Der Vinschgau ist wie Cochabamba

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Wasserrunde in Graun v. l.: die EURAC-Mitarbeiter Jenny Ufer und Michael de Rachewiltz, Marc Zebisch, Reinhard Scheiber, Michael Wunderer, Albrecht Plangger und Martha Innerhofer Frank Wasserrunde in Graun v. l.: die EURAC-Mitarbeiter Jenny Ufer und Michael de Rachewiltz, Marc Zebisch, Reinhard Scheiber, Michael Wunderer, Albrecht Plangger und Martha Innerhofer Frank

Graun/Vinschgau - Am 6. Februar war der zweite Teil der EURAC-Vortragsreihe „Wasser neu denken“ in Graun zu Gast. Moderatoren waren die EURAC-Mitarbeiter Jenny Ufer und Michael de Rachewiltz. Nach den Grußworten von BM Franz Prieth „Wir sind die Wassergemeinde Südtirols“ und Raika-Direktor Markus Moriggl „Wir lösen das emotionale Thema Wasser konstruktiv“ (in Schluderns begrüßten BM Heiko Hauser und Raika-Direktor Werner Platzer) war der Politologe Johannes Euler online zugeschaltet und referierte über gemeinschafltiches Wasserdenken in der Commons-Forschung. Viele aus dem Publikum erkannten sich in den „Commons“, in den so in der Forschung weltweit genannten Gemeinschaften wieder. Denn „Commons“ heißen bei uns Interessentschaften oder Genossenschaften. Die Wasserkommittees von Cochabamba, die Acueductos in Medellin in Kolumbien nannte Euler als Beispiele für tragfähige und erprobte Lösungen bei Wasserkonflikten.
Mit EURAC-Klimaforscher Marc Zebisch wurde der Klimawandel thematisiert. Seit 1980, so Zebisch, sei die mittlere Temperatur in Südtirol um 2 Grad angestiegen. „Den Klimawandel kann man nicht wegdiskutieren. Wir müssen die Emissionen runterbringen“, forderte Zebisch. Keinen Trend könne man bei der Menge des jährlichen Niederschlages ablesen. Geändert habe sich vor allem die Verteilung. Der August 2022 geht als größte Dürre seit 500 Jahren in die Annalen ein. Mit dem Klimawandel sei allerdings eine solche Dürre alle 20 Jahre möglich. Der Schnee sei, so Zebisch, die Sonnencreme für die Gletscher. Datenverbesserung, integriertes Management. Effizienzsteigerung bei der Infrastruktur und ökologische Aspekte, etwa Flussaufweitungen, nannte Zebisch als dringende Handlungsfelder.
Bei der anschließenden Runde brachten Martha Innerhofer Frank als Beregnungswartin, der ehemalige Grauner BM Albrecht Plangger, E-Werk-Prad-Geschäftsführer Michael Wunderer, Reinhard Scheiber aus dem Ötztal und Marc Zebisch Statements zu Wasserproblematiken ein. (eb)

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