Die Spitalskirche und der Lederer Altar in Latsch

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Latsch/Südtiroler Kulturinstitut - Latsch ist reich an Kunstschätzen. Ein Kunstschatz davon ist die Spitalskirche und vor allem mit dem Ledereraltar deren Ausstattung. Auf Anregung und unter der Koordination von Herbert Raffeiner ist in der Reihe „Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstitutes“ kürzlich eine wissenschaftliche Monografie mit dem Titel „Das Heiliggeistspital in Latsch“ erschienen.
Raffeiner ist es gelungen mit den Autoren Hermann Theiner, Leo Andergassen und David Fliri ein Trio unterschiedlichen Alters, die erstklassiges wissenschaftliches Arbeiten verbindet, die Spitalskirche in all ihren geschichtlichen, kunstgeschichtlichen und neuzeitlichen Facetten beleuchten zu lassen.
Anlass zu diesem Band 14 in der Reihe des SKI hat das Jahr 2022 gegeben, „weil dieses einen Bezug zur Datierung von 1522 am Seitenaltar (Magdalenenaltar) geschaffen hat. Vor 500 Jahren hat die spätgotische Ausstattung der Spitalskirche stattgefunden, die in der heutigen Dorfmitte von Latsch an der Straße steht, an der Dorfleben, eiliger Verkehr und eitle Tagesinteressen vorbeiziehen“, formuliert Raffeiner in seinem „zum Geleit“.
David Fliri, aus Rifair stammend ist neben anderem Archivar im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, geht auf die Gründung des Spitals durch die adelige Familie in Annenberg ein und wirft Schlaglichter auf die frühen Annenberger und ihre politisch-kulturelle Bedeutung für die Tiroler Landesgeschichte. Hermann Theiner, akribischer Dokumentenforscher, erzählt vom Übergang des Spitals von den Annenbergern auf die Grafen Mohr und dann auf die Gemeinde Latsch, von der Bearbeitung der Güter, von der Seelsorge und von der Betreuung der Armen und Kranken im Laufe der Zeiten.
Leo Andergassen, Direktor des Landesmuseums Schloss Tirol, dem auch die Betreuung von St. Stephan bei Montani obliegt, untersucht den Bau und die Ausstattung der Spitalskirche, mit besonderem Augenmerk auf den vor 500 Jahren geschaffenen Schnitzaltar von Jörg Lederer, der als Importware zu den qualitätsvollsten spätgotischen Altären Tirols gehört.
Der ca. 220 Seiten umfassende Band lädt demnach interessierte Leser:innen zu Zeit- und Kunstreisen ein und wartet mit neuesten Forschungsergebnissen zu einer der vielen Latscher und Vinschger Kunstperlen auf. (eb)

 

Das Heiliggeistspital in Latsch
Stiftung der Annenberg - Spitalskiche - Lederer Altar
Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstitut Band 14
athesia-tappeiner Verlag

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