann Knoflacher und Helmuth Moroder die Bürgermeister*innen Ulrich Veith und Roselinde Koch Gunsch, der Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler sowie der Bezirkspräsident Andreas Tappeiner. Zur Diskussion gestellt wurden 4 den Vinschgau betreffende Großprojekte, so auch eine mögliche großräumige Umfahrung im Obervinschgau.
In der Vinschger Wind-Ausgabe Nr. 4 vom 20. 2. wird auf die Umfahrung von Schluderns, Glurns und Mals eingegangen. Der Autor schreibt, dass die Bürgermeister von Glurns und Schluderns und viele Referenten im Obervinschgau nach der Veranstaltung perplex waren. Der Grund dafür: Die Aussage von Ulrich Veith, wonach die Studie für obgenannte Umfahrung in den Gemeindeausschüssen keine Mehrheit fand und deshalb nicht weiter verfolgt werde. Diese Ansicht würden sie nicht teilen, sondern seien gegenteiliger Meinung.
Die Aussagen des Artikelschreibers stoßen aber auf große Verwunderung: Dem Malser Bürgermeister wurde bei der Veranstaltung nämlich von niemandem widersprochen. Weder der Bezirkspräsident, noch einer der persönlich geladenen Bürgermeister des Tales und schon gar nicht einer der „vielen Referenten im Obervinschgau“ hat für diese Studie das Wort ergriffen.
In besagtem Artikel steht: „Damit war eine mögliche Umfahrung Schluderns – Glurns - Mals vom Tisch, eine Diskussion darüber kam gar nicht erst auf.“ Aber genau diese Veranstaltung war eine Gelegenheit zur Diskussion! Sowohl die geladenen Gäste als auch das zahlreich erschienene Publikum beteiligten sich äußerst rege an der Diskussion, auch die Umfahrung im Oberland betreffend. Oder will der Artikelschreiber andeuten, dass einige politische Vertreter eine öffentliche Diskussion in Anwesenheit von international anerkannten Verkehrsexperten und einem interessierten Publikum meiden und lieber unter sich über dieses alle-Bürger- betreffende-Thema diskutieren?
Sicher gibt es im Vinschgau immer noch Leute, die glauben die heutigen Probleme im Mobilitätsbereich mit jenen Maßnahmen lösen zu können, die gerade zu den heutigen Problemen geführt haben. In Südtirol ist der Verkehr mit Abstand der größte Verursacher der klimaschädigenden Emissionen. Die größte Herausforderung, die wir zu bewältigen haben, ist die Klimakrise. Dafür müssen alte Denkmuster überwunden werden; dieser Artikel im der Vinschger Wind liefert leider keinen Beitrag dazu. Die Stoßrichtung, die wir in Sachen Mobilität einschlagen müssen, braucht nicht erst erfunden zu werden, sie ist bereits seit Mai 2011 im Klimaplan Energie Südtirol 2050 festgeschrieben und erläutert!
Ingrid Karlegger für den Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau
Heinz König – ein Nachruf
„Gedenke, o Wanderer…“ dieses Zitat in Anlehnung an das Thermopylen Epigramm ist der Titel des „biographischen Mosaiks“ von Heinz König über das Leben des Befehlshabers der Ortlerfront in den Kriegsjahren 1916 bis 1918. Mit Akribie und Detailtreue hat Heinz König das Leben von Generalmajor Moritz Erwin von Lempruch, dem Ehrenbürger u.a. von Prad, Stilfs und Taufers i.M., erforscht, aufgezeichnet und auch in Vorträgen der einheimischen Bevölkerung vermittelt.
Der exakte Verlauf der Österreichisch - Italienischen Staatsgrenze auf Grund des Friedensvertrages von St. Germain-en Laye - insbesondere im Gebiet des Reschenpasses - waren auch Teil seiner Forschungen.
Im Zuge seiner mehrjährigen Recherchen und Untersuchungen hat der Wiener Dipl. Ing. Heinz König viel Zeit im Vinschgau verbracht und durch seine offene und liebenswerte Art viele Freunde gewonnen.
Am 20. Dezember ist Heinz König im Alter von 78 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Wir denken gerne an viele schöne und interessante Stunden, die wir mit ihm erleben konnten und wir sind dankbar für seine, für uns besonders wertvollen, heimatkundlichen Forschungen und Aufzeichnungen.
„Gedenke, o Wanderer...“ auf Gebirgswegen, die wir gemeinsam mit Heinz König erwandert haben, wird dieser Spruch für uns eine neue zusätzliche Bedeutung gewinnen.
Mit seiner Witwe Riccarda, seiner Tochter Maria und mit seinem Sohn Georg, teilen wir unsere Trauer um einen lieben und guten Freund.
Arthur Gfrei, Dr. Alois Karner, Prof. Gert Karner,
Dr. Gottfried Otepka, Karl-Josef Stillebacher,
Ludwig Veith
Die Investitionsförderung Super- und Hyperabschreibung wurde mit dem Haushaltsgesetz 2020 bedeutend umgestaltet. Bisher bestand die Förderung in der Erhöhung des steuerlich abschreibbaren Anschaffungswertes. Ab dem Jahr 2020 wird die Förderung nun zum einen reduziert und zum anderen in ein verrechenbares Steuerguthaben umgewandelt.
Höhe der Förderung
- Für den Ankauf von materiellen Betriebsgütern (laut Vorgaben ex „superammortamento“) ist ein Steuerguthaben von 6% auf max. Anschaffungskosten von 2,0 Mio. vorgesehen;
- Für den Ankauf materieller Betriebsgüter im Bereich Industrie 4.0 (laut Vorgaben ex „iperammortamento“) wird je nach Betrag ein Steuerguthaben von 40% (bis 2,5 Mio.) bzw. 20% (von 2,5 – 10 Mio.) gewährt;
- für den Erwerb immaterieller Betriebsgüter im Bereich Industrie 4.0 beträgt der Steuerbonus bis zu einer Investitionssumme von 700.000 Euro 15% der Anschaffungskosten.
Anspruchsberechtigt sind alle Unternehmen, unabhängig von der Rechtsform. Jetzt kann die Förderung auch von pauschalbesteuerten Kleinunternehmen in Anspruch genommen werden. Freiberufler und pauschalbesteuerte Freiberufler sind hingegen von dem Steuerbonus im Bereich Industrie 4.0 ausgenommen.
Voraussetzungen für Inanspruchnahme
Auf den betreffenden Rechnungen muss ein Texthinweis zur Förderung angegeben werden und sämtliche Unterlagen – insbesondere das Gutachten bei Investitionen im Bereich 4.0 von mehr als Euro 300.000, müssen für eine etwaige Kontrolle zur Verfügung stehen.
Weitere Anforderungen
Die geförderten Investitionsgegenstände dürfen für zwei Jahre nicht veräußert, oder in eine Betriebsstätte außerhalb Italiens gebracht werden. Zudem soll jährlich eine spezielle Mitteilung an das „Minstero dello Sviluppo Economico“ (MISE) verpflichtend sein. Hierfür fehlen jedoch noch die Durchführungsbestimmungen und der Vordruck.
Verrechnung der Steuergutschrift:
Die Steuergutschrift kann ausschließlich mittels Kompensierung über das F24 ab dem Folgejahr nach der Anschaffung beansprucht werden. Hierbei hat zudem eine Aufteilung auf 5 gleiche Jahresraten (oder auf 3 Jahresraten für Investitionen in immaterielle Betriebsgüter) zu erfolgen.
Eyrs - Ein wesentliches Merkmal umweltbewussten und klimafreundlichen Einkaufens ist der Erwerb von regionalen und saisonalen Lebensmitteln, also von Produkten die bei uns wachsen oder hergestellt werden. Das Detailgeschäft der OVEG in Eyrs bietet seinen Kunden diese Möglichkeit. In erster Linie wird Obst und Gemüse verkauft , das bei uns angebaut und eingelagert wird. Sind die eingelagerten Vorräte aufgebraucht, wird aber auch Obst und Gemüse zugekauft, das auf der Rückfahrt von Obsttransporten zu den Großmärkten hergeholt wird. Eine besondere Aktion des Detailgeschäftes ist immer wieder am Samstag die Vorstellung und der Verkauf regionaler Produkte. Dabei sind die Bauern mit ihren hochwertigen und selbsthergestellten Produkten meist persönlich an einer eigenen Ladentheke präsent und für einen Austausch Produzent- Konsument, meist mit Verkostung , disponibel.
Neben dieser Aktion findet man im Sortiment des Detailgeschäftes der OVEG bereits eine Reihe lokaler Produkte die vom Honig hiesiger Imker bis zum Bioei der Genossenschaft Tschenglsberg reichen. Weiters finden sich in den Regalen eine Reihe von Fruchtsäften und -aufstrichen, die im wahrsten Sinne des Wortes wenige Kilometer bis Endverbraucher zurückgelegt haben.
Als Konsumenten und Endverbraucher haben wir hier die Möglichkeit hochwertige, lokale Produkte zu erwerben und einen Beitrag zum Klimaschutz im Sinne der Nachhaltigkeit zu leisten. So macht Einkaufen doppelt Freude.
Schlanders/Latsch - Kürzlich fand am Sprachengymnasium/Realgymnasium eine erfolgreiche Begegnung zwischen den Mitarbeitern der Karl Pedross Ag., Frau Carmen Daniel und Herrn Ezio Siniscalchi und den Schülern der Projektgruppe „Mehrsprachigkeit und Arbeitswelt“ statt. Das Treffen wurde im Rahmen der „Schwerpunkttage“, die an den beiden Gymnasien 3 Mal jährlich stattfinden, organisiert.
Nachdem sich die Schüler am vorangegangenen Schwerpunkttag in verschiedenen Workshops mit dem Thema Bewerbungsschreiben/Motivationsschreiben befasst und im Anschluss daran ihre eigene Bewerbung für eine von der Pedross AG ausgeschriebene Stelle verfasst hatten, ging es am 13. Februar 2020 um die direkte Begegnung mit dem angeschriebenen Arbeitgeber.
Zwei Schülerinnen, Marie-Sophie Koch und Judith Fleischmann, hatten sich dazu bereit erklärt, sich der Herausforderung eines zwar simulierten, aber doch weitgehend realitätsgetreuen, mehrsprachigen Bewerbungsgespräches zu stellen.
Die komplett fehlende Stimme machte dann aber am 13. Februar Judith Fleischmann einen Strich durch die Rechnung, sodass Marie-Sophie Koch als einzige sich der Bewährungsprobe stellen musste. Als Vorbereitung auf das Gespräch war von den Lehrern ein Coaching in Gesprächsführung, das Studium des Firmenprofils der Pedross AG sowie eine Betriebsbesichtigung und ein mehrsprachiges Training angeboten worden, und die Schülerin hatte sich auch persönlich sehr gründlich auf diesen Tag vorbereitet. Sie überzeugte dann auch im Bewerbungsgespräch nicht nur mit einer sehr treffsicheren Argumentation, sondern auch mit ihren sprachlichen Kompetenzen, die in der Muttersprache ebenso wie in der Zweitsprache und in den Fremdsprachen Englisch und Französisch außergewöhnlich für eine Schülerin der 3. Klasse des Sprachengymnasiums sind.
Für Marie-Sophie und ihre MitschülerInnen war diese Begegnung eine einmalige Gelegenheit, einerseits in die Arbeitswelt einzutauchen und andererseits die Kompetenzen, die am Sprachengymnasium erworben werden, nach außen zu tragen. Daher ist das OSZ Schlanders auch immer wieder sehr dankbar für die wertvolle Zusammenarbeit mit der Pedross AG.