Vinschgau - Die Idee schwirrte lange in den Köpfen herum. Nun ist sie umgesetzt: Das Jugendtheater Vinschgau, kurz Juvi ist gegründet und bereichert als neuer Verein die Theaterlandschaft im Vinschgau. Ein Herzensprojekt ist das Ganze - bei den Jugendlichen selbst, und bei jenen, die sie seit Jahren begleiten, vor allem Daniel Trafoier, dem künstlerischen Leiter und der neuen Obfrau Nadja Senoner.
Jugendliche zwischen 12 und 21 sind angesprochen und sollen über den neuen Jugendverein zum Theater spielen animiert und motiviert werden. Und: auch Vereinsmanagement kennenlernen. Bislang war man als Jugendtheatergruppe Schlanders auf die Bühne getreten, bis man an die Grenzen stieß. „Der Theaterverein Schlanders hatte die Kapazitäten nicht mehr“, erklärt Daniel Trafoier auf Nachfrage.
Dem neuen Ausschuss, der aufgrund gesetzlicher Vorgaben aus sechs Erwachsenen besteht, wurde die gleiche Zahl an Jugendlichen als Beirat zur Seite gestellt. Trafoier: „Wir wollen sicher gehen, dass wir am Puls der Jugendlichen bleiben.“
Sitz des Vereins und Spielort bleibt vorerst Schlanders. Mit dabei sind aber Jugendliche aus dem ganzen Vinschgau, derzeit 40 aktive. Jugendfrisch ist das Juvi und setzt nicht nur auf Theater spielen. Die verschiedenen Möglichkeiten des Theaters werden ausgelotet. Denn die Juvis sind on Tour, investieren in Fort- und Weiterbildung und pflegen ein Netzwerk mit Schule & Partnern. „Unsere wichtigsten Partner sind aber die Eltern“, sagt Trafoier.
Dass die Jugendlichen Spaß haben am Theater spielen, das haben sie in der Vergangenheit mehrmals gezeigt. Viel Herz ist bei den Stücken, die aus der Feder von Regisseur Daniel Trafoier stammen und von den Jugendlichen gespielt wurden, dabei. Rund 300 Stunden werden im Schnitt investiert. Alexander Klotz, Mitglied des neuen Juvi ist begeistert: „Es ist einfach extrem spannend auf der Bühne zu stehen und ich bin sehr dankbar für meine persönliche Weiterentwicklung und die Stärkung des Selbstbewusstseins.“
Das erste Theaterstück des Juvi nennt sich „Barfuß im Regen“, ist ein Musical und wird im kommenden Mai auf die Bühne im Kulturhaus Schlanders kommen. Viele Überraschungen werden wieder dabei sein. „Wir bauen das Theater um“, verrät Trafoier. Der Inhalt kurz und bündig: Eine Tochter findet heraus, dass ihre Mutter sie jahrelang belogen hat und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater... (ap)
Infos unter: www.ju-vi.org
Instagram: mein.juvi
Partschins - Walli Nardelli, die Präsidentin des Bildungsausschusses Partschins, konnte am 19. Juli im wunderbaren Garten von Schloss Spauregg vor viel Publikum die Sängerin Doris Warasin willkommen heißen. Ein Konzert unter Sternenhimmel und vor historischer Kulisse von Schloss Spauregg in mystischem Licht getaucht. Die Hausherrin, Baronin Alexandra von Goldegg, hat für ausgewählte Veranstaltungen und Konzerte in ihrem bezaubernden Garten immer ein offenes Ohr. Mit ihrem Soloprogramm „Jetzt oder nie“ begeisterte Warasin mit klarer und modulierter Stimme und Klavier die Konzertbesucher. Denn im Konzert spannte Warasin einen emotionalen Bogen von lustigen, heiteren, besinnlichen, kritischen und traurigen Liedern. Die gebürtige Girlanerin Warasin, die sich ein „musikalisches Helfersyndrom“ attestiert und selbst Vocal Coach ist und Ausbildungen zur Musicaldarstellerin genossen hat, rief mutig zu mehr Solidarität, zum Anpacken und Umdenken gegenüber den Flüchtlingen auf. Ihr Lied über die 5 Phasen der Liebe, in dem sie Facebook-Einträge einstreute, sorgte für Heiterkeit, ihr Lied über ihre beste Freundin, die verstorben ist, für Gänsehaut. Letztlich entließ die studierte Sängerin das Publikum in positiver Grundstimmung. Bei Häppchen und Wein wurden im Anschluss an das Konzert Eindrücke und Emotionen verarbeitet. (eb)
Langtaufers/Maseben - Sternwarte - Durch die idealen Umweltbedingungen – Langtaufers hat auf 2.267 Höhenmetern auf Maseben fast keine Licht- und Umweltverschmutzung – kann jetzt in die Tiefen des Universums eingedrungen werden. Der Entdeckung des Farbenreichtums und der Vielfalt der Galaxien steht nichts mehr im Wege. Die Gemeinde Graun ist um ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der westlichen Landeshälfte reicher geworden.
Am Sonntag (28.07.) wurde auf Maseben eine mobile Sternwarte eingeweiht und eröffnet. Unter den vielen Gästen waren: Bürgermeister Heinrich Noggler, die Interreg-Beauftrage der Talgemeinschaft Roselinde Gunsch Koch, die Präsidentin der Ferienregion Deborah Zanzotti Lechthaler und Fraktionsvorsteher Anton Zanini. Auch eine dreiköpfige Delegation vom Verein „Amateurastronomen Max Valier“ aus Gummer hat das Eröffnungsfest aufgewertet. Zwei Teleskope stehen ab nun zur Verfügung: eines für die Nacht und eines, um untertags die Sonne beobachten zu können. Diesen tollen Einfall einer Sternwarte auf Maseben hat Geschäftsführer Gerald Burger von der Ferienregion Reschenpass umgesetzt. Er hatte das nötige Fingerspitzengefühl mit allen betroffenen Institutionen zu verhandeln: mit der Genossenschaft für Regionalentwicklung und den Interreg-Partnern in Landeck und Schlanders, mit den Hüttenbetreibern auf Maseben, mit der Alm-Interessentschaft und der Forstbehörde, mit der Fraktionsverwaltung und Gemeinde. „Die Arbeit war von Anfang an angenehm, ich bin überall auf offene Ohren gestoßen.“ verriet Burger. Ziel der Initiatoren war es, neue Gäste in das abgeschiedene Langtauferer Tal zu locken. Finanziert wird das Projekt über das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Terra Raetica unter Sternen“ im Programm Italien Österreich. Im Rahmen dieses Projektes werden die benötigten „Sternen-Guides“ ausgebildet. Der kostenlose Kurs dauert sechs Nächte und wird über zwei Jahre abgewickelt. Die Ausbildung erfolgt zusammen mit den Guides aus Nordtirol von der Sternwarte am Venet. Der Astronom Norbert Span hat die Projektverwirklichung fachlich begleitet. „Durch die Lichtverschmutzung haben wir den Sternenhimmel über Europa groß teils verloren. Aber auf Maseben kann man den Sternenhimmel ungestört beobachten und fotografieren“ bestätigte der Astronom. Mit einem Vortrag und einer faszinierenden Bilderpräsentation von anderen Galaxien, vom Mond, der Sonne und den Planten rundete er die Eröffnungsfeier ab. (aw)
Allitz/Laas/München - Am Strimmhof oberhalb von Allitz ist derzeit eine Filmcrew am Werk. Ein Teil eines Kinofilms (90 Minuten) entsteht am Allitzer Berg- ein Drama mit dem Titel „Turn of the tide“.
von Erwin Bernhart
Ich habe mich bewusst für drei Protagonisten entschieden, da sie alle verschieden mit ihrem Status quo umgehen. Während Jacob pflichtbewusst seinen Tätigkeiten nachgeht und Ida versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen, ist es Lara die unerwartet ausbricht.“ Das sagt unter anderem Nancy Camaldo. Camaldo stammt aus Klausen und ist Autorin und Regisseurin. Das Filmprojekt, welches sie gemeinsam mit dem Kameramann Lukas Nicolaus verwirklicht, ist ihre Uni-Abschlussarbeit.
Am Strimmhof, im Dezember 2016 von der Fraktion Laas gekauft, werden Szenen zum Film von Camaldo gedreht. Etwa 25 Leute sind am Set, junge Leute aus Deutschland, aus Südtirol unter anderem von der Filmschule Zelig, aus der Schweiz, aus Österreich. Regie, Regieassistenz, Maske, Kostüme, Licht- und Tontechniker, Kamera... Diesmal ist es eine Außenaufnahme, ein Jeep, drei junge Leute. Es wird konzentriert gearbeitet, hinter den Kulissen kontrolliert, diskutiert, eine Szene mehrmals wiederholt. Geduld und Gelassenheit sind spürbar. 31 Drehtage sind eingeplant. Einige Innenszenen werden im unteren Stock des Strimmhofes gedreht. Die Crew hat dazu das Inventar komplett umgestellt. Durch Zufall sei man zum Strimmhof gekommen, sagt Sandra Hölzel. Mit der gemeinsamen Produktionsfirma „Elfenholz Film GmbH“ produzieren die Schwestern Natalie und Sandra Hölzel den Spielfilm. Die Produzentinnen waren sofort begeistert und sagen: „Der Film trifft den Zeitgeist einer Generation, die vor unendlich vielen Möglichkeiten steht und sich dabei fragt: Was will ich? Was muss ich? Und muss ich überhaupt?“ Unterstützt wird das Projekt von IDM, vom Bayerischen Rundfunk, von der Hochschule für Fernsehen und Film München und vom FFF Bayern (FilmFernsehFonds BAYERN). Feuer und Flamme sei das junge Team, erzählt Hölzel. Gedreht worden ist bereits in München, am Reschensee auch, am Bunker 23 in Tartsch und in Glurns. Sehr hilfsbereit und offen sind die Leute. Von allen Seiten, von den Freiwilligen Feuerwehren von Allitz, Graun, von der Sektion Kite in Graun und einigen mehr, kamen Hilfestellungen. „Das finde ich schön“, sagt Sandra Hölzel.
Der Laaser Fraktionsobmann Oswald Angerer sagt, er habe dem Film-Team am 1750 m hoch gelegenen Strimmhof sofort Tür und Tor geöffnet. Die junge Filmcrew ist in diversen Pensionen im Tal untergebracht. Den Leuten im Tal ist die junge Truppe bereits seit längerem aufgefallen. Genaue Planungen sind angesagt, damit die Schauspieler, die benötigten Beteiligten pünktlich bei Drehbeginn vor Ort sind. Denn der Strimmhof, unweit des Vinschgauer Höhenweges gelegen, ist nicht um die Ecke.
Lichtenberg - Bericht über die Segnung des Hirtenkreuzes „Steffl-Kreuz“ am Frauegg und vom Hirtenleben im Lichtenberger Almgebiet:
Am 14. Juli 2019 wurde mit einigen Hirten, Sennern, Alm- und Bergfreunden das mittlerweile 55 Jahre alte Hirtenkreuz am Frauegg von der Lektorin Bernarda Asper Gostner gesegnet. Dieses Holzkreuz wurde vom damaligen alten Schartalm-Hirt Honssepp Riedl „Steffl“ Jahrgang 1903 (+1987) und vom damaligen „Kleinhirt“ Alt-Bürgermeister Hubert Pinggera im Jahr 1964 zum Frauegg auf ca. 2.450 m hinaufgetragen und aufgestellt.
Weil dieses Kreuz nach 55 Jahren alle Wetter und Stürme zum Großteil unbeschadet überstanden hat, haben wir es heuer nachträglich als Dank, Erinnerung und in Gedenken an alle Hirten, Senner und Sennerinnen in diesem Almgebiet gesegnet.
Der älteste Teilnehmer war Hans Gruber mit 81 Jahren aus Prad. Er erzählte, dass er damals in den 1960iger Jahren als junger Hirt einige Jahre hinter dem Grenzberg Piz Chavalatsch auf Schweizer Seite Vieh hütete und guten Kontakt zum alten Schartalm-Hirt „Steffl-Honssepp“ hatte. Von der Schweizer Seite schmuggelte der Gruber Hans seinem alten Freund „Steffl“ immer wieder nach Bedarf einige Kilos guten „Rössli“ Tabak über den nahe gelegenen Grenzberg zur Lichtenberger Schartalm herüber. Mit lauten Rufen und Winkzeichen mit dem Hirtenstock vom Piz Chavalatsch (2.764 m) zum Frauegg hinüber verständigten sie sich damals auf Fernsicht auch ohne Handy gut, um die Schmuggelware auf Halbweg zu übergeben.
Der damalige „Kleinhirt“ und spätere Tierarzt Hubert Pinggera erzählte und erklärte uns, dass man seit den 1960iger Jahren genau beobachten kann wie auch in diesem Almgebiet der Permafrost im Berg auftaue.
Auch über die vielen verschiedenen alten Namen der Weideflächen, Almböden und Bergrücken wusste er als früherer Hirte genau Bescheid. Z.B: Beim Namen Frauegg stellten sich die Alten den Bergrücken von unten hinauf gesehen als eine liegende Frau mit ihren Brüsten vor, deshalb Frauegg und die seitliche Weidefläche heißt Fraueggseit. Diese alten Namen, Kreuze und kleinen Natur- und Kulturdenkmäler bereichern unsere Tiroler Alm- und Berglandschaften sehr und machen sie interessant und schützenswert.
Beim „Steffl-Kreuz“ war auch der heutige Almhirt und Senner Oswald Mair dabei. Er und seine Frau Brigitte hüten schon seit vielen Sommern gewissenhaft und fachkundig die ca. 250 Stück Rindvieh, einige Rösser und Esel. Der Oswald hütet heuer insgesamt den 21. Sommer in diesem Almgebiet.
Bei der Segnung las Bernarda tiefgründige, ermunternde Gedanken und Gebete vom ehemaligen Bergsteiger und Bergfreund Bischof Reinhold Stecher vor. Mit einem gemeinsamen Gebet und schönen Liedern verabschiedeten wir uns alle vom „Steffl-Kreuz“ und wanderten wieder hinunter zur Lichtenberger Alm zum Almfest der Schützen.
Text und Bilder:
Ernst Gögele, Plaus
Kolping im Vinschgau - Man sagt, Liebe geht durch den Magen. Doch diese Liebe muss nicht immer romantischer Natur sein. Bei uns geht es vor allem um die Nächstenliebe. Mit der Aktion “Eine- Welt- Dinner“ verbindet Kolping „Gutes Essen“ mit „Gutes tun“.
Bei der Aktion geht es ganz einfach: es werden Freunde, Familie, Nachbarn, Kollegen, gute Bekannte oder eben die Kolpingsfamilie zu einem Essen eingeladen. Wer nicht alles selber kochen will, kann eine gemeinsame Kochaktion mit den Gästen starten
Und damit auch „ANDERE“ satt werden, werden die Gäste gebeten statt eines Gastgeschenkes eine Spende für ein Kolpingprojekt zu geben.
Was wird gekocht? Im Rezeptbuch von Kolping International findet man je 3 Menüs aus 3 Kontinenten, sowie Hinweise zur erfolgreichen weltweiten Kolpingarbeit. Unter www.eineweltdinner.de weitere Informationen.
Im Rezeptbuch findet man vietnamesische Sommerrolle, Kokoshühnchen aus Brasilien oder gebratene Kochbananen aus Afrika. Eines ist sicher: alle Speisen sind köstlich und verbinden uns mit den Kulturen anderer Länder. Eben: Spaß haben und gleichzeitig helfen! Interessant kann es auch sein, Vertreter aus den Ländern einzuladen, dessen Speisen gekocht werden. So erfährt man Interessantes aus den verschiedenen Ländern. So kann gemeinsam ein Stück der Welt verändert werden.
Otto von Dellemann
G5 ist bereits Standard bei der Funktechnologie und für künftige Visionen, wie selbstfahrende Autos usw. unabdingbar. Möglicherweise ist die Strahlenbelastung bei G5 etwas höher als bei den bisherigen G4 oder G3. Der Malser Gemeinderat hat jedenfalls einem Beschlussantrag von Christine Taraboi mehrheitlich zugestimmt, in dem sich die Gemeinde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ gegen die G5-Technologie zur Wehr setzen will. Gesundheitliche Bedenken waren ausschlaggebend. Für die Malser ist G5 wie ein neues Pestizid.
Was hat ein kleines, abgemagertes, in Bandagen gewickeltes Mädchen, einsam und verlassen in einem Krankenhausbettchen liegend mit einem fröhlichen rotbäckigem Mädl aus der Stilfserbrücke gemeinsam?
von Cornelia Knoll
Nun... Es ist dasselbe kleine blonde Mädchen, welches nach vielen Anfangsschwierigkeiten das große Glück hatte, in 2 Familien beschützt und geliebt aufzuwachsen.
Maria Ricky Herzl, besser bekannt als die “Vinschger Edelweisslady“, erzählt mir auf der Terrasse im Gasthaus Sonne in Stilfs ihre berührende Geschichte, welche vor 75 Jahren ihren Anfang nahm.
Maria-Ricky, Tochter einer adeligen Wiener Mutter und eines italienischen Schiffkapitäns wurde in Istrien geboren, um kurz darauf am Ende des Krieges mit ihren Eltern und 5 weiteren Geschwistern nach Wien zu ihren Großeltern zu reisen.
Dort war man noch mitten in den Kriegswirren. Armut und Chaos herrschte und es konnte kein Obdach für die 8-köpfige Familie gefunden werden.
Angst vor den Besatzungen war an der Tagesordnung und man glaubte, dass die „Bolscheviten“ Kinder auffressen würden. Daher brachte man öfters Kinder in Sicherheit außerhalb Wiens und eines Tages war eben auch die kleine blonde Ricky weg. Sie war plötzlich verschwunden. Erst nach mehr als einem Jahr verzweifelter Suche wurde die Kleine von ihrem Vater im Sanatorium in Bad Gastein gefunden. In Bandagen gewickelt und vollkommen abgemagert konnte sie ihre Familie endlich wiedersehen.
Ein Arzt diagnostizierte ihr ein schwaches Immunsystem und riet, dass man die kleine Maria-Ricky irgendwo auf einen Bauernhof zur Kur bringen solle, um sie wieder aufzupäppeln. Gesagt, getan. Man fand eine liebevolle Bauernfamilie in Stilfserbrücke und vertraute der Familie Gutgsell das zweieinhalbjährige Mädchen für einige Wochen zur Kur an.
Doch wollte Maria Ricky nach diesen Wochen nicht mehr so schnell von diesem wunderschönen Ort und der liebevollen Vinschger Familie weggehen. Sie fand dort nämlich ihre zweite Familie: Eine zweite Mama und Tata, Geschwister plus eine Dorfgemeinschaft, welche sie begeistert willkommen hieß.
Die Wiener Mama, ihr Schiffskapitän-Papa die nun in Genua wohnten, kamen natürlich sehr oft zu Besuch und respektierten aber auch den Wunsch ihrer Tochter Maria-Ricky, dort in Stilfserbrücke bleiben zu dürfen.
Erst mit dem Studium der Handelsschule zog Maria Ricky, mit viel Heimweh nach ihren Zieheltern und Ziehgeschwistern nach Meran zu den tschechischen Schulschwestern in Obermais.
Später drängte die Wiener Mama Hilda ihre 17-jährige Tochter, doch bitte wieder nach Genua zu kommen um ihren Platz in ihrer Ursprungsfamilie wieder zu finden.
Also reiste Maria Ricky wieder mit viel Heimweh im Gepäck nach Genua und war bereit für ein weiteres Erlebnis ihres bunten Lebens.
Eine bildschöne, erwachsene Frau voller sprühender Lebensfreude war Maria Ricky inzwischen geworden und so wurde sie alsbald in Genua als Modell entdeckt, zur Ausbildung gesandt und sofort unter Vertrag genommen.
Es folgten Jahre voller Erfolg in den größten Städten der Welt, wo Maria Ricky als Topmodell über hunderte von Laufstegen schritt und ein allseits bekanntes Gesicht der Top-Fashion-Welt wurde.
Auch als Moderatorin im Fernsehen war sie tätig, interviewte Prominente und gestaltete eine Fernsehserie. In Genua lernte Maria Ricky ihren ersten Ehemann kennen und brachte dort ihre zwei wundervollen Töchter, Alessandra und Vanessa, zur Welt. Inzwischen ist sie Großmutter von 7 Enkelkindern, welche ihre Oma sehr oft im Vinschgau besuchen.
Maria Herzl ist nämlich wieder zurück in den Vinschgau gezogen. Vorher waren es immer nur sehr lange Urlaube bei ihrer geliebten Ziehfamilie in Stilfserbrücke und Sulden, um dieser Sehnsucht nach „Heimat“ Herr zu werden.
2012 zog Maria nach Prad, integrierte sich voller Tatendrang ins Dorfleben. Sie sang im Chor, besuchte Seniorentreffen, moderierte Tiroler Abende und brachte sich auch politisch fest mit ein. Spätestens als Maria-Ricky Herzl als Landtagskandidatin der SVP ins Rennen ging und sehr viele Stimmen auf ihr Konto verbuchen konnte, kennt man sie nun überall als „LADY EDELWEISS.“
Inzwischen ist „Lady Edelweiß“ zurück nach Stilfs gewandert. Ganz nahe an ihre ehemalige, so geliebte Heimat ist sie gezogen. Nun hört sie wieder das beruhigende Rauschen des Baches, genießt den Blick auf das damalige Gasthaus, in welchem sie mit Mama Lisa und Tata Rudolf und den Ziehgeschwistern aufgewachsen ist. Sie denkt an das gemeinsame Musizieren, das beschützte, einfache Leben dort und schwelgt in Erinnerungen an so manch lustige Schlittenfahrt vor mehr als 65 Jahren.
Auch wenn sie sich nun in Stilfs niedergelassen hat und dort voller Elan und Können die soziale und politische Dorfgemeinschaft mitgestaltet, fährt sie oft nach Genua, Wien und so manch ferne Ecke der Welt um ihre Geschwister, Kinder und ihre über alles geliebten Enkelkinder zu besuchen. “Familie bedeutet mir Alles“, sagt Maria Herzl und betrachtet mit einem breiten, zufriedenem Lächeln die nahe Bergwelt.
Aus dem Gerichtssaal - Immer, wenn ich durch Partschins gehe, bin ich angenehm überrascht vom weitgehend intakten Ortsbild. Zum Unterschied von vielen Gemeinden des Burggrafenamtes hat es nämlich sein Gesicht bewahrt. Dies ist, so glaube ich, nicht zuletzt dem konservativen Geist des langjährigen Bürgermeisters Robert Tappeiner zu verdanken, der seinem Heimatort viele Fehlentwicklungen erspart hat, welche die benachbarten Orte zu anonymen Tourismushochburgen verkommen ließen. Also konservativ im besten Sinne des Wortes, nämlich bewahrend und erhaltend. Diese Einstellung vermisst man allerdings bei den letzten Aktionen der jetzigen Gemeindeverwalter im Umgang mit dem denkmalgeschützten Ansitz Montelbon. Dessen Unterschutzstellung erfolgte wegen eines mittelalterlichen Fassadenfreskos an der Südseite, seiner rundbogigen Durchfahrt sowie einer mittelalterlichen Ringmauer mit Rundbogentor. Dabei muss man allerdings wissen, dass das Gebäude in fünf (!) materielle Anteile unterteilt ist, also eigentlich ein Kondominium mit fünf getrennten Wohneinheiten und Eigentümern bildet. Eine davon, die Wohnung materieller Anteil 5, bestehend aus einem Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und W.C. sowie einem unzugänglichen Dachboden, gehört den Geschwistern Nischler Margit und Hubert zu je einer Hälfte, wobei Margit im Dezember 2018 den Anteil ihres Bruders mit einer Mischung aus einem Kauf- bzw. Schenkungsvertrag erworben hat. An diesem Vertrag übte die Gemeinde stellvertretend für das Land das Vorkaufsrecht aus, wodurch sie „stolze“ Eigentümerin einer halben Wohnung würde. Die Begründung für den entsprechenden Beschluss muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: “Weil der Erwerb einen besseren Schutz des bestehenden Gebäudes garantiert…. und durch die öffentliche Nutzung (sic!) eine allgemeine Zugänglichkeit (?) und Aufwertung des Gebäudes …. ermöglicht“ …. wird! Eine etwas weniger fadenscheinige, um nicht zu sagen scheinheilige Erklärung hätten sich die Befürworter des Zwangserwerbs einfallen lassen können! Denn bei Kenntnis der vielen Eingaben der Familie Nischler an die Gemeinde Partschins im Zusammenhang mit dem Bau auf dem Nachbargrund des Florian Tappeiner wird man den Eindruck nicht los, dass es sich dabei um eine „Retourkutsche“ handelt und das öffentliche Interesse für die Ausübung des Vorkaufsrechts nur vorgeschützt wird, zumal wenn man weiß, dass der Gemeinde Partschins im Jahre 2017 das v o l l e Eigentumsrecht an einer Wohnung im gleichen Hause (Kaufvertrag Klotz Elfriede an Klotz Sarah) zum Kaufe angeboten wurde und sie keine Veranlassung sah, von ihrem Recht Gebrauch zu machen. Und für die Bewahrung der historischen Bausubstanz des Ansitzes Montelbon reicht wie bisher schon die Eintragung der Vinkulierung im Grundbuch und der Ensembleschutz, über dessen Einhaltung die Gemeinde ja zu wachen hat. Durch die Ausübung des Vorkaufsrechts unangenehme Kritiker zum Schweigen bringen zu wollen, kann jedenfalls nicht im Sinne einer der Überparteilichkeit und dem Gemeinwohl verpflichteten öffentlichen Verwaltung sein.
Und noch eine letzte Betrachtung sei mir, ohne mich weiter in innere Partschinser Angelegenheiten einmischen zu wollen, gestattet: Auch aus der Sicht des Steuerzahlers dürfte daraus für die Gemeinde kein „Geschäft“ werden, muss sie doch schon einmal ohne für die Allgemeinheit erkennbaren Gegenwert 35.000 Euro an Kaufpreis plus 5.150 Euro an Steuern und Gebühren „hinblättern“. Schilda lässt grüßen! Außerdem provoziert sie damit geradezu den erbitterten Widerstand der schon bisher als kämpferisch in Erscheinung getretenen Familie Nischler. Den Auftakt dazu bildet ein erstes Verfahren vor dem Bozner Verwaltungsgericht, in dem die Gemeinde dem sie vertretenden Staatsadvokaten gleich mal 5.100 Euro als Vorschuss berappt. Von außen betrachtet schreit der Fall geradezu nach einer außergerichtlichen Lösung, denn eine Gemeinde, die mit Steuergeldern gegen die eigenen Bürger prozessiert oder auf deren Rücken Geschäfte machen will, erweckt in der Öffentlichkeit nicht gerade den besten Eindruck!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dent.it
pr-info Feriengebiet Latsch-Martell - Am 11.08.2019 findet entlang des Zufrittsees im hinteren Martelltal der „Kulinarische Seerundgang“ statt. Beginn der Veranstaltung ist um 10 Uhr. Der Tourismusverein Latsch-Martell lädt zu Nudeln mit Wildragout oder Pfifferlingen, Kaffee, Apfelstrudel, Erdbeerbecher und Erdbeershake ein. Der „Jagdverein Martell“ bewirtet die Besucher mit hausgemachten Hirschbratwürsten und Wildburgern, die „Volksbühne Martell“ mit Kaffee und Kuchen und die „Freiwillige Feuerwehr“ verwöhnt die Anwesenden mit geräuchertem Forellenfilet, typischen Bauerngrestl und Schweinswürsten vom Grill. Zudem kann traditionelles Kunsthandwerk aus der Hand des „Marteller Holzschnitzers“ inmitten dieser traumhaften Bergwelt bestaunt werden. Die Alperia ermöglicht Interessierten eine virtuelle Tour durch die Staumauer. Der Stand des „Nationalpark Stilfserjoch“ gewährt Einblicke in die Welt der Bienen. Das „Forstinspektorat“ informiert über den Lebensraum Wald, dabei kann das Können beim „Baumscheibenschneiden“ gezeigt werden. Destillate aus eigener Herstellung der „Hausbrennerei Kuppelwieser“, verschiedenste frische Beeren, Marillen und Marmeladen der M.E.G werden ebenfalls angeboten.
Ein weiteres Highlight ist das Rahmenprogramm für Groß & Klein. Kinder und Erwachsene können bei „Spiel & Spaß“ ihr Geschick bei verschiedenen Spielen, wie Alpenbillard, Diddl-Flipper, Kegelbahn, Labyrinth u.v.m. unter Beweis stellen. Parkplätze sind unterhalb der Staumauer und rund um das Biathlonzentrum eingerichtet.
Shuttledienst ab Biathlonzentrum bis Hintermartelltal.
Die Stände rund um den Zufrittsee bleiben bis 18 Uhr geöffnet.
Die Veranstaltung des Tourismusvereines Latsch-Martell wird unterstützt von: der Gemeinde Martell, Lasa Marmo, Kellerei Bozen, Alperia und der Raiffeisenkasse Latsch.
Weitere Infos: www.latsch-martell.it.