Schlanders/Südtirol - Unter dem Motto „Dein Herz ist gefragt!“ fand auch dieses Jahr in Südtirol und Österreich am Freitag, den 7. Juni die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Es geht darum, die spirituellen, musikalischen und künstlerischen Schätze der Kirche sichtbar und auch für kirchenferne Menschen erfahrbar zu machen. Ein vielfältiges Programm wurde wiederum vom Pfarrgemeinderat der Pfarrei Maria Himmelfahrt Schlanders angeboten. Neben der traditionellen Kirchturmbesichtigung, gab es das gemeinsame Spielen und Singen, einen Friedensmarsch, mehrere besinnliche Treffen und Andachten, geistliche Abendmusik mit dem Vinschger Chor und Begegnungen im Pfarrtreff. Kunsthistorische Einblicke von Matthias Oberhofer wurden am Nachmittag bei der Besichtigung der Bürgerheimkapelle und der Krankenhauskapelle angeboten. Der aus Kortsch stammende Künstler Robert Scherer, geboren 1928, hat die Kapelle im Bürgerheim in den 90er Jahren gestaltet und 2000 ein Fresko mit Franz von Assisi an der Nordwand fertig gestellt. Die Kapelle wirkt farbenfroh und lebendig, besonders durch das wechselnde Lichtspiel im Laufe des Tages. Die Kapelle ist dem Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von der Flüe geweiht und in einigen Bildern wird aus seinem Leben erzählt. Die Glasfenster an der Ostseite hat Monika Mahlknecht gestaltet. Geplant wurde die Kapelle vom Architekten Willi Gutweniger. Einen meditativen Eindruck strahlt die Krankenhauskapelle im vierten Stock des Krankenhauses aus. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Krankenhauses unter dem Architekten Kurt Stecher wurde auch die Krankenhauskapelle vom Fotografen und Künstler Ulrich Egger, geboren 1959, aus St. Valentin neu gestaltet und im Jahre 2000 fertig gestellt. Egger arbeitet vor allem mit Metall, Glas und Holz. Es finden sich viele runde und halbrunde Formen als Symbol für den Kreislauf des Lebens. Vor dem Eingang muss man am Boden eine kreisförmige Glasplatte mit Kieselsteinen, Symbol der Erde, überschreiten, um in einen spirituellen Raum einzutreten. An den Seitenwänden sind Texte aus der Bibel, von Religionsstiftern und Philosophen. (hzg)
Gomagoi - Mit einer Vielzahl an Baumarten wie Bergahorn, Bergulme, Birken, Vogelbeere, Fichte, Esche, Vogelkirsche, Kiefer und andere soll ein klimatauglicher Schutzwald auf „Übergrimm“ bei Gomagoi entstehen, um dem Borkenkäferbefall entgegenzuwirken. Dass die Bäumchen wachsen, ist der Wunsch aller, die kürzlich beim Aufforsten Hand angelegt haben.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der traurige Anblick der dürren Waldflächen im ganzen Land stimmen nachdenklich und machen besorgt. Der Borkenkäfer hat vielerorts ganze Arbeit geleistet. Diese Tatsache machte kürzlich auch 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers betroffen. Sie informierten sich über die Funktion von Schutzwäldern und boten sich an, beim Aufforsten auf „Übergrimm“ oberhalb von Gomagoi mitzuhelfen.
Am 27. Mai 2024 machten sie sich in Begleitung der Försterin und Stationsleiterin Barbara Folie, dem Förster Stefan Sprenger, (beide Forststation Prad), mit Schaufeln und Pickeln zu der brach liegenden Waldfläche auf „Übergrimm“ auf. Mit sich führte sie 180 Aufforstungspflanzen (Laub- und Nadelbäumchen aus den sieben Forstgärten des Landes). Armin Angerer, der Vertreter der Fraktion Stilfs, in deren Besitz sich die Aufforstungsfläche befindet, gesellte sich dazu. Unterwegs legte die Gruppe eine Pause ein, nicht weil die freiwilligen Helferinnen und Helfer müde waren, sondern, weil ihnen die Försterin und der Förster einiges über die Borkenkäfer erzählten, über Befall, Entwicklung und Strategien zur Bekämpfung. Unzählige Waldflächen müssen saniert werden. Die Ausholzungen schreiten zwar voran. Doch die Arbeiten gehen nicht von heute auf morgen. Eine Strategie zur Bekämpfung des Borkenkäfers ist die Schaffung eines Mischwaldes. Die brachliegenden Flächen auf „Übergrimm“ führte den Freiwilligen dann die ganze Problematik vor Augen. Auf der Aufforstungsflächen, einer sog. „Rotten“, erklärten die Forstbeamten, wie diese angelegt werden müssen, damit künftig ein gesunder Waldbestand heranwachsen kann, der Schutz vor Erosionen bieten kann. Dann begannen die Freiwilligen mit der Handarbeit. Motiviert gingen alle ans Werk. Die Forstpflanzen wurden hinter quer liegenden Holzstämmen gepflanzt, die der Befestigung dienen.
Der Tag war für die Bankangestellten ein Ausgleich zum Büroalltag, eine neue Erfahrung und eine wertvolle Investition in das Projekt Schutzwald, der in ferner Zukunft Menschen und deren Infrastrukturen vor Steinschlag, Murgängen oder Lawinen schützen kann. Es braucht allerdings seine Zeit, bis der Mischwald seine Schutzstärke voll entfalten kann.
Die Aktion ist nachahmenswert. Capeau!
Kolping im Vinschgau - Anlässlich der Internationalen Kolpingfriedenswanderung im Mai d.J. in Rumänien -die nächste findet im Mai 25 in Bozen statt – durften die Südtiroler Kolpinger auch ein interessantes Projekt für Kinder - sogenannte Eurowaisen - kennenlernen.
Wir erfuhren, dass eine halbe Million Kinder in Rumänien Eltern haben, die im Ausland leben und arbeiten. Die Kinder brauchen also Verwandte oder Institutionen die sie unterstützen und begleiten. Kolping führt so ein Zentrum in Oituz im Osten des Landes in der Provinz Bacau.
Dieses Zentrum wird vom sehr aktiven Mitarbeiter und Initiator dieser Tätigkeit Corneliu Bulai geführt – er ist gleichsam die Seele dieser Kolping Einrichtung. Neben ihm und weiteren hauptamtlichen Mitarbeitern, bildet dort auch die Kolpingjugend eine tolle, dort entstandene Gemeinschaft. Die jungen Leute unterstützen das Zentrum bei der Durchführung der Sommer-Ferienfreizeiten. Zudem treffen sich jeden Samstag rund 30 Jugendliche, um ehrenamtlich Gutes zu tun: Unterstützung von Senioren, aber auch der Kinder, wie z.B. das Vorlesen von Gute- Nacht-Geschichten, im Zentrum. Dieser Vorleseservice begann während der Pandemie und wird nun weitergeführt. Dieses Vorlesen wird auch in den Sozialen Medien, wie z.B. im Kirchensender, übertragen. So strahlt der Kolpinggeist aus Oituz in die ganze Region. So wird die Kolpingaussage „Die Tat ziert den Mann/die Frau“ Wirklichkeit!
Otto von Dellemann
Frau Marianna feiert am 21. Juli 2024 ihren 100sten Geburtstag. 40 Jahre lang war sie als Lehrerin tätig. Sie war eine der vielen jungen Frauen, die mitgeholfen haben, die deutsche Schule in Südtirol nach dem Faschismus wieder aufzubauen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Noch bis vor einem halben Jahr stand Frau Marianna am Herd und kochte für sich und ihre Betreuerin. Doch nun sitzt sie im Rollstuhl. Geistig frisch verfolgt sie die Nachrichtensendungen, obwohl ihre Augen und ihr Gehör sie im Stich lassen. „Dass ich kaum noch höre, belastet mich sehr, weil man den Kontakt verliert“, sagt sie. „Ich bin dankbar, dass mein Kopf noch funktioniert.“ Mit Hilfe einer Schreibtafel kann sie sich unterhalten. Man kann ihr eine Frage hinschreiben und sie erzählt.
Marianna wuchs als älteste von acht Kindern auf einem Hof im Weiler Gschwell in Langtaufers auf. Ihr Vater starb an Lungenentzündung als sie 10 Jahre alt war. Sie unterstützte ihre Mutter. Es begann eine schwere Zeit. Ihr Schulbesuch fiel in die Faschistenzeit. „Wir haben die Italienischlehrerin nicht verstanden und alles auswendig gelernt, ohne zu wissen, was wir lernen“, erklärt sie. Als 14-Jährige durfte sie in Österreich, wo ihre Tante lebte, ein Jahr lang die deutsche Schule besuchen. Das ermöglichte ihr kurz nach der Option bei einer Prüfung für Deutschlehrer in Mals anzutreten. Sie bestand und erhielt die Ermächtigung, die Kinder der Optanten zu unterrichten. In Tanas begann sie im Herbst 1941 als Hilfslehrerin. „Der Mussolini hat zwei Stunden Deutsch erlaubt, Rechnen war verboten“, betont sie. In den folgenden Jahren wechselte sie von einer Schulstelle zu nächsten. Es waren anfangs entlegene Bergschulen. „Alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen“, meint sie. „Der Unterricht war vor allem in den Anfangsjahren nach dem Krieg nicht einfach, weil in den Klassen oft bis zu 50 Kinder aller Altersstufen saßen, von denen viele nie Deutsch gelernt hatten.“ Belastend war später immer auch die Sorge, mangels fehlender regulärer Ausbildung keine Stelle mehr zu bekommen. Marianna besuchte Fortbildungskurse und auch die Hauswirtschaftsschule in Dietenheim, wo sie sich ihre hervorragenden Kochkünste und das Wissen über das Gärtnern aneignete. Während ihrer Zeit als Lehrerin in Ulten lernte sie den Tischler Franz Staffler (Jg.1927) kennen, zu dem sie sich schon bald hingezogen fühlte. 1951 feierte sie mit ihm Hochzeit. Da sie kurz zuvor in der Gemeinde Graun die Stelle zugesprochen bekommen hatte, bezog mit ihm dort eine Mietwohnung. Franz arbeitete als selbständiger Tischler, musste aber bald aufgeben, weil den meisten Auftraggebern das Geld fehlte, ihn zu bezahlen. Er fand Arbeit in einer Tischlerei in Zams. Nur noch am Wochenende kam er heim. Er hätte Marianna gerne nach Österreich nachgeholt. In Zams wurde ihr sogar eine Stelle als Lehrerin angeboten. Doch sie lehnte ab: „Ich bin eine Südtirolerin und bleibe eine Südtirolerin.“ Marianna wurde zwischen 1952 und 1967 achtmal Mutter. Mit großer Anstrengung gelang es ihr, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. „Die kleinen Kinder habe ich oft mit in die Schule genommen, die Größeren waren in der Obhut von Verwandten oder zeitweise auch bei meinem Mann in Österreich“, sagt sie. Nebenbei lernte sie für die große Prüfung, die den Hilfslehrerinnen eine fixe Stelle zusichern sollte. 1968 hielt sie endlich das Diplom in der Hand und bekam 1970 die Stammrolle in der Grundschule Goldrain zugesprochen. Dort zog die Familie nach längerer Zeit in einer Mietwohnung in das Eigenheim mit angeschlossener Tischlerei ein. Große Sparsamkeit und ein Bankkredit hatten das ermöglicht. „Endlich wurde unsere Familie zusammengeführt“, meint sie. Langsam baute sie den Kredit ab. „Ich habe immer gespart und alle Kleider meiner Kinder selbst genäht“, betont sie. 1980 ging Marianna in Pension. Bei der Verabschiedung ehrte sie der Schulinspektor mit folgenden Worten, die sie sehr gefreut haben: „Sie haben die deutsche Schule aus der Taufe gehoben.“ Den Ruhestand nutzte Marianna zur Mithilfe in einer Gasthausküche, und sie verwöhnte ihre Familienmitglieder mit leckeren Gerichten. Sie genoss Reisen und Meeraufenthalte. „Damit kann man Stresssituationen ausgleichen“, erklärt sie. Seit dem Tod ihres Mannes 2016 wird sie von Betreuerinnen unterstützt. Marianna ist eine große Verehrerin der Gottesmutter. „Die hat schon oft geholfen. Wenn ich sie nachts anflehe, spüre ich eine leichte Wärme“, verrät sie. Marianna legt großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und auf eine ausgewogene Ernährung. „Jetzt kann ich der Badante nur noch erklären, wie sie das Essen kochen soll“, schmunzelt sie.
Prad - „Ich war gerade eben ein Leben und einen Tag alt geworden und hatte begonnen zu schreiben. Dann sind Songs entstanden, zuerst, dann Geschichten, dann Bücher …“ Das schreibt der aus Stilfs stammende Helmuth Pinggera über sich selbst.
Unter dem Namen Frederick hat der Oberschullehrer den Weg eines vielseitigen Künstlers, Sängers und Poeten eingeschlagen. Am 30. Mai 2024 war Frederick Helmuth Pinggera im Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers in Prad zu Gast. Eingeladen hatten die Verantwortlichen der Bank um Direktor Werner Platzer. Im Foyer gab Frederick seine Lieder zum Besten und las Passagen aus seinem Roman „Maria Marsala“ vor, eine Saga in drei Büchern, die sich um die Lebensgeschichte seine Großmutter rankt. Dazu eröffnete er eine Bilderausstellung. Musikalisch begleitet wurde Frederick vom ebenfalls aus Stilfs stammenden Musiker Wolfgang Paulmichl. Das Publikum genoss den besonderen Abend. Der anschließende Plausch in illustrer Runde wurde ausgiebig zum gegenseitigen Austausch genutzt. Der Abend war für alle ein besonderes Erlebnis.
Rabland - Der neuen Bürgerliste Partschins/Rabland/Töll ist es gelungen, den ehemaligen SVP-Parlamentarier Oskar Peterlini nach Rabland zu bringen. Peterlini hat Beziehungen zu Partschins, weil ihn Heinz Tappeiner dazu gewinnen konnte, als presserechtlich Verantwortlicher für das Gemeindeblatt „Zielerwind“ zu fungieren. Peterlini zeichnete in der überparteilichen Veranstaltung, bei der auch BM Luis Forcher und VizBM Walter Laimer zugegen waren, seine Sicht von Europa, von den mythologischen Anfängen (Zeus entführte in Stiergestalt die bildhübsche Europa) bis zu seinen Befürchtungen über einen möglichen EU-Wahlsieg der rechten Parteien. Europa sei ein großes Friedensprojekt, denn eine so lange Friedensperiode von 75 Jahren seit dem Ende des 2. Weltkrieges habe es in Europas Geschichte noch nie gegeben. Europa stehe allerdings auch aus geopolitischer Sicht vor großen Herausforderungen. Peterlini erinnerte an die Wahlen in den USA, an die wirtschaftlichen Herausforderungen mit China, an Russland, an die Migrantenströme aus Afrika. Es bestehe die Gefahr, dass jene Parteien zunehmen, die gegen ein vereintes Europa und für mehr Nationalstaat sind, warnte Peterlini. Mit Verve sprach er sich gegen die Koalition der SVP mit den Postfaschisten aus, die allein dazu diene, Giorgia Meloni salonfähig zu machen.
In der Diskussion wurden die Forderungen nach mehr politischer Bildung in den Schulen, nach mehr Einbindung der Jugend in die Politik und nach besserer Rentenabsicherung der Frauen erhoben. Peterlini erinnerte an die Vorteile, die in Europa erarbeitet worden sind, an das groß angelegte Friedensprojekt, an die offenen Grenzen und an die offene Kommunikation, an den Verbraucherschutz. Peterlini kritisierte auch lokale Politentscheidungen, etwa die „irrsinnige Wohnbaupolitik“, auch weil der Fremdenverkehr die Preise hochtreibe.
Peterlini wollte allerdings auch nach öfterem Nachfragen aus den Zuhörerreihen partout keine Wahlempfehlung abgeben. Wählbar seien jene, die für ein Mehr Europas eintreten. (eb)
Martell - Das Baugrundstück perfekt ausgenutzt, mehr noch, die Natur ins Gebäude geholt und eine unvergleichliche Wohnqualität geschaffen: Jede Wohneinheit in der Wohnsiedlung Kirchacker gleicht einer Aussichtsterrasse. Das Gebäude ist das Siegerprojekt eines vom Institut für sozialen Wohnbau, kurz WOBI, ausgelobten Wettbewerbs, aus dem das Architektenteam Theodor Gallmetzer, Alessandro Scavazza und Carlos Latorre als Sieger hervorging. Am vergangenen 10. Juni wurde die WOBI-Wohnungen Kirchacker an fünf Familien übergeben. Die feierliche Schlüsselübergabe fand im Beisein der Präsidentin des Instituts für sozialen Wohnbau Francesca Tosolini, dem Direktor der Mieterservicestelle Meran Werner Stuppner, dem Bürgermeister Georg Altstääter, Vizebürgermeisterin Heidi Gamper und dem technischen Team vom WOBI statt. „Die Familien, die bei uns Bedarf anmelden, sind gestiegen“, sagte Tosolini und nannte das Gebäude „ein wunderbares Projekt mit einem unvergleichlichen Panorama.“ Man gebe Antworten auf Bedürfnisse. „Wenn wir ein Haus übergeben, dann steht dahinter viel Einsatz und auch Herausforderungen.“ Auf diese blickte Georg Altstätter zurück: „Nach vielen Jahren ist es endlich gelungen dieses Projekt zu Ende zu führen. Vor 12 Jahren hat die Diskussion angefangen. Neue WOBI-Wohnungen waren ein Wunsch, um der Abwanderung entgegen zu treten. Aber: Es gab zu wenig Ansuchen. Die Landesregierung habe dann neue Regelungen für die Gemeinden mit Abwanderungsproblemen gefunden. Martell ist damit neu ins WOBI-Programm aufgenommen worden. Nach langem Hin und Her wurde beschlossen das Gebäude in der neuen Zone Kirchacker zu realisieren. Der Durchführungsplan wurde geändert, das WOBI hat den Grund gekauft und ist in die Planung gegangen. Acht Projekte wurden eingereicht und das Siegerprojekt ermittelt. Hiesige Unternehmen kamen in der Ausführungsphase zum Zug. Altstätter: „Wir sind froh, dass die Firma Baumänner als Generalunternehmen die Ausschreibung gewonnen hat, weil wir wissen, dass diese Firma gut arbeitet.“ Alle fünf Wohnungen konnten nun übergeben werden. Das Ergebnis ist gelungen.
Es braucht ein gutes Miteinander und Füreinander, das betonten alle Anwesenden. Tosolini: „In Harmonie zusammenzuleben ist sehr wichtig, gute Harmonie bedeutet Lebensqualität und Wohlbefinden und ist sehr, sehr wichtig.“ (ap)
Marienberg - Der Wetterbericht wird künftig in der gesamten Euregio Tirol-Südtirol-Trentino einheitlich und präzise dargestellt. Er biete viele Vorteile, hieß es bei der Euregio-Versammlung im Kloster Marienberg.
Für Wettervorhersagen in der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gibt es künftig den neuen, einheitlichen Euregio-Wetterbericht: Dank der Zusammenarbeit der Wetterdienste stehen die Daten aller Wetterstationen im Euregio-Gebiet zur Verfügung. Dies ermöglicht präzise, ortsspezifische, dreistündige Vorhersagen – online abrufbar unter meteo.report auf Englisch, Deutsch und Italienisch sowie auf der Euregio-Internetseite. Die neuen Gemeindewettervorhersagen werden auch in die Wetterseite des Landes Südtirol und auf Meteotrentino integriert.
Vorgestellt wurde der Wetterbericht heute (14. Juni) im Benediktinerstift Marienberg im Vinschgau, wo der Vorstand und die Versammlung der Euregio ihre ersten Sitzungen während der Südtiroler Präsidentschaft abgehalten haben.
Der Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, sagte: „An historischem Ort schlagen wir ein modernes Kapitel der Wettervorhersage auf – mit einem Mehrwert für alle, die in der Euregio leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen. Zudem macht die Wetterkarte die Euregio auch geografisch sichtbar.“ Nach der über das EU-Interreg-Programm finanzierten Pilotphase namens TINIA habe die Euregio das Projekt übernommen und die Umsetzung an den Zivilschutz des Landes Trentino delegiert, sagte Landeshauptmann Maurizio Fugatti: „Unter anderem war es so möglich, die im Trentino praktizierte Vorhersage auf Gemeindeebene auch in Südtirol und Tirol zur Verfügung zu stellen.“ Dies käme allen zugute, die auf genaue Wetterdaten angewiesen sind, erklärte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle: „Man denke nur an den Zivilschutz und somit an die Sicherheit der Bevölkerung, an die Landwirtschaft oder den Tourismus.“
Die Einzelheiten stellten Mitglieder der Arbeitsgruppe mit Erica Cova und den Direktoren der zuständigen Ämter und Dienste, Bruno Bevilacqua (Trentino), Michela Munari (Südtirol) und Klaus Niedertscheider (Tirol) vor. So gibt es ein eigene Bergwettervorhersage mit Informationen von 1500 bis 3000 Höhenmetern. Zudem sind die Daten der Wetterstationen und aktuelle Webcam-Bilder zu sehen.
Marienberg: Aufzeichnungen seit 1856
Seit 1856 notieren die Patres im Stift die Temperatur, Niederschlagsmengen und Schneehöhe. Es sind die ältesten amtlichen Aufzeichnungen im deutschsprachigen Gesamttirol. Diese längsten ununterbrochenen Messreihen im Euregio-Gebiet sind laut Pater Anselm Krieg und Günther Geier (Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung) unter anderem für die Klimaforschung wichtig.
Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Nachgedacht Juni 2024
Die Prozession zu Fronleichnam in Bozen erfuhr dieses Jahr eine äußerst unpassende Störung, die doch ein „Nachgedacht“ wert ist. Eine offensichtlich von den Behörden genehmigte propalästinensische Demonstration mischte sich lautstark in die Andacht einer Fronleichnamsprozession. Diese Demonstrationen grassieren derzeit an den verschiedensten Orten. Dass das Recht auf Demonstration ein demokratisches Grundrecht ist, leugnet niemand, der sich zur Demokratie bekennt. Dass diese Demonstration in Bozen völlig deplatziert, inakzeptabel und gefährlich provokativ war, sieht ein, wer den gesunden Menschenverstand noch nicht verabschiedet hat. Die Störung einer religiösen Handlung zeigt eindeutig, wes Geistes Kind solche Störenfriede und auch Störenfriedinnen sind. Das macht man nicht! Geistig sind diese Individuen aus dem gleichen dünnen Holz geschnitzt, wie angeblich Studierende, die an Universitäten die Hörsäle oder Aulen besetzen, kleine Gruppierungen, die der studierenden Mehrheit das Leben schwer machen, indem sie den Universitätsbetrieb massiv stören. Und da meint man doch, dass Universitäten Schulen des Geistes seien. Beim Einen oder der Anderen hat man jedoch den Eindruck, dass sich zwischen dem linken und dem rechten Ohr nicht viel befindet, außer womöglich ein paar Kubikzentimeter Luft. Glücklicherweise machen einige Hochschulen mittlerweile von ihrem Hausrecht Gebrauch und weisen derartige ChaotInnen vom Platz. Die Verwaltungen auch in Südtirol sind gut beraten, mit Vorsicht im wahrsten Sinne zu bedenken, welche derartigen Veranstaltungen sie bewilligen und vor allem wo. Und zwar im Interesse der inneren Sicherheit. Eine Provokation dieser Art kann sehr schnell außer Kontrolle geraten, weil die Nerven ohnehin blank liegen. Es steht außer Zweifel, dass die Situation der Menschen in Gaza katastrophal und menschenunwürdig ist. Ein grauenhaftes Desaster spielt sich dort ab, nicht zuletzt deshalb, weil die terroristische Hamas die eigenen Leute, Frauen und Kinder als Schutzschilder benutzt samt Örtlichkeiten wie Krankenhäuser und Schulen. Außer Zweifel steht jedoch auch, dass der brutale Überfall der mordenden Hamas Truppen auf Israel vom letzten Jahr mit seinem brutalen, gewissenlosen und gewaltentfesselnden Abschlachten von Menschen vor allem eines ist: Die Fortsetzung des Holocaust der Nationalsozialisten und sonst nichts!
Naturparkhaus Texelgruppe – ein Appell
Zur Eröffnung des neuen Naturparkhauses in Naturns gibt es mehr als einen Grund zum Feiern. Die Gemeinde erhält einen neuen Anziehungspunkt für Urlaubsgäste, einen Ort der Begegnung und der Sensibilisierung für die Schönheit und Bedeutung des Naturparks Texelgruppe. Über die Gestalt des modernen Gebäudes mag man subjektiv unterschiedlicher Ansicht sein. Nicht Ansichtssache sondern objektive Tatsache ist, dass es sich um einen massiven Stahlbetonbau handelt. Die Herstellung von Stahl und von Beton ist bekanntermaßen extrem energieaufwändig. So benötigt etwa das Produktionsverfahren für Zementklinker Temperaturen von 1400 Grad. Die Zementindustrie zählt zu den Klima-schädlichsten Industriezweigen und verwendet zudem meist noch fossile Brennstoffe. Entsprechend negativ fällt die Ökobilanz einer Stahlbetonstruktur aus.
Mit großem, aufrichtigem Bedauern muss die Umweltschutzgruppe Vinschgau zu diesem offiziellen Anlass darauf hinweisen, dass es angesichts der Klimanotlage nicht zeitgemäß war, Stahlbeton als Baustoff zu verwenden. Dies umso mehr, als es sich beim Naturparkhaus um ein Allgemeingut handelt und gerade öffentliche Einrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen sollten, wenn es um Natur- und Klimaschutz geht. Da es sich überdies um eine Struktur handelt, welche in direktem Zusammenhang mit Naturschutz steht, wäre es kohärent gewesen Klima-schonende Materialien zu verwenden. Was ist zeitgemäßer, gesünder und nachhaltiger als beispielsweise Stein, Lehm, Holz? Einerseits schauen wir alle mit Besorgnis auf die existenzielle Notlage unserer heimischen Holzwirtschaft und wissen um die Vielseitigkeit und umweltschonenden Eigenschaften von Lärche, Fichte, Zirbe und Co. Andererseits wird nach wie vor unbedacht und maßlos betoniert. Beispiele dafür sehen wir täglich und ringsum in unseren Gemeinden.
Möge das neue Naturparkhaus deshalb auch Mahnmal sein und daran erinnern, dass der gedanken- und rücksichtslose Einsatz von Stahlbeton dem Gemeinwohl schadet.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau appelliert an die öffentlichen Verwaltungen und Entscheidungsträger, sowie an alle privaten Bauherren, den Einsatz von Beton auf das kleinste und allernotwendigste zu reduzieren.
Die vielbeschworenen Klimaziele lassen sich nur erreichen, wenn auch Bauherren, Architekt:innen, Planungsbüros und Baufirmen bei der Auswahl von Baustoffen deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima beachten. Dies gilt auch für Handwerker in der Innenausstattung. Weniger Beton und weniger Kunststoffe bedeutet mehr Lebensqualität.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Umfahrung Rabland - endlich Schlussstrich ziehen!
Seit ungefähr 50 Jahren wird in der Gemeinde Partschins um eine Verkehrsentlastung der Rablander Anrainer an der Vinschgauer Straße gerungen. Gar einige Studien und Varianten wurden erarbeitet, diskutiert und verworfen, weil keine Einigung zu erzielen war. Die Geduld der betroffenen Bevölkerung und der zuständigen Gemeindeverwalter wurde auf eine harte Probe gestellt. Auf großes Unverständnis ist bei der Umweltschutzgruppe Vinschgau die zuletzt favorisierte Idee eines Megaumfahrungsprojekts gestoßen. Projekte dieser Größenordnung sind aufgrund ihres Flächen- und Ressourcenverbrauchs, ihrer Sogwirkung auf den Transitverkehr, ihrer Konkurrenz gegenüber dem öffentlichen Verkehr und aufgrund des enormen finanziellen Aufwands nicht mehr zeitgemäß.
Nun scheint mit der vom Landesressort Infrastrukturen und Mobilität der Bevölkerung und den Organisationen vorgestellten Studie, der Variante V-optimiert, endlich der Durchbruch zu gelingen. Laut Ressortdirektor Martin Vallazza können mit dieser Variante Landschaftseingriff und Kulturlandverbrauch auf ein Minimum beschränkt werden; die Umfahrung verringert die Fahrtzeit minimal und erzeugt somit keine Sogwirkung auf den Transitverkehr. Da der finanzielle Aufwand tragbar ist, lässt sich die Umfahrung in wenigen Jahren realisieren. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau wünscht der betroffenen Bevölkerung und der Gemeindeverwaltung, dass mit dieser Variante der nötige Konsens gefunden wird und die Rablander Bevölkerung verkehrsberuhigteren Zeiten entgegensehen kann.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
HAIKU – Gedicht
Nach dem Wolkenbruch –
aus der Wasserpfütze trinkt
ein Spatz vom Himmel.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an;
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